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#457.5 Vesteralen - Nykvag Region, Adler, Ende und zurück

Sonntag, 12. Juni 2022,  Sandvika Fv915 nach Nykvag

 

 

Schönen guten Morgen,

 

Der Start in den Tag ist, wie immer, spät. Gegen 10:20 Uhr wache ich auf. Gut, kein schlechtes Gewissen, ist ja Sonntag heute. So wie jeden Tag. Für mich gibt es praktisch kein Wochentage oder Wochenenden. Der einzige Unterschied für mich: An einem Tag der Woche, also Sonntag, haben die Läden nicht offen. That’s it!

Denn jeden Tag liegt Arbeit an. Blog, schneiden, überleben, Co-Pilot und Friedrich erziehen…naja…letzteres mit mäßigem Erfolg. Die anderen Dinge laufen so halbwegs. 

 

Meine Produktion, 1 Video pro Tag, war die letzten Tage etwas ins Stocken gekommen. Nimmt nun aber wieder etwas Schwung auf. Zum einen schlechtes Wetter, mehr Zeit für Arbeit, zum anderen keine Ablenkung durch andere Camper/Freunde mit denen, wenn ich sie treffe, ich auch gerne abhänge und Zeit verbringe. 

  

Dann steh ich jetzt mal auf, setz mich in die Dinette und starte den Laptop. Draußen…grau und etwas Regen. Das schreit nicht danach, sich vor die Tür zu begeben. 

 

Neben meiner Arbeit beobachte ich das Treiben draußen. Nachts war es hier super ruhig, heute über Tag geht gut was ab. Camper kommen und gehen. PKWs fahren vorbei und stoppen kurz für ein Foto. All die Pappnasen kommen auf meine Timelaps die ich vorhin gestartet habe. 

 

Ein Camper, ein Weinsberg Teilintegrierte, stoppt neben uns und kurz darauf steigen zwei Personen aus, der Mann hat ne Tüte Bamsemum in der Hand und sie kommen auf Zottl zu gelaufen. Ich seh sie, sie sehen mich, ich sitze im Cockpit, Laptop auf den Beinen und bin am schreiben. Sieht nach einer Pause aus…

 




Ich öffne die Schiebetür und vor mir stehen…ja, wenn ich das wüsste. Ein Pärchen so in meinem Alter +/-. Irgendwie vergessen wir die Namen, ich vergesse danach zu fragen. Da sie mich kennen, ist ihr Name ja für sie auch nicht so wichtig. Den kennen sie ja auch…naja…egal. Wir unterhalten uns sehr nett, die Tüte Bamsemums wechselt den Besitzer, was den Co-Pilot sehr freuen wird wenn er morgen wieder zur Arbeit erscheint. Ich bedanke mich herzlich und kurz darauf fahren die beiden weiter. Über den Pass und auf der anderen Seite wieder runter. Eine nette kleine Pause, jetzt aber wieder an die Arbeit. 

 

Draußen…hä….drinnen, nun früher Nachmittag. Das Wetter noch immer grau mit Regentropfen. Gegen später soll es aber noch ne kurze Aufhellung geben. 

 

Ich esse nen Happen, arbeite weiter und gegen 16 Uhr macht das Wetter tatsächlich eine kleine Änderung durch. Es wird heller, kleine Wolkenlücken…Zeit für die Drohne. 

Die fliegt ohne Probleme, weit und hoch und tief. Selten, dass ich praktisch unterirdisch, also im Minusbereich der Höhenangabe, fliege. Aber der Strand liegt ja unter uns. 

 

Fantastischer Blick von hier oben über die Bucht, den Strand und auf die Felsen voraus. Aus Sicht der Drohne wird es noch eindrücklicher. Nach 20 Minuten Flug ohne Probleme landet der Aufklärer und ich arbeite weiter. 

 

Ich denke, es ist 19 oder 20 Uhr als ich zusammenpacke und hier oben das Feld räume. Flauschy wird aktiviert, sie nimmt sofort und freudig neben mir Platz und wir verlassen diesen schönen Ort, auf der Suche nach was Neuem. Wir wollen noch dort hin fahren, wo wir eigentlich gestern hin wollten. Nämlich ans Ende der Straße. 

 

Somit also erstmal den Pass wieder runter, auf schmaler und holpriger Straße. Wir erreichen Nykvag, biegen dort rechts ab und kaum aus dem Ort, haue ich die Bremsen rein. Da sitzt doch was aufm Stein? Oder? 

 

                 

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Ja…Canon…600mm…raus aus dem Van…Foto und Video…es muss schnell gehen. Denn die drecks Möwen wollen ihn schon wieder vergraulen. Da sitz auf nem Stein ein Seeadler. Und zack…fliegt er davon weil ihm die scheiss Möwen auf den Sack gehen. Man….so ein Mist!

 

Leicht bissig auf die Möwen besteige ich Zottl und fahre weiter. Am Meer entlang, rechts ein See und oh…da ein paar Meter weiter unten ist ein Parkplatz am See. Merken!

Wir folgen der Straße und fahren direkt auf eine Felswand zu, an welcher sich unser Weg entlang zieht, leicht bergauf. 

Auf diesem Bergaufstück, schaue ich nach links, sehe einen dicken, hohen Fels und denke mir: das sieht jetzt aber komisch aus. Auf dem dicken Fels liegt ein kleiner hoher Fels. Kurz überlege ich…dann merke ich, dass das wenig Sinn macht. Also haue ich die Bremsen rein. Warnblinker an. Stoppe mitten auf der Straße, schnappe meinen Canon mit 600m Objektiv, laufe in geduckter Haltung zur Leitplanke und spähe drüber. Wer das beobachtet muss meinen, ich hab ne riesen Meise. 

 

Aber: meine Vorsicht ist berechtigt. Als ich über die Leitplanke schiele, die Canon im Anschlag, sehe ich 20-30 m weg, auf dem Felsblock, einen Seeadler sitzen. Hammer!

Mit meinem 600mm Objektiv bekomme ich ihn Bildfüllend drauf. Geil. Ich schieße und filme und hoffe nur, dass er auch wirklich scharf drauf ist. Minutenlang geht das so. Er schaut in alle Richtungen, dreht den Kopf in alle Richtung, da wird man als Mensch nur neidisch. 

Nach einigen Minuten findet er dann, es reicht und fliegt davon. Dafür ist das 600mm nix. So schnell wie er abhebt, komme ich nicht hinterher. Schade…

Dennoch, mit einem lauten YES…. Besteige ich wieder Zottl und werde von einer verdutzt dreinschauenden Flauschy empfangen. 

Weiter!

 

Wir folgen Berg und Küste, erreichen Hoveden, fahren an Stränden und Fischgestellen vorbei, passieren den Hafen und fahren auf die Mole und auf das Inselchen Buholmen. 

Und hier stehen sie alle: ein Camper in jeder freien Lücke die beparkbar ist. Jeder Flecken voll. Schön hier, keine Frage, aber so eng aufeinander wollte ich hier nicht stehen, egal wie schön. 

 

Ich fahre an allen vorbei, bis ans Ende der Straße, auch dort, ein Wendeplatz, stehen drei Camper dicht aneinander. Buholmen ist fest in Deutscher Hand. 

 

 


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Ich parke Zottl mitten auf die Straße, schnappe meine Kamera und laufe die letzten Meter vor bis zum Leuchtturm des Hafens. Ich bin noch nicht dort, als ich von lauten Rufen gestoppt werde und mich umdrehe. Eine Frau in ihrem Kleinwagen steht neben Zottl, gestikuliert irgendwas und ruft mir hinterher. 

 

Ich versteh nicht alles, aber sie will wohl wissen ob ich gedenke, so stehen zu bleiben. Zwischen uns liegen sicher 50 m. Ich rufe ihr zu, dass ich gleich wieder weg bin. 5 Minuten maximal! Das stellt sie irgendwie zufrieden und sie fährt davon. 

Alter…was war das denn…

 

5 Minuten und ein paar Fotos und Videoaufnahmen später sitze ich wieder in Zottl, drehe und verlasse Little Germany. Fahre die ganze Strecke durchs Dorf zurück, beim Seeadler vorbei, der ist nicht mehr da und zurück zu dem etwas von der Straße tiefer gelegenen Parkplatz. Schön am See. Windgeschützt. Der etwas steile Zufahrtsweg wäre aus der Gegenrichtung besser zu fahren, doch kenne ich mein Auto und weiss was geht: und das geht! Links abbiegen, einmal kurz zurück setzten und schon sind wir unten. Der Parkplatz leer. Gehört jetzt uns!

 

Das Wetter trocken, einiges an Viehzeug in der Luft, kein Wind. Laptop an. Schneiden!

 

Gegen 22 Uhr fällt mir auf, dass ich vielleicht mal Abendessen sollte. Nur was? Ich schiebe den Laptop von mir weg, lege meinen Kopf auf den Tisch und überlege….und pennen ein. 

Allerdings nicht lange denn kurz nach 22 Uhr bin ich wieder wach. Von der Seite komisch beäugt von Flauschy die sich wohl etwas Sorgen macht, was mit mir los ist. Ich beruhige sie…alles gut..bin wieder wach!

Und hab sogar ne Idee was ich essen könnte. Einige Dinge müssen weg:
Sahne, Tortellini, Thunfisch hab ich dabei und somit gibt es Tortellini in Thunfisch Sahne/Philadelphia/Milch Sosse. Etwas Curry dazu. Alles gekocht mit Strom auf meiner Induktion. 

Und schmecken tut es auch noch.

 

Und wie ich so vor mich hin kaue, sehe ich auf der Straße ein Womo langsam an unserem Platz vorbeirollen. An dem Zufahrtsweg stoppt es kurz. Teilintegrierter aus der Schweiz. Das Kennzeichen sehe ich zwar gerade nicht, aber den TI hatte ich vorhin am Hafen in Hovden gesehen als ich dort meinen Müll recycelte. 

 

In die Zufahrt fahren sie jedoch nicht rein, sondern ein Stück weiter. Drehen dann, kommen zurück und fahren auf unseren Parkplatz. 

Hm…nicht, dass mich das jetzt stört oder ärgert, doch würde ich so etwas nicht machen. Klar, hier passen locker 5 Womos hin. Und es ist ihr gutes Recht hier zu parken. Doch ich, würde es nicht machen, sondern mir einen eigenen Platz suchen, den ich für mich alleine hätte. Aber, jeder ist anders. 

Der TI fährt auf den Platz, wendet, stellt sich mit 5 m Abstand und dem Heck zu uns längs auf den Parkplatz. Unsereins steht mit Blick zum See, so wie auch ein PKW hier parken würde. 

 

Nun, ich denke mir nur, hoffentlich störe ich euch nachher nicht. Denn: das Wetter wird besser und ich will nachher noch raus zum fotografieren…Tür auf, Tür zu….und auch meine lustige Truma Dieselheizung starte immer mal wieder und produziert dabei Rauch und Dieselgeruch. Wer sich neben mich stellt, darf sich nicht wundern, wenn er hier und da was hört oder riecht. 

 

Gegen Mitternacht bin ich dann auch tatsächlich vor der Tür, die Berge werden von der Sonne angestrahlt, die durch eine Wolkenlücke drückt. Zwei Gänse scheuche ich noch auf und die Möwen fliegen durch die Gegend. Gut was los um Mitternacht. 

 

Wenig später ist die Sonne wieder weg, ich in Zottl und um 1 Uhr beginnt es zu regnen. Da ist er also…der Regen der nächsten Tage….bis Mittwoch soll er bleiben…so ein Dreck. 

 

Um 2 Uhr liege ich im Bett, um halb drei, nachdem noch ein paar YouTube Kommentare beantworte habe, schließlich die Augen. Neben mir Flauschy die heute wieder einen super Job gemacht hat. 

 

Gute Nacht und bis morgen.

 

Kai und Super-Flauschy

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