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#501 Deutschland Tour - Reicht die Batterie bis Jestetten? Pössl eVanster Tour

10. August 2022, Pössl eVanster Tour Teil 2

 

 

Guten Morgen,

 

wieder mal wache ich auf, weil es warm und etwas stickig ist. Was ist nur los hier in Deutschland. Seit Tagen diese Hitze! Wo ist eigentlich meine Schatten spendende Wolke? Ich hätte heute gerne bis etwas später gepennt als 8:30 Uhr. Doch nix da, viiiiel zu warm hier drin. 

 

Wir erinnern uns, ich liege in einem Aufstelldach des Pössl eVanster. Einem Campingbus mit 100% Elektroantrieb und einer Reichweiter von 350 km. So ein Aufstelldach ist zwar cool, aber bei Sonne am Morgen eine echte Qual wenn man ausschlafen will. 

 

Was könnte Abhilfe schaffen? Ich öffne an allen Seiten, also links, vorne und rechts die Reissverschlüsse und habe....eine schöne Aussicht und sofort eine angenehmere Temperatur. Cool! Es geht ein leichter Wind der mir nun etwas um die Näse weht. Das merken auch Co-Pilot und Friedrich und erwachen aus wattigem Schlaf. Sieht so aus, als hätten sie gut geschlafen. Ich dagegen...nicht wirklich! Es war einfach "zu laut". Ich schlafe im Van mit Ohropax...die hatte ich aber heute nicht dabei. Mein Fehler also, kann der Pössl eVanster nix dafür wenn der Nutzer ein Depp ist. Tja....entsprechend unfit und gerädert fühle ich mich heute morgen. 

Der Liegecomfort geht für mich mit so 80 kg hier oben in Ordnung. Hier und da spüre ich allerdings das Lattenrost an den Rippen, die Matratze ist nicht die dickste. 

 

Ausblick und frische Luft machen aber so einiges wieder gut. Es ist cool hier oben. Da könnte ich mich dran gewöhnen. Wie cool muss das erst in nem Kastenwagen sein, der ja ein noch höheres Dach hat?! Co-Pilot und Friedrich, ganz die Rausguck-Bären, setzten sich vorne hin und lassen ihre Glasaugen über die schöne Landschaft hinter dem STYLL Imperium wandern. Sehen ziemlich zufrieden aus die beiden! 

 

Aber, nix mit Faulenzen, es gibt noch was zu tun. Anziehen, im Stehen unten wenn die Schlaffläche hochgeklappt ist, und dann ab ins STYYL Gebäude. Bewaffnet mit Handtuch und Duschutensilien plus frischen Klamotten. 

 

Moin zusammen....darf ich mal kurz duschen? Logisch....Danke!....Ah....herrlich! Das weckt ein wenig die Lebensgeister. Nach der Dusche noch ne Kaffee. Noch etwas besser. Ich bin bereit!

Was nun folgt: Wir nehmen den eVanster auseinander. Erst ich alleine, später kommt Timo noch dazu, packt mit an und spielt eVanster Model. Wir bauen die Campingbox im Heck aus, dann wieder ein um das untere Bett zu bauen. Schauen uns im Heck die Induktion an, an die man leider nur kommt, wenn die Küche draußen ist.

Der Wind weht ziemlich kräftig, das Aufstelldach ist oben, doch bemerke ich keine Bewegung, kein Knarzen. Das steht bombe im Wind! Hätte ich nicht gedacht. 

 

Ich muss sagen, von der Variabilität und Vielseitigkeit des eVanster bin ich echt angetan. Grosse Reichweite, Schlafmöglichkeit, Platz für 5 Leute und Gepäck wenn die Campingbox raus ist, sonst etwas weniger Gepäck, kompakte Maße des Vans und ein Endpreis von 52.000 EUR. Für 136 elektrische PS. Da zahlt man für manch anderes Auto, das deutlich weniger zu bieten hat, deutlich mehr!




Nach all dem Aus- und Einbauen kommt final noch ein Ladekabel dran. Noch ein paar KW in die Batterie pumpen um sicher zu stellen, dass wir auch wieder nach Jestetten kommen. 

Leider nur über einen normalen 16A Anschluss. Die Batterie würde so ca. 25 Stunden benötigen, bis sie voll ist. Ich hatte ja noch so 140 km Restweite im Van gestern. Eine Wallbox oder ein Schnellladegerät macht da deutlich mehr Spaß. 

 

Während der eVanster vor sich hin lädt, sitze ich bei Timo in der Küche und arbeite konzentriert vor mich hin. Schneiden, schneiden, schneiden. Das füllt derzeit jede freie Minuten aus. Praktisch seit...ich weiss auch nicht...gefühlt seit Jahren. 

 

Mittagessen gibts zusammen mit Julia und Timo, danach arbeiten alle weiter und irgendwann gegen 15 Uhr, ziehe ich das Kabel ab am eVanster, hab ein paar Kilometer mehr Reichweite, packe zusammen, klappe das Dache ein, verabschiede mich von Julia und Timo und fahre ab. Wobei ich nicht das Letzte mal hier bin. Denn wie ich später erfahre, kommt morgen meine reparierte Canon EOS R6 bei Timo und Julia an...super Timing!

 

Die Rückfahrt nach Jestetten verläuft....leise! Wir cruisen im Eco Betrieb vor uns hin. Die Ruhe ist fantastisch. Auf der Autobahn beschleunige ich heute auch mal auf 120 km/h....alles easy. Aber gemacht ist der eVanster zum Cruisen und nicht zum Rasen. Und es macht Spaß, ich ertappe mich, wie ich mich über jede Geschwindigkeitsbeschränkung freue. Denn langsamer fahren, heisst Strom sparen. Vor Kreiseln und Ampeln gehe ich früh vom Gas, einzig Fußgänger Streifen sind Mist aus Sicht der Energiebilanz. Die Fußgänger tauchen zu schnell auf, man kann schwer ohne bremsen anhalten. Hat eigentlich mal jemand ausgerechnet, wieviel CO2 verballert wird, nur weil, sagen wir mal  5 Autos stoppen müssen, weil eine Person gerade über den Zebrastreifen laufen will? Ich hab weder was gegen Fußgänger noch gegen Zebrastreifen, aber diese Frage beschäftigt mich immer wieder. Hochgerechnet auf die Anzahl Zebrastreifen in D, Europa oder der Welt müssten das doch zig Tonnen CO2 sein die da verballert werden.

Naja....egal...ist nur so ein Gedanke...ich schweife irgendwie ab. 

 

Ja, also wir erreichen Jestetten, das Autohaus Melzer und haben noch immer um die 100 km Restweite im Tank. Krass! Ich bin beeindruckt von meinen sparsamen Fahrkünsten und vom Auto, sowie der genauen Restweitenanzeige. Fakt ist, die Jungs müssen nicht schieben, aber nun raus aus dem eVanster. Wir sind da, umsteigen in Zottl.

 

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So räume ich alles zurück in den in der Sonne bratenden Zottl. Affenhitze im Van, ich verrecke schier. Co-Pilot und Friedrich nehmen es gelassen. Irgendwie macht ihnen die Hitze nix aus, hab ich den Eindruck. Seltsam!

 

Als alle Umräumarbeiten abgeschlossen sind, suche ich Clemens, danke ihm für die Bereitstellung des eVansters und wir setzen uns raus unter die Bäume und trinken ein Melzer Bier und reden. Über die Zukunft, die aktuelle Marktlage, die Herausforderungen, die Lieferketten, Lieferschwierigkeiten, usw. 

 

Und als wir das erste Bier leer haben, gehen wir in die Ausstellungshalle, ich baue die Kamera auf, versorge uns mit Funkmikros und dann unterhalten wir uns noch etwas vor der Kamera über die aktuelle Situation am Markt und die Schwierigkeiten. Dumm nur, dass ich vergesse, von Speicherkarte 1 auf 2 umzustellen bevor wir starten. Denn die 1 ist schon ziemlich voll...und so stoppt die Kamera in der Hälfte unseren Gesprächs die Aufnahme. Ich bemerke es nicht, weil ich von meiner Sitzposition den Monitor der Kamera nicht sehr. Supergau! Ehrlich! Viel unprofessioneller geht nicht. Ich könnte mich ohrfeigen, mir in den Hintern treten, mich federn und teeren. So ein verkackter Scheiss.

 

Warum kann eine scheiss teure Sony Alpha 7S3 nicht automatisch umschalten von Speicherkarte 1 auf 2 und einfach weiter aufnehmen. Ist das zu viel verlang von einer 4.500 CHF teuren Kamera? 

Ja, ich weiss, am Ende ist das alles mein Fehler. Aber mal ehrlich, bei dem Preis dürfte man diese Kleinigkeit doch erwarten dürfen, oder? 

 

Immerhin nimmt Clemens es gelassen und so nehmen wir den zweiten Teil des Gesprächs nochmal auf. Wir haben ja sonst nix zu tun. Und als alles im Kasten ist...prost...Bier Nummer zwei. Im Anschluss...Hunger...ab zum Café Central und n leckeres Steak einwerfen. Der Abend warm, wir sitzen draußen auf der Terrasse. 

 

Im Anschluss an das schöne Abendessen, bekomme ich noch eine kurze Jestetten Tour und am Ende setzt mich Clemens wieder bei Zottl ab. Weil ich müde bin und was getrunken habe, entscheide ich, auf des Melzers Hof zu nächtigen. Morgen früh will ich ohnehin noch ein paar B-Role Aufnahmen machen für das Interview, praktisch also wenn ich schon hier bin. 

 

Jetzt aber erstmal noch gut durchlüften und versuchen, die Hitze raus zu bekommen. Irgendwann nach Mitternacht wird die Temperatur erträglich, ich stelle das Arbeiten ein und gehe pennen! Hoffentlich haben wir morgen früh noch einen Moment Schatten und fallen nicht wieder wegen Hitze aus dem Bett!

 

Gute Nacht und bis morgen.

 

Kai und die Rausgucker


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