24. April 2023 - Ring of Kerry, Brackaharagh Beach, Derrynane Beach, Loher Stone Fort
Moin,
da bin ich wieder, 9 Uhr, wach. Draußen: grau und Regen. Ich bleib mal noch liegen. Das kann nur besser werden.
Gegen 10 Uhr steh ich auf, der neben uns parkende VW XY lässt den Motor an und fährt ab. Hui, die sind aber früh unterwegs. Gute Fahrt!
Dann passiert lange nix. Ich sitze 2 h am Rechner, mache dies und das. Draußen setzt so langsam eine Wetterbesserung ein. Es wird heller, erste blaue Lücken im Westen. Der Wind noch moderat. Das Wasser am Pier weg, ist wohl gerade Ebbe.
Einige Autos kommen und gehen, niemand behelligt uns oder will uns sprechen. Als die blauen Lücken auch uns erreichen, trete ich mit Kamera bewaffnet vor die Tür. Gerade niemand hier ausser mir, kurz durchs Gelände stromern und umschauen wo wir hier sind. Ziemlich matschig, gut ab ich Gummis an.
Als ich gerade den Aufklärer klar machen will, fährt ein Auto vor. Mist. Will ja niemanden stören beim Fliegen, aber jetzt wieder alles stoppen, auch doof. Also hoch mit dem Flieger. Blöd allerdings, dass die SD Karte in der Drohne spinnt. War beim letzten Flug schon so. Und jetzt auch wieder. Sie bricht die Aufnahme ab. Shit. Also wieder zurück. Landen.
Ich versuche mal die SD Karte, die bisher in der DJI Action 3 war und dort nicht mehr richtig lief. Vielleicht kommt die Drohne ja besser damit zurecht.
Schnell umstecken und wieder in die Luft. Japp, funktioniert. Mal schauen wie lange. Der Flug windig und kurz. Benötige nur ein paar Shots, ob es hier einen vollwertigen Flug fürs Video gibt, weiss ich noch nicht so genau.
Nach der Landung packe ich zusammen und lasse den Motor an. Mittlerweile zwei PKW hier die etwas länger verweilen. Dann lassen wir die hier mal alleine und in Ruhe.
Und weil die PKW blöd geparkt haben, setze ich zurück, in einen Weg rückwärts rein, drehe und verlasse den schönen Pier.
Wir kämpfen uns wieder hoch zur Straße. Co-Pilot und Friedrich mit am Start im Cockpit. Oben angekommen, halten wir uns links und folgen dem Ring of Kerry in westlicher Richtung. Einige Kilometer später, erster Stopp.
Süße kleine Bucht...leider zugebaut mit einem Campingplatz. Wer aber einen sucht, findet hier einen am Brackaharagh Beach.
. Sieht ganz nett aus. Aber irgendwie stehen da viele Wohnwagen rum ohne alles. Werden die vermietet? Dauercamper sehen auch irgendwie anders aus.
Na egal, schnell ein paar Bilder, Sonne und Strand und Wellen...und weiter. Da kommt noch was besseres.
Unser eigentliches Ziel heisst Derrynane Beach. Auch den muss man sich über schmale Straßen erkämpfen. Zum Glück wenig los. Wieder fahren wir durch Urwald, sehen bemooste Mauern und enge Straßen. Den Parkplatz des Strandes finden wir, aber Achtung, Höhenbeschränkung. Allerdings offen. Also rolle ich auf den großen Platz, suche mir einen Parkplatz hinten links im Eck. Motor aus. Kurz bin ich am Handy um noch ein paar Dinge zu checken, da fährt ein Trecker auf den Platz, stoppt neben mir und ein Mann steigt aus. Läuft erst an die Tür des Beifahrers, Co-Pilot schaut verwirrt, der Mann auch...dann kommt er auf meine Seite. Also der Mann, nicht der Co-Pilot. Der bleibt schön wo er ist!
Freundlich fragt mich der Mann, ob ich bitte auf den anderen Parkplatz fahren könne. Sie würden jetzt die Höhenbeschränkung schließen. Oh...äh...klar...ja...kein Problem. Bin sofort weg.
Also, Motor an und Abfahrt, während der Mann mit dem Traktor zu nem Audi mit Dachbox fährt und checkt, wie hoch der ist. Die sind schon lustig hier.
Kurz drauf und eine enge Kurbelaktion später, bin ich auf dem anderen Parkplatz, packe meinen Fotorucksack mit Drohne, Fernsteuer, Fotoapparat, lege Gummistiefel an und laufe los. Hier gibts Strände. Mehrere Strände. Schöne Sandstrände. Und das erfasst man am besten aus der Luft. Allerdings will ich nicht hier aufm Parkplatz den Aufklärer steigen lassen, sondern weiter weg von den Menschen. Ich quere also den Strand an dem ich parke, komme zu einem anderen der eigentlich kein Strand ist sondern nur Ebbegebiet. Denn bei Flut läuft er voll und verbindet sich mit einem anderen Strand. So, dass das, worauf ich gerade zusteuere, eine Insel wird. Abbey Island!
So genannt, weil eine alte Abbey draufsteht. Mit Friedhof. Die überlasse ich aber sich selbst. Laufe weiter, stoße auf Gummimatten die hier rumliegen im Sumpf und ende an einem weiteren Friedhofsgatter. Lauf dann querfeldein, übersteige legal einen Zaun und steh im Matsch. Gut hab ich passendes Schuhwerk an. Ich schlendere noch 300 m weiter, erklimme eine Düne, denke mir: hier starten wir. Das ist prima!
Rucksack auf, Handy, Controller der Drohne, Drohne, Kabel....super...alles da...äh...hm...Akku??? Hat jemand den Akku gesehen? Hat ihn jemand eingepackt???
Tja, offensichtlich NICHT. Denn der Akku für die Drohne fehlt. Alter, ich fass es nicht. Ich laufe hier einen halben Marathon zum Drohne fliegen und vergesse den Akku in Zottl. Das darf doch nicht wahr sein, verdammte Axt! Ich glaub ich dreh durch!!
Gut, Drohnenflug gestrichen, ich frustriert, packe wieder zusammen und mache mich auf den Weg zurück. Immerhin das Wetter sonnig und ohne Wind auch warm.
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Die Strände echt schön und tolle kleine Wellen kommen rein. Als ich wieder bei Zottl bin, ist gerade niemand am Parkplatz. Also schnell die Drohne von hier in die Luft. Wenn keiner da ist, stört es auch niemanden.
Weit, hoch, windig fasst es wohl ganz gut zusammen. 20 Minuten später landet der Aufklärer, schnell weg mit ihm und mit uns. Zusammenpacken, weiter!
Unser nächster Stop bei etwas schwächelndem Wetter: ein Steinfort, Loher Stone Fort.
Das liegt so halbwegs auf unserem Weg, 20 Minuten vom Strand und wieder einige Kilometer Single Track Road.
Vor Ort ein kleiner Parkplatz, zum Glück alles frei. Ich bekomme Zottl so gerade gedreht, muss ihn aber schräg parken. Kein Übernachtungsverbot allerdings. Der Parkplatz so abfallend, dass hier wohl niemand freiwillig schlafen will. Das Fort in naher Sichtweite, doch erstmal weckt etwas anderes meine Aufmerksamkeit: Schafe! Mutter und Kinder Schafe. Ich kann sie direkt aus dem Auto filmen. Sobald ich jedoch nur ein Geräusch mache, werde ich neugierig/ängstlich beäugt von allem was so auf der Weide steht. Ja, ja, bin ja schon leise!
Nach 15 Minuten Schafe gucken, überwinde ich mich und steige leise aus, laufe zum Fort. Das ist rund, top erhalten, beherbergt zwei Gebäude. Ein rundes ein eckiges. Das Runde älter und war sogar unterkellert. Hier waren auch keine Soldaten untergebracht, sonder Farmer. Von allem stehen aber nur noch die Grundmauern. Doch bekommt man einen guten Eindruck wie es ausgesehen haben könnte. Keine schlechte Wohnlage.
Auf dem Weg zurück zu Zottl verabschiede ich mich von den Schäfli, lasse den Motor an und fahre ab. Zurück zur N70. Bis zur R567 folgen wir ihr, biegen ab und befinden uns wieder auf Nebenstraßen, erklimmen nochmals einen Berg und fahren, als wir wieder unten sind, link, folgen nun der Steilküste für einige Kilometer. Nicht mehr viel los hier. Versprengt Bauernhöfe und Schafs-und Kuhweiden. Irgendwie scheint mir aber, Kühe sind für den feuchten irischen Boden nix. Die Biester sind zu schwer, der Boden gibt nach und alles wird zu einer Matschwüste. Schafe sind leichter und zerstören die Oberfläche nicht.
Nach gefühlt ewiger Fahrt kommen wir endlich am Ziel an. Und kurz bin ich geschockt. Da steht ein rotes Verbotstschild. Irgendwann mit NO PARKING.... Sicher no Overnight parking...verdammt...alles wieder zurück für nix??? Darf nicht wahr sein!
Dann, etwas näher, lese ich das Schild richtig: No parking beyond this point. Ah...ab dem Schild darf nicht mehr geparkt werden...puh...okay. Damit kann ich leben. Ich drehe Zottl. Angekommen. Uff....
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Der Parkplatz gehört zu einem US Flieger Denkmal. Hier in der Nähe stürzte 1944 ein Militärflieger der Amerikaner ab. Tragisch! Keine Überlebenden.
Ein Stück weiter ordentliche Steilklippen, unten das tosende Meer. Zum Glück nicht übelst windig, sonst wäre das hier wohl ein unangenehmer Spot. Heute aber prima, selbst die Sonne macht nochmal einen kurzen Besuch. Kurz sieht es nach einem schönen Sonnenuntergang aus, doch die Wolken machen dem schnell den Gar aus.
Später gibts noch eine Portion Regen. Das stört jedoch nicht weiter. Ich habs in Zottl gemütlich und arbeite vor mich hin.
Als Abendbespaßung gibt es Hühnchen-Eisbär-Gurkensalat. Mit Tomaten, ner Karotte und eigener Salatsoße. Lecker und schon lange nicht mehr gehabt. Dazu ein Bierchen und im Anschluss wird brav bis Mitternacht geschnitten.
Zufrieden mit dem Tag, darf ich dann auch Friedrich und Co-Pilot wieder hinter ins Bett schleifen. Zeit für Schlaf. Morgen gibts einen Action Tag. Das Wetter dürfte gut werden. Und wir haben einiges vor.
Für heute aber gute Nacht und bis morgen.
Viele Grüsse
Kai und Team
GPS Koordinaten:
morgens: 51.801136, -9.940454
Strand: 51.760412, -10.142126
Fort: 51.786533, -10.164621
abends: 51.814023, -10.337095
Unsere heutige Route: ca. 59 km
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