· 

#653 Roadtrip Irland - Wie hoch kam die Flut?

16. April 2023 - Überlebt! Wie knapp war es?

  

Moin Leute,

 

8 Uhr...Sonntag...wach. Dabei lag ich erst gegen 2 Uhr im Bett. Semi-toll!

Bis 9 liege ich noch im Heck rum, draußen verpasse ich nix. Grau und neblig, etwas Nieselregen, sonst aber trocken. Und: es hat uns nicht weggeschwemmt! Meine "Berechnung" ist also aufgegangen, das Wasser hat es nicht bis zu Zottl geschafft. Die Wasserlinie wo das Hochwasser stand, sehe ich: ungefähr 20 m von uns weg. Das war noch nicht mal knapp! Das war wie gedacht! Super. Jetzt ist übel Ebbe, das Wasser sicher 150 m weg von uns. Auch keine Gefahr. Also alles easy. Es sei denn, wir sind nach dem ganzen Regen von gestern Abend hier irgendwie im Sand versunken. Aber das sehe ich, wenn ich nachher vor die Tür trete. Wo Schaufel und Sandbleche liegen, weiss ich ja zum Glück. Und ne Schaufeltruppe hab ich ja auch an Bord...oder so!

 

Erstmal aber Heizung an, Heisswasser auf BOOST und anschließend unter die Dusche. Bis dann mal alles wieder trocken und sauber ist, dauerts n Moment und gegen 10.30 Uhr trete ich frisch und fröhlich mit der Kamera vor die Tür. Und? Wie schauts aus?

Alles easy...Reifen noch auf Sandhöhe, nix versunken. Alles top. Dann geh ich mal das Wasser suchen...finde es und bemerke, dass es auf mich zu fließt. Schon wieder Flut im Anmarsch.

 

Das Wetter...für diesen Spot...echt Scheisse. Grau, neblig, Sprühregen immer mal wieder.  Wäre ich ein normal Reisender, ohne Kamera und ohne Jagd auf schöne Bilder und Fotos, würde ich sagen: Hey, immerhin schiffts nicht schlank runter, ist nicht stürmisch und kalt. Doch als jemand, der hier an nem geilen Strand steht, der bei Sonne grünes Wasser zeigt und ein tolles Drohnenflugmotiv abgäbe, ist es einfach nur leicht nervig, scheiss Wetter zu haben. Ist so. Bleibt so. Immer!

 

Dennoch, ich starte die Drohne, fliege ein wenig im Tiefflug unter dem Nebel rum. Wohl einer meiner "tiefsten" Flüge überhaupt. Mal sehen, was ich daraus in Final Cut schlussendlich machen kann. 

 

Zottl hatte ich vor dem Aufklärerstart schon abfahrbereit gemacht. So mache ich mich, mit Drohne in der Luft, auf den Weg. Rückwärtsgang rein, 30 m zurück setzen und vorwärts in den Weg rein der uns wieder zur Straße führt. So der Plan. Aber machen Reifen und Sand auch mit? Hm...probieren wir es. 

 






Das Rückwärtsfahren klappt. Leicht bergan, gut Druck auf der Antriebsachse, also vorne. Ohne Probleme bekomme ich Zottl in Bewegung und in die Positoin, in der ich ihn haben will um auf den Weg zu kommen. Der führt hier vom Strand auch etwas bergan.

Nun, mit Frontantrieb, das Gewicht eher nach hinten schwappend. Bin ich mal gespannt ob wir hoch kommen. 

Ich setze noch etwas weiter zurück, so kann ich ein klein wenig Schwung in der Ebene mitnehmen und dann....hoch zum Weg. Keine krasse Steigung und praktisch vernachlässigbar, aber auf Sand....man weiss nie. 

Doch Zottl und seine BF Goodrich AT Reifen bekommen gut Grip und wir fahren an und verlassen kurz darauf den Strand, kurz dreht ein Rad mal durch, wird aber durch Traktion+ eingefangen und schon ist alles im grünen Bereich. Wow...das ging ja einfacher als gedacht. Doch dann sehe ich ein Problem auf uns zu kommen. Ein Auto! Auf dem Weg zum Strand. Shit!

 

Der Weg schmal und kaum Ausweichstellen, ich erst 20 m auf dem Weg...da hilft nur eins: zurück auf den Strand. Rückwärtsgang und alles wieder Retour, bis ich wieder auf dem Strand stehe. Diesmal nicht so praktisch wie vorhin, leicht in der Steigung. Das kann ja lustig werden beim neuerlichen Anfahren. 

Das Auto kommt, parkt dort wo ich genächtigt hatte. Die Drohne ist noch in der Luft, die zwei weiteren Kameras welche die Abfahrt filmten, hab ich eingesammelt. 

Kurzes Gespräch mit dem netten Iren der hier zum Gassigehen mit seinem Wauzi ist. Dann beginnt meine Drohne zu piepen: Akku bald leer! Ich muss hier weiter machen. Rein in Zottl, Drohne neu ausrichten, 1. Gang rein und los.  

Die Reifen greifen, auch in der leichten Steigung auf Sand ohne Probleme und ziehen uns wieder hoch auf den sandigen Weg. Diesmal gänzlich ohne Durchdrehen. Wow! Echt geil! Sand und Zottl, das funktioniert. Timo hätte sich hier sicher wieder lustig eingegraben, meint Flauschy in ihren wattigen Gedanken. 

Ich schaue sie an, sie schaut mich an...und zuckt mit ihren flauschigen Achseln...oder war das ne Bodenwelle? 

 

               

Amazon Link für alle anderen Einkäufe:

Der Rest ist nun einfach, im Schritttempo fahren wir an Schafen und Rindern vorbei vor zu Straße, dann links und in Nebel und Grau gen Dog Bay. Einem weiteren schönen Strand in Connemara.

 

Die Fahrt 35 km, zieht sich. Straßen gut, aber wieder enorm wellig. 50-60 km/h, mehr besser nicht. Wird sonst echt gefährlich für Zottl und sein Interiör. Das Wetter bleibt unverändert, mal mit, mal ohne Sprühsuppe von oben. 

 

Angekommen an Dog Bay, Womo und Mobile Home Stellplatz und neu gestalteter Parkplatz. Weisser Sandstrand...wow...parken und erstmal nen Happen Essen. 

 

Weil heute Sonntag ist, gibts Haferflocken mit 3Bears Porridge. Die letzte Portion. Gut haben die zwei gefrässigen Monster Co-Pi und Friedrich heute frei. So muss ich nicht teilen. So schredder ich das Porridge mit meiner kleinen Mühle, koche Milch auf, verrühre alles und bin gerade parat zum Essen...da meldet sich von hinten der Hr. Co-Pilot! Unfassbar!

Mault rum...will auch was....Friedrich als Verstärkung an seiner Seite. Ich hab keine Chance. Mein Plan, alles alleine zu genießen, geht nicht auf. Nur gut, will Flauschy nicht auch noch was. Die ist wohl noch zu geschockt von unserer zweimaligen Abfahrt am einsamen Strand. 

 

Und da wir zu Dritt natürlich die Porridge Schüssel ratzeputz leer machen, bessert sich auch das Wetter! Es hellt auf, wird weniger Grau und sogar die Sonne schaut durch die Lücken am Himmel. Ich bin am arbeiten, Blog schreiben, zum Glück fast fertig und entscheide: Zeit für einen ordentlichen Flug mit dem Aufklärer.

Hoch und weit könnte man den Flug beschreiben. In der Höhe wieder Windwarnung, im bodennahmen Bereich fast windstill. Was ein paar Meter doch ausmachen können. 

 

Im Anschluss an den Flug noch etwas arbeiten und später, so gegen 16:30 Uhr, nochmal vor die Tür. Nicht mehr so viel los, kleine Runde an den Strand. Lohnt sich, wie sich herausstellt. Wunderschöne Sandstrand Buchten mit seichten Wellen und toller Aussicht. Wow! Aber sah ich auch schon von oben ziemlich cool aus. 

 

Zurück bei Zottl, klar machen für die Abfahrt. Bleiben will ich hier nicht. Sicherlich auch verboten, auch wenn ich mich nicht an ein Schild erinnere. Da aber direkt hinter mir ein Mobile Home Park und Stellplatz ist, darf man hier sicher nicht nächtigen. Allerdings: Das alles da hinter mir schaut noch ziemlich geschlossen aus. 

 



Amazon Link für alle anderen Einkäufe:

Dann mal los. Vor uns liegen noch so 30 km. Länger als ich gedacht hatte. Hört sich nicht viel an, Zieht sich in Irland aber ewig hin aufgrund der welligen und gewundenen Straßen. Immerhin wenig Verkehr, ist auch schon 18:30 Uhr. Der Himmel wieder zugezogen. Keine Sonne. Aber immerhin trocken.  

Erst bespaßen wir die R341, kommen an Clifden vorbei, sieht nett aus, und erreichen dann die Sky Road die uns zu unserem Schlafplatz bringt. Wir hätten alternativ auch die Beach Road nehmen können. Der Blick von der Sky Road aber unheimlich sau geil. Und zu meiner Freude schaut dann auch noch immer mal wieder kurz die Sonne vorbei. Der Blick vom Aussichtspunkt ist der Hammer, doch für uns sind es noch 3 km bis zum Ziel. 

Runter vom Berg, einmal falsch fahren, wenden, richtig fahren und nach 1 km schmaler Zufahrt komme ich an den Strand, unser Schlafplatz. Diesmal allerdings nicht auf Sand sondern auf moderner und neuer Betonplatte. Und auch alleine sind wir nicht. Ein Mietcamper steht schon dort und n PKW. Der Mietcamper am Ende des Parkplatzes. Ich stelle mich somit nah an den PKW der am Anfang des Parkplatzes steht. Genug Abstand, so dass jeder den Spot für sich genießen kann. Kein Kuschelparken!

 

Das Wetter im Vergleich zu heute morgen bombe. Die Sonne steht tief am Himmel, Wind geht und es ist etwas wärmer. Kann man nicht maulen. 

 

Da es auf 20 Uhr zu geht, schnell mal die Suppe verlängern mit Kartoffeln, ner Karotte und Lauch. Als das alles im Topf ist und kocht, müsste ich auch noch Nürnberger anbraten...aber hab ja keine zweite Kochstelle. Hm...kurzerhand stelle ich einfach zwei Töpfe auf die eine Kochstelle meiner Induktion. Und was soll ich sagen. Es funktioniert. Die Suppe bleibt weiter am köcheln und die Würstli werden auch dunkel. Ich bin schon sau clever. Naja, okay, war Flauschy's Idee....

 

Und als alles fertig ist, ich esse...geht die Sonne in die letzte Phase. Hm...das wird doch heut wohl nicht noch n guten Sonnenuntergang geben? Mitten im Essen raus, Kamera aufstellen....kaum bin ich draußen und alles läuft, wird die Sonne schwächer, f*** Wolke wieder von irgendwo, schieben sich wieder vor die Sonne....Ende vom Lied: ein verhunzter Sonnenuntergang. Nix wars. Nervt. 

Aber immerhin kann ich jetzt in Ruhe weiter essen. Mahlzeit!

 

Mehr läuft nicht, den Rest des Abends arbeite ich, um 23 Uhr fallen mir die Augen zu und ich penne kurz ein. Will, als ich aufwache, ins Bett, fühl mich aber wieder wach und arbeite noch bis Mitternacht. Gehe dann aus Vernunft ins Bett..und kann erst nicht einpennen...man, man, man...

 

Neben mir wattet da schon friedlich die Fraktion der Langnasen. Das funktioniert bei denen immer problemlos. 

 

So, ich bin dann hoffentlich auch gleich weg. Viele Grüsse und gute Nacht liebe Mitreiser.

 

Kai und Team

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: 53.304429, -9.794226

Dog Beach: 53.380867, -9.954259

abends: 53.512102, -10.136689

 

Unsere heutige Route: ca. 63 km

 

 

Amazon Link für alle anderen Einkäufe:



Amazon Link für alle anderen Einkäufe:


Kommentar schreiben

Kommentare: 0