31.03.2022 Donnerstag, E6 Parkplatz nach Jökelfjord….mit Überraschung
Hallo zusammen,
Guten Morgen…nachdem ich heute um 3 Uhr erst im Bett lag, ist es heute 10 Uhr als ich aufwache. Der Tag verschiebt sich wieder irgendwie ungesund. Aber was solls…
Neben mir schläft noch alles, also die morgendliche Social Media Runde im Bett, dann aufstehen, Zottl ist schon schön warm, und ne Runde duschen. Mit kurzen Haaren macht das wieder Spaß!
Danach…Blog schreiben…dann vor die Tür, wie schaut es aus auf unserem beleuchteten Parkplatz?
Wir sind noch immer alleine, der Schneepflug kam irgendwann mal vorbei aber sonst…niemand. Der Himmel gestaltet sich auf der einen Seite freundlich, auf der anderen Seite bedrohlich düster. Ist
ja klar, dass wir in die bedrohliche Richtung fahren, oder? Aber egal…
Mittlerweile ist es auch schon Mittag, somit schmeisse ich meine beiden Kumpanen aus’m Bett und setze sie vorne auf den Beifahrersitz. Der Co-Pilot schielt dabei schon wieder nach der Tüte mit schoggierten Marshmallow Bären. Die räume ich mal lieber schnell…äh…ziemlich leicht als ich sie in die Hand nehme…die ist ja leer!!!
Als ich mich zum Co-Pilot umdrehe, meine ich ihn noch kurz kauen und grinsen zu sehen… Wie schafft er das nur immer wieder!!!
Naja, die Tüte fliegt also in den Müll, ich räume noch schnell auf und schon rollen wir kurz darauf vom Parkplatz. Durch ein klein wenig Neuschnee und bei immer besserem Wetter. Fast schon Traumwetter, denn auch die dunkle Wolke in unserer Richtung ist, völlig überraschend, weg!! Geil!
Die E6 ist schneebedeckt, hier und da taut es aber auch und Asphalt ist zu sehen. So rollen wir am Altafjord entlang. Blick rechts…Wasser…oh..Moment..da in der Ferne…Hurtigruten.
So fahren wir den nächsten Parkplatz kurz raus und ich schieße mit dem 600 mm Objektiv der lädierten Canon noch ein paar Bilder und Videos des Dampfers vor weissen, frisch verschneiten Bergen, milchig blauer Himmle und dunkelblaues Meer. Nice!
Nun aber mal weiter. Wo geht es eigentlich hin?
Das erklärt der Co-Pilot erst kurz vor unserer Abfahrt…er will nach Jökelfjord. Warum? Weil er den Namen cool findet und ihn sich merken kann. Aha! Na dann!
Da Friedrich keinen Einwand hat und ich ohnehin nix zu melden, ist dies nun unser Ziel. Stunde Fahrt, etwas über 60 km. Easy…denke ich und täusche mich ziemlich!
Die E6 ist aber easy, leicht Berg und Tal, links und rechts, immer am Meer entlang, durch einen langen Tunnel und weiter. Sehr geil!
Begleitet von Sonne, Sonne und Schneefall, Wolken und der ein oder anderen etwas kräftigeren Steigung.
Bei Langfjordbotn verlassen wir das Wasser kurz, fahren über einen Berg und kommen kurz vor Alteidet an einen Abzweig…Jöklfjord.
Was ich dann sehe, jagt mir aber kurz ein Schauer über den Rücken. Die Straße führt nach dem Abzweig gleich steil den Berg entlang bergauf. Mit viel Schwung die Abzweigung nehmen ist auch nicht. Die Straße macht gleich nach dem Abzweig einen links Knick, da kommt man maximal mit 30 kmh rum…und als wir abbiegen, kommt uns genau an dieser Stelle auch noch ein Van aus Esslingen entgegen…echt jetzt?
Man…Ich bremse auf Schritttempo runter, biege ab, um die Linkskurve und dann sofort aufs Gas. Zottl beschleunigt und mit 30 km/h beginnen wir den Anstiegt. Straße weiss geräumt, rutschig. Und das merke ich auch, die Räder greifen zwar, aber nicht so richtig tief, nur oberflächlich. Die Strecke nicht angeraut, nicht besteinschleudert. Eher schneeglatt! Ist das hier wirklich eine gute Idee????
Zu Spät, wir sind schon am Berg, jetzt müssen wir hoch. Ich beschleunige weiter, bemerke immer wieder wie die Räder nicht so richtig greifen, nehme Gas weg und so würgen wir uns im 2 Gang den Berg hoch. Aber der geht ewig…wo fahren wir hier hin, frage ich mich? Wir wollten doch nur an den Fjord. Das es hier nochmal über hoch geht, davon hatte der Co-Pilot nix gesagt….
Zeit, ihn böse anzuschauen, hab ich jedoch nicht. Volle Konzentration auf die Strecke, Grip und Geschwindigkeit. Nach 300 m steil bergan kommen nun auch noch Kurven dazu. Das macht es nicht besser, wir gewinnen ordentlich an Höhe und kommen der Baumgrenze bedrohlich nahe. Und es geht immer weiter Bergauf. Es hört nicht auf. Immerhin wird es aber etwas flacher, was mich etwas entspannen lässt. Wir dürften es wohl schaffen….wenn uns die Bodenwellen nicht noch den ganze Zottl zerlegen… Wir fahren mittlerweile 50 und jagen so über die Straße die immer wieder mit Bodenwellen gespickt ist und uns fast hüpfen lässt. Krasse Strecke, und das wie aus dem nichts.
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Als es flach wird, ich mich etwas dekonzentrieren kann, schaue ich rüber zum Co-Pilot, der grinst wieder so komisch…ist das die Rache für neulich
morgens als ich ihn losschickte die Heizung höher zu drehen…hm… Seit wann kann sich sein Wattehirn Dinge merken?? Das wird ja langsam unheimlich…
Die Steigung ist also geschafft, puh, die Unebenheiten bleiben jedoch und schütteln uns immer wieder durch. Ich ernte wieder warnende Blicke von Friedrich…ja, ich fahr ja schon
langsamer.
Die Landschaft….weiss…um uns rum Berge, die Straße schmal, mit reduzierte Geschwindigkeit passen Autos aber gut aneinander vorbei. Bitte einfach keinen LKW oder Plug hier. Das würde eng werden.
Auf der Jökelfjord Seite geht es moderat bergab, kurz vor dem Ort biegen wir rechts ab und schon ist vorbei mit Entspannung. Was n das für ne Straße?
Ziemlich einspurig und weich! Der Untergrund nicht so fest wie auf der Hauptstraße. Ich merke, wie Zottl unwillig wird, hier zu fahren. Spüre mehr Widerstand, er verfolgt im weiteren Verlauf
gerne mal seine eigenen Ziele und ich muss immer wieder korrigierend eingreifen. Der Neuschnee ist hier nicht so richtig geräumt sondern nur Plattgefahren, und dadurch nicht wirklich griffig.
Temperatur zeigt minus 2 Grad an, also der Schnee auch nicht gut durchgefroren. Das ganze fühlt sich an, als würden wir über Watte fahren. Lass hier bitte jetzt niemanden entgegen kommen. Null
Ausweichstellen und ich will hier um Himmels willen nicht anhalten und im Stand noch irgendwie tiefer einsinken und nicht mehr weg kommen.
Die Strecke ist kurvig, wir rutschen durch diese und ich verfluche ein wenig den Co-Pilot für die Zielwahl. Bin echt am kämpfen mit der Strecke!
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Und es geht noch zig hundert Meter so weiter, auch kleine Steigungen sind noch mit dabei. Ich komme ins Schwitzen bis wir dann ENDLICH am Ziel angekommen sind. Ein irgendwie schräger Wanderparkplatz. Nicht ganz fernab von Häusern, aber egal. Komme was wolle, wir pennen hier mindestens eine Nacht nach dem Kampf mit der Anfahrt.
Co-Pilot scheint zufrieden mit der Location. Friedrich, glaub noch etwas mitgenommen von der Fahrt, rührt sich nicht. Er schaut aber den Co-Pilot etwas grummelig an!
Ich drehe Zottl noch kurz und mache mir dann einen Happen zu Essen. So ne Strecke auf leeren Magen…Hunger!
Wir stehen hier super, etwas oberhalb vom Fjord, Berge um uns rum und nix los. Ob die Häuser hier bewohnt sind…ich glaube nicht. Nur am 250 m entfernten Hof sehe ich Leben. Ein Auto kommt ne Stunde nach unserer Ankunft vorbei, schaut, dreht und fährt wieder. Wohl das dörfliche Begrüssungskommitee.
Das Wetter nicht Fisch nicht Fleisch. Vom Sonnenschein ist nix mehr übrig geblieben. Grau, wolkig, Hochnebel oder so. Daher setzte ich mich mit meinem Futter an den Laptop und mache Blog und Video für heute Abend parat.
Im Anschluss, es geht auf 16 Uhr zu, kurz vor die Tür. Hier soll es einen Gletscher geben, den 9. größten Norwegens der sogar ins Meer kalbt. Und tatsächlich, hinten im Fjord thront er am Berg. Gut zu sehen. Auch einen Wanderweg dorthin gibt es. Den Einstieg suche ich und finde ihn auch wohl, doch ist der weg Unter nem Meter Schnee vergraben. Selbst mit Schneeschuhen nicht wirklich ein Spass. Ich verwerfe also die Wanderung von 7 km bis an den Gletscher. Da warte ich lieber noch einen Moment und lasse um 17 Uhr bei etwas Sonne die Drohne in die Luft. So kommen wir dem Eisteil auch etwas näher.
Nach Flug und Sonne zieht es zu und beginnt immer wieder zu schneien. Ich mache mich ans Kochen. Will endlich meiner Suppe machen mit Kartoffeln, Karotten, Sellerie, Lauch und Hühnchenfleisch.
Gegen 19:30 Uhr ist sie fertig und ich kann mal wieder was gescheites essen. Lecker!
Den Abend über schneide ich Video, schaue immer mal wieder raus und sehe Schneefall und keine Polarlichter. Schade! Aber der Spot wäre ohnehin nicht so praktisch. Dennoch…Gletscher mit Polarlicht
wäre schon cool gewesen.
Gegen Mitternacht schalte ich den Laptop aus, schaue noch mal bei YT rein und beantworte ein paar Kommentar und freue mich über das positive Feedback zu Video #360 und liege ne halbe Stunde später im Bett. Neben mir, wie immer, der weisse Teufel und Friedrich.
Gute Nacht und bis morgen.
Kai und das teilweise teuflische Team.
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