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#643 Irland Roadtrip - Steilklippen, Berg & Tal Fahrt, Valentia & Irgendwo

06. April 2023 - Ring of Kerry,  Valentia und Berg & Tal

  

Moin zusammen,

 

ahhhh....gähn...das war ne gute Nacht. Schön ruhig, kein Wind, kein Lärm, gut geschlafen. Und draußen so? Naja, wir sind noch nicht da, wo wir hin wollen, aber die Sonne scheint stellenweise und es gibt blaue Lücken. Aber noch Luft nach oben. Geben wir dem Ganzen noch etwas Zeit und lassen die Wolken abziehen.

 

Ohne Frühstück vor die Tür, paar Filmaufnahmen und schon startet die Drohne. Kein riesen Flug, nur ein paar Shots für Intro und Outro des Video. Trotz gelegentlichen Sonnenscheins, ziemlich kühl. Das ein oder andere Auto kommt vorbei und als ich gerade vom Flug wieder in Zottl bin, kommen zwei PKW parken....für uns Zeit zu gehen bevor es hier gründonnerstagvoll wird. 

 

Motor an, 2 km Single Track Road bis zur N70 und dem Ring of Kerry in nördlicher Richtung folgen. An einer schönen Bucht vorbei, auch dort schon einige Menschen. Nicht voll aber besucht. In Kenneigh links und was dann kommt, ist überraschend. Erst etwas der Bucht entlang, dann: berghoch! Aber nicht nur ein wenig! Nein, heftig! Immerhin haben sie ein oder zwei Kurven eingebaut, doch die muss ich im ersten Gang fahren. Es geht übelst den Berg hoch. Gut haben die hier praktisch nie Schnee. Wir kämpfen uns im ersten und zweiten untertourigen Gang den Hügel hoch und blicken....wow...geil! Grandiose Sicht auf da wo wir hin wollen: Valentia! Die Insel am Rand des Ring of Kerry! 

Wetter mehrheitlich sonnig, weniger Wolken. Der Hammer! Von hier sieht man auch den Bray Head Watchtower per 600 mm Canon Objektiv gut....check...gesehen...müssen wir nicht mehr hin. Kurz etwas genießen und weiter. 

 

So steil wie es hoch ging, geht es nun runter. Schmale Straße, bei Gegenverkehr muss ich mich sehr dünn machen. Durch Zufall erspähe ich ein Schild: Kerrys größtes Cliff! Klingt interessant. Und so stoppen wir nach 2 km schon wieder fast. Doch was ich erblicke, erschreckt mich ein wenig. Großer Parkplatz, Haufen Leute und ein Kassenhäuschen. Hm...für Klippen bezahlen? Die hat doch keiner erschaffen? Die sind schon immer da! Okay...sie mussten Wege etc. bauen...dennoch...irgendwie widerstrebt mir das alles. Das mache ich glaub anders.

Ich parke außerhalb des Parkplatzes, hole den Aufklärer und schaue mir die Klippen aus der Luft an. Ohnehin besser als alles andere. 20 Minuten fliege ich, zum Teil mit schlechter Verbindung zur Drohne. Sie ist...naja...recht weit weg und auch ein wenig höher als 100 m. Doch bekomme ich sie wieder zurück, packe sie ein, nix wie weg. 

 

Ab nach Valentia! Der Weg führt uns nach Portmagee. Hier liegt die Brücke rüber nach Valentia. Gut Betrieb hier. Von hier gehen die Touri Boote zu den Skellig Islands. Laut Internet allerdings jetzt noch nicht. Erst ab Ende April/Mitte Mai. Daher stoppe ich hier nur kurz um Glas zu entsorgen, öffentliche Toiletten sehe ich noch und bin auch schon wieder weg. Ab über die Brücke. Die wurde 1930 das erste mal diskutiert und 1967 begann der Bau. Der mittlere Teil kann hoch schwenken um Schiffe durch zu lassen. 600 m lang. 

 

10 Minuten und eine schmale Anfahrt später erreichen wir ein weiteres Kassenhäuschen mit Parkplatz. Wir sind am Fuss des Geokaun Mountain. Um hoch fahren zu können, dürfen wir 6 Euro zahlen, dafür aber den ganzen Tag dort verweilen. Klingt fair.  

Und dann gehts ab...bergauf....steil....sau steil...20% rum...immer wieder Querrillen die das Wasser von der Straße führen sollen. Krasse Strecke, 1 Gang, die Querrillen sind halbe Achsenbrecher. 

Auf dem Weg nach oben kommen wir an 2 Parkplätzen vorbei....egal...wir wollen hoch! Und wir schaffen es auch bevor Zottls Kühler kocht. Junge, Junge geht das hier den Berg hoch. Unfassbar. Schon allein die Hochfahrt ist die 6 Euro wert. Doch jetzt kommt der nächste Flash!

 






Was für eine geile Aussicht! Wow...wir schauen auf Irland Mainland. Eine Bucht mit Inseln, blaues Wasser, Sonnenbeschienene Felder und im Hintergrund alte, karge Berge. Ein Ausblick, der sich in die Netzhaut brennt. Einfach großartig. Jetzt ist klar: die 6 Euro sind es mehr als wert!

 

Ich parke Zottl ganz an den Rand, bin alleine mit ihm hier oben und packe als erstes die Wattstunde Solartasche aus und pappe sie mit Styyl Magneten an Zottl's Haut. Wenn schon mal die Sonne scheint, muss man sie einfangen!

 

Im Anschluss etwas umschauen und erstmal was essen. 15 Uhr...der Magen hängt in den Kniekehlen. Nicht nur bei mir. So hauen wir uns mal ein paar Sandwichs rein, das Brot somit Geschichte. All das bei offener Schiebetür und angenehmer Temperatur. Durchgängig sonnig mit leichtem Wind. Irland bei Sonne ist einfach 10 Potenzen geiler als bei grau und Regen, was aber auch seinen Reiz hat. 

 

Nach der kleinen Pause, der Parkplatz gerade wieder leer, geht der Aufklärer ein drittes mal heute in die Luft. Was der hier immer leistet ist gewaltig. Beste Drohne ever. 5 Jahre hab ich sie nun! Und sie läuft besser denn je! Das nenn ich Qualität! Selbst die Akkus nicht ausgelutscht. Leistungsstark und ausdauernd. 

 

Ich fliege auf die Rückseite des Berges und schaue mir die dortigen Klippen aus der Luft an. Wow....geht übel runter. Unten das schaumige Meer. Durch den Flug erspare ich mir die Latscherei zu den Klippen. Denn wir sind heute etwas in Zeitdruck, bedingt durch das gute Wetter. Wir wollen noch weiter und einen Pass fahren und filmen. Da geht bei Sonne bekanntlich besser als bei Regen,Sturm und tiefen Wolken. 

 

So packe ich Drohne und Wattstundes mobile Solartasche wieder ein und mache mich gegen 16:30 Uhr auf den Weg bergab. Mit Bergabfahrassistent ON. Der bremst uns gut den Hang runter und ich kann filmen. 

Und wie nun von der Insel? Friedrich hasst es ja, die gleiche Strecke rückwärts nochmal zu fahren. Daher...müssen wir irgendwie anders von der Insel. Mit dem Boot. Friedrich happy....wobei er wohl nicht so schnell realisiert, dass das was kostet. Aber egal...Boot...

4 km auf schmaler Straße bis Knigh's Town. Dort der Hafen für die Fähre gen "Festland". Zwei Autos warten schon, wir sind das Dritte. Da kommen wir mit. Die Fähre allerdings gerade auf der anderen Seite am ablegen. Dauert also noch es Momentli. Schnell ein paar Fotos und Videos...dann ist die Fähre bei uns am anlegen, 3 Minuten später stehen wir an Bord. Das geht hier ruckzuck. 14 Euro kostet es für den dicken Zottl. Friedrich kurz schockiert, dann aber abgelenkt von der Tatsache, dass wir in der Pole Position stehen und praktisch direkt Wasser vor der Nase haben. Da klettert er aufs Armaturenbrett und spielt Kapitän. Alle happy, wie mir scheint. 

 

               

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Wir saufen nicht ab, kommen gut an, dürfen als zweite vom Boot, lassen noch PKW vorbei und tuckern dann gen Caherciveen. Hier ginge es links noch zu einem Stein Fort und Ring Fort, doch sparen wir uns das und fahren auf der N70 ein Stück weiter. 

Wer Bock auf Gin hat, hier steht auch die Skellig Six18 Distillery mit Visitor Center. Wir fahren daran vorbei, haben nur noch 30 Minuten offen und ich habs zu spät gesehen. 

 

Nach rund 5 km verlassen wir den Ring of Kerry und fahren ins Inland. Die Straße deutlich schlechter, teils heftige Verwerfungen. Fahrt bloss nie zu schnell auf diesen Nebenstraßen. Das kann euch das Auto kosten. Die Straßen, ich wiederhole mich, schlechter als in Marokko und immer wieder mit Überraschungen. 

 

22 km sind es bis zum Ballaghisheen Pass. Die legen wir größtenteils auf Single Track Roads und alleine zurück. Karge Landschaft, Waldgebiete und Steppenland wechseln sich ab. Irland muss vor viiiielen Jahrhunderten ein super bewaldetes Land gewesen sein. 

Kurz bevor der Pass beginnt kommt mir ein VW Golf 5 entgegen...schnell und mitten auf der Straße. Anstalten, langsamer zu werden oder weiter links zu fahren, macht er keine. Ich hau bei Zottl die Bremsen rein, geht zum Glück etwas bergauf, was die Verzögerung unterstützt....fahre mit den linken Reifen in den Dreck und zack...jagt der Vollarsch von Golf Fahrer an uns vorbei. Was für ein verfluchter Affenarsch! Ich schimpfe wie ein Rohrspatz und wünsche dem Vollarsch die Pest an den Hals. Fährt auf so engen Straßen wie ein verfluchter Vollidiot! Hoffentlich zerlegt er seine scheiss Karre bald und er muss zu Fuss gehen! Blöder Penner, elender!

Co-Pilot ist zur Wattesäule erstarrt und sagt nix. Friedrich schaut erstaunt, glaub so hat er mich schon lange nicht mehr schimpfen hören. 

Wäre ich nicht ausgewichen, der Golf mit seinem behämmerten Fahrer wäre volle Möhre in uns reingeknallt. 

 

Kurz darauf stoppe ich, lasse die Drohne in die Luft und filme unsere hoch Fahrt auf den Ballaghisheen Pass. Tiefe Sonne im Rücken, genau so hatte ich mir das vorgestellt. Perfektes Timing und die Wolken noch nicht da. Oben kurzer Stopp...die Drohne wartet in der Luft. Dann weiter.

Hä...aber wo ist die Drohne...bzw...ihr Videobild? Fehlt! Keine Verbindung. Fuck. Ohne Panik aber mit etwas Eile schließe ich die DJI App, starte sie neu, stecke die Kabel neu...und hab wieder Bild. Puh...und weiter. Rein in Zottl, Runterfahrt auch filmen. Ab und an bei all dem ein Auto, doch alle nehmens gelassen, dass ich langsam bin und mal etwas im Weg stehe. Sind halt nicht alles idiotische Golffahrer hier! Was ein Glück. Die meisten fahren sehr anständig. 

 

Am Ende der Passstrecke sammel ich die Drohne ein und fahre zu einem Parkpaltz in 2 km Entfernung. Stopp...hm...nicht so toll...aber für Kekse tunken reicht es. Nach dem Stress mit fahren und fliegen brauch ich ne Stärkung. Doch dann erregt ein Schotterweg mein Interesse. Davon gibts hier nicht viele. Und wenn, dann sind sie privat oder per Schranke gesperrt. Dieser hier nicht. Ich erkunde ihn kurz zu Fuss....

 



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Steiniger Weg, 30 m moderat Bergab an den kleinen Bach. Kleiner Platz wo ich stehen könnte mit Zottl. Etwas matschig aber müsste gehen. Leicht schräg....versuchen wir. 

 

Kurz darauf steht Zottl mit der Hinterachse im Matsch, die vorderen Puschen auf Stein. Leicht schräg und bergab. Aber geht schon. Das ganze leicht unterhalb der Straße. Super Spot für durch Zufall gefunden. 

 

Wir machen es uns gemütlich, Kekse auf den Tisch und ne Tasse Milch. Draußen die Sonne mit kühlem Wind, daher auch die Entscheidung lieber drin zu sitzen. Und als genug Kekse in uns verschwunden sind, ab an den Rechner schneiden. Nachvertonen der gesamten Jameson Besichtigung. Oh man....ne Menge Arbeit. Dazu kann ich die Heizung nicht anstellen, zu laut. Als wir 16 Grad erreichen, es schon fast dunkel ist, bin ich endlich fertig mit der Nachvertonung und kann  die Heizung auf 30 Grad stellen.  Make it hot....Zottl!!!!

 

Gegen 22:30 Uhr bemerke ich, dass ich noch was zu Abend essen sollte. Und, dass ich draußen noch was vor habe. Doch erst essen. Gleicher Salat wie gestern, nur ohne Karotten, Tomate und mit kaltem Fleisch. Auch lecker! Gegen 23 Uhr beehrt uns auch der Vollmond und scheint auf uns nieder. Später schaut er zu, wie ich die Umgebung dünge. Alles gut verstreuen gib das einen hervorragenden Dünger. Null Geruch und schon ankompostiert. 

 

Frische Kokosfasern hab ich dabei, allerdings nicht ganz genug, somit muss ich noch einen Ziegel über Nacht einweichen. Der ist morgen reif und kann auch in die BioToi reingebröselt werden. Zu gerne hätte ich meine braune Kompostmasse in einem Mülleimer entsorgt, doch gibt es hier schlicht und einfach keine passenden. Mülleimer gibts es nur in den Städten. Und dann auch nur so groß, dass ne kleine Tüte reinpasst. Also nehmt kleine Mülltüten mit und macht sie nicht zu voll! Sonst werdet ihr das Zeug nie los. 

Klar, ich könnte auf nen Camping gehen. Aber nur um Müll los zu werden? Hab gelesen, Müllentsorgung kostet dort teils extra. Tja, daher kleine Tüten und Kompostmasse in die Wüste. 

 

Bis halb zwei schneide ich noch. Hab das Video dann auch fertig. Korrektur schauen allerdings dann morgen. Zu müde jetzt. Ich greife mir meine beiden Wattebäusche auf dem Beifahrersitz und schleppe uns ins Bett. Es ist bereits Karfreitag....und wir haben keine richtigen Plan für morgen. Vermutlich ein Fahrtag...aber schauen wir mal. 

 

Jetzt erstmal gute Nacht. Danke, dass ihr mit uns unterwegs seid, habt schöne Osterfeiertage und ne gute Zeit.

Liebe Grüsse vom ganzen Team

 

Kai und alle Mitreisenden

 

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: 51.814229, -10.337257

Pass: 51.856160, -10.367218

Klippen: 51.869934, -10.380368

Valentia: 51.922541, -10.345773

Pass: 51.949075, -9.934039

abends: 51.970991, -9.905163

 

Unsere heutige Route: ca. 58 km

 

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