Dienstag, 31. Januar 2023 - Kein neues Haustier und wieder alleine
Moin,
um 8 Uhr ist die Nacht vorbei. Draußen enorm hell. Vermutlich scheint die Sonne. Und zwar direkt auf Zottl's Cockpit. Unsereins sortiert sich mal kurz. Heute Nacht irgendwann mal aufgewacht, ziemlich Schädelweh gehabt. Zum Glück wieder eingeschlafen. Und jetzt? Gesamtzustand eigentlich ganz gut. Keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit, eigentlich recht fit. Hm...bin ich vielleicht noch betrunken und der Kater hat noch gar nicht eingesetzt? Bitte nicht! Das ist immer das Schlimmste!
Naja, warten wir mal ab wie der Tag so weiter geht. Erstmal Heizung hoch stellen und gegen halb neu aufstehen. Stunde am Laptop, anziehen, vor die Tür. Die Nachbarn leben auch noch, sehen jedoch noch etwas mitgenommen aus. Aber niemand mit schwerem Kater oder einem total Ausfall. Was ein Glück.
Das Wetter ein Traum, fast schon warm in der Sonne, wenn der leicht kalte Wind nicht wäre. Nach Frühstück ist mir nicht so richtig. Bin wohl noch satt vom nächtlichen Wurstsalat Massaker.
Um kurz vor 11 Uhr setzt sich unser Zweierkonvoi wieder in Bewegung. Nochmal kurz zu MegaMobil. Wir müssen noch zwei Dinge dort abgeben und uns verabschieden.
Der Stopp bei MegaMobil dauert dann doch noch etwas länger. Tomasz zeigt uns noch eine Neuheit im Prototypenstatus bei MegaMobil und anschließend wandern noch ein paar Kisten Wein von einem Pickup in unsere Vans. Tausend Dank Tomasz! Endlich mal ein Wein, den ich gut vertrage und der keine Kopfschmerzen bereitet. Perfekt!
Anschließend heisst es Abschied nehmen. Tomasz muss zurück an den Schreibtisch, Mona und Niko wieder in Richtung Heimat und unser Team fährt 150 km gen Ljubljana, daran vorbei und in die Berge. Tipp von Tomasz. Und die Richtung stimmt auch für uns. Denn nix ist es mit großem Tripp im Februar. Aufgrund einer geänderten Faktenlage, muss ich im Februar zu Hause in Sattel sein und einige Dinge klären und organisieren. Im März, bzw. wenn alles soweit erledigt ist, kann ich dann in Ruhe und entspannt nach Irland aufbrechen...hoffe ich.
Um was es hier genau geht, erfahrt ihr, wenn es final spruchreif ist.
So fahren also Mona und Niko im slowenischen Sonnenschein bei MegaMobil ab. Kurz darauf unser Team. Co-Pilot und Friedrich voll am Start. Co-Pi pennt aber schon nach kurzer Zeit wieder ein. Der Winterschlaf setzt ihm deutlich stärker zu als Friedrich. Der kleine Braune ist fit wie ein Wattebausch!
Ich zum Glück auch.
Ab auf die Autobahn und Richtung Ljubljana. Die Landschaft mal weiss mal weniger weiss. Ein paar Hügel und einiges an Verkehr. Gut was los auf den slowenischen Autobahnen.
Kurz vor L wechseln wir die Autobahn, Fahrtrichtung Norden und stoppen nochmal an einem Parkplatz. Schon unser zweiter Stopp. Der Erste bereits nach 20 km Autobahnfahrt...1 h Pause fürs Frühstück um 13 Uhr. Die Ausgleichsmasse ist zurück. Aber anders als früher. Gemahlene Haferflocken mit heisser Milch. Ein Traum! Etwas Puderzucker rein...köstlich!
Nun jedoch will ich noch meinen BioToi Urinbehälter leeren. Das Autobahnschild meint, hier können Womo's entsorgen. In Slowenien hab ich schon mehrerer Autobahnparkplätze mit solchen V&E Station gesehen. Das ist echt cool.
Am Ende des Parkplatzes finde ich zwei Womo Stellplätze. Die V&E ist hinter einem Schneeberg versteckt. Aber funktioniert. Das Frischwasser fließt. Selbst vier Stromsteckdosen gibt es. Ob sie funktionieren finde ich jedoch nicht raus. Will hier ja nicht stehen bleiben, sondern nur kurz Entsorgen.
5 Minuten später ist der BioToi Urinbehälter leer und wir tuckern zurück auf die Autobahn, nur um 10 km später abzufahren. Die nächsten 30 km geht es über Land. Immer näher an die Berge ran und irgendwann stecken wir mitten drin. Fahren durch eine verschneite Schlucht, immer an einem Fluss entlang. Erst mit wenig Steigung, später mit kurzem Zwischenanstieg bis die Berge wieder etwas zur Seite gedrängt werden und der Talboden breiter wird. Vor uns liegt Obcina Jezersko. Ein kleines Bergdorf, das vor langer Zeit mal zu Österreich gehörte, durch Gebietstausch aber slowenisch bzw. 1919 jugoslawisch wurde.
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Wir zottln durch den Ort, fahren falsch, merken es zu spät und schon geht es in die nächste Steigung. Erst sind wir 900 m hoch, dann 1.000 und der Schnee links und rechts türmt sich auf. Hier kennen sie wohl noch ordentlichen Winter.
Nach einigen Kehren kommt linker Hand ein Aussichtspunkt der freigeschaufelt ist. In der Sonne liegend. Da stoppen wir doch mal kurz.
Belohnt werden wir mit einem tollen Blick über das Tal und mit Sicht auf die Steiner Alpen...oder Karawanken. Was da was ist, ist unserem Herren Co-Pilot nicht ganz klar. Aber auch egal...Berge mit Schnee drauf halt...wir lieben sie, egal wie sie heissen.
Wir könnten hier bleiben, die Nacht an der Straße verbringen, viel Verkehr ist hier sicher nicht. Doch entdecke ich mit meinem sterbenslangsamen Internet noch einen höher gelegenen Parkplatz der ein Stück zurück versetzt ist von der Straße. Ein Versuch wert...vermute jedoch, der ist nicht geräumt.
So düsen wir nach einem schönen Sonnenuntergang weiter den Berg hoch und lassen somit die Sonne wieder aufgehen. Irgendwie cool. Sonnenuntergang und -Aufgang in so kurzer Abfolge. Hat was.
Am Parkplatz kommen wir vorbei, doch leider, nicht geräumt. Halber Meter oder sogar mehr Schnee belegt die Zufahrt und den etwas höher gelegenen Parkplatz. Wäre ein top Spot gewesen. Aber nu...weiter, drehen ist hier nicht.
So ziehen wir den Hang weiter hoch, tolle Strecke und ein paar Kilometer später stehen wir an der Grenze zu Österreich. Wir verlassen Slowenien.
In Österreich stoppe ich gleich hinter der Grenze. Hier auf 1.200 m liegt Schnee ohne Ende. Muss ein Schneeloch sein. Und es geht bergab. Darauf hab ich nicht so richtig Lust. Daher die Entscheidung: Wir drehen um. Fahren zurück nach Slowenien. Zu unserem Parkplatz an der Straße mit Sicht auf Tal und Berger. Sicher auch gut zum fotografieren.
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10 Minuten später erreichen wir den Spot wieder, leer und einsam. Es dunkelt ein und ich parke Zottl hier am Berg halbwegs eben hin. Im Anschluss schnell Kartoffeln aufsetzen und warten. Zum Glück kleine Kartoffeln, so dauert es nicht ewig bis sie durch sind.
Parallel baue ich mein Raclette Öfeli auf, entzünde die drei Kerzen die es befeuern und erhitze schon mal das Schäufeli. Käse und Schinken drauf und als auch die Kartoffeln bereit sind, gibts Essen. Lecker!
Was gibt es besseres als Raclette in dieser Landschaft und bei diesem Wetter! Genial. Was n Glück hatte ich noch Käse dabei. Der Schinken stammt aus dem Weihnachtspaket von Mona und Niko, sau lecker. Dankeschön dafür!
Und was ein Glück: Ich esse nicht alles auf, so bleibt noch etwas für morgen übrig. Einzig die sauren Gurken sind alle. Blöd! Aber kein Showstopper.
Alkohol gibts heute keinen. Es besteht die Gefahr, dass wir hier evtl. noch verscheucht werden. Auf den Plätzen unten im Tal kommt abends wohl gerne mal ein Ranger vorbei. Hier oben...hoffentlich nicht. Kaum Licht im Van, ruhig verhalten...weiss auf weiss...versteckt hinter hoher Schneemauer. Einzig der helle Mond ist etwas problematisch bei unserer Verstecktaktik.
Um 22:30 Uhr wage ich mich nochmal vor die Tür. Und wie ich gerade aus Zottl aussteige, Stirnlampe an und in den Wald hinter mir leuchte, schauen mich zwei leuchtende Augen in Bodennähe an. DAS ist mal ein seltsames Gefühl! Man denkt ja sofort an Wolf, Werwolf, Bär, Löwe oder Giraffe. Äh...ja...also Giraffe wohl eher nicht, war ja bodennah. Egal...die Augen bewegen sich, sind kurz weg, tauchen ein paar Meter anderswo wieder auf. So geht das einige male. Dann entscheiden die Augen wohl, woanders zu leuchten.
Ich mache die Lampe aus, auch hell genug ohne, schnappe mein Stativ und beginne mit meiner Fotosession. Zwar etwas hell mit dem dreiviertel Mond am Himmel, aber wird schon gehen.
Temperatur knapp unter null Grad.
Gegen 23 Uhr bin ich zurück im warmen Zottl und das Team entscheidet: Schluss für heute. Zeit fürs Bett. Jetzt kommt auch keiner mehr vorbei und will was von uns. Hoffen wir mal, es bleibt so bis morgen früh. Dann sehen wir weiter.
Gute Nacht und bis morgen.
Kai und ein müdes Team.
GPS Koordinaten:
morgens: 46.400786, 15.500981
abends: 46.409280, 14.530014
Unsere heutige Route: ca. 170 km
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