Mittwoch 11. November 2022,
Foum Zguid, Camping La Palmerie, Steinwüste
Moin Leute,
Da sind wir wieder, besser geschlafen und 8:30 Uhr. Draußen scheint die Sonne, das Brot fürs Frühstück liegt schon auf meinem Campingtisch draußen und ich liege noch entspannt im Bett. Doch heute, heute gibts wieder Action.
Erstmal aber aufstehen, vor die Tür…huch….moin Silvio! Er sitzt dort mit Frühstück vor sich. Na dann setz ich mich doch da gleich mal mit hin. Schnappe Teller, Messer, Kiri und Butter, moin und en Guete.
Bei steigender Sonne und auch Temperatur frühstücken wir in Ruhe. Später kommt Rachid, der nette Campingplatzbesitzer vorbei, wir reden ein wenig, teilen ihm mit, dass wir heute weiterziehen. Er ist sichtlich traurig über diese News, er hat uns glaub lieb gewonnen. Nett, freundliche, unkompliziert, nicht am rummaulen oder Probleme machen. Gute Gäste sind wir….hoffe ich!
Als er Silvio’s Landjäger Wurst sieht, bittet er um ein Stück, scheint, die Wurst liebt er. Und ja, man sieht es ihm an. Er liebt sie wirklich. Falls ihr hier also vorbei kommt, bringt im doch n Landjäger mit. Da wird er sich riesig freuen.
Nach dem Frühstück kurz noch bei den Nachbarn vorbei, die machen sich abfahrbereit, aus kurz wird lang, denn Rita von #mansiehtsichunterwegs bietet mir noch eine Tour durch ihren coolen MAN an. Da kann ich nicht nein sagen. Dann mal los…
Was soll ich sagen, ein Hammer Fahrzeug. 500 Liter Frischwasser, 800 Liter Diesel, 6 Zylinder, an die 300 PS, über 6 Liter Hubraum. Innen: große Dinette, Querbetten 2 m lang 1,50 breit, grosses Bad, kleine Waschmaschine und so weiter! Ein cooles Teil.
Christian zeigt mir noch die Wasserversorgung mit all den Filtersystem und UV Bestrahlung. Gemacht für die Welt dieser Truck! Allzeit gute Fahrt ihr drei, denn ein wuscheliger Hund ist auch noch mit an Bord.
Bei Conny und ihrem Mann darf ich auch noch kurz in den Steyr schauen, allerdings möchten sie ihn nicht gefilmt haben, kein Problem. Layout ähnlich wie bei Emma, dem Steyr von Katta und Christian. Ein cooles Teil mit farbigen Elementen die man sonst eher nicht erwarten würd in einem Truck! Auch euch, weiterhin gute Fahrt und viel Freude mit dem Truck.
Als wir mit allem fertig sind, ist es Mittag. Wir verabschieden uns von allen und Silvio und ich begeben uns zu Fuss gen Foum Zguig. Dort ist heute Markttag. Wir brauchen noch Gemüse und Silvio Bewegung.
Auf Straße laufen keine Lust, also quer durchs Flussbett. Komplett ausgetrocknet, die Erde wellt sich schon nach oben. Zwei Jahre kein Regen. Büsche und Bäume im Bachbett wachsen noch. Am Rand des Flusses vertrocknet aber alles zusehends. Wir sehen noch angelegte Beete…aber alles tot. Echt übel wenn man diese Trockenheit sieht und bedenkt, was das für die Menschen hier bedeutet. Konnten sie früher eigenes Gemüse anbauen, müssen sie es heute her schaffen und für teuer Geld kaufen.
Wir kommen gut voran, erreichen das andere Flussufer und schlagen uns einen Weg durch den Palmenhain bis wir vor alten Lehmwänden stehen. Die Altstadt von Foum-Zguid sozusagen. Stark verfallen aber auch noch einiges erhalten. Wir begeben uns rein und streunern durch die Gänge. Mal hell, mal dunkel, erkunden wir die alten Gemäuer aus Lehm und Bambus. Geil! Je näher wir im weiteren Verlauf der Stadt kommen, desto bewohnter wird dieses Teil noch. Stromleitungen zeigen von Leben, Haustüren, Stromzähler und eine Frau treffen wir an die dort lebt mit zig Katzen, Hund und Ziegen.
Irgendwann spuckt uns das Kasbah wieder aus und wir laufen zur Hauptstraße von Foum Zguid, fragen uns zum Markt durch und erreichen diesen ganz in der Nähe des Kreisverkehrs. Viel gibt es hier jedoch nicht, kaum Stände.
Aber egal, wir kaufen Gemüse, Mandarinen, Silvio noch Erdnüsse und einen seltsamen Brotaufstrich.
Überall nette Leute und alle gut drauf. Auch Rachid treffen wir dort nochmal kurz.
Als wir zurück auf aus dem Marktinnenhof auf die Hauptstraße treten, ist da noch ein Olivenstand. So kaufen wir noch kurz 600 g Oliven für 5 Euro. Und weil so viel einkaufen hungrig macht, Essen wir noch einen Happen. Und zwar dort, wo die Locals sitzen, nicht in einem der Restaurants direkt am Kreisverkehr.
Eine Art Eintopf mit Muh-Fleisch, Kartoffeln, Karotten, leckere Gewürze. Dazu zwei Flaschen Wasser, 5 Euro total.
Gestärkt geht es zurück zum Camping, wieder durch den trockenen Fluss. Mittlerweile gut heiss, sicher 30 Grad.
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Als wir um 14:30 Uhr den Camping erreichen, machen wir uns abfahrbereit. Müssen aber noch kurz auf Rachid warten, der noch mal zum Markt muss. So hängen wir nochmal 30 Minuten länger rum und verabschieden uns danach herzlich von Rachid. Total zahlen wir für 2 Nächte, 2 Personen, 2 Vans, zweimal reichlich Abendessen (3 Gänge) inkl. Getränke (kein Bier, das gibts hier aber), Brot am Morgen, zwei mal Teezeremonie & Datteln: 54 Euro. Eine Nacht, 8 Euro, erlässt er uns dabei jeweils.
Dann kommt das Gespräch nochmal auf die Landjäger und Silvio holt noch zwei aus seinem Van plus etwas Gruyere Käse. Den Käse liebt Rachid sofort und ist sichtlich happy über das Gegengeschenk.
So kommen wir dann im Gegenzug noch in den Besitz einer Schachtel mit Datteln. Zum Abschied gibts ne ordentliche Umarmung dann sitzen wir in den Vans und fahren gen Zagora.
Kommen an Golden Oasis vorbei, werden diesmal nicht von dem Polizeiposten kontrolliert, biegen rechts ab und fahren auf der N12 gen Osten. 60 km lang. Vorbei an dem ein oder anderen Hotel, grünen Gärten mit Vogelscheuchen und im Anschluss raus in die Pampa. Kein Verkehr, nur die Karawane Italiener kommt uns noch entgegen die Gestern den Camping La Palmerie verlassen hatte. Winkend und mit Lichthupe begrüssen wir uns auf der Strecke.
Wenig später mal wieder ein paar Dromedare an und auf der Straße und schon heisst es: Stopp! Hier geht ein Weg links in die weite Talebene aus Steinen und Felsen.
Kurze Absprache mit Silvio: sollen wir? JA!
Dann mal los. Zig Kilometer folgen wir einem halbwegs ordentlichen Weg. Bis wir an den ausgetrockneten Fluss kommen und die Strecke übler wird und wir dann doch vernünftig sind und unser Nachtlager aufschlagen, ohne ans Limit zu gehen. Es ist 18 Uhr, die Sonne gleich weg, hier sogar schon schattig vom Berg und dann auch ruckzuck dunkel.
Ein paar Steine zur Seite und schon stehen wir neben der Piste. Super Spot und absolute Stille mal wieder. Aber auch kein Internet.
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Nach einem Ankunftsbier und Fotos vom Sonnenuntergang, der den Himmel heute schön färbt weil ein paar wenige Wolken hier umherschwirren, mache ich mich ans Kochen. Couscous. Und da wir heute eine Gewürzmischung auf dem Markt erstanden haben, wird das ein grandioses Essen.
45 Minuten bin ich zu Gang am schnippeln und kochen, dann ist alles fertig. Das Couscous mache ich ganz zum Schluss, 200 g und so 400 ml Wasser. Letzteres im Wasserkocher aufkochen und über das Couscous leeren. 10 Min ziehen lassen, umrühren, würzen, fertig.
Gegessen wir draußen. Es schmeckt super, Silvio ist begeistert was mich sehr freut. Mit Jogginghose und Pullover und ohne Mücken genießen wir den Abend noch bei Pudding mit Keksen und einem verdauerli Schnaps. Um 22 Uhr penne ich das erste mal kurz auf meinem Stuhl ein, Silvio ist sich noch etwas die Beine vertreten gegangen. Als er zurück ist, überlassen wir dem Vollmond das Feld und gehen schlafen.
Einziger Besucher heute Abend übrigens ein einsames Moped, dass den Weg lang fuhr und ne Stunde später wieder zurück kam. Der Fahrer stoppte leider nicht, sonst hätten wir ihm noch etwas Couscous anbieten können.
Mit Co-Pilot und Friedrich unter dem Arm, mache ich mich auf den Weg ins Bett. Da wir hier auch kein Internet haben, keine Chance noch Zeit bei Insta oder YouTube zu verbringen. Kopf aufs Kissen und weg.
Gute Nacht und bis morgen.
Kai und Team
GPS Koordinaten:
morgens: 30.085986, -6.882486
Unsere heutige Route: ca. 60 km
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