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#504 Schweiz Tor mit den Jungs - Furkapass & Timo

10. September 2022, Sustenpass, mit Dirk zum Furkapass, Timo stößt dazu

 

 

 

Schönen guten Morgen,

 

Ja, so würde ich das gerne sagen. Doch so ist es nicht. Erstens hab ich schlecht geschlafen, das Raclette von gestern Abend lag mir die ganze Nacht schwer im Magen. 

Zweitens, als ich um 8 Uhr erwache, höre ich Regen auf Zottl’s Pelz trommeln. 

Beides hilft nicht, meinen Elan zu steigern. Ich bleib erstmal liegen. Die Heizung läuft, 10 Grad in Zottl, ich stell sie mal auf 18. Des Co-Piloten Nase ist nämlich verdächtig kalt. Wenn er so aufwacht, gibts gleich wieder Zirkus!

 

Dank Truma iNet Box von Timo kann ich vom Bett aus die Heizung hoch drehen. Was für ein Luxus!

Dann…warten bis es warm wird, die ersten Schlechtwetteraufnahmen machen, wetteronline.de Regenradar checken…aha…wird besser werden. Der Tag sollte sonnig werden. Gut!

 

Als ich mich so halb sortiert habe, höre ich draußen schon Dirk rumstreunern. Echt anstrengend mit solchen Frühaufstehern. Aber zum Glück bin ich ja auch früh auf heute. 

 

Dann mal vor die Tür, die blauen Lücken am Himmel werden größer, der Morelo vom oberen Parkplatz fährt ab, ich hol mir meinen Stuhl und setze mich in die Sonne, die nun etwas über die Berge drückt. Ah….tut gut!

Von Dirk gibts n Kaffee und dann sitzen wir da erstmal ne Stunde und reden. Schee!

 

Frühstück läuft bei Dirk so nebenher, mir ist nicht nach essen. Dafür huste ich durch die Gegend. Bin weiterhin nicht voll fit. 

 

Als Dirk sich zurück zieht, weil er noch kurz was filmen will, schnappe ich mir meine Canon EOS R6 und meine Sony Alpha 7S3 und laufe zur Straße vor und ein Stück in die Wildnis. Soweit, dass ich Blick auf den Steinsee und den Steingletscher bekomme. Der Gletscher sieht übel gebeutelt aus. Kein Schnee mehr drauf. Alles Eis und Gletscherspalten. Krass! So hab ich das bisher noch nicht gesehen. Tief zerklüftet liegt er da mit offenen Wunden und schmilzt vor sich hin. Erschreckend!

Leider, oder zum Glück, der Gletscher ziemlich in den Wolken, dennoch gelingen mir ein paar Foto- und Filmaufnahmen, ab und an reissen die Wolken kurz auf.

 

Nachdem alles im Kasten ist, zurück zu Zottl, aufräumen, Jungs wecken, durchfegen und mit meinem neuen kleinen Stausauger durchsaugen und schon sind wir bereit für die Abfahrt. 

Aber natürlich gibt auch Zottl noch seinen Senf zu diesem jetzt doch recht freundlichen Morgen und übt Vernebelungstaktik. Die Truma qualmt mal wieder ne Runde. 

 

 





Dann…Abfahrt…durch den Passtunnel zurück nach Wassen. Also den Weg, den wir kamen. Landstraße weiter nach Göschenen, dort kurzer Stopp. Was macht mein Kühlwasser?
Der Behälter, ich hatte ihn gestern gesäubert und getrocknet, wieder feucht. Irgendwo spritzt da Wasser aus dem System! Immerhin bisher jedoch keine weitere Überhitzungsanzeige des Motors. 

 

Aufsitzen, weiter! Schöllenenschlucht hoch, über die Teufelsbrücke, hallo Andermatt. Lange nicht gesehen. Der Ortseingang mit dem komischen Hotelkomplex nicht schöner geworden, riesen Baustelle und irgendwie habe ich das Gefühl, irgendwann ist der ganze Laden da oben bankrott und wird ein Lost Place…

 

Weiter nach Hospental, geradeaus Gotthard, doch wir blinken rechts und fahren gen Furkapass. Friedrich und Co-Pilot machen große Augen. Mit dem dicken Zottl über den sehr engen und stark befahrenen Furkapass? Ist das eine gute Idee, scheinen sie zu fragen. 

Tja Jungs, geht nicht anders, alles andere wäre ein riesen Umweg gewesen, bei den Dieselpreisen nicht drin! 

Mir sollte an dieser Stelle auffallen, dass die beiden angeschnallt sind. Das machen sie nur selten, und nur dann, wenn es gefährlich wird.

 

Aber ich merke nix und fahre unbeirrt Richtung Realp. Gute Straße, kerzengerade und zack…sind wir am Fuss des Furkapasses. Passieren das geschäftige Realp, hier auch der Bahnverlad durch den Furka ins Wallis. Aber wir…wollen auf den Berg. 2.400 m hoch der Pass. 

 

Die ersten Meter alles easy, doch dann sehe ich Ungemach von oben. Ein riesen Reisebus der uns entgegen kommt. Oh je…wo lassen wir den am besten an uns vorbei. Das geht nicht überall, die Straße sehr kurvig und eng. 

Momentan kämpft der Reisebus mit einem Pritschenwagen, 300 m weiter vor uns am Berg. Der Verkehr steht. Ich entscheide, genau hier wo ich gerade bin, zu stoppen. Ein Stück gerade Strecke, bergauf und so breit, dass wir gerade aneinander vorbei passen müssten. Hinter uns ne Schlange PKW und der Avanti. 

  

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So warten wir auf den Bus…der kommt dann auch nach etlichen Minuten an, fährt ganz an seinen Straßenrand und gibt mir dann das Zeichen: fahr los und an mir vorbei. So fahre ich an, die Kupplung freut sich, wir ziehen langsam am Bus vorbei. Nur wenige cm trennen uns. Aber es klappt. 

 

Und so geht das weiter…diverse Reisebusse kommen uns noch entgegen, jeweils sau eng! Wehr Angst vor Nähe und Abgründen hat, fährt hier mit einem großen Fahrzeug besser nicht. Oder halt nicht über Tag zur Rush Hour. Gegen Abend wird es ruhiger und die Touribusse Verschwinden. 

 

Ab der halben Höhe des Passes fahren zwei fette Reisebusse vor uns her und räumen den Weg frei. Wir ziehen einfach dumm hinterher und freuen uns. Hier und da müssen wir zwar nochmal stoppen, sonst läuft es aber ganz gut. Links der Abgrund, rechts der Berg, vor uns die Busse, hinter uns der Avanti. Uns kann praktisch nix passieren. 

 

Co-Pilot und Friedrich entspannen sich wieder ein wenig. Sind glaub kurz davor, sich abzuschnallen, wagen es dann aber doch nicht. 

 

Oben auf dem Pass empfängt uns ein Sonne-Wolken Mix plus ein kalter Wind. Ugh…kurzer Rundgang….und wieder rein in den Van. Bleiben könnten wir zwar, aber wir haben Zeit und fahren noch ein Stück den Pass auf Walliser Seite runter. Da kommen noch zwei Stichschotterwege. 

 

Dann mal los….ab den Berg runter, der Motor heult, die Bremsen bremsen, der Co-Pilot behält das Navi im Glasauge. Am alten Belvedere Hotel ist gut was los, wir fahren dran vorbei und kommen an den ersten Schotterabzweig. Doch so richtig überzeugt uns der nicht. Der Weg führt zum Tunneleingang der alten Furkabahn. Kein Fahrverbot aber wir schenken uns den Weg und fahren lieber noch ne Etage tiefer. Denn von hier oben blicken wir auf einen schönen anderen Platz.

 

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Als wir den erreichen, fehlt uns jedoch Allrad und evtl. ne Höherlegung um hin zu kommen. Tja…schade….wir bleiben entlang der Zufahrt stehen. Geht auch. Ist ein Stück von der Straße weg und schön sonnig, sogar warm. Wir bleiben!

 

Motorhaube auf, wieder Kühlwasser verloren…wieder Nässe. Das kommt nicht gut. 

Stuhl raus, Laptop raus….Kaffee und süsse Stückle. Danach Blog von gestern tippen. Dirk fliegt Drohne, geht danach Mittagsschlaf machen und ich fliege auch noch ne kleine Runde. Die alte Furka Dampfbahn kommt auch noch vorbei. Wolken kommen und gehen, ne Timelaps wird gestartet und das Highfire irgendwann später aufgestellt. Wir warten auf Timo der für 19 Uhr angekündigt ist. 

 

Um 18 Uhr starten wird das Feuer, wird frisch so ohne Sonne. Und kaum brennt das Ding, die große Überraschung: Master Timo pflügt auf den Platz. Noch weit entfernt von 19 Uhr, ist er nun doch schon hier. Hats laufen lassen!!

 

Ruckzuck sitzen wir zu dritt vor Zottl am Lagerfeuer und fragen uns: warum genau fängt es jetzt an zu tröpfeln? Bringt hier Timo etwa das schlechte Wetter mit? 


Friedrich, der alles von seinem Beobachtungsposten überwacht, ist not amused, das Wasser auf der Scheibe trübt seine Aussicht. Aber noch geht es für uns, wir feuern ordentlich weiter, und denken dann so langsam mal ans: Essen!

Timo darf heut wieder eines seiner legendären Spätzle-Pfannengerichte zaubern, zu dem es auch kein Rezept gibt. Hühnchenfleisch, Spätzle, Sahne, anderes Zeug und am Ende noch gefrorenes Gemüse und Käser drüber um es gesund zu machen.

 

30 Minuten später essen wir nicht, nein, ich hole den Regenschirm denn es schifft schlank runter und ich muss ja Essen, Feuer und Koch vor der Feuchtigkeit schützen. 

Dirk schraubt die Avanti Markise raus und würgt Abspannheringe in den harten Boden. So geht das 10 Minuten, dann ist das Essen fertig und der Regen wieder weg. 

 

Egal, wie sitzen unter der Avanti Markise und genießen das leckere Abendessen. Super gekocht, Timo! Danke dafür. 

 

Und der Rest des Abends?
Besteht aus Eis, Pudding und Rum…und immer wieder Regentropfen. 

23 Uhr….Dirk geht pennen…der Mond ersetzt ihn würdig. Vollmond! Wow!

Um 1 Uhr erneut stärkerer Regen, für uns das Zeichen, den Abend zu beschließen und pennen zu gehen. Ab unters Federbett und Zottl’s Heck genießen. Irgendwie gesund schlafen. Die nächsten Tage werden noch anstrengend.

Friedrich und Co-Pilot sind der Schlaf-Aktivität auch nicht abgeneigt, so liegen wir wenig später im Bett, schließen die Augen und sind…weg.

Gute Nacht uns bis morgen.

 

 

Kai

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