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#474 Lofoten - Hochsommer , alles voll! Keine Chance

Dienstag, 28. Juni 2022, Unstad Beach und Haukland Beach Fail

 

 

Schönen guten Morgen,

 

8 Uhr….wach….was ist das für ein Lärm draußen, der durch meine Orhstoöpsel drängelt. Ein klopfen….steht der Co-Pilot vor der Tür, hat seinen Schlüssel vergessen und will jetzt rein und klopft? 

Blick nach links…nee…ist er nicht…er liegt hier neben mir und pennt noch. Friedrich auch. 

 

Polizei oder Platzwart die uns vertreiben oder ihr Geld wollen? Hm…ich werde richtig wach und dann fällt es mir ein: meine Faulheit bringt mich hier gerade um meinen Schlaf. Ich hab das Solarpanel gestern Nacht draußen gelassen und nur oben mit Magneten an Zottl befestigt. Unten baumelt es lose…und heute morgen ist ziemlich Wind. Nun schlägt es dauernd an Zottl’s Beifahrertür. Also die Tür des Co-Piloten…somit hätte ER die Magnete unten befestigen müssen!

CO-PILOT…raus vor die Tür, Befestigung anbringen! 

Nix, keine Reaktion! 

Ich rüttle ihn….CO-PILOT….!!!! 

NIX!

 

Oh ja…immer das gleiche Spiel mit ihm. Er stellt sich schlafend…oder tot. Das beherrscht er perfekt. 

 

Hilft also nix, ich muss vor die Tür. Draußen Sonne, blauer Himmel und starker Wind. Schnell befestige ich die Magnete, die halten bombenbest und schon bin ich wieder in Zottl. Noch hundemüde aber nicht mehr schlafbereit. Außerdem wird es warm in Zottl. Musste die Dachfenster schließen aufgrund des starken Windes. 

 

Also…bleib ich gleich mal in der Dinette und beginne meine tägliche Routine. Blog schreiben. 

 

Das dauert ne Weile. Und im Anschluss schneide ich noch etwas. Wird mal wieder Zeit, hab länger nix gemacht und die Videos müssen ja weiter gehen. 

 

Irgendwann gegen Mittag kommt Bewegung in unser Team. Friedrich und Co-Pilot purzeln aus’m Nescht und ich beginne uns abfahrbereit zu machen. Denn heute fahren wir irgendwie etwas weiter…aber wohl auch wieder hierher zurück….mal sehen. 

 

Wetter weiterhin prima, bis auf den starken Wind. 

 

So verlassen wir also Unstad mit bekanntem Ziel. Ich will zum Haukland und Uttakleiv Beach. Dort etwas abhängen, Strand filmen und genießen, abends wieder herkommen an den Unstad Beach. Denn es gibt nix besseres in meinen Augen als Unstad. Ruhig, geile Sicht, wenig los. 

 

Wir düsen also los, durch n Tunnel, auf die E10, rechts ab und 10 km später wieder rechts Richtung Haukland und Uttakleiv Beach. Die Strecke, frisch geteert und eng. Dazu viel Verkehr. Autos, Womos, Baufahrzeuge. Eine bunte Mischung. Immer wieder müssen wir stoppen und Gegenverkehr passieren lassen. Friedrich wird schon wieder unruhig. Stop and Go…zu hoher Dieselverbrauch. 

 

Nach vielen Kurven und nem Berg erreichen wir dann die große Bucht die aus zwei Ständen besteht. An beiden Stränden gibt es n Stellplatz, Kosten so 20 bis 25 Euro. Türkieses Wasser, steile Felsen und weiser Sand. Es sieht geil aus. Vor allem bei dem Sonnenschein momentan. 

 

Doch schnell werden wir auf den Boden der Tatsachen befördert. Am ersten Strand die Straße total zugeparkt. Parkverbote werden von allen ignoriert. Ausweichbuchten werden einfach zugeparkt. Es ist gut was los.

 

Ich fahre weiter und erreiche kurz darauf den Haukland Beach. Von der Straße ein geiler Anblick. Ein Traumstrand! Was mich irritiert:
es ist der Teufel los! Der Strand voll. Sieht aus wie in Spanien. Überall Leute. Mit geht sofort durch den Kopf: wie soll ich denn da den Strand filmen! Unmöglich! Hm…

 

 




Als ich an den Parkplatz vom Haukland komme, wird es aber noch schlimmer. Es gibt einen Parkplatzeinweiser, sowas hab ich in Norwegen noch nie gesehen. Der erklärt mir dann auch: alles voll. Für große Fahrzeuge kein Platz mehr. Ich könne aber durch den Tunnel zum Uttakleiv Beach fahren, dort drehen und wieder zurück, freie Parkplätze gibts dort ebenfalls keine. Das macht für mich so aber ohnehin alles keinen Sinn. Fast hatte ich damit ja gerechnet, es dann aber so tatsächlich vorzufinden, ist übel für unser Team. Wir können hier nix machen, so entscheide ich: wir drehen und hauen wieder ab. 

 

Kurz halte ich noch an einem Wanderparkplatz und überlege hier zu warten und zu hoffen, dass in zwei Stunden weniger los ist am Strand…doch das ist im Prinzip Bullshit. Das Wetter ist zu schön um es mit warten zu verbringen. 

Also, nix wie zurück zu unserem schönen und ruhige Unstad Beach. Ohne Parkplatzeinweiser, ohne Menschen und Fahrzeugmassen. 

 

Aber, da wir ja schon unterwegs sind, kann ich auch noch kurz am SPAR an der E10 halten. Einkaufen. Hab zwar keinen Plan was, aber hoffe auf Inspiration wenn ich im Shop bin. 

 

10 Minuten später stehe ich planlos im Shop. Friedrich wollte mir keinen Einkaufszettel auf dem iPhone schreiben. Seine Tatzen und das iPhone sind keine gute Kombination und er flippt meist aus wenn er was tippen muss. 

Tja…so komme ich also mit Dingen wie Eis, Gurke, Salat, Milch usw. wieder zurück zu Zottl. Verräume alles und düse Richtung Unstad Beach.

Leider sind die Videoaufnahmen von diesem Einkauf unauffindbar.

 

Am Unstad kommen wir jedoch noch nicht sofort an. Denn eins muss noch sein: eine Hochfahrt auf den Berg um von oben auf die Unstad Bucht schauen zu können. Also biege ich kurz vor dem Unstad Tunnel rechts ab und pflüge über Schotter mit einer riesen Staubwolke hinter mir den Berg hoch. Etwas ausgewaschene Strecke und ein paar größerer Steine später stehe ich oben und werde von meiner eigenen Staubwolke überholt. Es stürmt wie bescheuert hier oben. Filmen schwierig, aber der Blick der Hammer. Eine der geilsten mit dem Auto erreichbaren Buchten auf den Lofoten in meinen Augen. 

 

                 

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Während ich erst aus dem Van filme, fliegt gut Staub in Zottl. Danach raus vor die Tür und Fotos machen und filmen. Geil hier oben, kann man auch gut kostenlos nächtigen. Aber nicht bei dem Sturm von heute. Das ist zu heftig. 

Daher drehe ich Zottl auf engem Raum vorsichtig um und fahre wieder runter.

 

Kurz darauf stehe ich wieder am Unstad Beach. Zu Hause! Schnell n Happen Essen und im Anschluss an den Strand. Beach Day Number 2. Unfassbar. Es ist bei Windstille fast heiss. Der Strand etwas gefüllter, alle 40-50 m liegt jemand. Einige sind im Wasser. Im Windschatten der Düne schwitze ich vor mich hin und genieße die Wärme. Dabei werde ich immer sandiger, hab meinen Router auf dem Kopf um Netz zu haben und arbeite am Handy Kommentare ab. Arbeiten am Strand. Nice!

 

Und irgendwann bin ich so sandig, dass ich ins Wasser muss, um das ganze Zeug wieder loszuwerden. Ich ringe ziemlich mit mir, doch als ich mir sage, dass es heute Abend nur Bier gibt, wenn ich im Wasser war, läuft das Ganze. Ich stelle die Kamera auf und renne ins Wasser. Leck….ist das kalt. Gefühlt kälter als gestern! Mir bleibt die Luft weg aber ich bin im gleichen Moment ein wenig Stolz auf mich…ein zweites Mal im Wasser hier. Und ich darf heute Abend Bier trinken. Cool!

Tja…und auch hier…die Aufnahmen mit der GoPro sind unauffindbar. Entweder wurde nix aufgenommen oder ich habe sie gelöscht. Scheisse!

 

Kurz nach meinem Eintauchen kommt Nout von seiner Wanderung zurück, mit SUP unter dem Arm.  Er versucht sich im Wellenreiten, doch hat es so wenig und kleine Wellen, dass dies ein schwieriges Unterfangen ist. 

Ich darf dann auch mal drauf. Paddel sogar im stehen und auf bewegtem Wasser etwas vom Strand weg. Zum „reinsurfen“ muss ich mich aber hinsetzen. Das wird sonst nix. 

 


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Zweimal klappt es sogar ganz ordentlich. Die Wellen schieben mich etwas an und ich surfe an den Strand. Geiles Gefühlt. Ich bekomme immer mehr das Gefühl, gerne Surfen lernen zu wollen.

Auch von dieser Aktivität leider keine Filmaufnahmen. Die GoPro....entweder nix aufgenommen oder ich gelöscht...oder im Datenjungel verschwunden.


Auch wenn Nout mir die Abende vorher üble Surf Geschichten erzählt hat…mit fast ertrinken, von Wellen durchgespült werden usw. Aber er erzählt das mit einer Leidenschaft, die irgendwie ansteckend ist. Und ist ja wie mit allem: einfach nicht übertreiben. 

 

Auch lerne ich diese Tage viel über Pferde, Hufbeschlag, Nahrung für Pferde, Schuhe und vieles mehr. Das macht das Reisen aus, den Horizont erweitern, Leute mit anderem Background treffen, dazu lernen und sich austauschen. Freundschaften entstehen so und Erinnerungen werden kreiert. 

 

Nach meinen Surfversuchen macht sich Nout auf den Weg mit seinem SUP und erkundet noch etwas die Küste, ich packe meinen Kram und laufe zurück zu Zottl. Noch immer heiss, der Wind deutlich reduziert und ich hab Durst. Stuhl raus, ein kühles Bier in die Hand…Prost Zottl. Das Leben ist geil. Und mal nicht durch die Gegend jagen, an einem genialen Spot ein paar Tage verbringen, ist ne coole Sache. 

 

Gegen 20 Uhr die gleichen Aktivitäten wie gestern. Feuer an, Würstli grillen und etwas Thunfisch aus der Dose warm machen. Gemütlich in der Sonne sitzen die noch immer enorm Wärme spendet und einfach die Zeit genießen die wir haben auf dieser Welt und an diesem tollen Spot. Unbeschreiblich schön. Das Licht wandert langsam wieder in Richtung Orange, es wird ruhiger auf dem Parkplatz. 

 

Gegen Mitmacht kommen die Mitternachtssonnen-Schauer, die einen bleiben stehen bei uns und wir reden noch ein wenig, ein Paar setzt sich zu uns und wir unterhalten uns noch ne Stunde mit ihnen. 

Leider macht sich irgendwann der anstehende Wetterwechsel bemerkbar. Es beginnt wieder zu winden. In Böen stürmisch und giftig. Der Parkplatz beginnt Staubwolken zu produzieren. Die Böen kommen so schnell wie sie gehen. Kommen aber immer häufiger und der Grundwind wird auch stärker. 

 

Dennoch….Eis muss noch sein. Um 2 Uhr also noch ne Runde Ben & Jerries Karamell Eis und ne Runde mit einem Fahrrad, dass hier rumliegt. 

Bis halb vier genießen wir noch das Tageslicht in der Nacht. Dann ist Schluss. Der Sturm macht es ungemütlich. Ab ins Bett und pennen. 

 

Um 4 Uhr liege ich drin. Neben mir ein etwas roter Co-Pilot wie mir scheint. Er hat heut wohl auch etwas zu tief in die Sonne geschaut. Friedrich dagegen erscheint mir etwas dunkler. Kommt das nun durch die Sonne oder den umherfliegenden Staub? Schwer zu sagen. Ich will ihn heute Nacht aber nicht noch ausschütteln, das gäbe wieder riesen Ärger weil er sich dann wieder wie ein Stofftier fühlt. Das will ich nicht riskieren, also gehen wir alle so wie wir sind ins Bett. 

 

Draußen heult der Sturm in Böen um Zottl. Drinnen, bei 25 Grad, hoffe ich, dass ich einschlafen kann. Das Federbett schiebe ich weit weg von mir. 

Doch kaum liegt mein Kopf auf dem Kissen, bin ich weg und bekomme nix mehr mit.

 

Gute Nacht und bis morgen, wo alles anders sein wird.

 

 

Viele Grüsse
Kai

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Kommentare: 1
  • #1

    Rote Zora (Donnerstag, 18 August 2022 15:42)

    Als Snowboarder hast du doch ein Gefühl für "Bretter", wäre bestimmt ein neuer Sommersport für dich.
    Leider wird nach deiner schönen Schilderung Unstad genauso überlaufen. Nun bin ich froh daß es bei N und FIN geblieben ist, hier war genug los.