Samstag, 18. März 2023 - So was aber auch!
Moin Leute,
war spät heute und heute Morgen bin ich schon um 9 Uhr wieder wach. Draußen ist es grau, keine Einladung aufzustehen. Also bleibe ich noch liegen und vertrödel die Zeit mit Co-Pilot ärgern und YouTube Kommentaren.
Der Co-Pi schläft aber noch so tief und fest, dass er nix mitbekommt und somit stelle ich das Ärgern wieder ein.
Erst gegen 10 Uhr stehe ich kurz auf, laufe vor, stelle die Heizung an, und husche wieder zurück ins Bett. Sind zwar 15 Grad im Van, doch ist mir das etwas zu kühl fürs Aufstehen. Die Heizung hatte ich gestern abgestellt als wir auf die Fähre fuhren. Wollte nicht, dass sie aus Versehen anspringt und womöglich Rauch erzeugt. Schön ist, dass ich mich ums Gas nicht mehr kümmern brauche...hab ich ja nicht mehr! Gasfrei!
Gegen 10:30 Uhr stehe ich endlich auf, Runde durchs Bad, an den Rechner, Blog von gestern beenden, Happen Brot einwerfen. Und als ich fertig bin, scheint tatsächlich die Sonne. Es wird warm in Zottl. Zeit, vor die Tür zu gehen. Wo sind wir hier eigentlich.
2 km ausserhalb von Hungerford stehen wir, an einem Kanal mit Schleusen und einer Zugstrecke. Der Parkplatz hier heute gut besucht, Autos kommen und gehen. Auch Camper. Die Temperatur frühlingshaft mild, die Sonne hat schon Kraft und fast wird es mir zu warm.
Ich schaue mich um, betrete die kleine Schleusenanlage die hier wohl manuell bedient wird. In einiger Entfernung liegen sogar ein paar Hausboote vor Anker. Leider will niemand durch die Schleuse. Das hätte ich ja zu gerne gefilmt. Der Höhenunterschied so ca. 2 m. Eine Miniaturschleuse also.
Nach dem Rundgang mache ich Zottl klar für die Abfahrt. Lade noch die EcoFlow etwas über meinen Wattstunde Wechselrichter. Denn die Aufbaubatterie ist bei 100% und wir fahren heute sicher nochmal 4-5 Stunden. Da kommt vom Booster also wieder gut was rein, dann kann jetzt was raus.
Und dann...Abfahrt. Vorher aber...links fahren, links fahren, links fahren!!!
Die Rückfahrt zur Hauptstraße ist eng und natürlich kommt Gegenverkehr und wir kommen das erste mal mit englischen Büschen und Sträuchern am Wegesrand in Kontakt. Hört sich nicht schön an.
In Hungerford noch kurz tanken bei ner Shell für 1,72 Pfund. Armer Friedrich. Das sind wieder harte Tage für ihn. Hoffe, ab übermorgen wird es besser. Wenn wir mal in Irland sind, benötigen wir hoffentlich nicht mehr so viel Diesel.
Von der Shell ab auf die Autobahn. Kilometerfressen. Gut Verkehr auf der M4 im Vergleich zu gestern Nacht.
Aber immerhin kommen wir ohne Stau vorwärts. Das Wetter wechselt zwischen Sonne, trocken mit Wolken und Regen. Eine bunte Mischung. Die Strecke führt uns gen South Wales. Wir überqueren zwei imposante Brücken und stoppen 30 Meilen for Fishguard an einem wenig romantischen Parkplatz entlang der Strecke die jetzt keine Autobahn mehr ist.
Zeit für ne kleine Pause. Zwei Orangen werden gekillt und ich gebe 209 Euro aus für die Überfahrt nach Irland, von Fishguard nach Rosslare, aus. Die einzige Fähre die heute noch rüber dümpelt ist jene um 23:45 Uhr. Sie braucht 4 h für die Strecke, deutlich mehr als ich erwartet hatte. Somit wird das wieder eine übel lange Nacht heute. Aber was solls. Morgen ist Sonntag und wir können es ruhig angehen.
Warum Fishguard? Weil sonst heute nix mehr rüber macht.
Ich buche alles über www.Aferry.de. Das klappt hervorragend übers Handy. Keine 5 Minuten später ist die Buchung abgeschlossen. Wir hätten auch von Pembroke rüber nach Rosslare schippern können, aber nicht mehr heute. Daher....ist es nun so, wie es ist. Somit haben wir immerhin in Fishguard noch ne lange Erholungspause und ich kann ne Rund kochen.
Die Weiterfahrt verläuft bei Regen und Grau. Erst als wir Fishguard erreiche,, ist es trocken, 18:30 Uhr, die Sonne geht langsam unter, der Himmel leuchtet hinter dem Berg orange. Wir parken direkt am Meer, auf dem Parkplatz der gegenüber der Einfahrt zum Hafen liegt. Nix los, 10 Pfund kostet es hier, wenn man den ganzen Tag parken will. 6 Pfund 4 Stunden.
Und da ich heute noch null Bewegung hatte, schnappe ich meine Kameras und laufe noch ne kleine Runde am Wasser rum. Die Sonne bestrahlt die Küste noch ein wenig orange, nicht viel los hier sonst. Ziemlich verschlafen im letzten Dorf vor Irland.
Um 19:15 Uhr klettere ich wieder in Zottl und beginne mit dem Abendessen. Gemüse-Fleisch Suppe. Karotten, Kartoffeln, Knobi, Tomaten, Lauch, Stangensellerie, Salz, etwas Suppenpulver und Hackfleisch in Bällchen. Das dauert ne Stunde.
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Das Essen schmeckt natürlich hervorragend. Soll noch mal einer behaupten, ich könne nicht kochen. Ich kann schon, nur will ich meist nicht.
Gegen 21 Uhr sind wir wieder startklar, ab an den Hafen und anstellen. Nicht dass die noch ohne uns fahren.
500 m später...Line 6...Hafen...außer mir, keiner da. Zottl das einzige Auto. Hm...fährt hier heut echt noch n Boot. Müsste, denn per SMS bekam ich eine Bestätigung, dass alles nach Plan läuft.
Plötzlich sehe ich eine Bewegung im Fährgebäude, auch die Schiebetür geht wie von Geisterhand auf und zu. Huch...so spät doch noch jemand da?
Ich nehme meinen Mut zusammen und laufe die Stufen zum Gebäude hoch, durch die sich öffnende Schiebetür und eine Tür weiter stehe ich im Schalterraum. Da sitzen zwei Menschen.
Moin...äh...ja...ich frage nach, ob sie meine Buchung haben. Japp....alles klar. Um 21:30 bis 22 Uhr geht es weiter. Wunderbar...da hab ich ja noch ne Stunde Zeit für Arbeit. Und eigentlich warte ich ja nicht gerne, aber an Häfen kratzt mich Warten nicht die Bohne. Das steigert nur die Vorfreude. Ich fahr soooo gerne Boot.
Um kurz vor 22 Uhr gehts weiter. Als erster darf ich ans Check-in Häusli fahren, bekomme mein Ticket und fahre weiter in eine hell erleuchtete Halle...huch...Border Control UK...aha...Ticket please...Reisepass...dürfen wir einen Blick ins Fahrzeug werfen? Alles sehr nett und freundlich. Die Dame schaut kurz in Zottl und schon bekomme ich meinen Ausweis wieder und fahre bis zur nächsten Absperrung.
Hier geht es erst um 23 Uhr weiter, erklärt mir eine Dame die aus dem Gebäude gelaufen kommt. Zudem klärt sich mich auf, dass es hier n Cafe gibt, Duty Free Shop und WC. Sehr freundlich!
Ich bleibe jedoch lieber in Zottl, arbeite noch ein wenig und warte bis es 23 Uhr wird.
Um 23 Uhr geht das Tor auf, wir Handvoll Autos dürfen auf den Stena Line Dampfer. Nix los. Die Decks fast alle leer. Kaum Menschen. Die paar die ich sehe, verschwinden sofort in ihren gebuchten Kabinen. Ich hab keine gebucht, für 4 h lohnt das doch nicht. Nehme meinen Laptop mit an Deck und will noch arbeiten.
Erstmal aber auf Deck 10, raus an die frische Luft. Außer mir, wie so oft, keiner hier. Wir legen ab. Im Anschluss nix wie rein, kalt draußen.
Ich wandere noch ein wenig durchs Schiff, finde noch einen Mensch an der Bar und 3 Menschen im Restaurant. Sonst...nix. Geisterschiff! Krass.
Ich setze mich irgendwo hin, finde keinen Platz mit Strom, nur einen mit UK Steckern...Adapter...hab ich nicht. Aber die Batterie vom MacBook ist voll. Die hält einige Stunden.
Um 1 Uhr fallen mir die Augen zu und ich bin komplett im Eimer. Hm...gepolsterte Bank...ich leg mich hin...und schlafe ein.
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Um halb drei wache ich wieder auf nach unruhigem Schlaf. Halbwegs fit. Paar Schritte laufen, wieder setzen und suchen, wo wir nachher, wenn wir in Rosslare sind, pennen könnten.
Nach einiger Suche finde ich einen Spot auf P4N in St. Helens Pier. 4 km zu fahren. Das schaffe ich gerade noch. Am Meer....die Hauptparkplätze mit 2 m Höhenbeschränkung, aber davor ein paar ohne diese.
Gegen 4 Uhr darf ich wieder zu Zottl. Die Parkdecks größtenteils leer. An dieser Übefahrt hat Stena Line glaub nix verdient, trotz unserer 209 EUR die wir dafür gezahlt haben und die Friedrich im Pelz weh tun.
10 Minuten später geht es flott, alle man runter vom Dampfer. Tschau und bis zum nächsten mal.
500 m...Stau...an der Grenze...Grenzkontrolle! Natürlich hab ich auch hier das Glück, dass ich rausgezogen werde. Den Briten vor mir lassen sie so ins Land. Fuck. Bin müde, will so schnell wie möglich irgendwo hin und pennen. Nett fragt mich der erste Grenzer aus: Wohin, woher, warum, wieso...? Mein Pass wird mitgenommen und gecheckt.
Ich darf parken und warten.
5 Minuten später nochmal weiterer Fragen eines anderen Grenzers, er schaut noch kurz durch Zottl. Alles gut, ich darf weiter. Lustig ist, das bei bisher allen Kontrollen niemand in den Keller schauen wollte. Also wenn ihr was schmuggelt, tut es in den Keller :)
Jetzt aber nix wie weg....4 km später erreiche ich auf rumpeliger Strecke den ausgesuchten Schlafspot. Rückwärts rein in die Parkbucht. Außer mir kein Mensch hier. Zottl's Heck schaut nun aufs Meer...kein schlechter Start in den Irland Trip. Pennen am Meer! Leise höre ich es im Van rauschen als ich endlich im Bett liege. Doch mit dem Einschlafen klappt es nicht so richtig und dauert gefühlt ewig. Aber irgendwann....bin ich weg.
Gute Nacht und viele Grüsse aus Irland.
Kai und das durchsuchte Team.
GPS Koordinaten:
morgens: 51.402554, -1.570759
abends: 52.228905, -6.324521
Unsere heutige Route: 430 km
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