10. Sept. 2022, Furka - Nufenen, Bedretto
Moin,
Um acht Uhr endet die Nacht für mich. Draußen, wie gestern nur schlimmer. Das Regenradar zeigt nämlich deutlich mehr Regen am Himmel. War so erwartet, über eine positive Überraschung hätte ich mich dennoch gefreut.
Ich bleib also erstmal liegen und schau bei Insta und YT vorbei. Setze einen ersten Insta Post ab, stelle die Heizung auf 20 Grad und warte, dass es wärmer wird.
Im weiteren Verlauf, leise aufstehen, bloss nicht die Mitreisenden wecken, anziehen, in die Dinette setzen und Blog von gestern tippen. Ich komme schon wieder langsam zurück in meine tägliche Blog-Morgen-Routine.
Gegen 10 Uhr purzelt Dirk aus seinem TI, auch Timo lebt und wir verabreden uns zum Frühstück im Avanti der jetzt ein Hymer ist. Das erste mal, alle zusammen im Avanti…ich nenn ihn einfach weiter so…gefällt mir besser als Hymer.
Ich bringe meinen kleinen WMF Toaster mit zum Rendez-vous. Dachte ja, ich werde ausgelacht, aber nix da. Die Mitreisenden sind ziemlich angetan von meinem kleinen WMF Ein-Toast-Toaster. Dirk ist sogar so mutig, dass er ohne große Rücksprache mit Sonja, sich auch einen solchen für rund 50 Euro kauft. Da bin ich echt baff! Sehr mutig, Hr. Dirk!
Nur Timo zeigt sich resistent und und meint, er toaste weiter in der Pfanne. Geht auch, so hab ich mich in Skandinavien auch über Wasser gehalten. Es gibt auch Toaster für über der Gasflamme. Aber, ich will ja weg vom Gas. Also nix für mich. Ich liebe meinem kleinen WMF Toaster jetzt schon!
Nach dem Frühstück, das Wetter bessert sich langsam, räumen wir zusammen und gegen 12 Uhr verlassen wir den Platz, wie wir ihn vorgefunden hatten gestern. Sauber, ohne Spuren. Okay, etwas Asche leeren wir noch vom Highfire in eine der bestehenden Feuerstellen am Boden.
Die Nasen richten wir ins Tal gen Ulrichen. Erst noch bei Grau und Regen, wird das Wetter aber immer besser je tiefer wir kommen und ins Wallis vordringen. Im Obergoms empfängt uns letztlich die Sonne. Das Wallis hält, was es verspricht: Sonnenstube der Schweiz.
In Ulrichen links und dann bergauf gen Nufenenpass. Nicht viel Verkehr. Einzig ein 1er BMW eiert vor mir her. Das gabs auch noch nicht, dass ich mit Zottl einen PKW den Pass hochschieben muss. Immer wieder steht mir dieser 1er BMW aus SU im Weg. Einmal bremst er hinter einem Fahrradfahrer fast in den Stand runter obwohl von vorne keinerlei Verkehr kommt und überholen gefahrlos möglich wäre. Seltsames Verhalten auf der Straße!
Irgendwann fährt der 1er oder ist es ein 3er(?) endlich rechts ran und lässt uns vorbei. Vom Avanti hinter mit ist fast nix mehr zu sehen. Ordentlich abgehängt mit meiner heutigen, etwas forcierten, Fahrweise.
Einige Höhenmeter unter dem Pass kommt ein Parkplatz an dem ich stoppe. Die anderen beiden folgen und wir nutzen den Platz für ein paar Fotos. Von hier geht es zu einem gletschergespeisten Stausee. Wäre ne schöne eScooter Tour. Allerdings nicht heute. Machen wir nächstes mal. Weiter!
5 Minuten später sind wir auf 2.477 m, Nufenenpass. Gut besucht doch bekommen wir einen Platz direkt an der Kante mit Blick auf Wallis und Gletscher. Ich könnte mir vorstelle, hier zu nächtigen. Die anderen beiden finden es windig und kühl und wollen weiter, ins Tessin, ins Tal. Nach nem 30 minütigen Stopp überqueren wir also die Kantonsgrenze und erreichen das Tessin.
Nach etlichen Höhenmetern und steigenden Temperaturen kommen wir an einen möglichen Spot, merken ihn uns und fahren weiter. Drehen 5 Minuten später um und fahren zurück. Von unten ist die Anfahrt leichter. Doch als wir auf die Schotterstraße abbiegen, bemerke ich ein Schild das EINFAHRT VERBOTEN heisst. Das Gebiet sieht nach Militärgelände aus. Geduckte grüne Gebäude. Ich glaub, wir sollten hier besser nicht nächtigen. Also wieder auf die Hauptstraße und weiter.
Die Fahrt führt uns nach Al`Aqua, da war ich im Winter schonmal, ab hier ist im Winter der Pass gesperrt. 10 Minuten später erreichen wir einen Spot, den ich auf P4N gesehen habe, zwischen Fluss und Straße, abgesperrt mit elektrischem Zaun, aber mit Zufahrtsmöglichkeit. Um nicht auf der Straße zu stehen, hüpfe ich schnell aus Zottl, öffne die Absperrung und fahre aufs Gelände. Die anderen beiden folgen. Da sind wir also….aber so ganz klar, ob wir bleiben, ist es nicht!
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Ein wenig komisch ist der Spot, zwar kein Park- oder Campingverbot, dennoch, durch den elektrischen Zaun scheint es, dass hier ab und an Tiere hausen. Auf dem Gelände aber auch Fahrspuren und Feuerstellen. Etwas unklar, ob man hier bleiben darf/kann/soll oder nicht. Doch haben wir auch keine Alternative oder Plan B. Entweder hier oder….Gotthard.
Wir überlegen lange hin und her, Essen etwas und trinken nen Kaffee und entscheiden am Ende, dass wir bleiben. Die meisten Zeichen sprechen dafür, dass man hier wohl parken und verweilen darf.
Wir parken uns also etwas hinters Gebüsch und schauen mal, was passiert. Die Fahrt jedoch nicht ganz einfach, es liegen ein paar Steine im Weg die umschifft werden wollen. Timo, wie immer, meint viel Schwung hilft viel und haut sich irgendwas am Unterboden an. Dirk und ich, langsam und besonnen, kommen ohne Bodenkontakt dort hin, wo wir hin wollen.
Es passiert…nix. Einzig Motorräder und hochgezüchtete Sportwagen jagen noch auf der Straße an unserem Grundstück vorbei. Sonst ist nix zu sehen oder hören. Wir sitzen draußen, beobachten rumfliegende Raben und bauen uns leckere Burger fürs Abendessen. Dirk brutzelt sie, nicht schwarz! Im Anschluss noch das Highfire raus und so verbringen wir einen gemütlichen Abend im Tessin. Die Temperatur auszuhalten, der Wind mal mehr mal weniger.
Dirk geht irgendwann pennen, zurück bleiben Timo und ich. Doch alt werden wir heute auch nicht. Denn wie gestern, scheucht uns ein spätes Regenschauer in die Vans. Zudem fühle ich mich noch immer nicht 100% fit.
In Zottl treffe ich auf Co-Pilot und Friedrich. Beide reif fürs Bett. Beide freuen sich auf morgen…ausschlafen…den ganzen Tag. Denn es ist ja Sonntag und sie haben frei. Ein Flauschy Tag steht vor der Tür. Hoffen wir, dass Flauschy noch weiss, wie es geht….
Jetzt aber erstmal ab ins Bett. Kühl in Zottl, das Federbett können wir heute Nacht brauchen. Der Herbst kommt in großen Schritten!
Gute Nacht und bis morgen.
Kai und Team.
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