Hallo zusammen,
manchmal… ja manchmal hab ich auch Glück! Kommt ja nicht allzu häufig vor, aber heute passt alles zusammen, wie die die Faust aufs Auge. Wovon ich hier rede?
Naja, ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen, aber sagen wir so, ich komme heute überpünktlich aus dem Büro.
Das hängt mit mehreren Faktoren zusammen, einer davon ist sicherlich, dass ich einen Termin habe am Freitagnachmittag, ziemlich in der Nähe meines geliebten Wohnorts. Der Termin läuft überraschend schnell und so stehe ich zu einer sehr tollen Uhrzeit zu Hause vor Zottl und denk mir: so mein Dicker, jetzt können wir gleich los!
Co-Pilot und Friedrich denken das auch und sitzen schon ganz gespannt auf dem Beifahrersitz. Sie kriegen einfach nicht genug vom Wochenendreisen. Schon verrückt, der Co-Pilot war ein echter Stubenhocker bis vor 1,5 Jahren. Gut, er war mal mit in Südfrankreich im Urlaub, sonst allerdings am liebsten zu Hause auf der Couch mit Flauschy. Hm…irgendwie schweife ich ab…
Ich lade also an diesem sonnigen Freitagnachmittag noch schnell alles was mit muss in Zottl, hauptsächlich mein elektronisches Equipment, und fahre dann überpünktlich ab. Kurz noch tanken, herzlichen Dank an all jene die bis Stand heute per PayPal Diesel Support geschickt haben, ihr seid auf dieser Tour Sprit Sponsoren! Fetter Daumen hoch an euch alle!!!
Nach dem Diesel füllen noch schnell 100 Liter Wasser in Zottl's Bauch und ab auf die Autobahn. Wo es hingeht?
Nun, erstmal fahren wir gen Zürichsee, dann Richtung Sargans, biegen dort kurz gen St. Gallen ab und fahren in Trübbach raus. Dort, an einem kleinen Parkplatz am Rhein, ist unser heutiger
Treffpunkt.
Und obwohl ich echt sau, sau früh unterwegs bin, 1,5 h vor der Treffpunkt Deadline, bin ich nicht der Erste! Wieder mal nur zweiter Platz. Denn einer steht schon hier: Dietmar aus dem Sauerland
mit seinem Pössl Summit 640. Sauerland? Ja, Sauerland! Der verrückte Kerl wollte gerne mal mit uns verrückten Kerlen losziehen. Dafür nimmt er eine lange Anfahrt in Kauf, fuhr gestern schon los
um heute pünktlich und ausgeruht am Treffpunkt zu sein. Hat er geschafft! Und ich freu mich riesig, dass er dabei ist!
So parke ich Zottl in der Sonne und begrüsse Dietmar erstmal. Wir kennen uns nicht, haben aber schon diverse Emails ausgetauscht und auch via WhatsApp kommuniziert. So stehen wir zwei da, am
Rhein, in der Sonne, klönen ein wenig und warten auf….drei weitere! Zwei bekannte Gesichter und ein unbekanntes stoßen nämlich noch dazu. Einer ziemlich kurzfristig, die andere auch schon
länger geplant.
Die Frage ist nur: wer kriegt die rote Laterne und muss heut Abend den Abwasch machen? 45 Minuten nach meiner Ankunft ist diese näher an der Klärung. Denn Ädu ruft an. Er ist oben. Schon am Schlafplatz angekommen. Der letzte wird also entweder Jürgen oder Manfred. Manfred, unser Reisebuddy aus dem Wallis, ist neben Dietmar, das weitere neue Gesicht auf dieser Tour. Und....er kommt vor Jürgen an.
Jürgen wohnt am wenigsten weit weg vom Treffpunkt, kommt aber als letzter. Aber, er kommt nicht zu spät! Das sei hier festgehalten. Wir hatten uns für 18:30 – 19:00 Uhr verabredet. Da er dachte, ich komme ohnehin zu spät, reist er erst kurz vor 19 Uhr an. Der Abwasch ist seiner!!! J
Kurze Begrüßung und dann aber nix wie in die Kästen und hoch nach Liechtenstein! Japp, wir verlassen das Land. Sind also Flüchtlinge für eine Nacht. Wir wollen hoch gen Malbun. An einen Spot, den ich mit Jens schon mal angeschaut hatte. Zu gerne wäre ich dort mit Jens noch hin, sein Zeitplan hat es dies Jahr aber nicht mehr zugelassen. Vielleicht ja dann nach seiner riesen Panamericana Reise im 2021. Schade, ist er nicht dabei, ist es doch “sein“ Platz. Aber imaginär ist er natürlich dabei!
Wir jagen also die kurvige Bergstraße hoch. Breit, gut ausgebaut, zig Kurven, grandiose Sicht ins Tal, die Sonne scheint. Ein absoluter Traum! Ich mache den Lead, die Truppe folgt mir brav!
Co-Pilot und Friedrich machen große Augen ob der Aussicht, hab das Gefühl, sie können sich nicht satt sehen.
Oben angekommen fahren wir in einen langen Tunnel und auf der anderen Seite ist Schatten. Und jetzt heisst es aufpassen, irgendwo hier geht ein schmales Sträßchen über eine Brücke rechts weg. Die
darf ich nicht verpassen. Etwas schwer zu sehen…ich verringere das Tempo, 6 Paar Augen halten Ausschau und wer sieht die Einfahrt zuerst: Friedrich natürlich! Er ist der Jüngste, hat demnach noch
die besten Augen! Ich meine, ihn kurz zucken zu sehen als er die Einfahrt entdeckt.
So bremse ich, fahre über die Brücke, dann gleich links und entlang des Baches bis wir einen Schotterparkplatz erreichen. Dort sehen wir auch schon Ädu stehen.
Erstmal kurz anhalten und besprechen wie wir am besten parken. Im Anschluss gibt es ein kurzes Kastenwagenballet und nach ein paar Minuten stehen wir perfekt. Pepe, der Van von Jürgen, steht schräg vor unserem Lager und gibt Windschutz. Zwischen Ädu’s Kasten und Zottl haben wir etwas Platz gelassen um uns bewegen, sitzen und grillen zu können.
Und genau das wird auch sogleich angegangen. Tisch aus, Stühle raus, Grill raus. Alles so, dass man es eigentlich nicht sieht. Denn Pepe gibt nicht nur Wind- sondern auch Sichtschutz. Wir stehen hier wunderschön ruhig an einem kleinen See, mit hohen bewaldeten Bergen und Wiesen um uns rum. Die Straße endet auf dem Parkplatz, weiter geht es nur zu Fuss oder mit dem MTB.
Dietmar‘s liebe Frau hat noch für uns alle Essen mitgegeben, provenzalisches Hühnchen mit Reis! Es duftet nicht nur fantastisch, es schmeckt auch so. Genau das Richtige. Alle kurz vor dem Verhungern. Ich leg noch ne Wurst auf den Grill und so sitzen wir an zwei Tischen und genießen einen tollen Abend. Aber es ist verdammt frisch. Wir brauchen eine Heizung hier draußen. Denn drin sitzen will niemand.
So rücken wir nach dem Essen zusammen, bilden einen halben Stuhlkreis um eine 5 KG Gasflasche. Auf eben dieser steckt oben ein Heizelement von Lidl…oder war es Aldi…keine Ahnung…aber es macht schön warm. Ist zwar pure Energieverschwendung, aber was solls. Es gibt uns allen warm und ermöglicht uns einen schönen langen Abend draußen am Gänglesee.
Zwischendurch meldet sich noch Ädu’s Dieselheizung mit einer ordentlichen Rauchfahne. Seine Heizung scheint irgendwie nicht korrekt eingestellt zu sein. Zottl hingegen…okay, die Heizung
oder Warmwasserfunktion ist aus, raucht weiterhin nicht.
Um Mitternacht sind wir so langsam reif fürs Bett. Räumen auf, verabschieden uns und begeben uns in unsere Fahrzeuge.
Co-Pilot und Friedrich begrüßen mich müde, rümpfen gefühlt ein wenig die Nase weil wir so lange vor dem Gasheizer saßen. So als wollten sie sagen, wir sollten doch bitte an die Klimaerwärmung und ihre Freunde die Eisbären denken.
Ja Jungs, ihr habt ja recht….okay…ich mach nachher den Kühlschrank auf, so dass wir die erzeugte Wärme wieder kompensieren durch freigelassene Kaltluft. Kaum gesagt, bereue ich es schon, ihr könnt euch nicht vorstellen, was für Blicke ich nun ernte.
Man sollte ja jetzt meinen, sie lassen sich von mir nicht ins Bett tragen, sondern wollen nach dieser Aussage lieber selber laufen…aber weit gefehlt…Ihr Stolz lässt es zu, dass ich sie von vorne
nach hinten trage, dabei streift des Co-Piloten Ohr noch an der Badtür. Findet er gar nicht lustig und gefühlt tritt er gerade mit seinem Füssli nach mir…jöö…wie süss…
Mit diesen Streitigkeiten verabschiede ich mich für heute und gehe pennen. Sau müde und freu mich auf morgen…wird spannend werden!
Viele Grüsse und gute Nacht
Kai
GPS Koordinaten:
Lichtenstein, Gänglesee bei Malbun: 47.107711, 9.577276
Paxmal: 47.142889, 9.269211
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