Donnerstag, 19. Mai 2022, Grunnfarnes nach Skrolsvik, Lost Place Senja
Moin,
Huch…11 Uhr…hm…was ist los draußen? Da stimmt doch was nicht. Irgendwas ist anders als sonst…hm…hey Co-Pilot! Da stimmt was nicht! Geh mal nachschauen was draußen los ist.
Nichts passiert!
Also muss ich wohl selber ran. Verdunklung hoch…aha…da haben wir es! Es ist tatsächlich passiert! Krass!
Es regnet nicht! Wow! Auch kein Schneefall! Nein, es ist tatsächlich trocken und der sonst so graue Himmel zeigt deutlich blaue Spuren. Wow…wir bekommen wohl tatsächlich gutes Wetter heute.
Das motiviert. Hebt die Laune…doch wenn ich wüsste was noch kommt, würde ich jetzt gleich kotzen!
Aber der Reihe nach!
Erstmal aufstehen, anziehen und vor die Tür. Tatsächlich sonnig! Wow! Das bringt mich sogar von meiner Morgenroutine ab. Blog schreiben…ach…egal…ab in die Sonne.
Mir fällt ein, dass es hier ja Anzeichen von Leben gibt von vor 5000 Jahren. Mal schauen ob ich davon was finde. Ich studiere nochmal die ausgehängte karte und begebe mich ins Unterholz. Mit
dabei meine Sony mit meinem Rode Lavalier Ansteck-Mikrofon. Eigentlich ein fehlerfreies Setup.
So streife ich durchs Unterholz und finde nix!
Zurück bei Zottl mache ich uns abfahrbereit. Wir wollen heute die Region leicht wechseln und uns etwas der Geschichte widmen. Dafür geht es an einen der südlichsten Zipfel Senja’s.
60 km…ich rechne mal mit 2 h Fahrt. Einkaufen wäre auch praktisch.
Aus Grunnfarnes finde ich erstmal nicht heraus. Ist ja auch echt schwer die einzige Zufahrtsstraße zu finden. Man Co-Pilot, was navigierst du heute wieder zusammen.
Er nimmt es gelassen…Friedrich wird aber unruhig…der umsonst verfahrene Diesel und so….
Meine Motorkontrollleuchte leuchtet auch weiterhin fröhlich orange vor sich hin. Wir finden im zweiten Versuch auch die richtige Straße und düsen bergauf und durch Tunnel zurück nach Sifjord. Von
Schnee auf der Strecke nix zu sehen. Alles trocken. Die Sonne scheint. Fantastisch.
Ich rede auch fleissig in mein Cockpit Mikrofon an welches ich nun mein Rode Lavalier Ansteck-Mikrofon angeschlossen habe.
Hinter Sifjord geht es bergauf und wir kommen hoch ins Hochland. Tiefster Winter. Alles weiss. Frisch verschneit. Straßen aber frei und top befahrbar. Die Temperatur hier oben bei plus 2 Grad.
Zügig geht es durch den Passtunnel, dann stoppe ich. Einmal noch bei Schneelandschaft die Drohe in die Luft. Muss schon sein!
Hier oben ist auch praktisch kein Verkehr.
So verfolgt mich auf den nächsten Kilometern die DJI Mavic Pro in der Luft. Immer wieder stoppe ich um die Drohne am Himmel umzuplatzieren für andere Aufnahmewinkel. Dabei kommt mir ein Auto entgegen….in knapp 20 Minuten.
Im Anschluss dann zügig weiter und runter gen 84. Als wir die erreichen, düsen wir einige Kilometer und biegen auf die FV228 ab.
Dort begrüsst uns Dirt Road. Noch nichtmal Schotter, nein Dirt Road. Ohne Schotter oder nur mit wenig. Was es aber ne Menge gibt: Schlaglöcher….wobei, das wird dem nicht gerecht…es sind Schlagkrater! So tief, dass ich bedenken bekomm, das irgendwann Trittstufe oder Auspuff Bodenkontakt bekommen.
Die wohl übelste Piste auf der ganze Reise liegt genau heute vor uns. Wir rollen mit teilweise weniger als Schrittgeschwindigkeit vor uns hin. Zwischendurch wird es mal auf 500 m besser, so dass wir 30-40 km/h fahren können…dann aber wieder runterbremsen und durchschütteln lassen.
CO-PILOT…Gopf…was hast du da wieder für ne Piste gewählt? Oder hast du Google Maps verärgert, dass die uns hier jetzt dermaßen in die Pollachei schicken?!
Der Co-Pilot…schweigt…und schwankt wie ein alter Seebär bei Wellengang.
5-6 km geht es so weiter bis wir endlich auf die 860 treffen die uns nach Stonglandseidet katapultiert. Auch hier immer wieder Unebenheiten. Die einzige Straße auf der wir heute mal 90 fahren konnten war der kurze Abschnitt auf der 84. Ansonsten eiern wir mit um die 60 durch die Gegen…jederzeit bereit für eine Vollbremsung.
In Stonglandseidet biegen wir rechts auf die Fv221 ab und stoppen kurz darauf sofort. Ein JOKER. Einkaufen!
Auf dem Parkplatz stoppe ich, mache meine GoPro 10 und das Rode Lavalier Ansteck-Mikro parat…und wunder mich, warum der Tonpegel bei der GoPro nicht ausschlägt. Ein Zeichen dafür, dass kein Ton
reinkommt. Seltsam. Ich versuche verschiedene Kombinationen. Nix. Alles was in Verbindung mit dem Rode Lavalier Mikro ist, lässt keinen Ton durch. Mir schwant böses…und es bestätigt sich. Das
Rode Lavalier Miko ist im Arsch bzw. der Adapter den ich verwende um das Lavalier Mikro mit meinen Kameras zu nutzen… Gestern auf meiner Mörder-Regen Wanderung ist es wohl passiert.
Ich habe schon die Befürchtung, sämtliche Aufnahmen der Wasserschlacht sind nix geworden…doch nur die letzten beiden Shots der Wanderung sind Müll. Und das, was ich heute morgen in Grunnfarnes gedreht habe ist auch für die Katz. FUCK!
Das Ansteckmikro ist das Einzige, das mit der Sony unkompliziert funktioniert. Selbst das Rode Funkmikro nutze ich immer mit dem Lavalier…. Und auch für die Fahraufnahmen nutze ich das Lavalier…Oh fuck…ich könnte kotzen! Ohne funktionierenden Adapter hab ich hier den Ton Supergau.
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Zu gute Letzt stelle ich noch fest, dass ich gestern gut und gerne Zottl abfackeln hätte können. Denn beim Laden des Rode Funkmikros gab es wohl eine enorme Hitzeentwicklung. Der Stecker des USB Kabels ist praktisch geschmolzen und auch um den USB-C Anschluss des Rode Funkmikro st das Plastik deutlich verschmolzen und reduziert. Aber immerhin funktioniert es noch.
Frustriert und ratlos gehe ich einkaufen. Laufe ein zweites Mal weil ich mein Leergut vergessen hatte…wie immer also!
Nach dem Einkauf bin ich einige Euro ärmer aber hab immerhin wieder die wichtigsten Dinge an Bord. Eis, Schokolade und Kekse plus Milch… Das dürfte die Crew zufrieden stellen.
Weiter!
Die letzten 20 km fliegen dahin. Wir folgen der Küstenlinie. Wetter, das zwischenzeitlich mal recht wolkig war, wieder sonnig. Wir scheinen doch in die richtige Richtung zu fahren.
In Skrolsvika biegen wir links auf einen Schotter-Dirt-Road Weg ab, einspurig mit üblen Löchern drin. Folgen diesem 500 m und treffen dann auf das Gelände der Bunkeranlage. Keine Verbots- oder Fahrverbotsschilder…nix…ich fahre weiter. Komme nach ein paar weiteren Hundert Metern an einen Parkplatz und stoppe. Noch immer kein Fahrverbotsschild. Der Weg führt noch weiter….hm…ich könnte ihn zu Fuss erlaufen…könnte…oder ich fahr direkt hin…hm.
Ende vom Lied…ich mache einen Fehler! Laufe nicht, sondern fahre direkt weiter. Das endet darin, dass ich erst fast an einem rutschigen Grasstück des Weges hängenbleiben, es aber so gerade schaffe nur um dann 70 m weiter, kurz vor Ende des Weges an einem Flaggeschütz im nassen Grasweg strande und nicht weiter komme. Alles nass vom vielen Regen der letzten Tage. Dazu kommt, selbst wenn ich es bis zum Ende geschafft hätte…ich hätte nicht drehen können. Schöner Mist!
Naja, aber wenn ich schon hier stehe, schnell noch ein paar Fotos. Zum Glück ist niemand hier, der sieht was ich hier treibe….
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Danach, langsam rückwärts zurück. Schmal, leichte Kurve, links geht es die Böschung runter.
Zum Glück kenn ich mich mit rückwärtsfahren aus, komme auch nicht die Panik als wir an dem ersten Grasstück, dass wir vorhin mit Ach und Krach hoch gekommen waren, beim rückwärts bremsen ins Rutschen komme. Ist zwar ein unschönes Gefühl, aber Bremse etwas lösen, alles wird etwas schneller aber dafür wieder kontrollierbar.
Am Ende dieser Rutschpartie kann ich drehen und fahre den festgefahrenen weg zurück zum Parkplatz. Offroad Ausflug beendet.
Ich parke, häng das Solarpanel raus. Es ist 19 Uhr rum. Die Sonne noch hoch am Himmel, das Panel generiert 100 Watt. Cool!
Nachdem das erledigt ist, schnappe ich mir meine Kamera und schaue mich um…Bunker…Tunnel…Geschütze…Kommandobunker…überall Ein- oder Ausgänge…krass. Vieles ist zugänglich… Doch von innen will ich mir das morgen in Ruhe anschauen. Es gibt keine Verbotsschilder…somit erlaubt?
Die Sonne steht auch um 22 Uhr noch am Himmel…Sonnenuntergang erst gegen Mitternacht. Aufgang…kurz darauf!
Ich setze mich an den Laptop und arbeite etwas, koche Kartoffeln und entscheide: heute gibts Raclette.
Käse, Gurke, Zwiebeli sind auch an Bord. Perfekt.
So sitze ich um 23 Uhr in Zottl und mampfe vor mich hin. Muss aber immer wieder rausrennen um den Sonnenuntergang zu fotografieren oder zu filmen. Gut braucht der Käse immer einen Moment bis er geschmolzen ist. Das perfekte Essen heute also.
Die Sonne geht unter, leider mit einem kleinen Wolkenband am Horizont…und kurz darauf sehe ich, wie die Berge im Osten wieder rot glühen…aha..Sonnenaufgang. Vielleicht sollte ich jetzt doch langsam mal ins Bett….
Um 2 Uhr liege ich in eben diesem und um halb drei ist Schluss für heute. Draußen keinerlei Dunkelheit mehr…24 h Tageslicht. Krass!
Gute Nacht und bis morgen.
Viele Grüsse
Kai
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