Montag, 7. November 2022 - Foum Zguid, Camping La Palmerei
Moin,
8 Uhr...wach! Nacht auf dem Campingplatz La Palmerei, wie wars? Super! Ruhig, entspannt und schön. Dennoch hab ich irgendwie nicht gut geschlafen. Und wo ist eigentlich der Co-Pilot?
Naja, weit kann er hier nicht sein. Hockt vermutlich auf der BioToi oder in der Dintette.
Aufstehen gegen 8:30 Uhr, ich stolpere nach vorne...weder im Bad noch in der Dinette ein Co-Pi. Das ist jetzt komisch. Und warum genau steht eigentlich die Schiebetür sperrangelweit offen? Bin mir ziemlich sicher, dass ich sie gestern Abend geschlossen hatte.
Ein Blick raus erklärts. Da hockt Meister Co-Pilot in meinem Stuhl in der Sonne. Streckt alle Viere von sich und genießt den wärmer werdenden Pelz....äh...nee.....denn es scheint keine Sonne!
Wolken am Himmel. Und für bisherige Verhältnisse eher frisch draußen! Was ist denn nu los!?
Naja, aber immerhin den Co-Pi gefunden, er sitzt wirklich aufm Stuhl und was hat er da an der Pfote? Mein silwy Schnapsglas von gestern! Hast du am frühen morgen hier schon geschnäpselt,
Co-Pilot? Alleine? Naja, musst ja heut nicht fahren. Weiter machen.
Auf dem Camping beginnt so langsam das Leben. Die Horde Italiener ist schon zu gange. Und als ich mich auf mache, eine Tour des Campingplatzes zu filmen, lassen sie die Motoren an und fahren als gesamte Gruppe los. Fahren die hier etwa Konvoi?? Oh je...
Ich beginne meine Platz Tour Tour bei den Aubergine und dem Koriander, laufe zur Zitrone, an Olivenbäumen vorbei zur Zeltfläche. Weiter zum ersten, neueren Sanitärgebäude und am Kartoffelacker vorbei zur Einfahrt. Von dort die Zufahrt entlang, an dem im Bau befindlichen Küchengebäude vorbei zum Restaurantbereich von dem man auf den Campingplatz schaut. Überall Palmen und schatten. Ein toller Spot. Wir fühlen uns hier pudelwohl. Das Wasser für all das kommt aus zwei Tiefbrunnen. Denn ohne Wasser geht hier nix.
Als ich zurück von meiner Tour bei Zottl eintreffe, kommt Silvio soeben zurück vom Duschen. Ist erfreut über warmes Wasser und Wasserdruck. Das werde ich nachher auch noch machen. Aber erstmal andere Dinge.
Frühstück zum Beispiel. Das Brot wurde vorbei gebracht, Silvio hat es gesichert. Ich hatte morgens nur Rachid, den Platzbetreiber gehört...Pain...Brrrrottt....Pain....Pain... So lief er leise rufend über den Platz und verteilte das Brot unter den Armen...äh....Campern.
Das Brot ist frisch und lecker. Mit Kiri und Butter ein prima Frühstück. Nebenher überlegen wir, was wir heute machen könnten. Wohin? Wie weiter? Welche Richtung? Welches Ziel? So richtig kommen wir mit den Fragen nicht weiter. Vielleicht ist es noch nicht Zeit weiterzuziehen?
Fertig mit Frühstück, kommt Rachid vorbei. Große Kanne Tee auf nem Tablett mit vielen Gläsern und die Teezeremonie beginnt. Nicht nur die Chinesen kennen Teezeremonie, die Marokkaner auch. Heisses Wasser, Pfefferminze rein, Zucker, dann immer wieder aus hoher Höhe ins Glas einschenken, zurück damit in die Kanne und wieder von vorne. Gut ist der Tee, wenn er eine Schaumkrone entwickelt, einen Turban. Wieder was gelernt. Das soll auch nicht unsere letzte Zeremonie gewesen sein.
Mit am Tisch nun auch unsere Nachbarn aus Heilbronn und München. Super nette Overlander mit MAN und Steyr unterwegs. Auch die Sonne gesellt sich langsam wieder zu uns an den Tisch. Aus angenehmer Frische wird wieder ziemliche Wärme. Wir ziehen irgendwann in den Schatten des riesen MAN um und sitzen weiter zusammen und unterhalten uns über alles Mögliche mit den Overlandern. Fahrzeug, Technik, Reisen, Erfahrung, verschiedene Länder...einfach schön sich mit gleichgesinnten auszutauschen. Und immer mehr wird klar, heute fährt wohl keiner ab. Es ist einfach zu schön hier. Die Italiener sind weg, wir haben den Spot praktisch fast für uns alleine.
Ich tippe irgendwann noch meinen Blog, sonst geht arbeitstechnisch nicht viel, naja, außer filmen halt.
Rachid bringt uns irgendwann noch Datteln vorbei und wir sitzen zusammen und reden. Erst um 16 Uhr kommt Bewegung in Silvio und mich. Jedoch ohne Zottl und Curly.
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Silvio macht sich zu Fuss auf den Weg, will in die von hier aus am Berg sichtbare Lehmstadt (Kasbah) und ich...auch. Aber mit dem eScooter. Der braucht Auslauf! Hat aber, wie ich feststelle, wieder einen platten hinterreifen. Da scheint mir der Schlauch im Eimer. Verdammt! Kompressor, aufpumpen...los gehts.
Ich jage vor zur Straße, fahre 1 km weiter und treffe...auf Silvio. Der steht vor ner Werkstatt, redet mit zwei Mechanikern. Ich geselle mich dazu, der eine hat ein Dreirad Moped auf Gasantrieb umgestellt und zeigt uns die Technik und die Gasflasche. Ne 11 kg Gasflasche kostet hier übrigens ca. 4 Euro. Erlaubt ist sowas zwar nicht, aber auch ziemlich egal.
Und so kommen wir dann zu unserer zweiten Teezeremonie. Denn die beiden Schrauber laden uns in ihre Werkstatt ein. Da sitzen wir und süffeln süssen Pfefferminztee. Die Gastfreundschaft hier kennt praktisch keine Grenzen. Silvio, der schon länger in der Garage abhängt, bekam sogar noch Essen. Einfach herrlich!
Nach der Stärkung machen wir uns auf den Weg, zu der Lehmstadt die aus der Nähe doch deutlich verfallen aussieht. Die Moschee davor sieht aber top neu und renoviert aus.
Zugang ist von oben, also erstmal über üblen Steinweg hoch würgen. Der eScooter, dank Allrad, damit aber nicht überfordert. Oben dann der Einstieg ins Lehmdorf. Der Driveman Offroad bleibt zurück, hier geht es nur zu Fuss weiter.
Was mich erwartet, ist ein ziemlich verfallenes Stein/Lehmdorf. Viele schmale Gasse und Gänge sind zu besichtigen. Durchgebogene Dachbalken aus Palmenstämmen, überall Steinmauern. Faszinierend und etwas beängstigend zu gleich. Ober und unterirdisch geht es durch dieses mehr oder wenige verlassene und verfallene Dorf/Kasbah am Hang. Spannend!
Aufpassen muss ich, wo ich hintrete, viele lose Steine auf dem Boden. Manche Bereiche auch noch recht gut in Schuss, Räume die mit Türen verschlossen sind. Einwohner treffe ich jedoch keine an.
Kurz vor der Moschee biege ich ab und laufe zurück zum Ausgangspunkt wo der eScooter auf mich wartet. Mit dem Sonnenuntergang im Rücken jage ich zurück zum Camping. Silvio hab ich nicht gesehen, der ist wahrscheinlich tiefer vorgedrungen und dreht noch mehr Steine um.
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Bei Dämmerung kommt Silvio zurück, beschließt aber noch kurz nach Downtown zu gehen. Ich sitze bei den Nachbarn, arbeite ein wenig und unterhalte mich.
Als Silvio von seiner Dorftour zurück ist, gehen wir essen. Warum selber kochen wenns hier gutes Futter gibt. Wieder sitzen wir bei Vollmond auf der Terrasse des Campingplatz Restaurants und genießen eine Suppe, leckeres Gemüse mit ner Hähnchenkeule, Pommes und als Nachtisch n Joghurt und Datteln. Wir sind pappsatt. Heute, ohne die Horde Italiener war es noch ruhiger und angenehmer als gestern.
Im Anschluss noch ein Stündchen mit unseren Nachbarn zusammen sitzen. Um 23 Uhr ist Feierabend. Silvio und ich setzten uns noch ein weiteres Stündchen vor Zottl in den Mondschein, genießen ein kühles Silvio Bier und fallen dann, nach einem entspannten Tag um nach Mitternacht irgendwann ins Bett.
Friedrich war heute gar nicht aufgestanden, somit ziehe ich ihm einen Urlaubstag ab, Co-Pilot chillte auf dem Fahrersitz rum. Das gilt als Präsenszeit und Arbeit. Kein Urlaubstag Abzug. Fürchte aber, mit Friedrich gibt das noch ne Diskussion....
Jetzt hoffe ich mal, dass ich diese Nacht besser schlafe als letzte. Kühl genug ist es, wir sassen draußen in Jogginghose, Pullover und Fließjacke. In Zottl 20 Grad als ich die Augen schließe. Brauchen wir bald die Heizung?
Gute Nacht und bis morgen.
Kai
GPS Koordinaten:
Altes Stein Dorf: 30.085521, -6.891350
Garage AINI: 30.084679, -6.890156
Camping La Palmerie in Foum Zguid: 30.085986, -6.882486
Unsere heutige Route: Stillstand
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