Samstag, 2. Juli 2022, kurz vor Flakstad, Ramberg, Mitternachtssonnen Regen
Schönen guten Morgen,
Irgendwann gegen 5 Uhr lag ich im Bett. Um 9 Uhr bin ich wieder wach. Warm!
Der Ventilator hat mich zwar gut schlafen lassen, aber heute morgen ist es einfach zu viel mit der Wärme. Knapp 28 Grad im Van lassen mich aufwachen und mal schnell das Dachfenster öffnen. Das hatte ich über Nacht nicht auf, weil ich dem Wind nicht getraute.
Als nächstes: Tür auf! Frische Luft reinlassen. Anziehen und raus in die kühlere Luft draußen. Die Sonne verschwindet schon bald hinter Wolken, die Wärme lässt sofort nach.
Ich schnappe mir Kamera und Stativ und dreh ne Runde. Laufe ein Stück weiter gen Felswand, finde einen kleinen Teich, ne Wasserrutsche und viele schmale Pfade die irgendwohin gen Felswand führen und dort wohl auch enden. Die Wand kommt man nicht hoch! Oder doch?
Meine Nachbarschaft war beim Aufwachen noch da. Jetzt nicht mehr. Beide abgefahren. Nur das die einen ihre Wanderschuhe vergessen haben. Tja…da wird wohl jemand bald Probleme beim Wandern haben. Da ich keine Ahnung habe, wohin sie gefahren sind und wer sie überhaupt sind, lasse ich die Schuhe dort wo sie sind. Vielleicht kommen sie ja noch zurück und holen die guten Dinger.
Da das Wetter noch halbwegs gut ist, lasse ich die Drohne in die Luft. Und was nun kommt, ist wohl einer meiner krassesten Drohnenflüge ever. Umso froher bin ich, als ich sie nach einem sehr weiten und hohen Flug wieder gut landet. Über das Bergmassiv Richtung Flagstad geflogen. Auf den Campingplatz von oben geschaut. Ein Wahnsinn mal wieder. Fliegen…kann ich :).
Nach dem anstrengenden Flug noch schnell ein paar Cornflakes reinschaufeln, Zottl klar machen, meine Mitreisenden aus dem Tiefschlaf holen und Abfahrt.
Wir müssen schauen, dass wir hier von unserem Felsplateau runterkommen ohne uns untenrum was anzuschlagen.
Dank Erfahrung und Ruhe bekomme ich das ohne große Probleme hin.
So biegen wir links auf die E10 ab und düsen gen Flakstad. Quasi die Strecke, die wir gerade eben schon aus der Luft betrachtet haben.
In Flakstad will ich am Rastplatz stoppen, doch gibt es den nicht mehr. Riesen Baustelle, Platz gesperrt. Mist!
So muss ich bis Ramberg, drehen, wieder zurück. Nach dem Campingplatz biege ich links von der E10 nach Flakstad ab, fahre bis zur Kirche, dort wird gerade geheiratet. Nix wie weg! Ich parke gegenüber vom Friedhof an der Straße. Besser!
Warum? Ich möchte mir gerne den Falkstad Strand anschauen. Doch hält mich erstmal ein Nieselregenschauer davon ab. Erst danach wage ich mich vor die Tür. Die Temperatur mit 20 Grad noch gut, aber ein kühler Wind. Vesten Wetter!
Um an den Strand zu kommen, muss ich über den riesen Campingplatz latschen. Weiter Weg. Der Camping zu 3/4 voll. Neue Gebäude, sieht gepflegt aus. Doch ich will ja zum Strand und nicht ne Campingplatz Besichtigung machen.
Den Strand erreiche ich, nachdem ich auch noch durch die Zeltdüne gelatscht bin. Ab ans Wasser, Schuhe und Socken aus…uh…kaltes Wasser. Möglicherweise ein Mü wärmer als am Unstad. Ich folge dem leeren und breiten Strand ein Stück, die Sonne kommt noch raus und ich hab meine Ruhe hier am Wasser. Nur kleine Wellen schwappen an Land.
Nach einem kleinen Spaziergang, sammle ich meine Schuhe vom weissen Sand auf und trabe zurück zu Zottl. Weiter…hier wollen wir ja nicht nächtigen. Nächster Stopp: Ramberg Beach!
Dort angekommen: erstmal n Happen Essen. Die Reste von gestern. Während dessen und im Anschluss Social Media Sachen und dann kommen plötzlich Leute und jemand verteilt Eis. Alles vor Zottl der direkt am Vorplatz zu den Toiletten steht.
Seltsam…. Ich trete vor die Tür und bekomme mit, dass hier heute die neue Toilettenanlage eingeweiht wird. Zugang per Kreditkarte, 10 NOK pro Betreten. Solarzellen auf dem Dach und alles neu. Feine Sache…und ein Eis bekomme ich auch. Hoffentlich ist da kein Abführmittel drin….so zum Einweihen der Toilette.
Um 17 Uhr beginnt der feierliche Akt. Ein Offizieller hält eine 15 minütige Toilettenrede auf norwegisch. Danach wird Klopapier zerschnitten und die Toilette somit offiziell eingeweiht. Kacken geht keiner!
Nach der Zeremonie verabschiede ich mich und gehe runter an den riesen und langen Strand. Wieder schwappen kleine Wellen an Land und ich laufe ne Runde. Komme dabei wiedermal an mysteriösen Zeichen vorbei…TCL…seltsam!
45 Minuten später bin ich zurück bei Zottl und fahre ab. Mal schauen, ob ich in Ramberg noch einkaufen kann.
Downtown hab ich tatsächlich Glück, der Laden ist bis 21 Uhr offen. Also wird ne Runde shoppen gegangen. 110 Euro lasse ich liegen und kaufe noch nicht mal Bier. Wahnsinn! Ne Tasche voll Zeug!
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So fahren wir weiter auf der E10, die Sonne begleitet uns. Weit kommen wir jedoch nicht. Ziel ist der Parkplatz zum Kvalvika Beach. Doch der liegt im Schatten. Das ist Mist, denn die Sonne scheint noch einige Stunden, evtl. sogar bis Mitternacht. So halte ich an einem Schotterplatz am Abzweig von der E10 nach Fredvang. Direkt in der Sonne und leer.
Was nun folgt ist Arbeit. Ich schneide vor mich hin und beobachte das Treiben um mich rum. Ein weitere Camper stellt sich zu uns. Noch einer kommt und steht mitten im Weg. Fährt ne Stunde später dann weiter.
Wanderer/Zeltler kommen und bauen ihr Zelt auf und werden danach nie mehr gesehen.
Weitere Zeltler kommen, drei Jungs mit PKW. Bauen ihre Zelte verstreut auf.
Immer wieder kommen auch PKW mit Asiaten vorbei die einen Fotostop einlegen.
Als Abendessen gibts bei mir einen Salat mit Hühnchen. Somit sind Gurke und Eisbärsalat also auch Geschichte.
Mitternachtssonne gibts leider nicht. Wolken ziehen auf und um Mitternacht regnet es. Vorher allerdings gibt es organgenes Licht vom Feinsten. Weltuntergangsstimmung. Die Wolken schieben sich um 22:30 Uhr vor die tiefstehende Sonne. Ein Hammer Schauspiel.
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Um halb eins packe ich zusammen und fahre ab. Pennen will ich hier an der E10 nicht. Ich versuche mein Glück in Richtung Nesland. Weg von der E10. Fahren bei Regen…und es ist sogar etwas dunkler als sonst. Man sieht die Scheinwerferlichtkegel und das Fernlicht wieder.
Wir biegen nach einem km rechts von der E10 ab und folgen der schmaler werdenden Straße die irgendwann in Schotter, Dirt Road übergeht. Links hohe Felsen, Steinschlaggebiet und überall steht ein Camper, Zeltler, Dachzeltler oder sonst was. Steinschlag hin oder her.
Wir fahren an allen vorbei, bis wir am Cap einen Platz finden. Jackpot! Keine Steingschlaggefahr, groß genug dass wir hier parken können und die Ausbuchtung noch immer als Ausweichplatz genutzt werden kann.
Auf diesen coolen Spot folgt dann gleich mal noch etwas Arbeit. Ich muss noch den Blog schreiben, vorher lässt mich Friedrich nicht ins Bett gehen.
Also hau ich ne Stund auf die Tasten ein und liege gegen halb drei im Bett. Ziemlich erschlagen, die Stunden Schlaf der letzten Nacht fehlen einfach.
Dann mal gute Nacht aus dem Regen. Mal schauen, was die Wetterküche morgen für uns bereit hält.
Gute Nacht und viele Grüsse
Kai
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