Samstag 13. Oktober 2022,
Atlantic, nördlich von Timzeguida (31.022426, -9.809227) nach Plage Tabayat (30.994697, -9.811427)
Moin Leute,
7:30 Uhr….wach…huch! Was is los? Es ist angenehm kühl in Zottl, ich müsste noch schön 2 h schlafen können. Doch ich bekomme die Kurve nicht mehr. Aus und vorbei….also aufstehen und den Tag nutzen.
Draußen noch kein Sonnenaufgang, alles ruhig und friedlich. Einzig ein kleiner Esel leistet mir ein wenig Gesellschaft. Steht plötzlich vor Zottl, schaut etwas verwirrt und knabbert an Ästen die auf dem Boden liegen. Ich starte meinen Laptop um 8 Uhr und beginnen den Blog von gestern zu tippen.
2 h später, die Sonne schon über dem Horizont, eine Herde Ziegen und 4 Kühe später, klappe ich den Laptop zu. Feierabend…vorerst.
10 Uhr rum, ich höre meine Nachbarn, sie leben noch. Timo schaut kurz vorbei und fragt ob ich n Kaffee möchte. Hm…ja gerne, ein letzter Guter aus deiner Maschine. Kurz darauf sitzen wir draußen, die beiden futtern Brötchen, unsereins nippt an seinem Kaffee. Lecker!
Im Anschluss dann so langsam Aufbruchsstimmung. Die beiden wollen los, haben noch einige hundert Kilometer zu fahren heute. Unsereins….nicht. Nun, wir fahren auch, aber geplant keine 10 km.
Gegen 11 Uhr sind die beiden bereit für die Abfahrt. Timo lässt mir noch zwei Flachen Glühwein und zwei Marokko Führer da. Danke dafür!
Wir verabschieden uns, Danke für 2 tolle Wochen in Marokko. Wir hatten ne geile Zeit hier, haben viel gesehen und erlebt gemeinsam. Wir fahren einen ziemlich ähnlichen Rhythmus, morgens wie abends. Das passte gut! Gerne wieder, wo auch immer ihr hin wollt und jemanden benötigt, der euch beim Festfahren behilflich ist! :)
Die beiden wollen Sonntag oder Montag von Tanger-Med rüber nach Spanien und dann etwas entspannter als auf der Hinfahrt, wieder nach Hause. Kommt gut über, fahrt vorsichtig! Wir sehen uns hoffentlich im Dezember wieder!
Und schon rollen sie vom Hof…wir bleiben alleine zurück. Selbst Co-Pilot und Friedrich sind aufgestanden und schauen etwas betrübt. Ihr Laune hebt nur die Tüte Lutscher die wir noch von Timo und Julia geerbt haben.
So stehen wir hier kurz darauf ziemlich alleine und verlassen und fragen uns: wie konnte es sein, dass 2 Wochen soooo verdammt schnell rumgehen. Gibts doch gar nicht.
Lange will ich allerdings hier auch nicht mehr bleiben, ich fülle noch kurz etwas AdBlue in meinen Tank, ziemliche Sauerei, der Einfüllschlauch ist nicht lang genug und öffnet das Rückschlagding nicht sauber. Aber ein paar Liter gehen in den Tank. Immerhin die Warnmeldung für AdBlue Mangel ist weg.
Dann wird aufgeräumt und wie fahren ab…aber wohin? Hm, ich hatte von unserem Spot gestern einen schönen Strand ein Stück südlich gesehen. Mal schauen, ob wir da hinkommen mit Zottl.
Also ein paar Kilometer Schotterstrecke, bis kurz vor den Abzweig zur Schotterpiste die runter zum Strand führt. Oh, oh…gute Idee???
Durch mein Teleobjektiv der Canon sehe ich, dass die Straße ziemlich grob ist, aber auch Fahrzeugspuren runter führen. Dennoch, steile Passagen mit losem Untergrund. Auch etwas Sand erkenne ich.
Ich erinnere mich an den Inari See in Finnland, als Katja und ich uns damals trennten, meine erste Strecke wieder alleine, endete damit, dass ich 2 km rückwärts fahren musste. Blüht mir sowas heute möglicherweise auch?
Egal, ich bin hier für Abenteuer…also runter da! Die ersten 400 m problemlos, dann wird es kurviger, enge Kurven, teils steil, hier und da ist ein Teil der Straße weggespült vom Regen. Glücklicherweise kommen auch immer wieder gute Passagen, wo ich jetzt doch drehen könnte, falls es zu übel wird.
Ich hangel uns weiter den Berg runter, eine steile Serpentinen Kurve mit sehr welligem Bodenbelag beginnt mir sorgen zu machen und später noch ein langes Steilstück mit leicht sandigem Untergrund. Die zwei Stellen könnten bei der Rückfahrt Probleme machen.
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Als ich um die letzte Kurve biege, seh ich ein älteres Bürstner TI Wohnmobil auch dem Parkplatz stehen. Aus Frankreich. Ich parke uns an die andere Seite des vielleicht 5 Fahrzeuge fassenden Parkplatzes und schaue mich um. Ein paar Hüttengebäude stehen rum, geradeaus ein flacher weiser Bau. Ein Betonhaus mit Stacheldraht. Und der Camper.
Meine Filmerei führt mich unweigerlich in Richtung des Bürstners, ein Herr sitzt dort, ich grüße ihn freundlich auf Französisch. Wir wechseln ein paar kurze Sätze, dann ziehe ich weiter. Als ich zurück laufe, sitzt seine Frau draußen, wieder grüße ich und wir kommen ins Gespräch. Die beiden wohnen in Marseille, sind aber seit 15 Jahren immer hier, 2 Monate am Strand. Zwei Hunde begleiten sie, ein Boxer und ein weisser Retriever. Erster legt mir mehrfach kleine Sternchen auf die Füsse. Er will wohl spielen!
Das Ehepaar erzählt und empfiehlt mir Mohamed Akhmisse der hier ein Air BnB betreibt, lokale Aktivitäten und Sightseeing durchführt und auch kocht.
Und wenig später, als ich in Zottl bin, am Rechner sitze und etwas arbeite, kommt eben dieser vorbei. Spricht Französisch und Englisch, macht einen sehr freundlichen und netten Eindruck und hat zwei französisch sprachige Touristinnen dabei mit denen er einen Ziegen Spaziergang soeben gemacht hat. Die beiden Touristinnen sind super zufrieden und hatten einen tolle Zeit, wie sie mir versichern.
Bis 15 Uhr sitze ich noch am Rechner, die Sonne macht sich etwas rar, Wolken dominieren, nicht ganz so heiss also, so mache ich mich auf en Weg zum Strand.
Der Weg zu eben diesem ist steil und steinig, die Geräuschkulisse ordentlich, die Wellen donnern gut an Land. Der Strand noch eine Art Geheimtipp. Hier kommen praktisch nur Locals her. Auch am Strand noch einige Hütten, zwei Fischer und sonst….Sand und Wellen. Lang und breit liegt er zu meinen Füssen. Wow! Ein wenig wie manchmal in Schottland…nur 25 Grad wärmer. Am Ende des Strandes, eines fette Felswand mit…sind das Türen? Ich packe mein Tele aus und japp, da sind Türen in der Wand. Wohnt da jemand? Sind das Wochenendunterkünfte von Fischern? Seltsam!
Ich laufe bis ans Ende des Strands, sehe sogar noch Öffnungen ohne Tür, man hat hier wohl einige Höhlen gegraben. Scheint weicher Stein zu sein. Wenn das mal hält!
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Nach einigen Video und Fotoaufnahmen, meine GoPro 10 und das DJI Funkmikro harmonieren dabei prima, mache ich mich auf den Rückweg zu Zottl. Mal nach den Jungs schauen, nicht dass die auf dumme Bierideen kommen.
In Zottl jedoch alles ruhig als ich nach Hause komme. Niemand hängt am Bier oder der letzten Tüte Bamsemums. In Zottl über 30 Grad. Fenster auf! Zack…4 Fliegen drin noch bevor ich die Fliegengitter jeweils schliessen kann. Doch hab ich herausgefunden, dass ich die Viecher super mit meinem MI Staubsauer einsaugen kann. Sehr praktisch.
Den Rest des Nachmittags arbeite und schneide ich. Wird dringend Zeit. Sonst kommen bald keine Videos mehr für euch. Momentan schneide ich den 6. Oktober, heute schreiben wir den 15. Bin also etwas hinterher!
Gegen 19 Uhr setze ich noch eine Timelaps für den Sonnenuntergang auf, doch leider macht mir ein plötzlich auftauchendes Wolkenband einen Strich durch die Rechnung. Nix wars. Ich hol die Kamera wieder rein, arbeite noch bis 20 Uhr, mache mir ne Dose Fisch in Tomate auf und Toaste ein paar Toastbrote. Das wird es heute wohl tun müssen. In Zottl sinkt die Temperatur langsam unter 30 Grad. Was für eine Hitze hier.
Während dem essen schaue ich ein Video Korrektur, danach schneide ich noch bis Mitternacht weiter. Dann reicht es mir und auch meine Nebensitzer sehen geschafft aus. Zeit fürs Bett.
Aufgeschreckt werden wir kurz nochmal, als ein PKW auf den Parkplatz fährt, 4 Männer steigen aus…Überfall? Nein, die haben allerlei Zeug dabei und beziehen wahrscheinlich nun fürs Wochenende eine der Hütten am Strand. Ne halbe Stunde höre ich sie, dann ist wieder Ruhe.
Wir gehen endgültig ins Bett, Dachfenster offen und gute Nacht bei 25 Grad Innentemperatur.
Bis morgen und Gute Nacht.
Kai und die anderen beiden.
GPS Koordinaten:
morgens: 31.022426, -9.809227
abends: 30.994697, -9.811427
Unsere heutige Route: ca. 10 km
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