#638 Roadtrip Irland - Von Sheep Head Island zur einzigen Seilbahn Irlands

1. April 2023 - Die einzige Seilbahn Irlands!

Moin Leute,

9 Uhr wach…draußen? Ruhe. Wiedermal. Nix los. Die Sonne scheint, allerdings mit etwas Gewölk am Himmel. Noch immer ziemlich windig. Das Meer noch genauso wild wie gestern. 

Der erste Schritt nach draußen zeigt: warm ist anders! Trotz Sonne ist es verdammt kalt, der Nordwind macht uns weiter das Leben schwer. Jetzt aber erstmal zum nahem Bach und Wasser holen für meine Scheibenspritzanlage von Zottl. Die war ja gestern praktisch leer. Etwas Bachwasser wird ihr helfen bei den nächsten Spritzaktionen. Einfach aufpassen, dass die eingefangenen Schwebe und Steinteile im Wasserbehälter bleiben und nicht mit in die Spritzanlage kommen. Daher Wasser erstmal einen Moment ruhen lassen, dass ich alles absetzten kann. 

Nach dieser Aktion: rein in Zottl. Aufwärmen! Arbeiten. Die Sonne draußen schafft es noch nicht mal, Zottl etwas aufzuwärmen. Die Heizung muss nachhelfen. Zum Glück läuft sie wieder ohne Probleme. 

Als Frühstück gibts ne gute Portion Haferflocken mit heisser Milch und etwas Zucker. 3Bears ist fast alle. Das muss ich mir gut einteilen. Und vor allem mit Co-Pilot und Friedrich teilen, sonst gibts wieder riesen Ärger. Die beiden pennen aber noch, heut ist ja Flauschy Samstag! Die pennt aber auch noch. 

Der Wind heute nicht so stark wie gestern, versuchen wir also einen Drohnenflug nach dem Frühstück. Klappt ganz gut. Gibt zwar wieder Windwarnungen auf dem Display aber sonst keine Flugprobleme. Auflaufendes Wasser, unsere Bucht wild und weiss vor Schaum. Die Wellen knallen an die Felsen. Menschen kommen natürlich genau dann vorbei, wenn ich gerade die Drohne starte. Ne kleine Gruppe Wanderer die sich aber schnell wieder in die Wildnis trollen. 

Nach dem Flug, aufwärmen und arbeiten bis 15:30 Uhr. Nochmal vor die Tür, Vollflut. Jedoch nicht allzu spektakulär, dennoch knallen die Wellen gut an die Felsen. Gibt hoffentlich ein paar schöne Aufnahmen in Zeitlupe. 

Um 16 Uhr ist Zottl bereit und ich lasse den Motor an. Neben mir übernimmt Flauschy die Navigation. Und die kleine Eisbärin Finchen leistet uns das erste mal im Cockpit Gesellschaft. Ganz ohne Aufgabe, sieh darf genießen. 

Erstmal Zottl wenden, eng hier unten, länger als 6,4 m sollte man nicht sein. Auch die Fahrt hoch zur Straße ist eng, teils sehr steil und kurvig. Nix für große Fahrzeuge

Zurück fahren wir erstmal ne ganze Weile die Straße die wir auch gekommen waren. Erst nach 10 km fahren wir geradeaus statt rechts. Was dann kommt, ist überraschend. 

Schmale Straße die mal kurz ins Hochland führt. Das muss ich filmen. Drohne in die Luft und los. Dreimal muss ich kurz stoppen in Ausweichbuchten um die Drohen neu zu positionieren am Himmel, jedes mal kommt mir genau dann ein Auto entgegen…Schwein gehabt. Die Fahrt schwierig mit Drohne am Himmel. Das Knie lenken, die Hände an der Fernsteuerung. 1 Gang. Übel steil den Berg hoch teils. Coole Strecke!

Oben am Pass …… sammle ich die Drohen wieder ein und es geht ans Meer runter. Kurz darauf erreichen wir Bantry. Hier gibts rechts am Ortseingang einen großen, neuen Stellplatz. Kostenpflichtig und direkt an Hafen aber auch Straße. Nicht wirklich sexy. Ich stoppe kurz an der Tanke, 1.59 EURO kostet der Diesel. Vollmachen, Müll entsorgen. Weiter. 

Wir fahren weiter in Richtung Ring of Beary. Die Straßen teils super, teils rumpelig. Und als wir den Ring erreichen, sind es noch 40 km bis zum Ziel. Dauert locker ne Stunde. Tolle Strecke, teils eng, teils besser ausgebaut. Die letzten 10 km dann echt cool. Toller Blick auf Meer und Bucht. Die Sonne im Western langsam am Unterwegen. Der Weg lohnt sich! Aber es zieht sich ewig. Die Landschaft baumfrei, nur noch Graslandschaft mit Schafen drauf. 

Nach nochmals einem engen Abschnitt erreichen wir endlich den Parkplatz den Flauschy ins Navi eingegeben hat. Leer. Cool.

Aber….als wir weiter vor fahren ein großes Schild: no overnight parkeng for Camper and Caravans. Uff….19:00 Uhr…und dann so ein Schild nach 40 km Anfahrt. Mir ist schnell klar: egal! Ich bleibe dennoch hier! Ich stelle mich ganz an den Anfang des Parkplatzes, dort keine Schilder und tue so, als hätte ich die weiter vorne stehenden Schilder gar nicht gesehen. Ja, ist nicht korrekt, aber jetzt noch wieder weiter fahren….? Nee, wohin? Es geht nur noch zurück. Die Straße endet hier. 

Kaum geparkt, kommt Leben auf den Parkplatz. Von der Insel Dursey kommen Bauarbeiter per Boot rüber ans "Festland". Besteigen ihre Pickups und Vans und fahren ins Wochenende. Danach herrscht wieder Ruhe. Ich schau mich um!

Warum bin ich hier? Naja, hier steht die einzige Seilbahn Irlands. Gebaut 1969. In Betrieb bis März 2022. Seither in Wartung. Es wird gebaut aber unklar ist, wann die Bahn über den 300 m breiten Kanal zur Insel Dursey wieder in Betrieb geht. Momentan läuft sich nicht. Das wusste ich allerdings. Wollte sie dennoch sehen. 375 m lang ist sie und trotzt hier Wind und Wetter. 

5 Euro für Kids, 10 Euro für Erwachsene kostete die Fahrt. Transportiert wird damit praktisch alles. Der Kanal ist bei Niedrigwasser nicht wirklich schiffbar, ein Cliff lauert knapp unter der Wasseroberfläche. 

Vor 1969 musste alles, wie eben jetzt auch, per Boot auf die vorgelagerte Insel Dursey gebracht werden. Damals noch mit Ruderboten. Bei schlechtem Wetter kam es vor, das manchmal wochenlang niemand von oder auf die Insel konnte. 

Dursey selbst bietet praktisch nix. Kein Pub, kein Restaurant. Einen 11 Km Wanderweg gibt es. Da muss man laufen aber schon mögen. 

Das Problem an diesem Spot: man darf hier eigentlich nicht pennen und es gibt am Parkplatz keinerlei Internet. Nix! Null. Erst als ich über den Zaun steige und dem Wanderweg ein Stück folge, erreichen mit mit THREE 2 Balken 3G. Nicht der Burner aber für WhatsApp reichts. 

Einige hundert Meter folge ich dem sehr matschigen Weg, in Gummistiefeln natürlich, und sehe dann noch wie die Sonne hinter Wolken den Abflug macht. Das wars für heute mit Tageslicht. Es wird Abend und dunkel. Also, zurück zu Zottl. Heizung an und arbeiten. 

Als Abendessen wie schon die Tage vorher die Rest der Suppe. Trotz aller Anstrengung von mir und Flauschy, schaffen wir die Suppe nicht ganz. Ein Rest bleibt übrig. Den gibts dann wohl morgen. Das wars auch erstmal mit Suppe. Zeit wieder für was anderes.  Die Frage ist nur: Was?

Nach der Suppe gönne ich mir noch einen Prinz Rum-Orange. Lecker, sehr orangeig. Fast schon gesund und man schmeckt die Vitamine raus. Einen zweiten verkneife ich mir, Flauschy schaut mich so komisch von der Seite an. Der Rest des Abends wird nicht weiter getrunken sondern kräftig gearbeitet. Video schneiden bis Mitternacht und dann wie immer: Gute Nacht und bis morgen!

Viele Grüsse

 Kai, Flauschy und Finchen

GPS Koordinaten:

morgens: 51.569612, -9.786502

abends: 51.609899, -10.154184

Unsere heutige Route: ca. 103 km