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#486 Lofoten - Vaeröy, Inseltour und eine weitreichende Entscheidung

Montag, 11. Juli 2022, Vaeröy, Inseltour und eine weitreichende Entscheidung

 

 

Moin zusammen,

 

Nachdem es gestern Nacht wieder recht spät war, ist es das heute morgen auch.

Gegen 11 Uhr stehe ich auf, an einem Montag. Man könnte meinen, ich bin hier voll im Urlaub und verpenne die Tage. Doch stimmt das nicht so ganz, weder das eine, noch das andere. Immerhin bin ich nachts ja auch immer ewig wach und selten vor 2 Uhr im Bett. 

 

Heute soll aber, im Vergleich zu gestern, wieder etwas mehr Action sein. Das Wetter besser als erwartet. Sogar die Sonne zeigt sich von einem nur teilweise bewölkten Himmel. Was geblieben ist von letzter Nacht, ist der starke Wind. Ein weiterer Drohnenflug wird heute wohl eher nicht stattfinden. Es bläst ziemlich von vorne. 

 

Nach einem Toast Frühstück auf Gasflamme mache ich Zottl und die Jungs bereit für die Abfahrt. Zeit, Zottl nach einem Tag Pause wieder zu bewegen. Nicht, dass der hier noch in den Urlaubsmodus verfällt. 

 

Die ersten Meter führen uns wieder über die Landebahn. Einmal runter ans andere Ende. Und dabei sehe ich, dass rechts noch ein Weg abzweigt, vielleicht 100 m…und da liegt Holz rum. Sogar Paletten. Cool….sogleich wird der Tagesplan mal kurz unterbrochen. Ich brauch mal wieder etwas Holz. Die dafür vorgesehene Box ist sehr leer. 

Daher hole ich mal schnell die Bosch Kettensäge raus und zerlege eine Palette. Nehme die Bretter zumindest mit. Andere Teile lasse ich zurück. Man soll ja nicht gierig sein!

 

Rückwärts wieder zurück zur Start/Landbahn und weiter gen Ausfahrt. Da stoppe ich nochmal kurz. Ein gelbes Gebäude weckt meine Aufmerksamkeit. Doch ist das wohl eher ein Tiny House im Ausbau. Nix zu sehen außer Baustelle.

 

 




Dann aber fällt mein Blick auf einen großen Stein am Meer, das ist nur einen weiten Steinwurf weit weg. Sieh nach Gedenktafel aus….hm.

Hinlaufen, über eine Wiese mit Hüfthohem Gras, will ich nicht, daher hole ich kurz die Canon mit 600 mm Objektiv…zack…schon lese ich 5 Namen. Kurz darauf hänge ich an meinem Handy und Google. 

Flugzeugabsturz Vaeröy. Aha…12. April 1990 passierte es. Beim Start. Turbulenzen…Absturz. 5 Tote. Oh je…tragisch! 

Es gab wohl vorher schon Unfälle und Probleme mit Wind und Wetter, so dass der Airport nach diesem Absturz irgendwann geschlossen und durch einen Heli Port ersetzt wurde. Täglich fliegt ein Heli nach Bodö. 

 

Eine Zeit lang nach der Schließung des Flughafens war eine Schokoladenmanufaktur im Tower untergebracht. Doch als dieser abbrannte…naja…Ende. Das mit dem Flughafen stand hier wohl nie unter einem guten Stern. 

Dafür können hier jetzt viiiiiele Camper kostenfrei parken. Auch cool.

 

Ich fahre zurück zum Hauport. Stoppe aber kurz vor Breivika, einer kleinen Ansiedlung von Häusern an der Küste. Hier gibt einen Aussichtspunkt, fast zu schräge um als Übernachtunsplatz genutzt werden zu können. An einer Info Tafel erhalte ich die Info, dass an den vorgelagerten kleinen Inseln 1910 ein Fischerboot zerschellte. 5 Tote, darunter auch der dänische Kapitän. 

 

Im Anschluss rollen wir nach Sörland, stoppe vorher aber nochmal an der kleinen „Passstraße“. Auch hier links wie rechts der Straße Parkmöglichkeiten. Schöner Blick über Sörland und Rössnesvag. 

Auf Vaeröy wohnen so ca. 777 Menschen (2014). Die meisten arbeiten im Fischgewerbe, der Rest für Tourismus oder Staat. Ein Laden, ein Kiosk, n Arzt, ne Tanke und ne Werkstatt gibt es. Und n Frisör. 

 

                 

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Von hier ziehe ich weiter in Richtung Heli Port der in Rössnesvag liegt, überall begleiten mich Fischtrocknungsgestelle. 

Im Anschluss tuckere ich weiter gen Fischerhafen und danach weiter an die Südspitze Kvalsness. 

Dort empfängt mich eine Wendeplatte mit einem Wanderschild. 1 km bis zum Leuchtturm. 

 

Wanderschuhe an, Equipment mitnehmen und los. Ein schöner Pfad durch Wiesen oder Felsen und Steine führt mich bis zum Leuchtturm. Wer bis zum Turm will, muss noch ein klein wenig klettern und den Weg suchen. Ganz nett hier, der Leuchtturm aber eher ein Türmchen, dennoch schöner Blick auf den südlichen Teil der Insel und die Berge. Das Wetter nun aber total grau, die Berge in den Wolken. 

Meine einzigen Begleiter sind ein paar Möwen die im Wind tanzen.  Sonst ist hier nix los. 

 

Als ich leichten Nieselregen im Gesicht spüre, entscheide ich, dass es Zeit für den Rückweg ist. Die Berge der Insel ja ohnehin im Nebel, alles übel grau und herbstlich, keine wirklich schöne Kulisse für tolle Bilder. 

 

Glücklicherweise Trocken geht es zurück zu Zottl. Und dann die Frage: Was nun?

 

Wie lange wollen wir noch hier auf der Insel bleiben? Noch nach Röst? Ich beginne zu googeln…finde den Fahrplan und der sagt: Wir könnten morgen nach Röst, also Dienstag. Aber erst Samstag weiter nach Bodö, unserem nächsten Ziel. Bis Samstag ist der Aufenthalt allerdings zu lang auf Röst. Viel zu tun gibt es dort nicht, auch schöne Freistehplätze springen mir nicht ins Auge auf Google Maps. Hm…. Noch hier etwas auf Vaeröy bleiben?…hm…das Wetter…es kommt übel die nächsten Tage ohne Aussicht auf Besserung…

Nach einigem hin und her, der Teamentscheid: wir verlassen Vaeröy morgen gen Bodo. Fähre fährt um 11 Uhr. Die am Morgen um 8 Uhr ist bereits ausgebucht. 

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Mit dieser Entscheidung ist auch unser Aufenthalt auf den Lofoten beerdigt und unserer Rückfahrt beginnt. 

Ein sehr komisches Gefühl und es drückt auf die Stimmung. Hatten wir doch ne echt geile Zeit auf den Lofoten mit netten Leuten und coolen Aktivitäten und durchwachsenem bis sommerlichem Wetter. Tja…morgen ist dann wohl Schluss. Es geht weiter aufs Festland…doch wüsste ich, was alles noch kommt in den nächsten Wochen, wäre ich nicht so bedröppelt und auch Co-Pilot und Friedrich wären besser drauf!

 

Jetzt kutschiere ich unser Team zurück zum Flughafen. Wollte eigentlich noch im Coop vorbei, doch hat der bereits seit 19 Uhr zu. Ich hatte 21 Uhr im Kopf. Somit heute kein Aufmunterungseis. Tja….

 

Dafür sind wir um kurz vor 21 Uhr wieder zurück auf dem Flugfeld. Stellen uns wieder vorne hin und stehen somit auch voll im Wind. Der wird immer heftiger, lässt Zottl erzittern. Ganz kurz kommt mal die Sonne raus für 3 Minuten. Danach ist Schluss und irgendwann beginnt es zu nieseln. Der Wind legt noch den Schippe drauf und stürm in heftigen Böen um uns rum. Selbst die ein oder andere Möwe bleibt da lieber am Boden. 

 

Ich schneide ein weiteres Video, mache mir meinen Lieblingssalat und arbeiten bis 2 Uhr. 

Co-Pilot und Friedrich sitzen neben mir, schauen raus und Friedrich ist etwas besorgt ob des Windes.

Ich überlege, Zottl dorthin zu fahren, wo wir die Palette zerlegt hatten, möglicherweise weniger Wind. Doch bin ich letztlich zu faul. 

Hätte ich es mal gemacht!

 

Ich schleppe uns kurz nach 2 Uhr ins Bett. Doch wird die Nacht unruhig. Immer wieder erzittert Zottl und ich wache kurz auf. Auch von rechts höher ich Gegrummel von Co-Pilot und Friedrich. 

Wenn ich doch manchmal nur meine Faulheit besiegen könnte….

 

Gute Nacht und bis morgen.

 

Kai und die Grummelbären

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