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#368 Nordkapp - 24 h ganz oben

Sonntag, 06.03.2022, Nordkapp und Flucht vor Sturm

 

 

Guten Morgen,

 

Endlich mal nicht um 6 Uhr wach. Am Nordkapp erwache ich erst um 8 Uhr. Ich sollte länger hier bleiben, wenn ich hier gut schlafe.

 

Der erste Blick gilt wie immer meiner Umgebung. Links neben mir schläft noch alles, nach vorne hin wird es heller. Blick raus…hm…doch sehr grau. Parkplatz noch komplett leer bis auf den Camper, der uns gegenüber steht.

 

Verdunklung wieder zu, Handy hervorkramen, das morgendliche Ritual beginnt.

 

Gegen 9 Uhr stehe ich auf, Schüssel mit Cornflakes und Milch als morgendliche Stärkung. Im Anschluss mal einen Fuss vor die Tür. Da trifft mich dann auch fast der Schlag. 

Wir sind komplett eingeschneit! Rund ums uns liegt eine bis zu 40 cm hohe Schneewehe! Wir kommen hier nicht mehr weg. Gut, wir müssen heute nirgendwohin, wollen ja noch eine Nacht bleiben, dennoch ein komisches Gefühl. Mit Ketten könnte es gehen, dennoch, die Aufsetzgefahr wäre gegeben, der Schnee nicht sooo fluffig. 

Aber egal, da niemand irgendwohin muss…, alles easy. 

 

Es windet noch ordentlich, somit schnell wieder zurück an den Rechner. Das Wetter sollte im Lauf des Tages immer besser werden, somit verschiebe ich Filmaufnahmen auf einen späteren Zeitpunkt. 

Jetzt, ab an den Rechner. Ich muss schneiden!

 

Bis Mittag sitze ich am Laptop und arbeite, ja, an einem Sonntag, am Nordkapp. Ich arbeite jeden Tag, freie Tage gibt es nicht mehr. Da ich mit dieser Arbeit nun mein Einkommen generiere, darf ich Videos schneiden werden und Content erstellen. Es macht mir noch immer ne Menge Spaß. 

Mit MacBook und Final Cut läuft es mittlerweile auch besser. 

 

Die Rechenleistung des MacBook ist phänomenal! Und alles ohne ein einziges Lüftergeräusch. Krasses Teil!

 

Jetzt aber mal Schluss, Pause ist angesagt. Ich schnappe meine Kamera und laufe rüber ins Nordkapp Center. Dort werde ich sehr freundliche Empfangen, zahle meine 30 EUR Eintritt und darf danach in den Gift Shop. Ein wenig schräg ist es ja schon…Eintritt zahlen um etwas kaufen zu dürfen…aber egal, wer 5.000 km fährt um hier hin zu kommen, der kann auch noch 30 Euro berappen. Immerhin darf ich hier ja auch kostenlos nächtigen, hab nen Mülleimer gefunden und ne tolle Zeit hier oben. 

 

 




Im Gift Shop schaue ich mich kurz um, finde nach mittellanger Suche, was ich benötige, zwei Tassen und und dann noch…hm…wo steckt der denn..ich sehe nur Elche..hm…ah…da ist er ja! Dietmar wollte noch einen kleinen Bär haben, Nordi2. 

 

An der Kasse wird gezahlt und da nix los ist, komm ich noch mit den Kassiererinnen ins Gespräch. 

 

Danach, zurück zu Zottl. Dabei stelle ich fest, dass sich das Wetter zunehmend freundlicher gestaltet. Der Himmel zwar noch zu, aber heller. 

 

Ein Drohnenflug…hm…ja, warum nicht. Hoch mit dem Luder. Der Wind macht es jedoch schwierig, auch spinnt die Drohne etwas, will nicht Aufzeichnen wie ich das von ihr verlange. Verdammte Technik. Dann fällt auch noch das Video aus. Die Verbindung zwischen Handy und Controller fällt aus. Ich muss landen und neu starten. 

 

Nach diesem durchwachsenen Flug schnell wieder zurück in Zottl und aufwärmen. Kalte Fingerli…mal wieder.

 

Drinnen chillen Meister Co-Pilot und Geselle Friedrich vor sich hin. Schauen dem Schneepflug zu, wie er die Parkplätze räum und kurz darauf direkt vor uns steht und uns ne Abfahrtsspur frei räumt. Vielen Dank….wenig später hupt es. Hä?

Ich drehe mich um, steht dort der Front Loader Schneepflug Fahrer. Ich springe vor die Tür und er meint, ob ich später bitte Umparken könne auf den Parkplatz hinter uns. Unseren derzeitigen Parkplatz möchte er sperren. Heute kommen keine Kreuzfahrtschiffbusse, da brauchen sie nicht so viel Parkraum. 

Klar, logisch, kein Problem, ich parke um. Geht klar! Bedanke mich bei ihm für die Info und die tolle Räumarbeit, schon ist er weg und bewegt weiter Kubikmeter Schnee. Was ein geiler Job! Das wäre genau meins!

 

 

 

                 

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Zurück in Zottl, etwas schneiden und gegen 14 Uhr parke ich um. Front Row. Links vom Center, mit Blick auf Meer und Nordkappkugel. Aber auch sehr exponiert. Der Wind jedoch von der Stärke her nicht störend. Kein Schaukeln in Zottl.

 

Später laufe ich noch eine Runde mit der Kamera ums Nordkapp Center, nochmal vor zur Kugel. Nix los heute, ohne Kreuzfahrer stehen hier nur 10 PKW und ne Handvoll Camper. 

 

Ich streife also durch die Gegend, das Center schaue ich mir heut nicht im Detail an, das sah ich ja vor 3 Jahren schon. Keine Lust, ehrlich gesagt. Vielleicht morgen…na…wenn ich wüsste!

 

Später wieder aufwärmen in Zottl und zuschauen, wie das Wetter immer besser wird und aufmacht. Wird das heute noch ein Jackpot-Tag? Nordkapp, klarer Himmel, moderater Wind und, ich wag es kaum zu sagen, Polarlichter!?

Die Sonne nähert sich ihrem Untergang, ich somit wieder vor der Tür, filmen, fotografieren, genießen. Der Untergang dauert lange, leider nicht perfekt, denn am Horizont sind noch einige Wolken in Richtung Westen. Über uns schaut es aber klar aus. Ich hoffe, dass der Wind den Himmel noch sauber putzt.

 

Die Dämmerung geht ewig. Gegen 17 Uhr setze ich mich in Zottl und bereit alles für den Abend vor. Kameraeinstellungen fürs Filmen und fotografieren anpassen:

 

Manueller Modus

Bildstabilisator aus

Manueller Fokus

Weissabgleich auf „sonnig“

ISO zum filmen auf 16.000 (Sony Alpha S7 III)

Belichtung 1/10 plus/minus

 

Für die Fotos: 

ISO je nach Gegebenheit 500-1500

Belichtung 3-6 Sekunden

Blende 1.8

 

Akkus zusammensammeln, voll sind sie, Speicherkarten leeren. Stativ klar machen, Stirnlampe bereit legen. Mütze und Handschuhe in die Jacke. 

 

 

Ich bin bereit….als es plötzlich an der Tür klopft. Hä?
Und was dann passiert...ist ein Abwägen, Risiko eingehen, Hoffen...und ob sich das wirklich gelohnt hat, dazu mehr im nächsten Blog und Video.

Viele Grüsse und bis morgen.

Kai


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