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#636 Roadtrip Irland - Steinkreis & Mizen Head

30. März 2023 - Stehende Steine und allein am Mizen Head

  

Moin zusammen,

 

erstaunlich ruhig draußen heute morgen. Was ist da los? Ist die Welt untergegangen? Kein Regen? Kein Sturm? Irland blub, blub und weg?

 

Schnell mal die Verdunklung hoch und nachschauen...uhg...ist das hell. Unfassbar, wieder Sonnenschein! Zwar ein diesiger Himmel aber ganz klar ne Sonne zu erkennen. Wow! Gut, als ich ins Bett ging war es mehrheitlich klar. Aber das heisst hier ja nix. Aber cool ist es. Heizung an. Raus aus den Federn allemann. Äh...nee...raus aus den Federn Kai. Dem Rest geht die Sonne am wattigen Hintern vorbei. Die pennen weiter. Vom Co-Pilot bekomme ich noch einen Wattefusstritt mit, weil ich so einen Lärm mache vor lauter Freude. 

 

Anziehen, vor die Tür. Solarpanel ans Auto magnetisieren. Weil ich faul bin, nur oben befestigt und nicht auch unten. Ein Fehler wie sich später rausstellen wird. 

Im Anschluss, Stativ, Kamera, Funkmikro und los gehts. Ein paar schöne Shots mit mir am Strand. Alleine bin ich nicht ganz, 2 Autos stehen rum und die Ersten sind schon im Wasser, am baden. Kein Scheiss Leute, da sind 4 Köpfe im Wasser. Und zwar nicht nur kurz rein und wieder raus. Nein...die treiben da rum. Das Meer hat vielleicht 8-9 Grad! 

Um nicht ganz so verfroren auszusehen, verkneife ich mir die Winterjacke und gehe nur im Pullover an den Strand. An den Füssen Gummistiefel. Die braucht es schon!

 

Der Wind eigentlich nur leicht, ab und an fegt aber schon mal ne Böe durch. Unberechenbar mal wieder. Nach einigen Shots am Strand, zurück zu Zottl. 

Das Solarpanel hat sich zusammengeklappt...Mist...ich hol noch einen Magnet und befestige damit das Unterteil der Panels an der Motorhaube. Oberhalb der Scheibe ist es mit Styyl Magneten fixiert. 

 






Und als ich in Zottl steige und hinten die Drohne klar mache, lässt es vorne einen Schlag. Ne Windböe hat das Solarpanel wieder am unteren Ende gelöst und es flattert im Wind. Also wieder raus, Solarpanel auf den Boden stellen, Füsse mit Steinen beschweren, hoffe das hält jetzt. 

 

Wieder rein, Drohne klar machen...nächste stärkere Windböe, Panel fliegt fast weg. 

Man...jetzt auch noch fette Kratzer im Panel. Scheisse! Der steinige Untergrund hat dem Panel nicht wirklich gut getan bei dieser Windböe. Aber darum kann ich mich jetzt nicht kümmern...

 

Drohne in die Luft. Die Sonne mal da, mal nicht. Gerade da, also los. Die DJI Mavic Pro legt los und sobald der Aufklärer  50 m hoch ist: Windwarnung! Hatte hier glaub noch keinen Flug ohne Windwarnung. Weiter...die Drohne treibt wieder mal ordentlich ab. Im normalen Modus komme ich gegen den Wind nicht an. Obwohl ich Vollgas geradeaus auf mich zu fliege, entfernt sich die Drohne von mir. Kein gutes Zeichen. Da muss wieder der Sportmodus ran. Damit bekomme ich sie wieder zurück in meine Nähe. Drohne und Irland, das ist kein Spass sondern jeweils echter Kampf gegen den Wind. 

Daher auch keine ewig weiten oder langen Flüge. Lieber noch etwas in der Bucht im Tiefflug übers Wasser. Nach 15 Minuten Luftkampf landet das Ding wieder. Fertig! Wir können abfahren. 

 

10 Minuten später, Motor an, Team im Cockpit parat, heute auch wieder Monty aus Berlin vorne dabei. Er gewöhnt sich langsam an das anstrengende Reiseleben. Finchen ist noch nicht so weit. Vielleicht am kommenden Wochenende mal ein Tag mit Flauschy zusammen. 

 

30 km ist unsere erste Etappe heute lang. Das Ziel ein Steinkreis. DerZweite in unserer Reisekarriere. Den ersten hatten wir ja irgendwo in Schottland gesehen. Nun also der Dromberg Stone Circle. Die Fahrt wie immer: rumpelig, anstrengend, schön und abwechslungsreich. 

Und als wir den Parkplatz erreichen, werden wir mal böse ausgebremst. Höhenbegrenzung! 2 m. Wir kommen nicht auf den Parkplatz, können somit den Steinkreis nicht beparken auch nicht anschauen. So ein Dreck! Glücklicherweise ist auf der Zufahrt vor der Begrenzung etwas Platz, so stelle ich Zottl halt dort ab. PKW kommen so noch auf den Parkplatz, aber wirklich schön geparkt haben wir so nicht. 

 

               

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Die Höhenbegrenzungen in Irland sind häufig wegen des Fahrenden Volkes der TINKER installiert. Die sind bekannt dafür, dass sie Plätze in Beschlag nehmen und nicht unbedingt sauber hinterlassen. Schöner Mist, die ganzen Höhenbeschränkungen haben wir also wohl denen zu verdanken! Habt ihr toll gemacht. Sind sicher nicht alles Umweltverschmutzer, aber scheinbar ein gewisser Teil. 

 

Gummistiefel an und los. 300 m laufen und schon stehen da Steine im Kreis. Aha...ziemlich sumpfig alles, gut hab ich meine Gummis an. Andere Besucher laufen hier in schicken Touri-Halbschuhen rum...Amateure...haha... Geht nix über Gummistiefel. 

 

Neben dem Steinkreis gibts auch noch eine Chill Ecke von vor 1100-800 Jahren vor Christi. 318 Liter fasst das Wasserbecken im inneren des etwas tiefer gelegten Sitzkreises. Erhitzt wurde es mit heissen Steinen um dann darin Suppe zu machen. Wohl wurde so auch Fleisch gekocht und gebadet. Interessant!

Das Wetter schwächelt während meines Besuchs. Zwar noch trocken, aber nicht mehr sonnig. Da ist Ungemach im Anmarsch aus Westen. Woher auch sonst. 

Nach ner knappen Stunde bei den Steinen mache ich mich auf zu Zottl und werfe mir dort erstmal ein Porridge ein, arbeite nebenher ein wenig. Und überlege, wo wir als nächstes hinfahren könnten. Bisher hab ich noch keinen Plan. 

 

So nehme ich mein Handy und Google Maps zur Hand, stelle "Attraktionen" ein und lasse mir zig Vorschläge in der Karte anzeigen. Hm...nö...nö...auch nö....blöd....hm...momentmal: Mizen Head! Das hört sich doch spannend an. Südwestlichster Punkt Irlands. Leuchtturm, Visitor Center, großer Parkplatz. Übernachten erlaubt. Genial! Schnell Zottl klar machen und los gehts. 60 km, 1,5 h. Wir folgen dem Wild Atlantic Way über Rumpelstraßen. Immerhin nicht mehr ganz so schlimm, ich hab den Luftdruck auf 3,5 Bar gesenkt an allen Reifen. 

 

Auf der Fahrt wird die Landschaft rauher und karger. Wir folgen teilweise dem aufgewühlten Meer. Regen setzt ein. So langsam wird die Landschaft spannend. Meer, Strände, Brandung. 

 

Oberhalb von Barleycove stoppe ich. Geiler Strand mit reinlaufenden Wellen. Wow. Trotz einsetzendem Regen vor die Tür und bis vor zur Klippe laufen. Hammer! Wie mag das hier erst bei Sonne aussehen. Gewaltig! Riesen Strand, dahinter Dünen die durch einen Flusszulauf zerteilt werden. Wow!

 



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10 km sind es nun noch auf schmalen Straßen bis Mizen Head. Der Regen nun intensiver, auch der Wind legt zu. Nach Aktivitäten außerhalb von Zottl sieht es heute nicht mehr aus.

 

Als wir Mizen Head erreichen, treffen wir auf einen leeren, großen Parkplatz und ein Visitor Center, das eingezäunt und Baustelle ist. Hm....seltsam. Aber egal, heut geh ich eh nicht mehr vor die Tür. Draussen starker Regen und Wind. Ich parke so, dass ich einen schönen Blick auf die Klippen habe aus dem Cockpit, stelle jedoch fest, dass ich so die anrauschenden Wellenbrecher nicht filmen kann. Der Regen mit Wind kommt von links und genau da müsste ich ein Fenster öffnen für ordentliche Aufnahmen.

Kekse und Milch später, parke ich Zottl kurz etwas um. Nun kann ich das Dinette Fenster öffnen und halbwegs trocken fotografieren. Cool!.

 

Der Abend kommt, ich arbeite. Irgendwann wird die Geräuschkulisse draußen weniger...hm...trocken! Selbst ne kleine Stelle blauer Himmel ist zu sehen! So kann ich doch noch schnell vor die Tür für ein paar Aufnahmen.

 

Um 22 Uhr stelle ich fest....Mensch, is ja 22 Uhr. Sollte mal was essen. Suppe aufwärmen...läuft! Ich liebe Suppe, hab ich das schonmal gesagt..? haha...

 

Bis kurz vor 2 Uhr arbeite ich, chatte noch mit Timo und Wolle und falle dann müde ins Bett. Meine Gesellen ebenfalls. Langer Tag.

 

Gute Nacht und bis morgen. 


Viele Grüsse
Kai

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: 51.621310, -8.701594

Dromberg Stone Circle: 51.565933, -9.086437

abends: 51.451664, -9.810495

 

Unsere heutige Route: ca. 98 km

 

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