Freitag 7. Oktober 2022,
Friedrich in Action, von Errachidia nach Merzouga in die Wüste
Moin,
Gegen 9 Uhr erwache ich aus einer ruhigen Nacht. Draußen nix zu hören. Absolute Stille. Noch nicht mal ein Hund bellt. Nix. Ist die Welt noch da?
Ich werfe einen Blick raus…japp…alles noch da. Wir stehen in der Steinwüste mit Blick auf das in der Ferne liegende Errachidia. Den Stausee Barrage Al-Hassan Addakhil sehen wir jedoch von hier
nicht. Liegen Steine dazwischen.
Nachdem ich gestern Nacht noch Blog schrieb, stehe ich jetzt mal auf um zu schneiden. Das kommt seit Tagen viel zu kurz und bald hab ich keinen Video Vorrat mehr. Wenn ich also nicht mal schneller mache, kommt nix mehr. Und ich weiss ja, ihr wartet auf die Videos. Andererseits kann ich mich auch nicht dauernd zum Schneiden zurück ziehen…will ja auch Zeit mit Julia und Timo verbringen. Ein Spagat. Dazu die Tage sehr geschäftig, viel fahren auf dieser Tour die ersten drei Wochen. Es fehlt an Zeit.
Also jetzt, 2 h konzentriertes schneiden, nebenher Cornflakes einwerfen und immer mal einen kurzen Blick raus werfen um die Landschaft zu genießen. Und irgendwann fällt mir auch ein, an welche Landschaft mich das hier erinnert: Mars! An Bilder vom Mars! Hm….
Gegen 11 Uhr kann ich das Video in den Renderprozess schicken und beginne aufzuräumen und schicke Friedrich los, ab auf den Berg mit der Kamera, er muss die Abfahrt filmen aus der Höhe. Unsere Vans in der Steinwüste bei der Abfahrt, das muss auf SD Karte. Flink macht er sich von dannen, der Co-Pilot schaut sehnsüchtig hinterher. Alles nur Show bei ihm, bei diesem Staub und den spitzen Steinen wagt er sich keinen cm vor die Tür. Alles Gefahr für den edlen, weissen Pelz!
Nachdem alles verschafft ist, Abfahrt! Wir rumpeln über Steine zurück zur N13, stoppen zwischendurch kurz und sammeln Friedrich wieder ein und folgen dann dem Asphaltband nach Errachidia. Zwei Polizeikontrollen, die nix von uns haben oder wissen wollen, sind wir in der Stadt. Sauber, schön, etwas grün und ein Supermarkt, Marjane Market.
Parken und nix wie rein, wird schon wieder gut warm. Der Shop gekühlt aber nicht übertrieben kalt wie man das in anderen Ländern zum Teil erlebt. Gut sortiert, alles vorhanden, die Preise alles andere als günstig. Die Supermärkte scheinen mir nur für Mittel- und Oberschicht. Die armen Leute kaufen hier sicher nicht ein.
Ich kaufe heute…nix! Ich hab noch viel dabei und entscheide, erstmal das gelagerte Zeug abzuarbeiten. Meine Mitreisenden Vanfahrer kaufen ein paar Kartoffeln und anderes Zeug und schon sind wir wieder draußen in der Wärme und fahren weiter.
Die Strecke führt uns heute immer weiter in den Süden Marokkos. Algerien wird nicht mehr weit sein.
Erstmal aber raus aus Errachidia, viel Polizei und Militär, liegt wohl daran, das hier ne Militärbasis liegt sowie ein Flughafen. Verkehr hält sich aber im Rahmen, alles easy. Nur die Straße ab hier erstmal echt übel rumpelig. Keine Schlaglöcher, aber sehr uneben.
Wir folgen weiter der N13 entlang einer langgestreckten Oase die am Grund eines Canyons liegt. Palmen, staubiges Grün, Erdfarbene Häuser mal mit und ohne abschließendes Dach. An einem Aussichtspunkt stoppen wir noch kurz, gewaltiger Canyon, toller Blick auf das Valée de Ziz, und wir werden mal nicht gedrängt irgendwas zu kaufen.
Die Temperatur nähert sich langsam wieder den 30 Grad, wir sind nicht mehr hoch, die Wüste nah und außerhalb der Oase wächst nichts mehr.
So fahren wir also weiter, die Strecke von 120 km heute zieht sich enorm. Gefühlt kommen wir kaum vorwärts. Verlassen irgendwann die lang gestreckte Oase und befingen uns dort, wo nix mehr wächst. Die ersten sandigen Flecken erscheinen. Immer öfter werden links und rechts der Straße Fossilien verkauft. Doch so Zeug bringt nur noch mehr Gewicht in den Van, also Finger weg. Wir düsen weiter, nicht mehr viel los auf der Strecke. Nicht mal mehr Polizeikontrollen.
Wir passieren auch noch die Oasenstadt Erfoud, biegen dort auf die R702 ab und Richtung Merzouga. 10 km vor dem Ziel stoppe ich noch für ein paar Fotos, denn links von uns in etwas Entfernung nun riesige, goldene Sanddünen. Wow…spektakulärer Anblick. Sowas hab ich noch nicht gesehen. Flaches Land und plötzlich erheben sich einfach Sandberge die sich in der schon etwas tiefer stehenden Sonne aalen. Wow!
Kurz darauf erreichen wir Merzouga und unser heutiges Ziel, den Campingplatz Haven La Chance Camp. Ab durch die Toreinfahrt, links am Gebäude entlang durch ein klein wenig weichen Sand und hinten auf den Campingplatz. Der ist praktisch leer, wir fahren bis zu den Sanddünen und parken. Wir stehen hier DIREKT an der Wüste! Weiter geht nicht. Ein Schritt weiter und wir stehen im Sand. Ein spektakulärer Campingplatz. Deswegen sind wir auch hier. Das er dazu noch sooo leer ist, ist ein Traum. Überall sind Palmen eingepflanzt, jedoch Richtung Wüste noch zu klein um Schatten zu spenden. Aber egal…nachts ist es dunkel pflegt der Co-Pilot immer zu sagen!
Die Nachbarn drehen die Markise gen Wüste aus, hinsetzen, kurze Pause.
Im Anschluss vor zur Rezeption, an V&E, Duschen & WC und Pool vorbei der im schönen Innenhof geschützt liegt. Die Rezeption ist besetzt und wir können uns mit unserem Pass anmelden. Super freundlich, Englisch sprachig, alles easy und entspannt und sauber.
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Nach den Formalitäten gibt es einen Begrüßungstee mit Nüssen und Keksen und noch einige Infos vom Chef, was man hier so treiben kann. Wir entscheiden uns für den Sandaktiviät am nächsten Morgen um 9 Uhr….na…wenn wir wüssten was kommt!
Waschen kann man hier übrigens auch, und während Julia die Wäsche sortiert, legen Timo und ich uns an den Pool. Ah….wie Urlaub! Das Wasser zwar etwas trüb, ich geh auch nur mit den Beinen rein, aber Timo kennt nix und taucht ein. So verbringen wir 2,5 Stunden am Wasser an der Wüste.
Fürs Abendessen um 19 Uhr ist auch bereits gesorgt, für 70 DH, also 7 EURO/Stück lassen wir uns 3 Tajins an den Van bringen. Essen direkt an der Wüste.
Um 18 Uhr rum verlasse ich den Pool und da ich meine Duschsachen gleich mitgenommen habe, stelle ich mich noch schnell unter die sauberen Duschen. Druck ok, Wasserwärme gut nur der Abfluss dürfte etwas weniger verstopft sein. Ich glaube, hier verdunstet das Wasser eher als das es abläuft.
Nach der Dusche bei den Nachbarn unter der Markise ein gepflegtes Jever. Lecker! Mein erstes Jever in der Wüste. Eiskalt aus meinem super funktionierenden Kompressorkühlschrank der auch bei Hitze funktioniert und keine Zusatzlüfter benötigt wie so mancher Gaskühlschrank.
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Um 19 Uhr sollte dann eigentlich unser Essen kommen. Um 19:15 Uhr stehen eine große und eine kleine Tajin, auf unserem Tisch. Deckel hoch…wow…mit Kartoffeln, Zucchini, Karotten, Oliven, Hühnchen. Alles gedämpft in der Tajin. Geschmacklich der Hammer! Sau lecker!
Ruckzuck sind unsere Mägen voll. Als Nachtisch sponsert der Co-Pilot noch ne Tüte Bamsemum. Hoffe, er bereut das nicht in den nächsten Tagen. Denn nun hat er nur noch eine verbleibende Tüte.
Gegen 22:30 Uhr beenden wir den schönen Abend in der Wüste. Ich setzte mich noch bis 1 Uhr an den Rechner und schneide. Beobachte dabei eine ordentliche Lightshow über dem Atlas Gebirge. Und als
ich kurz vor dem Bettgang bin, merke ich, dass es draußen leicht tröpfelt. Das wird doch jetzt wohl nicht noch Regen geben, oder?
Wir finden es nicht mehr raus, ich schnappe mir Co-Pilot und Friedrich und gehe in Zottl’s Heck. Runde schlafen.
Gute Nacht und bis morgen.
GPS Koordinaten:
morgens: 31.992457, -4.506645
Valée de Ziz: 31.789709, -4.238817
abends: 31.135125, -4.015668
Unsere heutige Route: ca. 130 km
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