Montag, 4. Juli 2022, Kvalvika Beach, Parking Parkplatz vor Hotelanlage E10
Moin zusammen,
Aufwachen um 10 Uhr. Aufstehen. Draussen: Oh, sonnig! Blauer Himmel. Deutlich sonniger als erwartet. Ja leck! Somit wohl heute echt keine Ausrede für die anstehende Wanderung. Da muss ich nun wohl durch.
Als Frühstück mal eine neue Variante heute: Burgerbörtchen sind noch am Start. Die müssen schon sehr lange weg. Heute sind sie fällig.
Ich toaste sie mit Butter in der Pfanne. Natürlich mit Hilfe meiner Induktion und der EcoFlow. Dann kommen Käse, Salami, Gurke und etwas Philadelphia drauf und kurz darauf verschwindet alles in
mir.
Auch werden wir heute wieder erkannt. So unterhalten wir uns noch 15 Minuten nett und machen uns dann daran, unser Zeug zu packen.
Wanderklamotten Wahl und Schuhe an. In kurzer Hose und T-Shirt plus Rucksack mit Windjacke und allerlei anderen Dingen drin, latsch ich los. Das gefährlichste zuerst: die kaum befahrene Straße überqueren.
Friedrich und Co-Pilot schauen mir nach und mich dünkt, sie freuen sich, dass ich endlich mal wieder für Stunden außer Haus bin und sie den Van für sich alleine haben.
Nach der Straße geht es sogleich bergan. Große Steine, dann Holzlatten über Grasland. Das schont die Vegetation und ruiniert nicht die gesamte Landschaft. Hier ist nämlich gut was los an Wanderern. Manche schwer bepackt mit Übernachtungszeug, andere nur mit Bauchtasche.
Nach den Holzplanken ein Weg zwischen großen Steinen bis Felsen hindurch. Normal laufen ist anders. Man muss über die Steine oder zwischendurch. Aufpassen wo man hintritt sonst ist der Fuss schon hier kaputt. Gut hab ich meine hohen Wanderstiefel an, die geben mir gut Halt.
Nach dieser Passage geht es erst über normalen Erdboden weiter, um dann wieder auf Holz zu laufen. Die Steigung nur noch leicht. Ein Stück zum Durchschnaufen. Immer mal wieder umdrehen lohnt, toller Blick über See, Berge und Wasser. Wow!
Nach der Holzpassage geht es wieder ordentlich bergauf. Viele Pfade führen den Hang hoch. Wiederum zwischen Steinen durch. Anstrengend zu laufen, einen wirklicher Laufryhtmus entwickelt sich hier nicht. Immer wieder muss ich schauen wo ich hintrete und und laufe.
Schnaufend und mit Schweiss auf der Stirn bin ich endlich oben. Hier geht es über und zwischen Steinen ein Stück eben bevor der Abstieg zum Kvalvika Beach beginnt. Der Abstieg ist massiv steiler als der Aufstieg. Schwierige Passagen sind dabei, ich muss tierisch aufpassen, wo ich hintrete. Oft ein Balance Akt. Dafür ein Blick zum Niederknien. Denn bereits von fast ganz oben bekommt man einen ersten Blick auf den Strand und die Bucht.
Der Blick wird breiter, je weiter ich runter laufe. Ein Traumstrand. Die Anstrengung hat sich gelohnt, schon jetzt. Und eigentlich ist der Strand ja von oben auch am schönsten anzusehen. Eigentlich muss ich ja gar nicht ganz runter…oder? Ich setze mich erstmal auf einen großen Stein und verweile ein wenig. Genieße den fantastischen Blick.
Naja, ich gehe natürlich doch ganz runter. Nicht bis ans Wasser, aber auf Strandhöhe. Dort treffe ich die beiden von vorhin, sind bereits auf dem Rückweg. Nochmal unterhalten wir uns kurz. Drohnenflugverbot kommt zu Sprache…oh…das Schild hatte ich übersehen…dann hätte ich die Drohne ja auch in Zottl lassen können. Mist!
Auch erzählen mir die beiden noch von einem geheimen Zimmer hier am Strand. Zwei Surfe haben darin 9 Monate lang gelebt.
Hm…wollen wir doch mal schauen, wie die Einraumwohnung aussieht.
Amazon Link für alle anderen Einkäufe:
Ich stiefel weiter durch die Dünen, Sand will ich vermeiden, wenn ich den in die Schuhe bekomme, wird’s blöd.
Kurz nachdem ich das in die Kamera gesagt habe, laufe ich im Sand. In Dünen gibt es halt leider auch Sandwege.
Ich latsche ans südliche Ende des Strandes. Übrigens gut was los hier. Ich zähle etliche Zelte, es wir gebadet, Leute liegen am Strand. Ein Geheimtipp ist das hier nicht mehr!
Kurz darauf steh ich vor einer Runden Hüttentür. Ich klopfe an, keine Antwort, so räume ich die Tür aus dem Weg und steh in einem kleinen Zimmer mit Schreibtisch, Küche, zwei Betten. Es sieht so aus, als würde hier noch jemand wohnen. Bücher stehen rum, Ein kleines Dachfenster gibt es. Ein Ofen steht in der Ecke und seitlich ist auch noch ein kleines Fenster. Selbst eine kleine Spüle gibt es. Das ganze auf vielleicht 10 qm. Echt der Knaller!
Nach einer schnellen Durchsicht, verschließe ich die Tür wieder von aussen und laufe weiter. Es gibt da noch einen Strand, den Vestervika Beach. Da war ich noch nicht. Und somit laufe ich weiter, schmaler Pfad mit Schafs-Tretmienen, etwas höher am Berg. Unterhalb tobt das Meer. Die Wellen schlagen ans Ufer, ein kleiner Abschnitt Sandstrand ist zu sehen. Und dann geht es erstmal nicht weiter.
Eine Kletterpassage ist vor mir und drei Franzosen, etwas älteres Semester, mühen sich dort ab. Als ich sie beobachte, frag ich mich, wie sie da hoch gekommen sind. Sie sind auf dem Rückweg vom anderen Strand.
Erst warte ich, dann wird es mir zu blöd und ich suche mir einen anderen Weg. Einen ohne klettern. Dafür direkt an der Wasserlinie entlang. Riskant, eine Welle könnte mich erwischen und mir ordentlich nasse Schuhe besorgen. Um das zu vermeiden, benötige ich ein gutes Timing und Schnelligkeit.
Über Felsen Kletter ich runter ans Wasser und muss nun 10 m nassen Standstrand längs zum Wasser überqueren. Die Wellen brechen heftig. Ich renne los, schaffe den Strand, muss dann aber auf einen Fels springen. Was ich dabei unterschätze: der Fels ist mit Algen besetzt und ungefähr so rutschig wie Glatteis. Meine Füsse machen sich selbständig, ich habe Mühe bei der Geschwindigkeit das Gleichgewicht zu halten und on Top kommt auch noch eine ordentliche Welle die den Fels auf dem ich stehe, teilweise überspült. Nur mit Müh und Not bekomme ich meine Füsse unter Kontrolle und mache die zwei entscheidenden Schritte rückwärts. Die Welle erreicht mich knapp nicht…puh….das war knapp!
Jetzt muss ich nur noch von dem Fels auf dem ich stehe auf die schräge Felswand huschen. Das geht zwischen zwei Wellen gut und schon bin ich auf, sagen wir, Festland Fels und 1 m über der Wasserlinie. Save!
Vorsichtig klettere und laufe ich den Fels hoch, zurück zum Wanderweg und latsche die letzten 300 m bis ich am Vestervika Beach bin. Setze mich aber erstmal auf einen Fels und genieße den Anblick. Denn auch hier: der Blick auf den Strand ist schöner, wenn man leicht erhöht ist und alles sieht. So bleib ich sicher 45 Minuten sitzen. Genieße die Wärme und Sonne, trink einen Schluck und mach einfach mal fast gar nix. Kein Netz!
Danach kurz an den Strand den ich nur mit zwei anderen Teile die in den weit entfernten Dünen ein Feuer machen. Auf dem Strand selbst bin ich alleine. Sehr schön!
Da es bereits auf 16 Uhr zugeht, mache ich mich so langsam auf den Rückweg. Sind ja noch ein paar Meter bis zu Zottl.
Erstmal wieder zurück an den Kvalvika Beach kämpfen. Diesmal lasse ich den rutschig-bealgten Fels aus, wähle also einen etwas anderen Weg. Deutlich besser. Die Wellen jetzt auch größer und gewaltiger.
Kurz vor der Einzimmerwohnung sehe ich in einer Felsniesche noch ein Plumpsklo. Aha…hier wird wohl das fallengelassen, was halt raus muss.
Die Dünen am Kvalvika Beach nun mit sicher 10 Zelten vollgestellt. Ich laufe an allem vorbei und begebe mich in den Anstieg. Langsam und steil kämpfe ich mich den Berg hoch. Der Weg irgendwo zwischen den vielen Steinen und Felsen. Es ist anstrengend und wieder komme ich gut ins Schwitzen. Die Sonne knallt auf mich nieder, es ist heiss und schweisstreibend.
Ein letzter Blick runter und schon bin ich oben, ein frischer Wind kühlt mich etwas runter. Zudem ist es etwas schattig. Angenehme.
Der Rest ist nur noch Fleissarbeit. Runter ist immer easy für mich. Auf halbem Abstieg stoppe ich kurz und verfasse noch einen Insta Post. Und gegen 18 Uhr bin ich zurück bei Zottl. Der steht im Schatten, der Parkplatz um ihn ist voll. Überall versprengte Wanderer.
Amazon Link für alle anderen Einkäufe:
Ich ziehe mich erstmal in den Van zurück, Schuhe aus und ne Bananen Milch. Oh…lecker! Die hab ich mir verdient.
Bis 20 Uhr sitze ich dann am Laptop und arbeite. Als Abendessen zwei Spiegeleier mit Burgerbrot und Käse plus Salami und 0,3er Jever.
Der Parkplatz leert sich. Neben uns quetscht sich noch ein VW T XY nur um keine 10 Minuten später doch wieder abzufahren.
Später kommt ein noch älteres VW T XY Modell und quetscht sich neben uns. Für mich der Zeitpunkt wo ich entscheide: wir fahren heute noch weiter. Hier penne ich nicht!
Gegen 23 Uhr gehen meine Nachbarn schlafen und ich werde aktiv. Da es hier ein schönes WC gibt, fliegt mein BioToi Urin heute noch raus. Das kostet mich 10 NOK. Das WC sauber, neu und seinen Preis wert. Und wir können wieder 10 Liter pinkeln und watten. Super!
Nachdem es abends etwas geregnet hatte, ist es nun bei der Abfahrt wieder trocken und aufgelockert bewölkt. Los gehts!
Ziel ist das Fischereimuseum in Sund. Doch entscheide ich spontan noch einen kurzen Abstecher an den Ytresand zu machen. Ein breiter Strand bei Ebbe, bei Flut jedoch nur ein schmaler Streifen. Die Sonne kämpft sich noch zwischen den Wolken durch, erleuchtet die gegenüberliegende Küstenregion und die Berge bei Flakstad. Hammer! Gut bin ich noch hergefahren.
Nächtigen darf man hier allerdings nicht. Camping verboten. Daher fahren wir nach kurzem Stop weiter. Nur um in Flakstad Downton nochmal zu halten, auch hier ein Rastplatz. Kurz mal noch unter die Dusche springen nach dem schwitzigen Tag heute.
Draußen beginnt es zu regnen, ich lasse es in Zottl regnen. Läuft!
Nach der Dusche weiterfahrt, vor zur E10 und in Richtung A. Entlang der E10 sind alle Schlafplätze belegt, ich fahre die paar Kilometer bis zur Abzweigung Sund und auf schmaler Straße weiter gen Sund. Nix mehr los. 2 Uhr nachts. Auch an dieser schmalen Straße sind alle möglichen Freistehplätze bereits von Campern belegt. Es gibt kein Loch mehr für uns. So erreichen wir Sund. Das Museum ist schnell gefunden…der Parkplatz: voll mit Weissware.
Keine Chance für uns. Auch die Straße weiter bietet nix. Ich muss umdrehen und Sund wieder verlassen. Fahre vor bis zur E10 und sehe dann einen schrägen Platz hinter den Lofoten Sjøhusutleie. Als ich dorthin von der E10 aus abbiege und die Straße hinter fahre…Schranke! Keine Chance auf den Platz zu kommen. Mist!
Langsam bin ich leicht genervt. Drehe und fahre die Zufahrtsstraße zurück gen E10. Sehe dabei auf der rechten Seite einen Bootsanhänger neben der Straße stehen und davor wie dahinter Platz zum Parken. Kein Privat Schild, kein Camping verboten Schild. Nix. Ich stelle mich einfach hinter den Bootstrailer. Motor aus. Hier bleiben wir. Nicht sexy aber etwas weg von der Straße. Das merkt niemand, dass wir hier parken und pennen. So unauffällig wie wir sind.
Ein wenig sitze ich noch am Laptop bis 3 Uhr. Um halb vier liegen alle im Bett. Schlafen…und hoffen, dass wir morgen am Fischereimuseum einen Parkplatz bekommen.
Gute Nacht und bis morgen
Kai und die zwei Fischer
Amazon Link für alle anderen Einkäufe:
Amazon Link für alle anderen Einkäufe:
Kommentar schreiben