Hallo ihr lieben,
Mitte Oktober, schönes Wetter, es ist Donnerstag Abend. Kurz entschlossen entscheide ich: ich fahr heute schon ab. Morgen, Freitag, hab ich Home Office, das kann ich ja auch in meinem rollenden
Home machen. Ich hab zwar keine Ahnung, wie das mein Bergwerk findet, aber grundsätzlich weiß es niemand. Und was man nicht weiß, macht niemanden heißoder so!
Also, Zottl laden, Co-Pilot und Friedrich wecken, grummel, grummel...und ab geht die Post.
Kurz noch tanken, Wasser bunkern an der Autobahn und schon rollen wir in Richtung Chur. Natürlich ist auch mal wieder die Autobahn am Walensee gesperrt, wir dürfen also auch noch Landstraße
gurken. 23 Uhr...da will man das eigentlich nicht haben. Aber was solls...
Um Mitternacht rolle ich auf einen altbekannten Stellplatz, jenen in Bonaduz. Ich mag ihn irgendwie. Man steht zwar nah an der Straße und unter Strommasten, aber irgendwie hab ich schöne
Erinnerungen an diesen Ort, er liegt außerhalb und im Grünen. Der Platz auch nicht leer, einige Vans stehen hier. Ich stelle mich weit weg von ihnen.
Exkurs:
Und Leute, mal eins: Von Stell-, Camping oder sonstigen Plätzen erreichen mich über Freunde und Bekannte immer wieder Geschichten, die mir die Haar zu Berge stehen lassen. Mir scheint, viele
kennen die goldene Regel des PARKENS nicht. Wenn ein Van auf einem Parkplatz steht, und der Rest des Parkplatzes ist KOMPLETT frei, was macht man dann wenn man so einen Platz gerade anfährt? Wo
parkt man sich hin?
1. Direkt neben den dort bereits parkenden Van? So Tür an Tür! Möglichst nah?? Kuschelparken?!
2. Möglichst weit weg von dem dort bereits parkenden Van um niemanden zu stören oder zu nerven?
Leute, es gibt da nix zu diskutieren, zu deuten oder maulen. Es ist ganz klar: Antwort Nummer zwei! WEIT, WEG vom anderen! Nix anderes! Alles andere ist ne Frechheit!
Warum? Weil halt! Weil man niemandem auf den Sack gehen will! Weil jeder seine Ruhe haben möchte und nicht Tür an Tür mit einem wildfremden parken will! Eigentlich nicht schwer
oder?
Und ist der Parkplatz schon etwas voller, dann sucht man sich halt eine Lücke mit möglichst viel Abstand zu den Nebenleuten. Hirn an, hilft!
Gut, ich hoffe, allen ist nun klar wie man sich verhält. Ich parke mich also weit weg von allen anderen, rückwärts, so kann ich schneller flüchten, falls ein Notfall eintritt. Motor schnell aus,
niemanden wecken mit meiner späten Ankunft.
Mehr läuft nicht, kurz noch Emails checken und Kommentare, dann falle ich hundemüde ins Bett.
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Nächster Morgen, kein Hunger, ab an den Rechner um 08:15 Uhr, Mails laden und arbeiten. Mittags kurze Pause, etwas vor die Tür, Sonne
genießen. Schön! Das gibt ein tolles Wochenende.
Auch wird noch die Sicherung für den 12 V Zigarettenanzünder erneuert. Dafür muss ich an den Motorraum. Sicherungskasten ist vorne rechts am Scheinwerfer. Nicht ganz einfach zu erreichen, die
Sicherung sitzt bombenfest und ich muss die defekte mit einer Rohrzange herausziehen. Die Neue geht leicht rein, Deckel wieder drauf, fertig! Strom läuft wieder.
Um 15:50 Uhr räume ich zusammen, lasse Bergwerk, Bergwerk sein und mache Zottl fahrfertig und beginne zu filmen. Und kaum lege ich los, fährt ein Van auf den Hof. Susanne und Thomas!
Mit den beiden sind wir heute verabredet, doch eigentlich am Splügenpass. Aber ich hatte wohl irgendwie gesagt, dass ich in Bonaduz bin und um 16 Uhr los will. Und da sind die beiden. Pünktlich
wie die Maurer...wir begrüßen uns und fahren zusammen ab.
Erstmal Richtung Autobahn, weiter die San Bernardino Route und in Splügen verlassen wir den Highway. Zwischenzeitlich bin ich echt beschäftigt, zig Telefonate kommen noch rein. Mein Nachfolger
bei LG, den ich gesucht und gefunden hatte, teilt mir mit, dass er am 1. November bei LG anfängt. Das freut mich riesig. So leiden die Kunden nicht allzu sehr unter meinem Abgang.
Mein größter Kunde ruft noch an, will sich versichern ob das Gerücht, dass ich LG verlasse, stimmt. Dann ruft Ädu noch an, der ist gerade auf dem Weg nach Stuttgart und steht am Gubrist Tunnel im
Stau... Ich komme kaum zum Filmen.
Neben Susanne und Thomas, stoßen heute auch Living and Travel (Claudia und Michael) dazu. Auch dabei, endlich mal wieder, Diana und Kai. Das freut mich riesig. Hab ich die beiden doch schon ewig nicht mehr gesehen!
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Jetzt aber erstmal durch Splügen und dann den Splügenpass hoch. Vorher kurzer Stopp und Kamera außen anbringen an Thomas' Van. Mal ein paar
Bilder von Zottl's Heck machen während der Hochfahrt.
Und schon geht's los. Wir führen und fahren den noch offenen Pass hoch. Lange wird er das nicht mehr sein. Bei dem nächsten Schneefall, wird das hier eine Skipiste.
Heute aber fahren wir zügig hoch, nicht viel los, nur ein paar verrückte Italiener. Nach der ersten Steigung mit Kurven geht es weiter hinter in ein Seitental. Die Bäume sind herrlich verfärbt,
der Herbst hier schon voll zu Gange. Ein toller Anblick.
Kurz wird gestoppt, die Kamera anderweitig angebracht und schon jagen wir weiter.
Ein klein wenig geradeaus, dann kommen die vielen Serpentinen die den Splügenpass ausmachen. Ich bin unendlich viel am Kurbeln, frag mich etwas, wie ich da noch filmen, schalten und reden soll.
Hoffentlich kommt da was brauchbares bei raus an Filmmaterial.
Nach gefühlt 200 Kurven, einem Friedrich dem schon wieder wattig wird und der sich hinlegt, erreichen wir endlich die Passhöhe. Dürfen vorher aber noch einige grandiose Aussichten genießen. Was
ein Pass, was eine Strecke! Wow!
Oben angekommen, auf über 2.100 m, passieren wir die Grenze nach Italien. Interessiert hier oben aber keine Sau. Nochmals ein kurzer Stopp, ich sammle meine Outdoor Kameras ein und wir düsen
bergab. Wird bald dunkel.
Nochmals einige Höhenmeter und Kurven später, mit wiederum schönen Ausblicken, erreichen wir Montespluga. Kleines Kaff am Ufer eines Stausees. Kaum durch gerollt, kommt auf linker Seite ein größerer Parkplatz mti V&E Station. Hier sehe ich schon Claudia und Michael's Van. Wir stoppen, sagen hallo, steigen aber nochmal ein und fahren vor bis zur Staumauer. Dort wäre der eigentlich Treffpunkt.
Doch ist der Platz an der Staumauer noch windiger als jener bei Montespluga, so drehen wir wieder um und fahren zurück zu Claudia und Michael. Parken und sind angekommen. Der Abend kann kommen.
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Und so ziehen wir uns erstmal warm an und gehen vor die Tür. Tisch und Stuhl raus, HighFire, Holz, Thomas hat sogleich das erste Feierabend/Wochenendbierli in der Hand und als alles steht, kommen auch bald Diana und Kai. Nach übel langer Anfahrt auch endlich da. Schön euch zu sehen!
Und nachdem wir nun ja komplett sind, kann der Abend richtig starten. Feuer an! Essen vor die Tür...äh...was gibts?
Das einfachste und leckerste natürlich: Raclette auf dem HighFire von www.styyl.de .
Susanna kochte Kartoffeln, der Rest stelle Käse und Schinken und sonstige Dinge auf das Buffet und schon kann es los gehen. Naja...sooo schnell gehts doch nicht, die Kartoffeln brauchen auf
unserer Höhe wieder etwas länger.
Aber zur Überbrückung hat Kai Glühwein dabei! Na wenn das nicht celver ist! Super Idee, Kai! Und so stößt ein Kai mit dem anderen Kai schon bald an....und natürlich auch mit allen anderen.
Prost!
Von der Temperatur her geht Glühwein auch voll in Ordnung...ziemlich frisch und ein in Böen gemeiner Wind. Da braucht es Wärme von innen.
Und apropos innen, da sitzen zwei im schön gewärmten Zottl und schauen neugierig aus dem Fenster, beobachten was wir da schon wieder so treiben. Zum Glück sind das zwei Faulpelze, denn wenn die
beiden niederschreiben würden, was immer so passiert, dann...naja....lassen wir das.
Im Laufe des Abends kommen wir noch in den Genuss von Ouzo, direkt aus Griechenland, mitgebracht von Susanna und Thomas die dort mit Seabridge unterwegs waren. Unsereins holt noch Getränke aus
Zottl und auch für Holznachschub wird stetig gesorgt. Wir halten es eine ganze Weile draußen aus.
Ich denke, es ist gegen Mitternacht als uns die lange Woche, die Kälte und der reduzierte Holzbestand in die Vans treibt. Morgen ist auch noch ein Tag, hoffentlich genauso schön und sonnig wie
heute. Denn ein paar schöne Bilder der tollen Landschaft, würde ich schon noch gerne machen. Hohe, schneebedeckte Berge, der Stausee, das kleine Dorf Montespluga....das schreit ja nach einem
Drohnenflug.
Aber jetzt erstmal ins Bett. Meine zwei Mitreisenden Stalker sitzen auch noch hellwach auf ihrem Sitz. Wo auch sonst!? Ich lasse sie dort, gehe ins Bad, hoffe, dass sich die beiden selbst gen
Bett bewegen, werden jedoch wieder enttäuscht und muss sie im Anschluss an die Badrunde nach hinten schleppen. Hört das denn nie auf?
Schnell verkrieche ich mich unter dem Federbett und bin kurz darauf auch schon woanders....
Gute Nacht und viele Grüsse
Kai und Team
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Annette und Michael (Sonntag, 26 Dezember 2021 16:09)
Hallo Kai,
was für eine Weihnachtsüberraschung: Kai auf dem Splügenpaß.
Wir haben uns immer gefragt, warum du noch nie hier gewesen bist.
Leider bist du auch nicht weiter in Richtung Chiavenna gefahren und hast
somit noch einiges Sehenswertes verpasst. Aber vielleicht holst du das später einmal nach. Es lohnt sich auf jeden Fall. Ich war so begeistert von der
Landschaft, daß ich ca 10 Jahre meines Lebens im Sommer hier verbracht habe.Zum größten Teil dann mit einer großen Schafherde.(Corona hat dies jäh beendet). Ich schrieb dir schon mal davon: Weil die Schafe im August immer im Val di Lei sind und die Staumauer überqueren. Somit ist uns natürlich auch einer deiner Lieblingsspots gut bekannt. Ich verstehe voll, daß du nochmal dahin wolltest. Mit etwas Fantasie kann man sich dort auch wie an einem norwegischen Fjord fühlen, denke ich, auch in Montespluga.
Übrigens einen Bäcker gibt es da nicht. Aber voll den leckeren Cappucino. Ihr hättet nur mal um die Ecke schauen sollen.
Wir sind am 16. Oktober auch da lang in Richtung Paß. Leider, leider wußten wir nicht von deiner Anwesenheit.
Lieber Kai, wir wünschen dir für dein neues nordisches Vorhaben alles Gute ,
vor allem Gesundheit ,allzeit gute Fahrt und ein immer einsatzfähiges
Fahrzeug.
Viele Grüße auch an Co-Pilot und Friedrich von Annette und Michael