#331 Koli Nationalpark - Ein normaler Tag

Donnerstag 27. Januar 2022,  Koli Nationalpark, Ukko Koli Skigebiet

Guten Morgen

wir stehen an der Liftstation des Koli Nationalparks, hinter uns Wald und um uns rum Kratzgeräusche. Was geht ab? Will da ein wildes Tier in Zottl? Aber es kratzt nicht am Van, nee, am Boden...

Blick raus...ah...der Traktor mit Schneefräse...Ohrenstöpsel tiefer ins Hirn und weiter pennen.

Um 10 Uhr bin ich dann wach und kann ans Aufstehen denken. Passieren tut dies aber erst 30 Minuten später. Bin heut etwas antriebslos, weiß nicht was machen und auch das Wetter ist keine Hilfe: grau! Letzte Schneeflocken. Über Nacht gab ein paar cm, auch das haut mich nicht vom Hocker.

Schließlich ziehe ich mich dann aber doch ordentlich an und gehe mit Kamera bewaffnet vor die Tür. Ich will mir die Talstation anschauen und fragen, ob ich für die Übernachtung zahlen muss und ob es überhaupt erlaubt ist.

Der Parkplatz am heutigen Donnerstag ist gähnende leer, aber ziemlich groß. Ich stehe weeeeit weg von der Talstation und laufe erstmal 500 Meter bis dort. 

Treffe unterwegs noch auf ein Wanderschild und ein paar versprengte Skifahrer die ihre Ski irgendwohin tragen. 

Die Talstation macht einen guten Eindruck, nicht verranzt oder alt. Die Preistafel hängt aus und man kann hier Ski und Boards für 21 EUR pro Tag leihen. Das Skiticket kostet glaub 32 Euro... ich habs gerade nicht im Kopf...im Video ist die Preistafel abgebildet.

Bevor ich aber nach dem Parkplatzpreis frage, schaue ich mich erst noch etwas um. Neben dem Haus geht eine Treppe zum Lift hoch. Dort angekommen stehe ich vor einem Doppelmayr Lift, Zweisitzer, etwas älteres Modell. Wende ich mich nach rechts, sehe ich die Partyzone. Der Wohnraum des Restaurants ist um ein Zelt erweitert. Aber es ist nix los. Dabei sicher schon 11:30 Uhr. Auch Skifahrer sind kaum zu sehen. Komplett tote Hose. 

Ein Blick auf den Pistenplan zeigt, ein Stück weiter unten schlängelt sich noch ein Schlepplift durch den Wald, das Skigebiet geht auf ca. 350 m hoch hat zwei schwarze, blaue und rote Pisten. Alles da was man braucht. Denke, einen Tag lässt es sich hier aushalten. 

Einen kleines, sich im Kreis drehendes, Schneekarussell finde ich noch. Das wäre jetzt was für Co-Pilot und Friedrich. Würde ihnen sicher Spaß machen...bei +20°C.

Die Pisten sehen in top Zustand aus, Schnee haben sie auch genug. Vergeblich suche ich aber nach einem Weg von hier unten hoch auf den Berg. Ich habe Schneeschuhe dabei...nagelneu...TUBBS...die müssen mal eingeweiht werden. Auf den Wanderkarten ist jedoch kein Weg eingezeichnet. Klar, ich könnte die Piste hoch latschen...aber mal ehrlich, Ich will mich nicht umbringen!

Wieder an der Kasse angekommen, frage ich nach den Kosten für den Parkplatz und ob es okay ist, wenn ich noch bis morgen dort geparkt bleibe. Kein Problem, sagt mir der sehr freundliche Verkäufer in top Englisch, ich könne bleiben, kostet nix. 

Ich bedanke mich freundliche, verabschiede mich und latsche zurück zu Zottl.

Ja, und das solls gewesen sein für diesen Tag. Ich mach nix mehr...naja, stimmt nicht, ich schneide den gesamten Nachmittag und Abend. Verbringe den Tag also im gemütlichen Zottl. Ich liebe es.

Die Heizung brummt, bei gerade mal minus 3 Grad draußen, ist es überall kuschlig warm. Co-Pilot und Friedrich schnarchen hinten leise vor sich hin und ich hab meine  Ruhe bei top Internetempfang. Video Upload null Problem. Und ruhig ist es on top.

Einzig für einen Drohnenflug gehe ich nochmal vor die Tür. Das Wetter zwar bescheiden, aber irgendwas brauchbares wird's schon geben...hoffe ich!

Abends überkommt mich dann doch noch etwas Aktionismus. Ich packe meine Induktionsplatte aus und mache mir ein feines Süppli mit Fleisch, Kartoffeln, Karotten und leckeren und super gesund aussehenden Westfälischen Trockenwürsten. Ein Königsessen an einem faulen Tag. Dazu ein lecker Jever. Mehr braucht es für mich nicht!

So endet der Tag bei mir um 2 Uhr nachts, gut was weggearbeitet heute. Und morgen...ach...sehen wir dann...draußen schneit es leicht, ich geh pennen.

Gute Nacht von uns und viele Grüsse aus Koli.

Kai und das verschlafene Team