Hallo zusammen,
guten Morgen aus Italien. Da, wo immer die Sonne scheint, es immer warm ist und der Himmel besonders blau ist….naja…soweit das Klischee. Denn für den Platz, wo wir sind, scheint das jemand nicht berücksichtigt zu haben.
Denn: ich höre Regentropfen auf Zottl's Dach fallen! Ich glaub, ich steh im Wald. Hochsommer, die ganze Schweiz und das angrenzende Ausland schwitzt. Und wir stehen hier, im Regen! DA haben wir es wieder.
Ich checke mal kurz das Regenradar, zum Glück ist hier ordentlicher 4G Empfang. Und was sehen meine noch müden Augen: eine Regenwolke in der ganzen Region! Und die ist genau über uns! Das gibt es
doch gar nicht! Mit mir macht bald keiner mehr eine Ausfahrt. Gestern bei der Bike Tour schon Regen und jetzt heute morgen.
Ich bleibe erstmal im Bett liegen, ist erst 8 Uhr und bei dem Wetter muss ich ohnehin nicht vor die Tür. Draußen auch noch alles ruhig.
Hm…oder aber ich nutze die Zeit und gönne mir eine schöne Dusche! Klingt auch gut. Also: Truma Boiler auf BOOST Funktion, Heizung auch an. Wobei ich erst die Heizung anstelle und hochheizen lasse
und dann den Boiler booste. Sonst käme keine Heizungswarmluft.
30 Minuten später herrschen im Bad sommerliche Temperaturen und das Wasser ist auch hieß. Ab geht’s unter die Dusche. Herrlich…immer wieder!
Nach dem Duschen alle Fenster auf im Bad, Duschwanne kurz trocken reiben, den Rest macht der Durchzug.
Was macht das Wetter? Oh...wieder trocken. Geh ich mal vor die Tür und schaue, was der Rest der Mannschaft so treibt.
Jens, wie so häufig, sitzt bei offener Tür in seiner Dinette und kämpft mit Videos und Speicherplatz. Dabei sehe ich aber schon die wichtigen Dinge rumliegen: eine Kartoffelreibe und die
Kartoffeln von gestern Abend. Er wollte ja heute Morgen noch ein Rösti machen. Lecker!
Damit beginnt er dann auch gleich nachdem er seinen Datensalat sortiert hat. In der Zeit trockne ich Tisch und Stuhl ab, schneide ein wenig Video und darf dann noch filmen, wie Jens sein Rösti
durch die Luft wirbelt. Diesmal in Zeitlupe…mit meiner DJI Osmo Action. Sehr coole Aufnahmen. Ein Trainings-Video sozusagen.
Wenig später sitzen wir bei bewölktem Himmel am Tisch und futtern Rösi, Zopf, Brot, Reese’s Erdnussbutter Choco Mix und genießen den ruhigen und entspannten Sonntag Vormittag….bis….ja…bis es vorbei ist mit Ruhe. Volker merkt es als erster: es tröpfelt leicht!
Ach, das wird schon nicht so schlimm werden, ist ja nur Wasser. Wir essen in Ruhe weiter…bis….ja…bis es stärker wird. Dann hilft nur noch: schnell zusammenpacken, sind eh fest fertig und jeder verschwindet in seinem Kasten und sitzt es aus.
Immerhin kann ich mich mit Video schneiden beschäftigen. Nach ner Stunde ist es auch endlich wieder trocken. Die einzelne Regenwolke hat sich wegbewegt von mir. Danke dafür! Ich hab dafür wieder einige Minuten Schottland Video fertig.
Jetzt erstmal wieder alles trocken legen, Tisch, Stuhl, Holzbox, die Sonne hilft etwas, die meiste Arbeit bleibt aber an mir hängen. Wird auch alles gleich verstaut, bevor jemand es wieder regnen lässt.
Gegen 13 Uhr brechen wir unsere Zelte endgültig ab. Vorher hab ich Zottl noch einer kurzen Innenreinigung unterzogen. Ausfegen und Cockpit Matte ausschütteln. Schon sieht der Gute wieder sauber aus. Fertig für die Abfahrt.
Von Volker verabschieden wir uns hier bereits. Er hat eine Rückfahrt durch den Livigno Tunnel gebucht und fährt folglich dort lang. Jens und ich haben kein Rückfahrt Ticket gelöst und entscheiden, dass wir via Bernina und Albulapass gen Chur tuckern. Ein paar schöne Landschaften und Höhenmeter haben wir also noch vor uns. Den Berninapass kennt Zottl auch noch nicht. Merke richtig, wie er neugierig los tuckert von unserem Platz.
Lieber Volker, war mir eine Freude, Dich kennengelernt zu haben. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Bist ein gern gesehener Gast auf unserer Tour. Nur das mit dem Trennen und Wiederfinden müssen wir nochmal üben J.
Gen Berninapass müssen wir nochmals die Grenze passieren. Zurück in die Schweiz. Jens war ein Stück vor mir, denn ich war als letzter vom Parkplatz gerollt, doch an der Grenze sehe ich ihn wieder. Oski steht an der Grenze neben der Fahrbahn…ich glaube, da schaut sich gerade ein Grenzer den Oski genauer von innen an. Hoffe, Jens macht eine vernünftige Roomtour und zeigt seinen Oski wie es sich gehört. Hoffentlich hatte er vorher aufgeräumt und geputzt.
Ich fahre an ihm vorbei, kann hier ja nicht halten und biege nach rechts gen Berninapass ab. Wir hatten ohnehin gesagt, wir treffen uns oben auf dem Pass.
Durch schöne Kurven mit toller Aussicht schraube ich mich auf den Pass hoch, parke oben und beginne zu warten. 10 Minuten, 15 Minuten…Mensch wo steckt der Jens…haben die ihn gleich verhaftet weil
Oski keinen Reisepass hat? Zerlegen sie ihn gerade komplett und suchen nach Drogen, Geld, Zigaretten oder Waffen? Ich wurde ja auch schon das ein oder andere mal kontrolliert…aber nicht sooo
lange.
Nach gefühlt 3 Stunden….aber wohl eher 20 Minuten…kommt Oski den Pass hoch gefahren. Jens am Steuer. Puh, bin ich ja beruhigt. Selbst Co-Pilot und Friedrich hatten sich schon Sorgen gemacht und
machten den Anschein, als wollten sie wieder den Berg runter fahren um nachzuschauen was los ist. Sie müssen Jens & Oski echt mögen!
Am Ende stellt sich heraus, dass Jens auf mich gewartet hat auf der Passhochfahrt. Er hatte nicht mitbekommen, dass ich ihn an der Grenze überholt hatte. So dachte er, ich bin noch immer hinter ihm und wollte uns bei der Hochfahrt filmen.
Bin ich ja beruhigt, sie haben Jens also doch nicht auseinander genommen am Zoll.
Der Rest ist schnell erzählt, Pass runter, Albula hoch, einige Filmaufnahmen, Pass wieder runter…und auf der Runterfahrt biegt Jens zu einem verlassenen Restaurant ab. Da waren wir im Winter
schon, doch jetzt im Sommer sieht es deutlich besser aus. Vor allem viel mehr Platz. Zudem führt hier ein Schotterweg weiter entlang des Waldes runter ins Tal. Natürlich haben wir gleich die
Idee, den weiter zu fahren. Jens will sicher seine All Terrain Schlappen noch etwas fordern und seine Luftfederung testen…wohingegen wir in Zottl durchgeschüttelt werden und hoffen, dass der
viele Schotter Zottl's Puschen nix ausmacht.
Raus kommen wir an einem Schotterwerk, welch Überraschung nach so einer Strecke! Erinnert mich irgendwie an eine Tour von letztem Jahr.
Doch nach dem Schotterwerk kommt wieder Asphalt und kurz darauf sind wir in Filisur und fahren wieder die normale Passstrasse den Hang runter. Um dem Stau auf der Autobahn zu entgehen, nehmen wir den Weg über Lenzerheide auf uns und enden nochmals auf einer Schotterstrecke. Hier wird gerade die Straße saniert und über locker einen Kilometer eiern wir über übelsten Schotter. Es ächzt und knarzt in Zottl. Der Co-Pilot wird nervös. So viel gehuppel mag er nicht. Gefühlt bereitet er wohl gerade schon die Klageschrift an Jens vor, denn immerhin hat er die Route gewählt. Doch ich zieh ihm diesen Wattezahn gleich und teile mit, dass Jens daran keine Schuld trägt. Er kann ja nix dafür, wenn hier die Straße neu gemacht wird. Ich meine ein grummeln aus Richtung des Co-Piloten zu hören...aber sicher bin ich mir nicht. Könnte auch ein stöhnen von Zottl sein.
Kurz nach Lenzerheide fährt Jens auf einen Parkplatz, Zeit Tschüss zu sagen. Die Tour endet, er fährt nach Hause, ich ebenfalls…aber lange dauert es nicht, bis wir uns wieder sehen.
Danke, dass ihr uns auf dieser Tour wieder begleitet habt. Bis zum nächsten Trip.
Viele Grüsse
Kai
GPS Koordinaten:
Schlafplatz: 46.483061, 10.222236
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