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#604 Österreich, Zauchensee - Und nochmal 20-30 cm Neuschnee

Samstag, 4. Februar 2023 - Zauchensee, mit oder ohne Ketten?

 

 

 Moin,

 

7:30 Uhr...wach. Draußen Ruhe. Warum bin ich schon wieder so früh wach?? Hätte doch wunderbar ausschlafen können!

 

Naja, nutze ich die Zeit halt sinnvoll: Heizung an. Aufstehen kurz darauf, Laptop an. Blog tippen von vorgestern. 

Und da der Hunger heute irgendwie früher kommt, schnell mal noch meine Ausgleichsmasse bauen. Ordentlich viel, denn ich brauch nachher Power. 

 

Während ich ein Video quer schaue, löffle ich mit Freude das Porridge in mich rein und spüre die schöne Wärme die das warme Zeug in meinen Magen transportiert. Lecker!

 

Im Anschluss kurz abwaschen mit Sprühflasche und Zewa und anschließend wieder ab an den Rechner. Noch etwas schneiden bis 10:30 Uhr. Somit ist das schlechte Gewissen schon mal etwas beruhigt. Und als mir die Dateien ausgehen, ich hab noch nicht alles von den SD Karten auf dem Rechner, sehe ich dies als Zeichen für eine Pause. Zeit, vor die Tür zu gehen. Zuerst baue ich jedoch die Project Camper Matten im Cockpit ab und nehmen den Vorhang von den Seitentüren. 

 

Schneefest angezogen, doch ohne Handschuhe, wage ich mich vor die Tür. Uff...der Schnee geht wieder bis zur Karosserie, es gab mehr Neuschnee als ich erwartetet hatte. Sicher 30 cm. Zottl wieder gut eingeschneit. Hatte ihn ja gestern entstaubt, bis auf das Dach, doch heute die Schnauze wieder voll verschneit. Zudem Kälter. Knapp unter Null. Mehr Eis.

 

Bewaffnet mit einem Handfeger lege ich los. Die Front ist schnell frei. Doch liegen danach Schneemassen VOR Zottl. Die müssen weg. Wir wollen heute abfahren. So schaufel ich mal alles zur Seite und befreie auch noch einen weiteren Bereich vor Zottl vom Neuschnee. 

Im Anschluss grabe ich ihn seitlich frei und fahre ihn ein paar Meter vor, so dass ich ans Heck komme. Mittlerweile frieren mir fast die Hände ab, ich glaub, ich hol doch mal Handschuhe. Kurze Pause, aufwärmen in Zottl. Der hat noch immer 40% Batterieleistung, und wir stehen nun seit Mittwoch Abend ohne Motor laufen lassen rum. Heizung an, Kühlschrank auf kleiner Stufe. Laptop befeuert von der EcoFlow. Diesen nicht über die Aufbaubatterie laufen zu lassen, verlängert das Freistehen deutlich. Der saugt sonst die Batterie ordentlich leer. 





 

Aufgewärmt trete ich wieder vor die Tür. Jetzt das Dach. Aber wie? Ich such im Keller nach meinem Langstielbesen. Finde ihn nicht. Liegt wohl zu Hause. Sehr clever! Oh...ein Regenschirm...versuch ich es halt damit. Seitlich am Dach bekomme ich so den Schnee runter. Aber von der Dachmitte bin ich weit entfernt. Und es liegen runde 40-50 cm schwerer Schnee da oben rum. Wie weiter?

 

Da hilft nur eins. Die Heckleiter hoch! Doch ist die blockiert von den Sandblechen. Erst müssen die ab. Hoffentlich geht das Schloss noch auf. Die hängen dort nun seit über einem Jahr, unbenutzt. Die Leiter ebenfalls. 

Zu meiner Überraschung lässt sich das Schloss zur Sicherung der Sandbleche problemlos öffnen. Kurz darauf habe ich feuchten marokkanischen Sand an den Fingern, ziemlich eingestaub alles... Aber immerhin ist die Leiter jetzt frei zugänglich. Kann los gehen.

 

Mit Handschuhen an den Fingern die Leiter hoch und oben auf der Leiter stehend, den Schnee seitlich vom Dach schieben. Ganze Lawinen kommen da runter. Als der Schnee bis zum hinteren Heki weg ist, steige ich aufs Dach. Bleibe jedoch auf den Knien, verteile das Gewicht auf möglichst viele Stellen. Und so arbeite ich mich dann vor. Solarzelle frei, Bereich unm das Bad Heki freilegen, nächste Solarzelle. Dabei muss ich über die hintere Solarzelle vorsichtig drüber steigen.

Zum Schluss den Schnee rund um das vordere Dachfenster entfernen. Eine anstrengende Arbeit, aber macht auch irgendwie Spaß. Begleitet das Ganze von weiterhin leichtem Schneefall und erstaunten Blicken der Autofahrer die hier am Parkplatz vorbei fahren. 

 

Nachdem das Dach frei ist, steige ich wieder runter. Den Einstieg von oben auf die Leiter zu finden, nicht ganz einfach und ich muss höllisch aufpassen, dass nix schief läuft. Ich komme aber zum Glück gut wieder am Boden an. Uff....

 

Fertig bin ich jedoch noch nicht. Jetzt noch einen weiteren Bereich vor Zottl freilegen. Schwung holen für den Tiefschnee ist wichtige. Meine Nachbarin Gaby, sie hatte sich ja gestern zu mir gesellt, zieht derweil Ketten auf und befreit sich so. Allerdings mit etwas wenig Schwung und somit auch mit durchdrehenden Kettenrädern. Nicht gut für die Ketten. Das killt sie gerne, lässt sie reissen. Aber sie kommt raus, verabschiedet sich noch kurz und fährt von dann. Gute Fahrt und vielleicht bis irgendwann mal wieder. Hat mich sehr gefreut. Wir hatten einen netten Abend gestern!

 

               

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So schaufel ich also vor mich hin, haue eine Gasse in den Schnee, so dass Zottl bis zu einer im Schnee befindlichen Autospur kommt. Ein VW XY ist heute schon früh abgefahren, mit Ketten , einmal längs über den Parkplatz. Diese Spuren muss ich treffen, folgen und so die geräumte Straße erreichen. 

 

Gegen 13 Uhr ist alles parat. Schneegasse fertig, Zottl innen aufgeräumt. In der ferne sehe ich den Traktor Schneepflug der hier gestern den Parkplatz freigelegt hatte. Der wird doch nicht etwa... Momentan pflügt er auf der anderen Seite des Sees einen Parkplatz frei. 

 

Ich stelle meine Kamera auf, gebe noch einem Nachbar-Camper ne Kamera in der Hand der filmend mitschwenken kann. Dann Motor an, paar Meter zurück setzen in meine Parklücke und Feuer frei.

Wir brauchen Schwung. Doch als ich anfahre, scharren erstmal die Reifen, drehen durch, Zottl kommt nur langsam in Fahrt. Oh, oh....ob das reicht? Ich muss etwas vom Gas, so dass sich die Reifen beruhigen, Traktion finden und ich wieder mehr Gas geben kann.

Wir rollen durch den von mir freigeschaufelten Bereich vor Zottl, sicher 6-7 m, und erreichen die gelegte Spur des VW T XY der hier mit Ketten durch war.  Wir mit ohne Ketten! Jetzt zählt es.

Ich gebe ordentlich Gas im ersten Gang. Und merke sofort....wir rollen gut. Die Spur scheint fest, wir sinken nicht übermässig ein. Ich gebe noch etwas mehr Stoff und so erreichen wir ohne durchdrehen der BF Goodrich AT oder Probleme den Asphalt. Alter Falter! Geiler Scheiss!

 

Und gerade als ich den Asphalt erreiche, beginnt hinter mir der Traktor damit, den Parkplatz zu räumen. Ich sah ihn bei der Abfahrt aus meiner Parklücke schon kommen, beeilte mich daher mit der Abfahrt. Denn ich wollte wissen, ob wir es bei dem Schnee schaffen oder nicht. Nun schiebt der Trecker hinter uns mal kurz den gesamten Schnee weg...

 

Ich sammel noch kurz meine Schneeschaufel und die Kameras ein. Schönen Dank an den Kameramann fürs Filmen! Laufe zurück zu Zottl ohne vom Trecker überfahren zu werden, verräume alles und weg sind wir. 

War geil hier! Und die Abfahrt war genial. Die ATs nicht schlecht im Schnee! Aber es braucht auch eine gute Vorbereitung. Schwung ist wichtig!

 

Nun geht es für uns bergab, die Straße schwarz geräumt, problemlos zu fahren. Wir kommen locker runter Nach Altenmarkt. Dort ein Stopp beim Lidl. Einkaufen. 

Für 50 Euro kaufe ich ein und entscheide: wir fahren von hier aus direkt nach Hause! Wir müssen den Februar für einige unschöne Arbeiten zu Hause nutzen bevor wir dann im März auf unserer große Irland Tour gehen können. Um was es da genau geht zuhause, das erfahrt ihr noch zu gegebener Zeit. 

 

So verabschiede ich mich von euch im Video, fahre hier noch tanken und dann ab auf die Autobahn gen München und Zuhause. Doch irgendwie sollen die Dinge anders kommen...

 

 



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Wir erreichen die Grenze nach Deutschland, Stau! Grenzkontrollen! Was'n hier los? Sowas gibt es noch? Mit MG bewaffnete Polizisten begrüssen uns...das sieht nicht sehr einladend aus. Aber immerhin wollen sie nix von uns. Ohne mit einem Blick gewürdigt zu werden, rollen wir nach Deutschland ein und weiter.

 

Am Chiemsee, ich höre Hörbuch doch ist mein Gehirn auch noch an irgendwas anderem Zugange, befielt mir meine Hirnmasse nochmal kurz auf dem Handy zu schauen, ob hier nicht zufällig jemand in der Nähe ist, den wir kennen. Natürlich darf ich das Handy während der Fahrt nicht nutzen, so macht Flauschy das kurz. Sie scrollt durch meine WhatsApp Liste...findet den richtigen Kontakt, findet den Chat, klickt auf einen Link....und flauscht kurz auf. 

 

Oh...das muss wichtig sein. Ich blicke aufs Handy...ohhhhh.....wir müssen hier sofort von der Autobahn runter. Was n Glück kommt da gerade ne Ausfahrt. So biegen wir also ein paar km hinter dem Chiemsee von der A8 ab und fahren sofort auf der Gegenseite wieder auf. Nur gut bekommt Friedrich das nicht mit. Der würde jetzt Watte im Quadrat kotzen. Was ne Diesel Verschwendung. Wir müssen 12 km zurück, dann runter von der A8 und noch ne handvoll km Landstraße. Dann...steht da hoffentlich was rotes im Wald. 

 

Und so führt uns diese spontane Entscheidung ganz in die Nähe von Übersee. An zwei Weiher mit Parkplatz. Und dort steht auch, ziemlich riesig, ein Overlander Truck. Die gute Emma, mit Katta und Christian und vier Hunden. So coool! Ach was freut mich das jetzt, die beiden plus Anhang zu treffen.

 

Die Begrüssung fällt wie immer, laut aus. Das Rudel Hunde gibt alles um mich zu begrüssen und es braucht einen Moment, bis sich alle beruhigen und wieder Ruhe eingekehrt in Emma. Ruckzuck steht dann ein Bier vor meinen Augen und ein schöner und lustiger Abend beginnt. 

Das Käsefondu hab ich leider knapp verpasst, so gibts nix zu Essen. Naja, stimmt nicht ganz. Chips, Erdnüsse und Schoggi müssen als Abendessen herhalten. Geht auch mal. 

 

Tjaaa...und so endet der Tag komplett anders als noch in Altenmarkt angedacht. Statt zu Hause, sitze ich irgendwo in Bayern in Emma mit netten Freunden zusammen und verbringe einen tollen Abend. Fahre ich halt morgen weiter. Is ja wurscht!

 

Um 23 Uhr beschließen wir den Abend, ich bin hundemüde, die Hunde auch und so mache ich mich auf einen kurzen Heimweg. Schaffe es sogar, nicht in eins der Matschlöcher zu treten und liege um halb Mitternacht neben Flauschy hinten in Zottl's Heck. Zeit für etwas Schlaf....

Gute Nacht und bis morgen.

 

Viele Grüsse

Kai und Flauschy

 

 

 

GPS Koordinaten:
morgens: 47.297382, 13.457729

abends: 47.809102, 12.504102

 

 

 

Unsere heutige Route: 117 km

 

 

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