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#555 14./15. Marokko - Wenn es mal nicht so gut läuft...

Montag, 13. November 2022 - Autsch!

 

 

Moin zusammen,

 

6:30 Uhr...huch...muss ich heute etwas ins Büro. Arbeiten? Warum so früh wach...autsch....oh...scheisse...tut das weh. Verdammt! Was ist denn da los?!

 

Der erste Weg an diesem Montag führt mich auf die BioToi. Das Resultat ist sprichwörtlich scheisse. Durchfall. Heftig. Dazu Krämpfe. Autsch.

 

Nach getaner Arbeit schleppe ich mich zurück ins Bett. Uff...hinlegen. Was bin ich froh, hab ich mein Bett dabei und heute keine Termine oder sonst irgendwas. Was auch immer da los ist oder sich entwickelt. Ich kann es zu Hause auskurieren. Das beruhigt. Und das Klo ist immer mit dabei. 

 

Ich versuche nochmals die Kurve zu kriegen, Schlafen ist ja bekanntlich die beste Medizin. Doch es dauert ne Weile bis sich mein Hirn beruhigt und wieder schlafbereit ist. Wo kommt das jetzt her, fragt sich dieses nämlich!
War der O-Saft gestern nix, sind die vielen Erdnüsse schuld oder das Mittagessen gestern? Oder ne Mischung daraus? Was auch immer...ich fühle mich scheisse. Krämpfe, komplett im Eimer...dann schlafe ich wieder ein. 

 

Um 9:30 Uhr wache ich wieder auf. Autsch...nicht besser. Bis 10 Uhr bleibe ich liegen, stehe dann auf. Schiebetür auf. Silvio ist wach und da und meint, er fahre jetzt dann ab. Alles klar, mach mal, ich bin unfit, brauch noch ne Weile. So zieht er also dahin, ich setzte mich 45 Minuten an den Rechner und merke dann...ich muss mich wieder hinlegen. Sitzen, arbeiten...nicht gut. 





Was dann passiert, keine Ahnung. Ich schlafe ein und wache erst gegen 14 Uhr wieder auf. Tür offen, warm in Zottl...kurz bin ich wach...es geht mir mieß...ich schlafe zum Glück wieder ein. 

 

15:30 Uhr...das nächste Lebenszeichen von mir. Nicht besser, aber anders. Die Krämpfe erstmal beruhigt, hatte heute morgen noch einen Pefferminztee getrunken. Was anderes ist nicht an Bord. 

Dann die Überlegung: weiterfahren oder noch ne Nacht hier bleiben? Irgendwie ist mir eher nach weiter fahren. Wird schon gehen. Co-Pilot und Friedrich müssen dann halt mehr die Augen offen halten. Die haben nix. Ihrer Watte bleibt, wo sie sein soll.

 

Ne 0,5er Cola begleitet mich auf den nächsten 150 km. Die Fahrt führt erst von unserem Berg wieder auf die N12 und anschließend in östlicher Richtung gen Rissani. Nix los, die Sonne von hinten. Wir rollen mit 70-80 km/h vor uns hin. Ich höre das Hörbuch "Die Geschichte der Baltimores". Das bringt mich etwas auf andere Gedanken. 

 

Irgendwo hinter M'ssici spotte ich einen Weg der nach links in die Berge führt. Sieht fahrbar aus, die ersten 5 Meter aber sandig. Mit Schwung presche ich von der Straße in den Stand und jage hindurch. Puh....der Rest ist einfach. Ich folge dem Steinweg bis an den Bergrand, vielleicht 1 km, parke mich auf eine ebene Stelle. Angekommen. Das Erste was ich mach? Ich lege mich ins Bett.

 

Dort schlafe ich bis 22 Uhr, bei offener Schiebetür. Wäre sonst zu warm. Als ich um 22 Uhr aufwache, mache ich die Tür zu, gehe ne Runde durchs Bad, schnappe Co-Pilot und Friedrich die etwas besorgt schauen und lege mich wieder hin. Uff....

Silvio hatte ich meine Koordinaten noch geschickt als ich diesen Spot gegen 18 Uhr anfuhr. Doch sehe ich nun, dass er die Whatsapp noch nicht gelesen hat. Vermutlich steckt er irgendwo, wo kein Empfang herrscht. Hoffe, ihm ist nix passiert. 

 

Dann liege ich auch schon wieder im Bett und schließe die Augen...Gute Nacht und bis morgen Welt.

 

               

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15. November 2022, Auf dem Weg nach Merzouga

 

 

Moin,

 

japp, jetzt ist es passiert. Wir schreiben den 15. November. In genau einem Monat, also dem 15. Dezember, tritt unser Team die Rückreise nach Deutschland an. Am 23. Dezember wollen wir zu Hause bei der Familie eintreffen. Vorher noch ein kurzer Zwischenstopp in der Schweiz.

 

Von dort aus düsen wir weiter ins Emsland, zu Diana und Kai. Das neue Mobile Home anschauen, das genau heute errichtet werden soll. 

 

Und sonst so? Die Nacht war okay. Um 4 Uhr wach für ne Stunde. Dann wieder eingeschlafen bis 9 Uhr. Fit ist aber weiterhin anders. Ich verbringe den ganzen Vormittag im Bett, Schiebtür und Dachfenster offen. Was ich mache? Fast nix. Ein wenig am Handy YouTube Kommentare beantworten, schlafen und irgendwann mache ich mir etwas Kartoffelbrei warm. Mal wieder Essen. Gestern gab es nix. Immerhin die Kopfschmerzen von gestern sind heute Geschichte. Der Darm zickt aber weiterhin. 

 

Irgendwann meldet sich auch Silvio. Er hat im Funkloch gepennt. Ist jetzt am Gara Medouar. Einem Berg wie eine Festung. Format Hufeisen, nur nach einer Seite offen, innin hol. Die perfekte Verteidigungsposition in der Vergangenheit. 

Ein Kalkstein Massiv das rund ist und 50 m über den Boden ragt. Über die Jahre ist rundum alles weg erodiert, der Fels blieb stehen. Interessant! Da fahren wir auch hin. 

 

Und da es in Zottl mittlerweile ziemlich warm ist, schließe ich die Türen, starte den Motor, räume auf und rolle davon. Zwar noch immer recht im Eimer, aber immerhin kühl im Van während wir fahren. 

 

45 Minuten rollen wir vor uns hin, dann rechts und nochmal so 3-4 km in die Pollachei. Immer auf den riesen runden Fels zu. Beeindruckend von außen. Wie mag es wohl innen aussehen?

 

Über rumpelige aber gut fahrbare Piste rollen wir auf das Haupttor zu, dann hindurch...es staubt wie doof hier und sieht eher verfallen aus. Ein Trecker, ein paar Mopeds stehen rum. Sonst ist nicht viel zu sehen. Von innen auf den ersten Blick eher ziemlich unspektakulär. Ich pausiere erstmal kurz, stelle dann den Motor ab, schnappe meine Kamera und trete vor die Tür. Keine 10 Sekunden vor der Tür, ich mache gerade meine erste Videoaufnahmen, ruft es schon aus dem Hintergrund: Hello.....!

 

Da will mir wohl jemand wieder was verkaufen. Vermutlich Berberschmuk oder Steine. Innerlich rolle ich mit den Augen.

 



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Ja, so ist es. Kaum drehe ich mich um, steht vor mir jemand mit einem Bauchladen. Fragt wies geht, erklärt kurz was zur Location und zeigt mir dann seine Sachen.

Oh man...nicht heute. Bitte! Ich laufe hier ohnehin schon auf dem Zahnfleisch und dann Zeit und Kraft vertrödeln wegen sowas. Ich wimmle ihn irgendwie ab und nehme meine letzten Energiereserven zusammen und laufe den steilen Berg hoch zum Rand des Kraters.

 

Und wüsste ich es nicht, würde ich mich nun heftig fragen, warum da oben eine Motoryacht auf dem Berg steht! Kein Scherz, bereits von unten gesehen, da oben steht ein Boot auf dem Kraterrand. Wirklich! Ich hab keine Halluzinationen. Das steht da wirklich. Warum?

 

Diese Frage hat mir der Verkäufer beantwortet, ohne dass ich sie gestellt hatte: Hier sind morgen und die nächsten Tage Dreharbeiten einer französischen Filmcrew. Und wie man die Franzosen ja so kennt, haben sie ihren eigenen Humor... So steht hier nun ein Boot aufm Fels und weit und breit kein Wasser. Würd mich ja echt interessieren, was sie hier drehen!

 

Grundsätzlich ist dieses Fort schon öfter Ort für Dreharbeiten. THE MUMMY wurde hier gedreht, James Bond Spectre ebenfalls. 

 

Und als ich endlich die steile Rampe über staubig-sandigen Boden erklommen habe, bin ich nah am Boot und nah am Abgrund. Beides aber mit toller Sicht nach Westen. Wow! Unten im Sand Zeichen von Offroad Aktivitäten. Sieht nach Driftspuren von Buggys aus. 

 

Auch finde ich noch zerfallene Mauern von alten Gebäuden die mal hier oben standen. Alles zerfallen und nur noch andeutungsweise zu erkennen. Schade eigentlich. 

Nach meinem Rundgang ist für mich klar: von außen sieht das ganze spektakulärer aus als von innen. So laufe ich zurück zu Zottl und verlasse das Fort mit eben diesem. Fahre einen Kilometer und stoppe. Muss mich kurz hinlegen...geht nicht mehr weiter sonst. 

Ne Stunde pausiere ich. Dann lasse ich Friedrich von der Leine mit seinem Teppich. Soll er mal das Ganze aus der Luft in Augenschein nehmen. 20 Minuten später ist er zurück, ziemlich verzottelt. War ein windiger Flug. Pause. Für ihn wie für mich. 

 

Dann schreibt mir noch Sivlio, dass ich besser die Ostrute nehmen soll, wenn ich die Burg verlasse. Wir folgen seinem Vorschlag, und kommen so an eine kleine Oase mit Brunnen. Da es mir nicht besser geht, ich liegen will, beschließe ich, die Nacht hier zu verbringen. So parke ich Zottl unter einer schattenspendenen Palme und lege mich ins Heck. Pause. Besser!

 

Als ich später eine kleine Runde durch die Oase mache, finde ich tatsächlich Wasser im Brunnen und bekomme später mit, dass Locals dort Wasser schöpfen. Scheint also genießbar zu sein. 

 

Nach dem Abendessen, Dose Ravioli, geht es etwas fitter und ich schneide und schreibe noch etwas Blog. Die Arbeit muss ja gemacht werden. Friedrich hält nach Kamelen Ausschau, Dromedare hat er ja nun schon zur Genüge gesehen. Der Co-Pilot sitzt etwas müde auf seinem Sitz und weiss nicht so genau, wohin mit sich. Wie wäre es mit Bett?

 

Japp, das klingt vernünftig, und dort liegen wir auch um 23 Uhr. Hoffen wir auf eine ruhige, kühle Nacht in unserer kleinen Oase. 

 

Gute Nacht und bis morgen.

Kai und Team.

 

 

 

GPS Koordinaten 14. November:
morgens: 30.849763, -5.916141

abends: 31.228878, -4.788972

 

 

GPS Koordinaten 15. November:
morgens: 31.228878, -4.788972

Fort: 31.300300, -4.400126

abends: 31.284201, -4.382425

 

 

 

Unsere heutige Route: 190 km

 

 

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