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#293 - Lago Ritom, Tessin - Hinten Norwegen, vorne Dünen & Strand?

 

Gute Morgen,

ruhige Nacht, gut geschlafen, wach und fit. Kopf aus dem Dachfenster....wow! Huch, da stehen ja richtig viele Häuser, nicht nur die eine Hütte welche gestern hell erleuchtet war. Eine kleine Siedlung hier auf 1900 m am Ende des Lago Ritom. Apropos Lago Ritom....wo ist das Ding eigentlich?

Ich drehe mich und meine Rübe in alle Richtungen, sehe aber nix was nach See aussieht. Vom Dach oben rufe ich ins innere von Zottl: Co-Pilot, der See wurde gestohlen über Nacht!


Das weckt sofort des Co-Piloten Lebensgeister, der springt auf, setzt seine Sherlock Holms Mütze und Brille auf, schiebt sich seine Pfeife in den Mundwinkel und macht sich sofort daran, den Dieb des Sees zu finden...

Äh....ja, oder auch nicht. Ich glaub, die Höhenluft befeuert hier gerade meine Fantasie. Denn als ich mich zurück in Zottl würge, liegt der Co-Pilot noch seelenruhig im Bett und pennt. Keine Anzeichen von Aktionismus. Hätte mich auch stark gewundert.

 

Hab ich eigentlich schon gesagt, das wir perfektes Wetter haben? Sonne! Blauer Himmel! Tolle Sicht. Völlig untypisch....
Das zumindest weckt meine Lebensgeister so sehr, dass ich aus dem Van stolper und vor die Tür trete. Wow, noch immer tolles Wetter. 


Wenn ich nach rechts schaue, sehe ich die kleine Häusersiedlung vor einer großen grauen Felswand. Norwegen halt. 

Schaue ich in die andere Richtung, sehe ich Parkplatz und etwas, das aussieht wie bewachsene Dünen. Sieht echt aus wie an der See, kurze Büsche, etwas Gestrüpp und ich vermute, dahinter liegt das Meer. Was für Gegensätze!

 

Doch bevor ich mich an den Strand begebe, erst noch was anderes: die EcoFlow Delta Powerstation 1300 muss noch mit Saft gefüllt werden. Dafür kommt mein mobiles Solarpanel von www.wattstunde.de zum Einsatz. Die Sonne kommt von links, so hänge ich es also an die linke Seite. Allerdings nicht mit unzuverlässigen Saugnäpfen, sondern mit fetten gummierten Magnete von www.styyl.de. In meinen Augen gibt es keine bessere Befestigung für unser Team. 

Warum?
Na, weil Zottl meist nicht sauber ist. Für Saugnäpfe müsste ich jedes mal die Fläche, auf der der Saugnapf an Zottl befestigt wird, vom Schmutz befreien. Unnütze und sinnlose Arbeit. 

Dem Manget ist es wurscht, wie schmutzig der Untergrund ist. Zack, hängt er an der Karosserie und ruckuzuck hängt auch das Solarpanel an Zottl. Zwei Magnete reiche. Nur bei Wind empfiehlt es sich, auch unten am Panel noch zwei Magnete zu platzieren, so dass sich nix bewegen kann.
Bilder zu all dem, siehe unten.

 

Nachdem alles häng und angeschlossen ist, das 5 m Kabel der Solartasche führe ich durch das vordere Dachfenster, fließen auch sogleich 100 W in die EcoFlow. Sehr gut! What's next?!
Ah...social Media natürlich. Also, Handy in die Hand und unsere Location filmen, Fotos machen, noch mehr filmen, Solarpanel, Styyl Magnete und EcoFlow Setup festhalten. 

Jetzt endlich fertig für den Strand? Äh...nee...das alles stellt sich ja nicht von selbst online! Das muss einer machen.

Co-Pilot, unser Social Media beauftragter, pennt aber noch immer. Also muss ich wohl....äh...ach nee...da war ja was: kein Netz! Auch heute morgen nicht. Null Empfang mit Sunrise.ch.

Naja, dann kann der Co-Pilot weiter pennen und ich an den Strand. Prima!

So schnappe ich mir meine Canon EOS R6 die ich auf mein DJI Gimbal befestigt habe und mache mich auf den Weg an den Strand. Erstmal hoch auf die Dünen und schon bald laufe ich über kurzen Grasbewuchs und sehe kurz drauf das "Meer". Ah...da ist es also. Der Lago Ritom erstreckt sich vor mir. Wow!
Ein langgezogener See, leicht gebogen. Auf der rechten Seite sind wir gestern entlang geeiert. Links ist das Ufer dicht bewaldet. Dafür, dass wir hier knapp an der Baumgrenze sind, ganz schön viel und dichter Wald. Da war der Mensch wohl noch nicht mir der Kettensäge. 

Statt runter zum See zu laufen, biege ich nach links ab und laufe ein Stück bergauf. Von oben erhoffe ich  mir einen schöneren Blick als von unten. Der Plan geht auch ziemlich gut auf. Ich treffe auf den Seezulauf der hier durch eine Art Minischlucht im See mündet und dann....oh...da steht jemand und guckt. Etwas kleines, felliges. Friedrich? 
Äh...nee...ein wenig dicklich vielleicht....ein Murmeltier! Ui...und nicht nur eins, ein Stück weiter sind noch mehr. So cool!

Dumm nur, ich hab mein Weitwinkelobjektiv an der Canon befestigt. Damit ist nix zu gewinnen. Ich muss auf Tele wechseln. So geräuscharm wie möglich wechsel ich auf Tele und halte drauf. Hätte ich doch bloß mein 600 mm Teil mitgenommen. So hab ich nur das 70-240 mm. Naja, muss reichen. 
Ich filme die lustigen Tierchen die hier die letzten Sonnenstrahlen des Sommers genießen. Schon bald werden sie in ihren Höhlen verschwinden und viele Monate schlafen. Praktisch wie Co-Pilot und Friedrich. 

Nachdem ich genug Aufnahmen dieser putzigen Tierli im Kasten habe, schaue ich mir noch etwas die Landschaft an und mache mich im Anschluss auf den Rückweg zu Zottl. Frühstück!

                 

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Futterzufuhr findet, wie schon gestern Abend, in Form eines Sandwiches statt. Schnell zubereitet und schnell vernichtet. Dazu auch noch lecker!

Immer wieder checke ich auch das Internet, doch weiterhin nix davon zu sehen. Das nervt! Ich kann keine Social Media Posts absetzen, nicht mit Freunden kommunizieren und auch nicht schneiden. Denn mein Schnittprogramm spinnt ja und benötigt beim Start momentan immer eine Verbindung zum Magix Server um das Programm zu verifizieren.

Was ein Mist!

Aber gut...egal...ich hab noch was anderes vor. Der Weg führt noch weiter hinter ins Tal. Mit dem Auto darf ich zwar nicht weiter, aber wofür hab ich einen Offroad fähigen eScooter dabei. Somit....raus mit dem Teil, Helm auf, Kameras einpacken und ab geht die Post. 

Ich fliege über den Schotter und jage hinter ins Tal. Muss jedoch ordentlich aufpassen, Strecke immer wieder mit Kurven versehen, Wanderer sind unterwegs, links geht's auch mal etwas bergab. Doch komme ich alles in allem super voran. 

Die einzige Sorge die mich begleitet: graue, dunkler werdende Wolke voraus. 


Aufhalten tut mich diese jedoch nicht. Ich folge weiter dem Weg, komme an einer bewirtschafteten Alp vorbei, vorauf es kurz eben weitergeht, über eine Brücke und der Weg im weiteren Verlauf wieder ansteigt. Nicht übel steil, aber stetig. 

Die Vegetation besteht nur noch aus Büschen, Bäume gibt es keine, Tiere auch nicht. Rinder und Schafe sind wohl schon weiter tiefer im Tal. Links und rechts von uns dunkle und felsige Berge in einiger Entfernung. 

 

Noch weiter hinten im Tal, stoße ich auf eine weitere Alp. Unbewirtschaftet und schon so gut wie im Winterschlaf. Immerhin sind wir hier auf über 2.000 m, wir schreiben Ende September, bald wird es hier den ersten Schnee geben. Vor der Alp biege ich links vom Schotterweg ab und begebe mich auf Dirt Road. Wir fahren über Erde/Gras weiter, nochmal ein Stück bergan und dann auf einem leichten Hügelrücken weiter hinter ins Tal. Herrlich hier oben. Außer mir niemand zu sehen...äh...nee...da hinten fährt eine Art Traktor.... Drei Leute sammeln Begrenzungspfosten ein die zu den elektrischen Zäunen gehören in denen im Somme die Weidetiere gehalten werden. Doch die sind zum Glück so gut wie fertig und auf dem Rückweg. 

 

Ich fahre die letzten Meter mit meinem eScooter, bis es nicht mehr weiter geht. Zu steil, zu wenig erkennbarer und fahrbarer Weg. Es könnte evtl. funktionieren, aber es könnte auch zu viel für den Driveman sein. Ich lasse es. Und bis ganz zum Lukmanierpass will ich ja auch nicht. 


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Ein Blick zu der grauen Wolke am Himmel sagt mir, dass wir hier bald ein Problem haben könnten. Doch bevor ich umdrehe, schaue ich mich noch etwas um. Finde mondernste Tiertränken, in der Ferne einen Wasserfall, genieße den weiten Blick das Tal runter und am Ende erschreckt mich noch eine Kröte die neben mir im Gras rumraschelt. Damit hätte ich jetzt hier oben nicht unbedingt gerechnet. 

Clever wie immer, hab ich meinen Fotorucksack mit Drohne dabei...doch doof wie schon öfter: Handy liegt in Zottl. Vergessen! Somit: kein Flug. Mist!

Und als ich mich nochmals in Richtung des modernen Wasstertrogs wende, bemerke ich Tropfen auf der Oberfläche des stehenden Wassers und eine Gruppe Mountainbiker näher kommen. Deren Ankunft am Berghang, der für uns das Ende bedeutet, kommentiere ich noch, anschließend mache ich mich auf den Rückweg zu Zottl. 

 

Den erreiche ich gut durchgeschüttelt, hab aber noch Bock weiter zu fahren, somit jage ich an einem verdutzt aus dem Fenster schauenden Friedrich vorbei, runter an den See. Also quasi die Strecke, die wir gestern bei Dunkelheit gefahren waren. Und da es gut läuft, düse ich bis vor an den Stausee. 


Meine Idee: evtl. gibt es dort 4G Empfang, so dass ich mich dort auf den kleinen Parkplatz stellen kann. 
Und so umkurve ich die kleine Staumauer und den Parkplatz auf der Suche nach Netz. Auf der Mauer habe ich ein klein wenig Empfang doch ansonsten weiterhin offline. Mist!
Naja, dann halt noch ein paar Videoaufnahmen mit dem Handy für die Insta Story und kurz darauf jage ich leicht frustriert am See entlang zurück zu Zottl. 

 

Den Kollegen erreiche ich, als es soeben stärker beginnt zu tröpfeln. Schnell verräume ich noch den eScooter in Zottl's Keller und husche durch die Schiebetür ins Innerer. Kurz darauf regnet es ordentlich...während dabei die Sonne scheint. Sehr schräg!
Zu spät bemerke ich, dass die mobile Solartasche noch draußen an Zottl hängt...verdammt! Hoffe, das hält sie aus! 

       

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Nachdem es 30 Minuten vor sich hin regnet, die Sonne dabei versucht dagegen zu halten, ist es wieder trocken. Für mich das Zeichen: schnell noch den Aufklärer in die Luft! Lichtverhältnisse zwar weit weg von optimal, aber was solls. 

20 Minuten später landet die DJI Mavic Pro wieder und der Co-Pilot, mittlerweile auch wach, lädt das Equipment. Unsereins holt die wieder halbwegs trockene Solartaschasche rein, räumt Zottl auf und macht den Laden fahrfertig. 

Obwohl ich gerne bleiben würde, müssen wir weiter. Ich benötige dringend Internet und muss mir somit für die Nacht einen neuen Spot suchen. Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Für die Suche benötige ich Internet! Oh man....

Nachdem der Co-Pilot brav das Drohnen Equipment geladen hat, stelle ich für die Abfahrt nochmals die Drohne in die Luft. Schon laaange nicht mehr Zottl aus der Luft und während der Fahrt gefilmt. Wenn zu mehreren unterwegs, ist sowas schwierig, weil es einfach mehr Zeit in Anspruch nimmt und immer mal Zwischenstopps notwendig sind auf offener Strecke um die Drohne am Himmel neu zu platzieren. 

Aber da wir heute ja alleine unterwegs sind....ab in die Luft. Statts meinem Gelaber bekommt ihr im Video heute also den Drohnenflug gezeigt. Ich liebe es, Zottl während der Fahrt aus der Luft zu betrachten. Aufnahmen, die ich in Skandinavien sicherlich öfter machen werde.

 

So tuckern wir also zurück zum See, den schmalen Weg bergab bis auf Seelevel und dann immer weiter Richtung Staudamm. Unterbrochen mit Stops um die Drohne immer mal wieder neu zu platzieren. Nur so kann ich mal von hinten, oben, vorne oder schräg seitlich filmen. 
Und just als die Drohne landen muss weil der Akku zur Neige geht, ich also mitten auf dem Weg stoppen muss....erscheint hinter mir ein Auto und muss warten...und was macht der Fahrer...hubt natürlich! Hoffe, das hat kein Murmeltier erschreckt.

Mir ist es herzlich egal, ich lande die Drohne flott, lade sie ein, schnalle mich wieder an und fahre weiter. 

 

Wohin es geht und was wir noch so treiben, das lest ihr dann im nächsten Blog. Denn hier enden für heute Blog und Video.

Lieben Dank, dass ihr uns wieder begleitet habt. So fühlen wir uns auf unseren Solotrips nicht einsam und verlassen. 

Viele Grüsse 

Kai und Team.

PS: Wer Blog #292 sucht....den habe ich aus Blödheit soeben mit diesem Blog überschrieben. Er ist also....weg...tja...ich bin ein Depp.

 



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