06.04.2022 Mittwoch, Sörlenangsbotn, Lyngsalpan, Bootsfahrt, PP vor Tromsö
Moin,
10 Uhr…alles wie immer. Draußen helles grau, knappe Plusgrade, der Parkplatz noch immer ziemlich leer und einen Plan haben wir auch…zumindest für die nächsten Stunden.
Als ich nach links Blicke, zu meinem schlafenden Mitreisenden, fehlt aber einer. Der große, dicke, weisse….der Co-Pilot. Der kleine braune Friedrich liegt hier und pennt selig vor sich hin. Aber
wo ist der große Weisse? Seltsam! Der ist doch sonst nicht so früh auf.
Naja, weit kann er nicht sein. Ich schnappe mir also als erstes mein Handy und mache die Social Media und YT Runde.
Gegen 11 Uhr stehe ich auf…an einem Mittwoch. So kann das nicht weiter gehen. Wir müssen morgens wieder früher aus den Puschen kommen…denke ich mir. Aber andererseits…ach was solls. Die Tage
werden länger…somit abends mehr Zeit für was auch immer.
Ich tapse nach vorne, öffne den Vorhang zum Cockpit und erschreck mich schier zu Tode. Das hatte ich ja schon wieder völlig vergessen…da hockt einer! Der Co-Pilot. Mit seinen Bamsemums in der
Tatze.
Ich muss erstmal kurz durchschnaufen auf den Schreck. Er schaut ganz harmlos aber deutet auch klar an, die Bamsemum sind seine. Die hegt er wie einen Schatz, hab ich das Gefühl. Ob er sie
jemals…naja…also ob sie jemals weniger werden werden?
Naja…egal…anderes Thema…da ich nachher noch vor die Tür will, ein ordentliches Sandwich Frühstück und nebenher Blog von gestern tippen.
Und als das alles erledigt ist, wärmer anziehen und ab vor die Tür. Am Heck sehe ich: so komme ich nicht an den Keller. Schneewand hinter uns. Muss n Meter vor fahren. Schnell gemacht und schon
komme ich auch an meine Schneeschuhe.
Die Tubbs sind schnell an den Füssen auch sonst ist alles dabei was mit muss. Das Wetter leider weiterhin auf der wolkigen Seite. Himmel wie Boden sind weiss. Die Berge in Wolken/Nebel verhüllt. Trocken soll es immerhin bleiben und mit um die Null Grad ist es auch nicht sonderlich kalt.
So stapfe ich, mittlerweile alleine auf dem Parkplatz, über eben diesen. Vor zu der Komposttoilette und daran vorbei in Richtung Wanderbeschilderung.
Zwei Trails starten hier, einer mit 4,irgendwas Kilometer und einer mit einem,irgendwas Kilometer.
Der 4er geht ziemlich weit in die Berge rein, das ist mir etwas unsicher bzgl. Lawinengefahr. Immerhin sind wir hier in den norwegischen Alpen und die Berge bis 1.834 m hoch. Also laufe ich
erstmal den kurzen Weg, wie mir scheint, führt der lange auch dort vorbei, so kann ich vor Ort immer noch entscheiden ob ich weiter laufen will oder nicht.
Dann mal los. Durch einen verkrüppelten Birken Wald, der sehr lichte ist, auf einem Pfad auf dem schonmal jemand gelaufen ist. Vorbei an einer schönen Grillstelle mit Schwenker!
Dann ein weiteres Schild…4 km Trail links, 1 km Trail rechts…oh..was liegt denn da rum? Säckeweise liegen hier im Gelände Holzschnipsel rum. Was machen die denn hier? Bestes Holz. Das brennt doch sicher super! Seltsam….später fällt mir ein…damit werden wahrscheinlich die sumpfigen Wege begehbar gemacht, nach der Schneeschmelze.
Ich folge dem Schild also in Richtung rechts und wundere mich, ob die Richtung wohl stimmt. Ein Stück weit sehe ich noch andere Spuren im Schnee…dann nix mehr. Auch kommt kein Schild mehr. Ein
checke auf Google Maps zeigt: völlig falsche Richtung!
Was soll der Scheiss denn nun wieder? Ich laufe in verschiedene Richtungen, finde unter dem vielen Schnee aber weder einen Weg noch eine weitere Richtungsanzeige in Form eines Schildes.
Nix!
Schließlich entscheide ich mich, querfeldein zu laufen und anhand Google Maps die Brücke über den Fluss zu finden. Die hatte ich auf Google Maps gesehen. So stapfe ich also mitten durch diesen
lichten Birkenkrüppelwald durch unberührten Schnee. Hat auch was! Aber etwas komisch ist es schon.
Schon als ich die Querfeldeinentscheidung treffe, sehe ich weiter vorne Hütten stehen, so steuer ich auch auf diese zu.
Die Hütten wirken völlig verlassen, kein Mensch. Fast schon etwas unheimlich…und einige Meter weiter, vorbei an den Hütten, sehe ich dann zum einen einen ordentlichen Weg und zum anderen die
Brücke.
Der Fluss unter der Brücke taut bereits schon gut auf, die Brücke, eine eigentlich feste Holzbrücke, schwankt gut als ich drüber laufe und ein par Faxen mache…
Und im Anschluss geht es weiter, quasi am hier noch zugefrorenen Fluss entlang. Ich folge dem ein oder anderen Schild und den Fussstapfen die hier schon einer ohne Schneeschuhe hinterlassen hat. Tiefe Fussstapfen. Muss anstrengen gewesen sein ohne Schneeschuhe.
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20 Minuten später stehe ich an einer zugefrorenen Fläche. Ein check auf Google Maps sagt: Ziel erreicht! Dies ist der wunderschöne, grün, türkis, blaue See. Hm…ja…also heute eher nicht.
Zugefroren, weiss…nix farbiges zu sehen.
Gut, war zu erwarten gewesen, macht es dennoch nicht schöner. Hier also lieber im Sommer als im Winter hin latschen.
Einen kleinen Hügel erklimme ich noch, finde eine offene Hütte, ein Plumpsklo und ne Feuerstelle. Definitiv ein Spot für den Sommer. Auch am Start der Wanderung hatte ich ja eine Feuerstelle mit Schwenker und Bänken gesehen.
Ich genieße die Aussicht von der kleinen Erhöhung, den Blick auf den weissen See und in die andere Richtung gen verschneite Berge und Meer. Nicht hässlich…selbst bei diesem Nicht-Fisch-nicht-Fleisch-Grau-in-Grau-Wetter.
Ein wenig verweile ich und genieße die Ruhe, laufe dann aber wieder zurück zu Zottl. Wir wollen ja heute noch weiter und mit meinem Aufklärer will ich noch was testen.
Mir ist nämlich gestern morgen eingefallen, wie ich die Drohne mit meinem iPhone 13 steuern könnte. Bei meinen SSD Festplatten war jeweils ein USB auf USB-C Adapter dabei. Für das iPhone hab ich nur ein USB-C Daten/Ladekabel. Der DJI Controller kann aber nur USB. Aber…mit USB auf USB-C Adapter, müsste das doch dann jetzt mit der Drohne Funktionieren.
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So stapfe ich zurück zu Zottl. Dort wird dann doch erst kurz Zottl durchgefegt und gewischt und im Anschluss der Drohnentest gemacht.
Und siehe da…ich Genie! Es funktioniert. In den DJI Controller den USB auf USB-C Adapter, dann das iPhone Kabel rein und das andere Ende ins iPhone…zack…läuft.
Somit heute der erste Flug mit dem iPhone 13. Erstmal nur etwas hier um den Platz, dann mutiger und weiter. Funktioniert!
15 Minuten später landet die Drohne wieder auf dem Parkplatz. Cool! Sicher schöne schwarz-weiss Aufnahmen gemacht.
Zusammenräumen. Müll entsorgen. BioToi Urinbehälter leeren. Abfahrt!
Zurück über die üble Rumpelstrecke. Wir fahren 15 km 30-40 kmh. Erst gegen Ende, kurz vor Svensby können wir kurzzeitig mal 60-70 kmh fahren. Die Strecke, halb gefroren, halb getaut, zerfurchte
Schneewehen teilweise, Bodenwellen…ein Alptraum für jeden Camper! Macht keinen Spass und ist sau anstrengend weil ich dauernd Schnee, Eis, Löcher, Wellen erkennen, umkurven, abbremsen oder
umschiffen muss. Dazu fahre ich häufig mittig, so muss ich also auch den wenigen Gegenverkehr gut im Auge behalten.
Bin echt froh, als wie am Hafen ankommen. Und wie gestern, läuft auch heute schon die Fähre ein. Keine 5 Minuten später legt sie an, entlädt ihre rollende Fracht und wir düsen aufs Boot. Bei der
Auffahrt werden wir von einem Matrosen fotografiert, die Rechnung wird zugeschickt. Keine Ahnung, was es kostet.
20 Minuten dauert die Überfahrt auf einer praktisch leeren Fähre. 6 Autos sind wir, 1/5 voll der Dampfer.
Erst eine ruhige Überfahrt, werden die letzten 5 Minuten doch noch schön wellig. Der Kahn schlingert und rollt und wackelt. Geil!
Der Co-Pilot klammert sich an seine Bamsemums und Friedrich wiederum an den Co-Pilot. Aber alle behalten ihre Watte bei sich.
Kurz nach der Schaukelei erreicht die Fähre Breidvik. Alle man runter. Ich lasse alle anderen vor mir von der Fähre und fahre als letzter runter. Weise Entscheidung. Die 91 geht hier nämlich teilvereist und rumpelig weiter. Bodenwellen, usw. Wieder kommen wir nicht schnell voran. Aber ist ja auch egal.
Statt wie vorher, Blick auf den Fjord, haben wir nun Blick auf die Berge zwischen denen wir hier durchfahren. Weites Tal, doch der Blick reicht links und rechts nicht weit. Bäume und Berge….Wolken…
Bei tollem Wetter sicher eine coole Strecke, heute…semi-cool.
Einzige Überraschung ist eine einspurige Metallbrücke mit HOLZBODEN. Kein Scheiss! Da fahren die mit 40 Tonnern drüber…
Und wie ich so vor mich hin überlege, es auf 18:10 Uhr zu geht mein Handy mich erinnert, dass ich den Blog noch freischalten muss…sehe ich plötzlich links einen geräumten, schönen, Parkplatz…Vollbremsung! Das ABS tackert, Zottl verzögert nur wiederwillig….hey…cooler Parkplatz, da könnten wir ja auch bleiben… Kurzer Blick auf Google Maps…oh..das ist ja unser Ziel!! Dachte, das ist noch ein Stück weiter…aber scheint, wir sind angekommen…und fast noch dran vorbei gefahren!
Von Friedrich ernte ich für diese abrupte Bremsaktion einen bösen Blick. Scheint, er ist dabei etwas verrutscht:
„Schnall dich an!!!! Dann verrutscht du auch nicht beim Bremsen!“
Sein Blick wird durch meine Aussage nicht freundlicher!
Kurz vor die Tür. Schauen wo wir sind. Etwas von der Straße zurückversetzt, getrennt durch einen zugeschobenen Grünstreifen. Die wenigen Autos brausen hier gut vorbei. Man hört sie, aber stören tut es uns nicht. Für ne Nacht geht das gut.
Laptop auf den Tisch. Final Cut öffnen und schneiden. Oh…Blog muss ich noch live schalten…!
Bis 19:30 Uhr schneide ich kurz, dann kommt das Essen von gestern auf den Herd und 20 Minuten später schaufel ich mir die Lachsnudeln direkt aus dem Topf in den Mund…heiss!
Bis Mitternacht schneide ich, um 1 Uhr liege ich im Bett und um halb zwei lege ich das Handy weg.
Neben mir zwei Fellfüsse die selig vor sich hin watten.
Gute Nacht und bis morgen
Kai und das wattende Team
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