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#641 Roadtrip Irland - Ein Komplott, Glen Park und Ring of Kerry Start plus kotzen im Strahl

4. April 2023 - Huch, ein Schild zum Park....Planäderung!

  

Moin zusammen,

 

immer schön flexibel bleiben. Das ist wichtig als Reisevlogger und -Blogger. Gut, einen Plan haben wir ohnehin nicht. Die Idee ist, gen Norden Irlands vorzustossen. Doch wie und wo überall entlang, das entscheidet sich von Tag zu Tag. Noch haben wir auch genug Zeit um uns den Luxus leisten zu können. Doch die Uhr tickt...am 29. April müssen wir im Großraum Karlsruhe sein. Nicht vergessen! Und am 5. Mai geht es nach Albanien. Zwischendurch Wohnung vollends leer räumen und übergeben. Das wird ein riesen Stress alles!

 

Aber...zum Glück ist das alles noch ein paar Wochen weg. Jetzt erstmal weiter den Sturm hier genießen am Glenbeg Lake. Gefühlt weniger Sturm als gestern. Dennoch pfeift es noch gut um Zottl. Verdunklung auf, trocken aber grau. Hm...was damit heute anfangen? Ich hab noch einen Plan....

 

Blick nach links zu meinen Mitreisenden...huch...hä...da ist keiner. Niemand! Kein Scherz. Wo normalerweise Co-Pilots Nase herausragt aus einem Berg voll Bären...niemand! Das gibts doch nicht! Wo sind die? Ich schaue raus ob ich draußen Gewusel feststelle....nö...alles friedlich. Keine Schafe die von Friedrich geritten werden oder in Panik vor dem Co-Piloten reiss aus nehmen, der alle kunddeln und kuscheln will. Nix. Es herrscht Ruhe. Seltsam. 

 

Heizung an per App...kurz warten...aufstehen. Ich laufe vor in die Dinette. Ein Weg, der mir heute irgendwie länger vorkommt. Als ich nach vorne Blicke, trifft mich der Schlag. Da hockt die Bande. Alle. Co-Pilot, Flauschy, Monty, Finchen, Bruno (wird französisch ausgesprochen) und Fried....äh...nee...Friedrich nicht! Hä?! Doch bevor ich weiterdenken kann, wo Friedrich ist, trifft mich der nächste Schlag. WHAT! Mitten auf dem Tisch liegt meine geliebte Toffee Tüte, gestern gekauft. Drum herum lauter leeres Toffee Papier. Als ich nach der Tüte greife....leer! Nix mehr drin. Der Co-Pilot noch in der letzten Kaubewegung, er schluckt glaub noch...oder war das ne Windböe die ihn hat erzittern lassen...keine Ahnung. Fakt ist: die Toffees sind gefuttert! Von der Bande kleiner Terroristen die hier romantisch am Echtholztisch in der Zottl Dinette sitzen, bei Lichtschein meiner schönen Olight Laterne. Ich fass es nicht. Bin zu perplex um richtig zu schimpfen!

 

Dann fällt mir wieder ein...Friedrich! Wo ist Friedrich?! Der Co-Pilot verdreht nur den Kopf und schaut raus. Was will er damit sagen? Nachdem er ja neuerdings spricht, frag ich ihn einfach. Und zu meiner Überraschung kommt sogar ne Antwort. 

Friedrich sei nicht da. 

Kai: Aha...jaaaa, seh ich! Weiter!

Co-Pilot: Er ist...äh...ja....also....hm....er sprach von Ängste überwinden und bei Wind raus gehen....surfen!

Kai: WHAT! SURFEN?! Co-Pilot, red kein Scheiss!

Co-Pilot: Doch, surfen!

Kai: Alter, wie haben nicht mal ein Surfbrett in seiner Größe!

Stille

Kai: Warum? Warum will er surfen! Es ist Sturm draußen. Er hat Angst vor Sturm, weil er wegfliegen könnte!

Co-Pilot: Naja...also...äh...er brabbelte was von Ängste überwinden und ging

Kai: WHAT??? Brennt bei dem die Watte? Hat der noch alle Wattefäden am Zaun?

 

Ich schaue raus und der dritte Schlag trifft mich heute! Da steht Friedrich, sein Pelz flattert im Wind. Er lehnt an ein Surfbrett...nee...Moment....das ist...vierter Schlag....das ist ein kleines Schneidbrett von Seecamper! Alter...Friedrich...NEIN!!!

 

Ich komme in Bewegung, reisse die Schiebetür auf, springe raus, der Wind erfasst mich und lässt mich straucheln. Vollgas renne ich um Zottl's Heck, komme auf etwas Splitt ins Straucheln. Sehe nun Friedrich der noch ein Stück näher am Wasser ist. 

Als ich wieder Traktion habe, gebe ich Gas, renne mit voller Sprintgeschwindigkeit auf Friedrich zu. Muss aber noch durch Kies durch der mich verlangsamt. Friedrich immer näher am Wasser. Ich versuche schneller zu werden um ihn zu erreichen, bevor er aufs Surfbrett...äh...Schneidbrett steigt... Ich sehe, wie auch er strauchelt und mit dem Wind kämpft, kurz davor ist, davon zu fliegen. Himmel, ich muss schneller werden!

Ich mobilisiere alle Kräfte, stemme mich mit voller Geschwindigkeit gegen den tosenden Wind und erreiche ihn in letzter Sekunde Friedrich steht kurz vor der Wasserkannte. Die Wellen Bär hoch. Ich schnappe ihn und sein Surfbrett...äh...Schneidbrett und rette ihn in letzter Sekunde. 

Er ist schon ganz kalt....und zittert im Wind...uff...das war knapp. 

 

Zusammen mit ihm und seinem Surfbrett...äh....ach ihr wisst schon, laufe ich zurück zu Zottl, Schiebetür auf, rein. Hm irgendwas ist anders....egal...erstmal Friedrich schön hinsetzen und ihn sich aufwärmen lassen. Als das erledigt ist, schaue ich mich genauer um. Die Dinette....ist leer!!! Keiner mehr da! ALLE weg. Naja, bis auf Friedrich der da mit großen Augen sitzt. Wo sind alle hin??? Ist hier heute eigentlich der Wahnsinn ausgebrochen?

 

Ich laufe zwei Schritt gen Bett...der letzte Schlag für heute: da liegen alle. Auf MEINER Seite, schön zugedeckt und pennen. 

Das lässt mich fassungslos zurück. Ich setze mich erschöpft in die Dinette, schnaufe durch und überlege. Lasse nochmal alles Revue passieren. Schaue Friedrich an, der, wie ich den Eindruck habe, ein klein wenig verschmitzt grinst. 

 

Und langsam schwant mir etwas. Ablenkungsmanöver...die ganze Sache mit Friedrich und Surfen...ein Ablenkungsmanöver! Die Bande wurde erwischt, ich musste raus, Friedrich retten, komme zurück und müsste nun eine Standpauke halten, dass der Rest meine Toffees gefuttert hat...aber alle weg am pennen. Somit keine unmittelbare Standpauke.... Ich fass es nicht, die haben mich komplett verarscht. Die ganze Bande! 

Ich bin, irgendwie, beeindruckt von den Watteköpfen! Auch wenn ich glaube, dass Friedrich da draußen letztlich wirklich in Not war bei dem Sturm. Und die Rettung schon eine Rettung war.

 

Ich bin zu erschlagen um nun mit Friedrich zu schimpfen oder es auszudiskutieren. Ich setze mich an den Rechner und starte das Internet. Arbeiten! Das bringt mich auf andere Gedanken. 

 






Bis Mittag arbeite ich am Rechner. Draußen legt der Wind nochmal ne Schippe drauf, wird wieder stärker. Staub und Dreck wirbelt auf und knallt an Zottl. Immerhin ziemlich trocken bei all dem. 

 

Irgendwann klopft jemand an Zottl. Ein älterer Herr mit zwei Hunden. Ich öffne. Mit Dialekt fragt er, ob ich hier angle!

Äh...nee....ich angle nicht. 

Dann sieht er meine Gummistiefel! Wohl ein klares Zeichen für ihn, dass ich Angler bin. 

Was sei damit, fragt er!

Öhm...damit wandere ich. Hier regnet es ja dauernd und alles steht unter was, entgegne ich höflich. Ich füge hinzu, dass ich in zwei Stunden weg sei. 

Er meint, es sei kein Problem dass ich hier stünde. Verabschiedet sich und geht. 

 

Hä...was war das denn? Hm...vermutlich ist hier wohl angeln verboten...oder so. Dann ist ja gut, hab ich nicht geangelt. Etwas verwundert schliesse ich die Tür. Spaßhalber checke ich kurz die Victron App ob Solar reinkommt...oh...2A von 200WP auf dem Dach. Und das bei dem grauen Wetter. Wow! Danach arbeite ich weiter bis 12 Uhr. 

 

Als Frühstück gibts Brot mit Irish Orange Marmelade mit Whisky. Also der Whisky ist in der Marmelade, nicht dass ihr denkt ich fange schon mittags das Saufen an! Freu mich drauf....bis ich den Deckel öffne...ugh...da sind Orangenschalenstücke mit drin. Klein geschnitten aber deutlich sichtbar. Uff...ich mag keine Stücke in Marmelade. Und schon gleich gar nicht, wenn es Schale ist. Wenn ich eine Orange esse, esse ich die Schale ja auch nicht mit. Warum sollte ich das dann bei einer Marmelade? Ich kann mir schon vorstellen wie das schmeckt....und so ist es dann auch. Süß-Bitter....da bin ich raus! Wir werden keine Freunde. Da hilft auch der Whisky nicht der in der Marmelade ist, von dem ich jedoch nichts schmecke. Dann lieber Honig aus dem Erzgebirge. Der rockt!

 

Um 13 Uhr, bei Sturm und leichtem Nieselregen, fahre ich ab. Wohin? Zu nem Aussichtspunkt am Meer. Von dort soll St. Kilian nach Würzburg aufgebrochen sein, Kilmakilloge Harbour. 12 km von uns. 

Und kurz bevor wir losfahren, entschuldigt sich der Co-Pilot für das Toffee Massaker. Lässt aber durchblicken, dass es ne kleine Racheaktion war, weil ich die letzten zwei Tage ihren Honig gegessen habe.... Oh....ups...äh...ja...aber Honig ist noch welcher da...die Toffees sind weg. Aber egal. Los gehts. 

 

Als ich am Kilmakilloge Harbour eintreffe, empfängt mich ein schmaler Schotterweg zu einem Parkplatz ohne Höhenbeschränkung. Wir sind nun wieder auf dem Wild Atlantic Way gen Norden. Schöner Spot, könnte man auch gut pennen. Eine Infotafel steht rum über Kilian der von hier aufbrach um die Franken zu missionieren. Ein früher Influenzer also, nur schimpft über den scheinbar niemand. Die heutigen Influenzer werden jedoch gerne mal verteufelt. Das versteh wer will...meint der Co-Pilot!

 

Ich parke, bin alleine hier, der Parkplatz groß genug um zu drehen und zu parken. Kurz vor ans Meer. Ausser nem Schwimmreif nicht viel zu sehen. Der Wind weniger, dafür mal kurz etwas feuchter von oben. Zurück zu Zottl, kurz die BioToi Trockentrenntoilette bespaßen und weiter. 

 

Nächster Stop: Lidl in Kenmare. Doch soweit kommt es erstmal nicht. Nach guter und Rumelpstrecke durch karge und urwaldige Landschaft erregt ein kleines Schild meine Aufmerksamkeit: Gleninchaquin Park.

 

Ich haue kurz darauf die Bremse rein, fahre links ran, ja, links, nicht rechts ran fahren. Checke Google Maps...Park...hm...nett...okay...drehen und links...einspurige Strecke, ca. 8 km. Schauen wir mal, was kommt!

 

Erstmal nicht weit...denn plötzlich, in einer Kurve, steht ein dickes Teilintegriertes Womo vor uns. Wow...wo kommt der denn her? Irisches Kennzeichen, eine Frau am Steuer, Beifahrer männlich. Sie stoppt, ich stoppe. Wenn sie etwas rangiert, kämen wir aneinander vorbei. Allerdings steht sie bergab auf der Straße...hm...sie bewegt sich keinen Millimeter rückwärts. Mir wird schnell klar...Frau...rückwärts...okay...ich fahre rückwärts. Geschlagene 300m bis ich auf einer Hofeinfahrt stehe und sie passieren kann. 

 

Anmerkung: 

Bevor ihr euch jetzt über die Aussage...Frau...rückwärtsfahren...wird nix...aufregt. Lest erstmal weiter. Meine Annahme in diesem Fall ist nicht ganz daneben. Und ich sage ausdrücklich "IN DIESEM FALL". Denn perse zu behaupten, dass Frauen nicht rückwärtsfahren können, würde ich nie machen. Auch wenn ich einige Frauen kenne die...aber lassen wir das...

 

Weiter gehts...die Landschaft wird immer geiler. Gelbe DHL/Post Büsche stehen hier rum. Voll in Blüte. Vor mir raue Berge, Seen. Die Straße windet sich, ein leichtes auf und ab so wie in einem Kotzkessel ungefähr. Kennt ihr Kotzkessel? Kirmes? Fahrgeschäft? Hieß bei uns in Weinsberg so....

Herrliche zu fahrende Strecke, ein Genuss...bis noch ein Auto von vorne kommt. Diesmal gibt aber der PKW nach. Danke dafür. 

 

Nach 8 km komme ich an ein Tor mit Schild. An der Rezeption melden, zahlen, genießen...okay. Nicht für umsonst hier. Hatte ich aber schon gelesen. Doch selbst wenn der Park nix ist, die Anfahrt alleine ist schon der Knaller. Der Rezeptionist, nennen wir ihn Peter, steht schon draußen, fertigt gerade eine Deutsche Familie mit Mietwagen ab. Danach komme ich mit ihm ins Gespräch. 7 Euro kostet der Besuch. Alles gepflegt und schön. In der Ferne ein Wasserfall. Ich frage, ob ich filmen und Drohne fliegen darf. Filmen ja, Drohne...er zögert erst. Ich erkläre kurz was ich filmen will und dass ich Erfahrung habe. Dann meint er: Okay! Kannst machen!

 

Kurz darauf laufe ich bei leichtem Nieselregen los gen Wasserfall. Die Wege sind gut ausgeschildert, dieser auch breit und gut zu laufen. Es gibt hier aber auch richtige Wanderwege hoch in die Berge. Tagestouren. Mit der Sicherheit, dass man nicht verloren geht. Doch Peter erzählt mir später: es sei noch nie jemand verloren gegangen. Abends seinen immer alle wieder da gewesen. Der Park schließt um 17/18 Uhr. 

 

               

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Übernachten kann man hier leider nicht im Camper, das sei nicht versichert. Schade. Hätte hier gerne gepennt. Auch gegen Geld. So schöne Landschaft und Ruhe. Aber: kein Netz!

 

Nach nem Kilometer laufen und Vierbeinern die vor mir die Flucht ergreifen, stehe ich am Fuss des zweithöchsten Wasserfalls in Irland. Der Höchste ist in den Bergen bei Killarney. 

 

Hier nun schwarzer Fels mit einigen Wasserströmen die herunter laufen. Noch immer leichter Nieselregen. Dennoch lasse ich die Drohne hoch. Wetter zwar alles andere als drohnenfreundlich, aber was willst machen. Will ja sehen, wie es oben in den Bergen weiter geht. Hoch latschen bei dem Wetter...nee, Danke. Dann lieber schlechte Drohnenaufnahmen riskieren. Los mein kleiner Aufklärer. Flieg!

 

Während es bei uns unten windstill ist, bekomme ich auf 150 m eine Windwarnung aufs Display. Na super! Die Drohne fliegt auch etwas wiederwillig. Sport Modus, mit mehr Power, muss her. 

Oberhalb des Wasserfalls noch ein schöner See und ein  Tal das noch ewig nach hinten leicht ansteigend weiter geht. Wow! Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Muss wunderschön sein im Sommer, bei tollem Wetter. Aber: vermutlich stünde ich dann hier jetzt auch nicht alleine rum. So hat alles seine Vor- und Nachteile. 

 

Bei stärker werdendem Nieselregen fliege ich und lande auf letzter Batterierille wieder sicher. Nun noch ein paar Wasserfallaufnahmen vom Boden und weg hier, bevor ich komplett durchweiche. Die schafige Herde, die vorhin vor mir reissaus genommen hatte, grast 200 m weg von mir und hat die Drohne nicht mal zur Kenntnis genommen. 

 

Ich verlasse dieses felsige Eck wieder, laufe zurück zu Zottl. Dort kommt Peter gerade aus seinem Gebäude und so unterhalten wir uns noch 20 Minuten. Netter Kerl, nette Unterhaltung. Hier gibts übrigens auch zwei Pet Schafe die man streicheln kann. Die sehen gerade aber aus wie begossene Pudel und drücken sich an die Betonwand um Schutz vor dem Regen zu finden. 

Im Gespräch erfahre ich noch, dass die wunderbar schönen grünen Wiesen hier vor uns für die Mutterschafe und ihre Lämmer vorgehalten werden. Grünes langes Gras. Genau das, was Mutter und Kind benötigen!

Peter fragt auch noch, ob mir ein Wohnmobil bei der Anfahrt entgegen kam. Japp...da kam eins...ich musste rückwärts. Da lacht er und meint: Die Frau hatte zu ihm gesagt: hoffentlich kommt kein Fahrzeug entgegen...sie könne mit dem womo nicht rückwärtsfahren.... 

 

Um 17:30 Uhr, verabschiede ich mich von Peter, lege mein Equipment trocken und rausche davon. Schöne wars! 8 km zurück zur Hauptstraße und GENAU an der Stelle, wo mir auf der Hinfahrt das Womo entgegen kam, kommt nun ein 5er BMW entgegen. Alter, das gibts doch nicht! Ich stehe GENAU dort, wo das Womo stand. Der 5er dort, wo ich war. Und, was meint ihr, wer fährt zurück und macht den Weg frei!? Sicher nicht der Typ (ein MANN) in seinem 5er BMW. Vermutlich kann er nicht rückwärts fahren!
Nein, ich! Rangiere uns in eine erdige Ackereinfahrt, so dass der BMW vorbei kommt. Einen Danke ernte ich dafür jedoch nicht....Arsch....sorry....

 

2 km später fahre ich wieder links auf zweispuriger Straße gen Kenmare. Peter hatte mir hier noch einen Übernachtungsplatz Tipp gegeben. Doch erst zu Lidl, paar Sachen einkaufen. 

Die Straße wieder echt cool. Durch Urwald, wenig Verkehr...richtig schön...bis auf den Fahrbahnbelag halt. Aber lassen wir das, ist halt Irland. 

 

In Kenmare finde ich den Lidl parke und suche. Suche auf P4N nach Peter's Übernachtungsplatz Idee. Finde sie...allerdings...No Overnight Parking mittlerweile. Genauso wie überall hier in Kenmare und auch weiterführend auf dem Ring of Kerry. Absolute Touri Ecke hier...daher viele Verbotsschilder. Gut, dann erstmal einkaufen. 

 

Nach dem Einkauf suche ich weiter nach einem Spot für die Nacht und finde einen in 40 km Entfernung, entlang des Ring of Kerry. Okay...hoffen wir, dass da wirklich kein No Overnight Parking Schild steht. Und ja, natürlich hätte ich auch auf einen Campingplatz gehen können. Kostet rund 20 Euro....für Dinge, die ich nicht benötige. Ich benötige kein WC, keine Dusche, keinen Landstrom...nix der gleichen. Warum sollte ich dann auf einen Camping- oder Stellplatz gehen? Das macht für mich keinen Sinn. Ich habe ein Fahrzeug, das auf Autarkie ausgelegt ist. Das Geld, was andere in Campingplätze stecken, hab ich in Zottl und seine Autarkie gesteckt. 

 



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Was ich aber benötige, und zwar dringend, ist ein Mülleimer. 

Was ich nicht brauche, aber interessant finde: Neben dem Lidl Parkplatz gibts Waschmaschinen und Trockner. Gleiches Setup wie in Wexford. Cool! Allerdings muss ich nicht waschen. Diese Setup läuft mir übrigens noch sehr häufig über den Weg. Waschen/Trocknen ist kein Problem als Reisender in Irland.

 

Bei stärker werdendem Regen düse ich durch Kenmare und auf den Ring of Kerry. Vorher stoppe ich noch kurz an einem Mülleimer an einer Mädchenschule. Wäre das Müllproblem also auch gelöst.

Große Pfützenbildung, kaum Verkehr um 19 Uhr, ich hab die Strecke praktisch für mich alleine. Sehr angenehm. Bis auf das Wetter. 

Wieder geht es mal durch karge Landschaft, mal durch Urwälder. Die Landschaft teils eingehüllt in Wolken. Nach 36 km muss ich links ab. Noch 4 km Single Track Road. Mit Pfützen, überflutetem Weg und zwei Autos die entgegen kommen. Beide male gehe wieder ich aus dem Weg. Es regnet übrigens noch immer. 

 

Auf den Letzten Metern vor der Ankunft denken ich einfach nur: bitte kein Overnight Parking Schild, ich will die Strecke nicht heut noch wieder zurück fahren. Es wird langsam dunkel. Feierabend.

Doch überrascht mich erstmal was anderes: Da steht ein Van. Ein VW Bus! Oh....damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Briten...die trauen sich noch in die EU? Wow...oh...und da verschwindet gerade ein Schaf durch den Zaun...zurück auf seine Weide. War wohl ausgebüxt. Ein zweites Zwängt sich hinterher. Ich liebe Schafe! So lustige Zeitgenossen. 

 

Als ich auf den Engländer zufahre, kurbelt er die Scheibe runter...wir begrüßen uns. Ich frage, ob es sie stört wenn ich mich dazu stelle. Kein Problem, meint er. Prima...Danke!

 

Somit also angekommen bei Regen und Grau und fortgesetzter Dämmerung. Ich parke, drehe den Sitz, Lapi auf den Tisch und schneide. Und kurz drauf trifft mich dann der letzte Schlag des Tages. Der Übelste: Kein Ton! Nix...null. Die ganze Führung bei der der Jameson Tour. Alle Videoaufnahmen ohne Ton. Ich bin fassungslos. Das darf nicht war sein. Ein Supergau! Scheisse, scheisse, scheisse! Ich hatte mit dem DJI Mic und der Sony gearbeitet an dem Tag...und irgendwas hat mit dem Mono Kanal des DJI Mic nicht gestimmt. Die Sony hat den Ton nicht übernommen. FUCK!! Nein, Doppel FUCK! Ich könnte kotzen. Im Strahl!! Direkt aus dem Fenster. 

 

Auf den Schlag vergeht mir die Lust auf alles, vor allem auf kochen. Ich bin übelst frustriert und beginne mit dem Schnitt und der Nachvertonung,. Ne riesen Arbeit....nur weil ich nicht aufgepasst habe. 

 

Um 23 Uhr dann doch noch einen Happen zu Essen. Hab mich etwas beruhigt. Sandwich. Das Brot wird zurechtgeschnitten und ich versuche es mit Tortillas im zweiten Durchgang. Funktioniert....damit ist Toastbrot nun raus. Wir machen unsere Sandwiches nun mit Tortillas. Länger haltbar und auch nutzbar für das TCL-Omlet.

 

Bis 1 Uhr esse und schneide ich. Danach ab ins Bett. Frust weg schlafen. Hoffentlich funktionierts.

 

Gute Nacht

 

Kai und die Toffee-Verschwörer

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: 51.722073, -9.880516

Zwischenstopp: 51.783055, -9.820864

abends: 51.801084, -9.940421

 

Unsere heutige Route: ca. 78 km 

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Kommentare: 1
  • #1

    Nicole Elsenbruch (Donnerstag, 27 April 2023 19:27)

    Lieber Kai,
    vielen Dank für dein Video - unwahrscheinlich wieviel Arbeit du dir mit den Videos machst.
    Dazu der ausführlich geschriebene Block. Hast du überhaupt noch Zeit dein „Aussteiger-Leben“ zu genießen?
    Du bist unser täglicher Auslandskorrespondent. Die Bärenbande hat ja heute ganz schön was auf dem Kerbholz. Herrlich und schön gemacht!�
    Bitte, überanstrenge dich nicht mit der Filmerei. Pro Woche ein Video ist auch viel wert!
    Nach dem Malheur mit dem „ Stummfilm“ hättest du dir einen Whisky verdient!
    Für uns rückt die Abreise nach Norwegen auch immer näher. Können es kaum noch abwarten.
    Gute Reise weiterhin und viel Spaß mit den Spukis �
    Nicole & Roland aus Mönchengladbach