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#487 Lofoten, Vaeröy - Abschied via Röst und plötzlich...huch...Schweden!

Dienstag, 12. Juli 2022, Vaeröy - Bodö und weg sind wir!

 

 

Moin zusammen,

 

puh…was ne Nacht. War das ein Sturm. Um 7:30 Uhr wache ich auf. Versuche bis 8 Uhr nochmals einzuschlafen, schaffe es nicht und gebe auf. Blick raus…weiter stürmisch aber auch blaue Lücken am Himmel. Gar nicht sooo schlecht. Zeigt sich Vaeröy etwa versöhnlich heute morgen?

 

Vom Bette aus aktiviere ich den Boiler der TRUMA und die Heizung. Duschen ist angesagt. Etwas Wasser raushauen, dann müssen wir es auf den nächsten hunderten von Kilometern nicht noch mit uns rumschleppen.

 

Um 9 Uhr stehe ich unter der Dusche, dass weckt etwas die Lebensgeister, aber so richtig Freude kommt heute nicht auf. Es geht zu Ende mit uns….mit dem Verlassen der Lofoten endet ein weiteres Kapitel unserer Reise. Ein sehr schönes. 

 

Nach dem duschen tippe ich noch schnell den Blog von gestern und ruckzuck ist es 10:15 Uhr und wir müssen los. Das Boot sollten wir heute nicht verpassen. Schnell noch Co-Pilot und Friedrich aus dem Nest jagen und dann ab durch die Mitte. 

Weiterhin windig, aber zunehmend sonnig. Könnte ein schöner Reisetag werden. 

 

So verlässt unser Team ein letztes mal die Start und Landebahn dieses stillgelegten Airports. Geil wars…kann man nicht anders sagen. Vaeröy bekommt von uns ein fettes Empfehlenswert, zumal wenn die Fähren kostenlos sind. 

 

Um 10:45 Uhr rollen wir am Hafen ein. 3 Camper stehen vor uns. Nicht viel los. Vom Boot noch nix zu sehen. Dafür hier fast windstill, sonnig und warm. Damit hätte ich heute nicht gerechnet. 

 

10 Minuten später erscheint die Fähre am Hafeneingang, nochmal 15 Minuten später öffnet sich die Schranke, eine ordentliche Menge Fahrzeuge kommt raus und unsere kleine Karawane fährt drauf. 

Vorher kommt noch eine junge Dame vorbei und will Name und Fahrtziel in einer Liste eingetragen haben. Im Anschluss kommt ein älterer Herr und scannte unsere Reservierung. 

 

So rollen wir über die ansteigende Rampe an Bord. Jacke, Rucksack, Kamera, Sonnenbrille… Ab an Deck! Wir sind bereit für eine angenehme Überfahrt. 

Allerdings keine direkte. Denn der Dampfer fährt erst noch Röst an bevor er die Nase nach Bodö wendet. 1,5 h mehr auf dem Meer. Cool! Und das kostenfrei. 

 

Kaum sind wir 30 Minuten aus dem Hafen raus, treffen uns auch schon die ersten Wellen. Der Kahn schwankt gut, hoch und runter. Wird das heute evtl.. noch ne lustige Überfahrt?

Beim Laufen über Deck muss man nun schon etwas aufpassen, fühlt sich an wie leicht betrunken. 

 

Die Sonne begleitet uns weiter, in Pullover und langer Hose stehe ich draußen, filme und genieße. 

 

1,5 h später erreichen wir den Hafen von Röst. Der Dampfer entlädt seine menschliche Fracht plus Fahrzeuge und schon geht es weiter auf offenes Meer. 

Wir hatten uns ja gegen ein Aussteigen hier entschieden, wir hätten bis Samstag bleiben müssen bei miesem Wetter und wenig zu tun. 

 

Wieder schaukelt der Kahn gut. Ab und an lässt es einen Schlag, aber nix wildes. Der Horizont wackelt vor sich hin. Ich liebe es. 

 

Gegen 14:30 Uhr bekomme ich dann doch mal ein kleines Hüngerli. Flasche Wasser, Stück Erdbeerbuchen und ne Rolle Freia Schoggi…13 Euro. Autsch! Gut bekommt Friedrich es nicht mit, der sitzt in Zottl und trinkt vermutlich gerade ein Bier. 

 

 





Die restliche Zeit der Überfahrt verbringe ich mit arbeiten. Videoschneiden, Blogs tippen. Bin mit den Blogs etwas hinterher.

Draußen wandert immer wieder der Horizont vorne raus von rechts nach links und zurück. Man könnte meinen, der Kapitän ist betrunken. Der fährt hier Schlangenlinie. Aber vermutlich liegt es an Wind und Wellen.

 

Gegen 16:30 Uhr erreichen wir Bodö. Strahlender Sonnenschein und über 20 Grad gefühlt. Wow! Im Hafen kreuzen uns Segel- und Motorboote. Ich darf noch die Skyline von Bodö genießen. Schaut freundlich aus bei Sonne. 

 

20 Minuten später sitze ich in Zottl, die Klappe ist offen am Schiff und wir legen an. Wir sind die erste Reihe die vom Schiff fahren darf und haben…zack…Festland unter den Puschen. Hallo…und tschüß Bodö.

 

Ein Aufenthalt hier st nicht geplant, der Diesel bei 2,37 EUR. Im Nachhinein gesehen, hätte ich hier besser mal noch getankt. 


Wir begeben uns auf die 80 in Richtung Fauske. 

Stoppen aber schon nach ein paar Kilometern an einem Rema 1000. Einkaufen…der letzte in Norwegen. Etwas wehmütig stromere ich durch den Shop. So lange hat uns Rema 1000 hier begleitet…wir sind hier bei Sonne rein, bei Schneesturm wieder raus. Haben verschneite Rema Parkplätze gesehen und jene ohne Schnee. 

Die Stimmung heute etwas gedrückt. Nach so lange Norwegen, fällt es schwer, das Land zu verlassen. Niemand weiss, wann und wie wir wieder kommen. Zumal hier oben hin. Ach Norwegen….

 

Aber hilft ja nix, einkaufen, 12 Packungen Bamsemums und 10 Packungen Smash, dazu noch ein paar andere Kleinigkeiten, Loft Pilz zum Beispiel. 120 Euro später stehe ich draußen in der Hitze, bei 25 Grad und schiebe den Wagen zu Zottl. Leck ist das ne Wärme.

In Zottl verräume ich schnell die Bamsemums, der Co-Pilot muss ja den Lagerbestand nicht mitbekommen…doch…zu spät! Er schaut und sieht alles. Verdammt! Wenn das mal gut geht!

Und weiter!

 


                 

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Saltstraumen lassen wir diesmal aus, auch die 17. Beides haben wir letztes mal intensiv gesehen. Und da unser Ziel ein anderes ist, bietet es sich an, die 80 weiter zu fahren. Wir fahren dem riesen Skjerstadfjorden entlang. Zweitweise eine Hammer Strecke und erreichen in Rognan sein Ende. Verabschieden uns vom Meer, das uns nun über tausende von Kilometern begleitet hat und begeben uns in Richtung Hochland. Düsen bei wenig Verkehr durch bewaldetes Gebiet, mittlerweile auf der E6. Und im Rückspiegel ziehen immer mehr Wolken auf. Das Schlechtwettergebiet aus Westen folgt uns.

Insgesamt eine tolle Strecke fürs Auge. Hinter Storjord verlassen wir die E6, jagen auf der 77 durch n Tunnel und erleben nochmal richtig geile Landschaft. Wow! Wald, tiefes Tal, Berge, Wasserfälle…geil! Richtig geil. Die Sonne haben wir im Rücken, tolles Licht, es geht auf 21 Uhr zu. 

 

20 km später, stehen wir an der Grenze! Passieren den norwegischen Zollposten und kommen an große Parkplätze direkt an der Grenze. Ich stoppe. Zeit für ein kurzes Statement in die Kamera. Direkt auf der Grenze. 

 

Danke Norwegen für eine absolut geile Zeit! Wir werden die Monate niemals vergessen die wir hier genießen durften. Von Schneesturm, Polarlichtern bis Mitternachtssonne. Eis, Schnee, Regen, Sturm und Sonne…es war alles dabei. Einfach geil! 

Doch es kommt der Zeitpunkt, wo Schönes zur Normalität wird. Und das, gefühlt, hatte ich in letzter Zeit. Man gewöhnt sich dran. Man empfindet es nicht mehr so euphorisch. Das einer der Gründe, warum wir nun Norwegen Tschüss sagen. Denn das was nun noch gen Süden käme, hätte unsere volle Euphorie verdient und nicht nur: oh…noch ein Fjord…oh…ein Gletscher…oh ein See… Das wäre der Sache nicht gerecht. 

Zudem meine Annahme, dass es jetzt im Süden recht voll sein wird. Auch dem wollen wir aus dem Weg gehen. Die Lofoten waren schon übervoll. 

 

Ja, und Schweden haben wir ja bisher noch gar nicht berührt. So schauen wir uns hier noch etwas um. Allerdings im Tiefflug. Denn wir haben nicht mehr ewig Zeit und auch noch ein paar private Ziele und Treffen. 

 

Unser erstes Ziel ist schon definiert. Plus minus Sonntag wollen wir bei Öland sein. Und ich freu mich auf die Fahrerei. Riesig! Ich fahre gerne, in den letzten Wochen jedoch immer nur Kurzstrecken. Jetzt, endlich mal wieder Langstrecke. Das ist auch mein Leben. Und ich liebe es, Kilometer machen. Ich liebe es, in Zottl durch die Gegend zu jagen, tolle Landschaften aus dem Cockpit genießen und Zeit mit dem Team zu verbringen. Musik laut, mitsingen, Party im Cockpit….naja…so oder so ähnlich läuft es halt wenn die Kamera aus ist.

 

 


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Zudem…nach 6 Monaten täglicher YouTube Produktion, merke ich, dass auch hier eine Sättigung eingetreten ist. Ich werde etwas weniger filmen, Tage zusammenfassen. Ihr seit also weiterhin dabei, aber nicht mehr ganz so intensiv. 

Es gibt wohl auch etwas weniger Aktion wenn wir vermehrt fahren. 

 

Aber: keine Sorge! Es geht hier weiter. Erstmal haben wir hier noch einiges zu fahren, dann kommt in der zweiten Woche August ein wichtiger Termin beim Autohaus Melzer in Jestetten, zum Caravan Salon wird es Fahrzeugvideos geben. 

September Schweiz und Schraub Video und ab Oktober…da geht es nochmal richtig on Tour. Freut euch drauf. DAS WIRD GEIL!!!!

Und dann kommt ja auch schon nächstes Jahr….

 

Wow…jetzt bin ich abgeschweift…äh..Grenze…einsteigen…ich werd ich geraden von Mücken gefressen…Abfahrt. 

15 km fahren wir noch durch Hochland, sehen Seen, Schneefelder und Sonnenlicht vor uns. Auf Maps hatte ich einen von der Straße zurück versetzten Parkplatz gesehen. Große und vermutlich im Winter ein Spot an dem Schneemobile geparkt werden. 

Und als wir hinkommen, Jackpot. Keine Beschilderung, also rein in den Schotterweg und zack…Parkplatz. Riesig. Und leer. Auf den bisherigen Parkmöglichkeiten an denen wir vorbei kamen, standen Camper…hier nicht. Naja…wir jetzt. 

 

Wir fahren ganz nach hinten. Angekommen. Die Sonne scheint noch ein wenig…Tür auf…uff…schnell das Mückengitter zu…und zwei Mücken killen. 

Vor die Tür schaffe ich es nicht mehr, draußen wimmelt es von Mücken. Ruckzuck hängen 15 am Fliegengitter und bitten um Eintritt. Friedrich zeigt sich aber zum Glück unnachgiebig.

 

Dennoch, Co-Pilot und Friedrich schauen groß und etwas verängstigt. Diesen Andrang kennen sie so nicht. 

Ich sitze am Laptop, in der Sonne in Zottl und arbeite. Später verabschiedet sich die Sonne, es wird kühler…20 Mücken am Fliegengitter. Wir krieg ich jetzt die Tür zu???

 

Ein Ventilator hilft…die Mücken werden weggeblasen, ich schiebe das Gitter schnell zurück und Haue die Tür zu. Drei kommen trotzdem rein, sind kurz darauf aber tot. Eine wollte doch tatsächlich den Co-Piloten in den Fuss stechen. Ich hab ihn gerettet. Er schaut dankbar! 

 

Später gibt es für mich noch Eisbärsalat mit Hühnchen. Das gleiche wie gestern also, erweitert um ne Dose Mais. Lecker!

 

Kaum fertig gegessen, 23 Uhr…beginnt es zu regnen. Willkommen in Schweden, liebe Wolke! Du auch hier. Toll! Echt toll! Die lassen hier wohl auch jeden rein!

Sie bleibt bis zwei Uhr…es regnet ordentlich. Ich geh pennen. Der Co-Pilot geht pennen. Friedrich geht pennen. 

Leck mich Regenwolke…in Zottl kannst du uns nix.

 

Gute Nacht und bis morgen. 


Viele Grüsse

 

Kai und die zwei Mücken-Bären

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