Freitag, 6. Januar 2023 - STYYL Morgen und alles glüht
Moin Leute,
es ist Freitag, hoch die Tassen, Feiertag in Teilen Deutschlands und der Schweiz. Heute können wir es also beruhigt krachen lassen.
Doch erstmal kracht nix. Aufwachen um 7:30 Uhr, draußen grau und Nebel. Ist hier eigentlich immer schlechtes Wetter?
Ich nutze die frühe Morgenstund um etwas zu arbeiten. Gegen 9 Uhr kommt Bewegung in die Truppe. Warm anziehen und vor die Tür. Thomas ist wach und bei Ralf. Dort steht die Schiebtetür offen und zwei ratlose Gesichter stehen rum. Ah...da war ja was...gestern Nacht Wasserverlust bei Ralf durch den Mischer des Wasserhahns.
Wir füllen nochmal Wasser in Miss Lili, werfen die Heizung an und 20 Minuten später drückt es Wasser aus dem Mischer in der Küche. Mir schwant böses. Meine Diagnose: Frostschaden! Wasser nicht ordentlich entleert, Restwasser blieb im Wasserhahn, starker Frost...peng...kaputt! Klassischer Winterfehler. Wie man richtig entlüftet vor dem Winter wenn der Van nicht geheizt wird?
Das geht so:
Strom abstellen
ALLE Wasserhähne in mittlerer Stellung öffnen
Boiler über Frostschutzventil entleeren
Frischwassertank über Ablassventil entleeren
System frei blasen
Nur so wird sichergestellt, dass kein Restwasser in Hähnen oder Schläuchen zurück bleibt, sich bei Frost ausdehnt und Schäden anrichtet. Ralf hatte zwar das Wasser abgelassen, jedoch nicht mit geöffneten Wasserhähnen und auch frei geblasen hat er das System nicht. Das ist Mist!
Heute ist Feiertag, da wird es keine Hilfe geben. Irgendwie muss er da jetzt durch. Respekt aber dafür, dass er die Tour nicht abbricht sondern weiter mitfährt.
Wir füllen 40 Liter Wasser ein, trotz Heizung an kommt kein Wasser aus dem Mischer. Schön im Auge behalten und Lappen hinlegen. Auch bauen wir noch die Schublade aus, putzen alles trocken und stopfen dort Zewa hin. Falls es wieder tropft, fließt das Wasser nicht in alle Richtungen.
Im Anschluss geht es geruhsamer weiter, Kaffee, Brötchen und hoffen, dass das Wetter besser wird. Pakete werden an mich übergeben durch Ralf und Timo. Ralf bringt mit, was ich mir noch bei Amazon gekauft hatte, Timo schleppt ein Follower Paket und einen Follower Brief an. Cool! Da freu ich mich aufs Auspacken.
Als das Grau sich gegen 11 Uhr etwas lichtet, lasse ich mal noch schnell die Drohne in die Luft. Noch nie um das STYYL Universum geflogen, wird mal Zeit! Die Wolkenuntergrenze auf 250 m...zack..Drohne und Bild weg. Einen gescheiten Flug gibt das heute nicht, zu viel Grau um uns rum.
Gegen 12 Uhr sind alle Vans abfahrbereit und wir machen uns auf den langen Weg am Bodensee entlang gen Bregenz, an Wolfurt vorbei, Mona und Nico von MegaMobil leider noch im Urlaub, somit kein HALLO-Stopp. Durch den Pfändertunnel, tanken für 1,76 Eur. Dort treffen wir auch Timo, Julia und Thomas wieder. Die hatten Ralf und mich auf der Strecke abgehängt. Immer diese Raser...oder so!
Abgehängt haben wir hier übrigens nun endgültig auch das Grau und den Nebel. Mein Plan geht auf, in St. Gallen ist gutes Wetter. Mit vollen Tanks machen wir uns auf den Weg. Ab nach Oberriet und dort den Berg hoch zum Parkplatz der Kristallhöhle. Die ist im Winter nicht zugänglich, daher dürfte der Parkplatz ziemlich unbenutzt sein. So zumindest meine Hoffnung.
Google führt uns wieder irgendwie etwas komisch, über enge Straßen und plötzlich erweckt ein Schild mein Interesse: Durchfahrtshöhe max. 2,40 m! Hm...hab ich das wirklich richtig gelesen? Ging so schnell. Kurz darauf stehe ich vor einer Unterführung...japp, 2,40 m Höhe. Scheisse! Hinter mir 3 Vans...die werden kotzen. Wir müssen hier alle wenden.
Ein Vito Fahrer der direkt hinter mir ist, gibt den Hinweis als ich gedreht habe: nächste rechts ist besser! Dort ist die Unterführung normal hoch.
Danke für die Info!
Alle drehen, alle müssen zurück, alle hatten Navis die sie gewarnt haben, dass es hier nicht weiter geht. Nur ich, der Depp der vorne fährt, wusste von nix. Toll!
Kann man eigentlich die Fahrzeughöhe bei Google Maps eingeben?
Andererseits, nach 146k km ist es das erste mal, dass ich an einer Durchfahrt scheitere. Kann ich mit leben!
Die letzten 4 km jagen wir durch Wald, bergauf, bis Google meint: LINKS!
Ups...Dirt Road mit Schotter. Huch, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber wird sicher unsere 4x4 Fraktion freuen.
Nach schmaler Anfahrt zwischen Wand und Sicherheitsmauer, erreichen unsere 4 Vans den Parkplatz. Der ist leider etwas schräger als gedacht. Aber egal...ich parke
mich irgendwo hin und merke: stehe ziemlich eben. Super. Auch der Rest drapiert sich irgendwie hin. Thomas und Ralf nutzen Keile, Timo steht bei mir und auch halbwegs eben. Und jetzt?
Ankunftsbier?
Mitnichten! Erstmal ne Runde zu Fuss. 500 m bergab zum Eingang der Kristallhöhle. Alles geschlossen. Aber: wir finden Holz. Zur Verfügung gestellt von der Gemeinde. Hier unten gibt es einen
Grillplatz. Neben dem Holzverschlag hängt ein TWINT QR Code. Ich verdonnere jeden Mitläufer dazu, Holz mit zurück zu nehmen, dafür zahle ich die Zeche via TWINT. Da die SZKB das ja nun auch
endlich anbietet, nutze ich es auch wo es nur geht. TWINT ist ein Handy APP-Bezahlsystem, dass es praktisch nur in der Schweiz gibt. Ähnlich wie PayPal, nur halt nicht international!
So zahle ich also einen freiwilligen Beitrag, schnappe mir auch 4 Holzscheite und schnaufe den Berg hoch. Mit Erkältung und Husten gar nicht so einfach. Ich bin weit entfernt von fit, merke ich!
Nachdem Holz also nun vor Ort ist, heisst es FEUER FREI. Timo kümmert sich drum, der Rest holt Stühle und wenig später lodert an der offiziellen Feuerstelle bei unseren Vans ein schönes Feuer und gegen 16 Uhr steht plötzlich eine Glühweinkanne auf dem Grillrost. Und nun beginnt ein ziemlich legendärer Abend. Denn jeder hat noch Glühweinreste dabei.
Die Aufheiztest nutze ich noch schnell um eine Orange zu essen. Eine weitere schneid eich in Scheiben für den Glühwein. Danach gibts erstmal nur noch Flüssignahrung. Eine Flasche Glühwein nach der anderen wandert in den Topf und dann in die Mägen von uns 5. Die Anzahl leerer Flaschen steigt stetig, gut haben wir genug Vorräte dabei.
Und als wir sehen, dass Bettina ein Bild eines Käsekuchens gepostet hat, können wir es kaum erwarten, dass sie und Arthur endlich ankommen. Denn alle wissen: Wenn Bettina backt, wird es richtig lecker!
Das Tageslicht verlässt uns, Timo packt seine Lichterkette aus, einen Design Laser hat er auch dabei und beleuchtet damit noch die Bäume. Auch Thomas steigt da mit ein und so kommen wir uns bald vor wie auf einem Weihnachtsmarkt. Man ist das cool. Gute Freunde, Lagerfeuer, stimmige Beleuchtung, weit weg von allem. Genial! Die Stimmung top, meine Dominosteine machen die Runde, Kekse von Claudia werden gegessen. Alle fast happy...wenn nur der Kuchen endlich da wäre!
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Vermute es ist 18 Uhr als der Van von Arthur und Bettina auf den schrägen Parkplatz düst. So ganz klar ist das alles jetzt nicht mehr, der Glühwein glüht in mir, auch Rum kam irgendwie noch ins Spiel. Die Welt wird bunt und schön. Zeit spielt keine Rolle mehr...KUCHEN?
Kurz darauf stehen Bettina und Arthur bei uns am Feuer, 10 Minuten später sitzen sie dort, Glühwein in der Hand und jeder von uns hat ein Stück Kuchen in den Fingern. Oh man...so geil...was zu Essen...lecker!
Dankeschön Bettina für diesen genialen Kuchen! Immer wieder ein Traum!
Und weiter verrinnt die Zeit. Niemand hat sie so richtig mehr im Auge. Alle haben einen leichten Glimmer im Kopf und der Abend ist noch jung. So jung, dass Jens von Vanamericana.ch noch fehlt. Der musste heute noch arbeiten und kommt erst gegen 19:30 Uhr.
Und als er kommt, ist die Freude bei allen groß. Denn auch er hat was dabei, dass vermutlich unser Leben rettet: Käsefondue! Genau das Richtige nach x Flaschen Glühwein die in unseren Köpfen rumspuken. Ohne diese Nahrung wären wir wohl alle um 22 Uhr tot ins Bett gefallen. Doch mit dieser leckeren Zwischenstärkung halten wir noch deutlich länger durch. Jens kam also genau zum richtigen Zeitpunkt mit den richtigen Zutaten. Danke dafür Jens!
Und es steht natürlich außer Frage, dass es schmeckt. Gespickt mit 8 Knoblauchzehen fallen wir über das Käsefondue her. Gegessen wird im stehen um meinen Tisch rum. Schließlich saßen wir ja schon den ganzen Tag und der Platz lässt es nicht zu, dass 8 Leute mit Stühlen um meinen Tisch sitzen. Somit ein leckerer Stehimbiss. Und ich glaub, ich hab noch nie sooo schnell ein Käsefondue schwinden sehen. Alle kurz vorm Verhungern. Und nach dem süßen Glühwein genau der richtige, salziger Ausgleich. Hammer!
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Was nach dem Fondue noch läuft, wollt ihr glaub nicht so genau wissen. Ich auch nicht...der Abend geht noch ne ganze Weile. Glühwein, Rum, Bier machen die Runde. Die Stimmung ist gut, niemand übermäßig betrunken, alles im Rahmen. Das ist das schöne wenn wir zusammen feiern, niemand fällt total aus dem Rahmen, keiner wird seltsam oder aggressiv. Einfach gute Stimmung und Spaß. So wie es sein soll.
Wie lange wir genau durchhalten, weiss ich nicht mehr, vermutlich ist es halb eins als wir den Abend beschließen, das Feuer aus geht, wir alles verräumen. Nur die leeren Glühweinflaschen bleiben vorerst noch stehen und sind die Zeugen eines sehr coolen und lustigen abends. Einen Mülleimer gibt es hier oben nicht, somit nehmen wir alles mit in die Vans und hinterlassen den Platz sauber. Einen Kontrollgang gibts morgen bei Tageslicht.
Jetzt aber mal ab ins Bett. Was für ein Abend...schön wars. Friedrich und Co-Pilot empfangen mich in Zottl. Ihr noch wach? Beide riechen etwas nach Glühwein...wie kann das denn sein? Habt ihr hier in Zottl noch ne Flasche versteckt und heimlich vernichtet?
Egal, das finden wir heute nicht mehr raus, ab ins Bett mit uns. Morgen geht es hier weiter. Hoffentlich ohne Kater und bei schönem Wetter.
Für heute erstmal gute Nacht und bis morgen.
Schöne Grüsse
Kai und die Glühweintrinker
Unsere heutige Route: 109 km
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