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#451 - Bjarköy - Tore der alte Wikinger Hund

Pfingstmontag, 6. Juni 2022, Bjarköy, Grytköya, Keipen Parkplatz

 

 

Moin zusammen,

 

Pfingstmontag, Feiertag auch in Norwegen? Wir wissen es nicht so genau, der Co-Pilot ist zu faul es zu googeln, also bleiben wir unwissend. 

Es ist 11 Uhr als für mich der Tag startet. Aufstehen, Blick raus…huch…sonnig. Blauer Himmel. Viel besser als vorhergesagt!

Cool!

 

Schnell anziehen, Rucksack packen, Solarpanel raus, die letzten drei Schluck Wasser aus unserer letzten Wasserflasche trinken und ab gehts. 

Von unserem kleinen Parkplatz führt ja ein Weg in den Wald zu einem Aussichtspunkt. 400 m…das schaffe ich auch auf leeren Magen und ohne Wasser.  

So laufe ich durch das Gatter, verschließe es wieder gut und frage mich: welche wilden Tiere hinter diesem Gatter wohl gehalten werden? Warnhinweise sehe ich keine, also nehme ich das Bergaufstück in Angriff. Etwas später wird der Weg flacher, kurvig und wellig. Man könnte hier auch mit dem Auto hoch, wenn man dürfte. Allrad vorausgesetzt. 

 

Selbst auf Wanderschilder treffe ich noch, es geht hier in verschiedene Richtung weiter. Ich wähle jedoch jene zum Aussichtspunkt. Läuft!

 

Kurz darauf biege ich um eine Kurve und zack, bin da. Diesmal hat die Entfernungsangabe gestimmt, das fühlt sich an wie 400 m. Eine Kreisbahn im Stadion!

 

Der Blick geht runter zur Küste und auf die Nachbarinsel. Eine Holzhütte steht rum, Holz ist vorhanden, ne Feuerstelle und eine Tischgarnitur. Cooler Spot! Hier kann man sicher toll grillen und chillen bei Sonnenuntergang. 

Ich chille hier nicht, sondern mache hin, dass ich die Drohne in die Luft bekomme. Das schönste Wetter haben wir momentan. Was noch kommt, wird nur schlechter. Auch wird der Wind irgendwann noch stärker. 

 




Also, flieg mein Aufklärer und zeig uns wie es hier aus der Luft aussieht. Ziemlich cool wie sich zeigt. Die vielen vorgelagerten kleinen Inselchen in grünem Wasser. Hier und da Häuser. Auch den Campingplatz sehe ich noch und die Fähre die da im Hafen vor sich hin dümpelt. 

Gefühlt nimmt der Wind schon während des Fluges zu. Die Drohne hat sichtlich Mühe gegen den Wind zurück zu fliegen. Ich benötige schon den Sportmodus und muss tiefer gehen um mit der verbleibenden Batterielaufzeit den Startplatz wieder zu erreichen. Auf letzter Rille klappt das auch. 

Jetzt noch ein paar Aufnahmen mit dem 300 mm Objektiv der Sony, dann kann ich zurück und Frühstücken. 

 

Doch kommt mir ein einheimisches Pärchen dazwischen. 10 Jahre  älter als ich und der Mann spricht mich gleich an. Er fotografiert auch, fliegt ebenfalls Drohne. Sehr nett und er bestätigt mir nun auch endgültig, dass man auf Köttöya nur zu Fuss hin kommt. Es gibt keine Autofähre. Gut, ist der Plan endgültig gestorben. 

Er erzählt mir auch noch, dass wir hier auf einer Wikinger Insel sind. Von hier stammt Tore Hund, der 1030 König Olav den Heiligen in der Schlacht von Stiklestad tötete. Auch gibt es auf der anderen Seite der Insel noch Überreste der Wikinger. 

 

Nach 20 Minuten ziehen er und seine Frau weiter und ich laufe zurück zu Zottl. Räume auf, hänge die Solartasche ab und statt zu frühstücken, fahre ich ab. Alleine! 

Mein Team, nein es bleibt nicht zurück, es liegt hinten im Bett und pennt. Pfingstmontag…bärigster Feiertag scheinbar bei meinen Mitreisenden. Selbst Flauschy will keine Vertretung für Co-Pilot und Friedrich machen. 

Tja, so sitze ich alleine auf dem Kutschbock und reite bei Sonnenschein in Richtung Hauptort der Insel. Komme dort am lokalen Laden vorbei…geschlossen. Wohl doch Feiertag hier!

 

                 

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Angekommen am Hafen, finde ich auch die Wikinger Siedlungsüberreste. Zu sehen gibt es aber ausser ein paar Wellen im Gras, einigen Stecken, nem Stein und der Hinweistafel…nix. Schade!

So parke ich Zottl am Hafen und überlege wie es nun weiter geht. Wohin? Was machen? Worauf könnte das Team Lust haben? 

Will ja morgen kein Gejammer hören wenn ich jetzt irgendwo hinfahre…

Nebenbei esse ich, werfe mir ein paar Eier ein, Kartoffeln und ne Dose Fisch die ich im Xtra gekauft hatte. Die Makrelen sind aber heftig Salzig. 

 

Ich sehe zweimal das Passagierschiff kommen und gehen…tanke noch Zottl. Gehe eins der wenigen male extern pinkeln auf dem wirklich sauberen WC neben dem ich hier parke. 

 

Dann fahre ich ab, denn ein Ziel ist gefunden. 

 

Ich verlasse Bjarköy durch den Tunnel unter dem Meer, erreiche Grytöya. Das Wetter nun grau und stürmisch. Überquere auch diese Insel und komme bei Lundenes an den Fähranleger. In 30 Minuten geht die Fähre…perfekt. Während ich warte, arbeite ich ein wenig, dann gehts aufs Boot. 

Trotz leicht welligem Meer schaukelt leider nix. 30 Minuten später legen wir an, runter vom Boot, alle PKW vorbei lassen und ganz am Ende reihe ich mich wieder ein und zottl eine bekannte Strecke zurück. Von hier kam ich ja auch. 

 

Erst in Ervika verlasse ich bekanntes Terrain und begebe mich ins Hochland. Es geht gut den Hügel hoch. Sogleich bricht der Frühling in sich zusammen. Die Birken, die unten grün und in vollem Saft stehen, sehen hier oben noch mickerig grün aus. Auch sonst wächst kaum was. Das Gras noch braun, der Himmel grau. Die Temperatur fallend. Als ich oben bin, gerade mal noch 6 Grad. 

 

Aber: mein Plan funktioniert! Ich fahre den Keipen Mountain Parking an. Keiner hier, ausser mir. Freie Platzwahl. Aber Achtung: echt schräg hier. Nicht für jedermann geeignet! Nur für die, die mit Schräge und ohne Keile auskommen. 

A propos Keile…ich finde es ein wenig eine Unsitte, frei zu stehen und dann aber auf Keile, die leuchtend orange oder gelb sind, zu fahren. Das schreit ja förmlich nach camping und nicht nach parken. Springt auch jedem vorbeikommenden sofort ins Auge.

 

 


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In meinen bald 5 Jahren stand ich nie auf künstlichen Keilen. Ganz selten mal auf einem Stein, aber sonst: wer frei stehen will, muss auch mit schräg auskommen. So meine Meinung, die ich auch nicht ändern werde. 

Und ja, auch ich hab nach dem Duschen schon Wasser geschaufelt, schräge Spiegeleier oder Pfannkuchen gemacht. Aber genau das ist ja FREISTEHEN. Damit zurecht komme, was man hat. Das Beste draus machen. Ohne riesen Plastikzeug unter den Rädern.

Aber: ich verteufle niemanden der Keile benutzt und frei steht, ich bin ein toleranter Mensch…allerdings neige ich dazu, dann innerlich mal kurz den Kopf zu schütteln. Tja…so bin ich halt.

Ja, und ich weiss, Querschläfer habe es ohne Keile manchmal etwas schwer…is klar. Wie gesagt, jeder wie er meint…ich finde es einfach ein ganz klein wenig daneben. 

 

So…schon wieder abgeschweift…wo war ich noch gleich… Genau… angekommen, parken. Aber wo und wie? 

Schnauze nach unten, so schlafe ich bergauf, also Kopf höher. 4°G Gefälle. Super. 

Japp, ich hab Längsbetten, da ist Gefälle nicht so schlimme wie bei Querbetten. Das ist mir bekannt…ändert aber nichts an meiner Meinung und Einstellung in Bezug auf Freistehen.
Was auf Campingplätzen/Stellplätzen läuft, ist mir wurscht. Mir geht es bei meiner Aussage rein ums Freistehen!

 

Den Rest des Abends geht nicht viel. Kaum angekommen, fängt es draußen an zu stürmen und zu regnen. Niemand will hier vor die Tür. Also arbeite ich.

 

Gegen 22 Uhr koche ich mir Bolognese mit Tortellini. Wieder auf Strom. Gas sparen ist angesagt, zudem ist da ja auch irgendwas undicht wie mir scheint. Das Wetter aber bisher nicht gut genug, um der Sache mal auf den Grund zu gehen. 

Und solange die Induktion Saft von der EcoFlow bekommt, macht kochen mit Induktion auch viel mehr Spass. Alles geht deutlich schneller, man kann ordentlich anbraten und hat Power. Die Reinigung der Table Top Kochers ist sowas von easy. Kein Vergleich zu der Gasmulde.
Meinen Gasbrenner kann ich ja gelinde gesagt in der Pfeife rauchen, was anbraten angeht. 

Ich denke weiter ernsthaft darüber nach, Zottl auf elektrisches Kochen umzustellen. Ganz weg vom Gas. Das wäre traumhaft. Allerdings kein fest eingebautes Induktionskochfeld, zu teuer und zu unflexible, sondern weiterhin ein Table Top Gerät mit leistungsstarkem Inverter. Letztere fehlt halt noch in Zottl. 

Ein Auftischgerät mit Induktion kann leicht ausgetauscht werden und kostet nicht die Welt. Elektronik geht ja gerne mal kaputt und die Dinger gibt es praktisch überall. Und falls nicht...dann halt ein Element mit Strahlungsheizkörper oder im Notfall ne stupide Kochplatte.

 

Während und nach dem Essen arbeite ich weiter und erst gegen 2 Uhr bin ich durch. Zwar nicht dort, wo ich sein wollte, aber Video #421 ist nahezu fertig. 

Ich kann ins Bett, ohne befürchten zu müssen, von Friedrich morgen früh eins auf den Deckel zu bekommen.

 

Dann mal gute Nacht an euch alle. Heizung auf 12 Grad, draußen nur noch 3 Grad…wird es wieder Winter?

 

 

Viele Grüsse

Kai ohne Keile

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