Hallo zusammen,
willkommen zu einer neuen Tour in der Schweiz. Momentan zottln wir über die Autobahn von Luzern gen Gotthard Tunnel.
Das Wetter zeigt was es kann, blauer Himmel, heiß, Sonnenschein. Wir schreiben Mitte September und der Sommer gibt mal wieder eine Kurzvorstellung. Ich beschwere mich nicht...aber dennoch... ganz
schön heiß!
Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren und dem Co-Pilot läuft die Watte über die Stirn.
Das wird nicht besser, als ich in Flüelen einen Stopp bei meinem Lieblings-Lidl mache und den Einkaufswagen mit Futter fürs Wochenende fülle. Immerhin muss ich kein Bier kaufen, wir haben wieder mal leckeres Thunbier an Bord. Dem Biersponsor dieses Wochenendes. Vielen Dank dafür! Super Sache! Zum Glück weiß ich noch nicht, wie sehr wir uns das abendliche Bier erkämpfen müssen...
Aber, wie immer, der Reihe nach!
Nach dem Einkauf, Zottl gut aufgeheizt von den 30 Grad Außentemperatur und der Sonne, der Co-Pilot kurz vorm Wattetod, verräume ich schnell alle Lebensmittel und jage weiter. Nächster Stopp, aber
mit Klimaanlage: Stau am Gotthard!
Drei Kilometer gibt Google Maps an, da lohnt eine Fahrt über den Pass nicht. So stellen wir uns bei Ankunft in die Schlange der Wartenden und genießen die Vorfreude auf ein schönes Wochenende.
Wir treffen uns mit Susanna und Thomas sowie einem weiteren Thomas (Sprinterlandy).
Ruckzuck sind wir am Tunnel und durch. Jetzt alle Höhenmeter wieder runter. Bei Biasca verlassen wir die Gotthard Autobahn und fahren in Richtung Lukmanierpass. Doch schon weit vor dem Pass kommt
Malvaglia. Der heutige nicht abgesprochene Treffpunkt. Gedacht war, dass jeder den Schlafplatz selbständig anfährt, weil unklar war, wann, wer ankommt. Doch nun stellt sich heraus, wir sind alle
zu ähnlicher Zeit dort. So warte ich. Thomas ist 20 Minuten hinter mir, Susanna und Thomas auch gleich ums Eck. Aber: wir sind die Ersten am Parkplatz von Kirche und Friedhoch! Yeah!
Als ich aussteige, erschlägt mich die Hitze fast. Schwülheiss und sonnig...uff. Nichtsdestotrotz schnappe ich meine Kamera und filme etwas durch die Gegend. Und keine 5 Minuten später fährt ein
grauer Van auf den Platz. Susanne und Thomas.
Nach der Begrüßung muss ich zurück in Zottl, kurz noch ein paar Mails checken. Währenddessen schleicht sich Thomas im CS Sprinter an. Servus! Willkommen mal wieder bei uns. Schön, dass Du den Weg
von Karlsruh in die Schweiz gefunden.
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Somit also: Aufsitzen! Abfahrt.
Erst noch ein paar Meter durch Malvaglia, dann rechts und nur noch bergauf und einspurig. Und gut Verkehr! Meine Vorstellung, das Freitag Spätnachmittag alle vom Tal in die Berge fahren, geht nicht so ganz auf. Gefühlt kommt uns alles entgegen was irgendwie Räder hat und auf dem Berg wohnt.
Immerhin kenne ich den Anfang dieser Strecke schon und weiß so ungefähr, auf was ich mich einlasse. Zweimal bin ich hier schon hoch, jeweils aber mit anderem Ziel. Und auch heute ist das Ziel ein
anderes. Heute soll es hoffentlich bis zum bitteren Ende gehen.
Nach vielen Kurven und Höhenmetern und einem weißen MB Sprinter, der sich irgendwie in unsere Gruppe geschlichen hat, gibt es zwei Möglichkeiten: Links um die Kurve der Straße folgen...oder
geradeaus. Wir müssen geradeaus, weiter und tiefer ins Val Pontirone. So düse ich in die Abzweigung und jage weiter. Weniger Verkehr hier, angenehmer. Doch, oh Schreck, irgendwann quakt das
Funkgerät: Wo bist Du? Wir sehen Dich nicht mehr!
Ich: Äh...also ich bin hier und ich seh mich noch....
Funk: Bist Du links um die Kurve oder geradeaus?
Ich: öhm...geradeaus natürlich
Funk: wir sind links!
Ich: Oh!
Funk: Oh!....wir drehen und kommen zurück....
Ich: alles klar! In Gedanken: wo wollen die denn da drehen? Ich kenne die Strecke...da kommt erstmal keine Wendemöglichkeit.
Nun, ich komme in dem Moment an einem Grünstück vorbei und stoppe. Da mir ein Hungerloch droht, werfe ich schnell ein oder zwei...naja zur Sicherheit besser drei Stücke Milka Schokolade ein,
steige aus und filme meine Warterei. Super spannend...aber irgendwie muss ich mir die Zeit vertreiben!
Als ich kurz davor bin, Tisch und Stühle rauszuholen, vernehme ich ein Geräusch...hört sich nach Fahrzeug an...zack...ein Citroen Jumper, Susanne und Thomas und im Schlepp kommt Thomas im
Sprinter. Wir sind wieder komplett.
Nach kurzem Gedankenaustausch geht's weiter.
Die Strecke kenn ich noch immer, ein schlankes Dorf folgt, hallo Anna, ich liebe kurze, prägnante Namen. Und schon sind wir durch. Die Schranke am Ortsausgang ist offen, wir können weiter.
Es geht nun weniger bergauf, dafür mehr an einer Schlucht entlang. Rechts ist freie Fall nur durch ein kleines Geländer gesichert, links ist Stein. Immerhin kein Verkehr. Wir kommen zügig
voran.
Nachdem wir auch das nächste Dorf gut passiert haben, betreten wir bald komplettes Neuland. Erst erreichen wir rechterhand eine Brücke über die vor 1,5 Jahren Manfred und ich fuhren. Heute
beachten wir sie nicht groß, fahren bergan und erreichen kurz darauf vor uns bisher unbefahrenes Terrain. Es wird steiler, kurviger, eine durchgebogene Steinbrücke muss gemeistert werden, eng
wird es, der Fahrbahnbelag nicht besser. Wenig später würgen wir uns enge Serpentinen hoch, fahren an Felswänden entlang und immer wieder geht es rechts oder links steil runter.
Auch nimmt der Verkehr zu.
Ein Quadfahrer kommt mir entgegengeschossen und muss ziemlich in die Klötze um nicht von uns von der Straße geräumt zu werden.
Ein Walliser (im Tessin!) kommt uns entgegen und und muss sicher 200 m rückwärtsfahren, am Abgrund. Und scheints macht er das auch nicht sehr häufig.
Eine fette AMG G-Klasse muss auch zurück setzten. Gefühlt macht der Fahrer das zum ersten Mal in seinem Leben. Es dauert länger...und kurz darauf ein weiterer PKW an dem wir nur mit Rangiererei
vorbeikommen.
Alle Ausweichstellen sind mit PKW von Locals zugeparkt. Das macht das Kreuzen auf der einspurigen Strecke nicht einfacher.
Friedrich bekommt bei all dem schier nen Vogel. Und als wir, um an einem PKW vorbeizukommen, sogar noch auf Gras und in Richtung Abhang ausweichen müssen, reicht es ihm. Da er aber nicht aussteigen kann (oder will), legt er sich kurzerhand einfach hin.
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Wir fahren weiter. Höher, enger...was für eine Strecke. Fahrt hier bloß nicht lang, wenn ihr länger oder breiter seid als wir. Und etwas autofahrerisches Geschick sollte man auch mitbringen.
Die Strecke zieh sich und wir brauchen für die 14 km hinter ins Tal eine Ewigkeit. Die Sicht aber teils der Hammer und der Spaßfaktor stimmt dennoch.
Kurz vor der letzten Ortschaft...Schotter! Irgendwann kommt der halt immer. So auch heute. Bergab...äh...hoffentlich kommen wir da morgen wieder hoch!
Aber das sehen wir dann morgen, zur Not muss uns Thomas mit seinem Allrad Sprinter hochschieben oder ziehen.
Im Dorf wird's wieder eng, überall parkende Autos. Jeder Fleck ist besetzt. Wir wollen nicht bleiben, würgen uns durch alle Engstellen, dann sehe ich es: Da! Unser Schlafplatz! Aber ziemlich weit
unten. Es geht noch einige Meter bergab...und...äh...ich bin verwirrt. Was'n nu los. Google will hier links...aber...äh...das ist ein Waldweg...unfahrbar. Nee, oder? Stimmt hier was nicht?
Ich stoppe in der Kurve, steige aus, schaus mir an. Thomas und Thomas kommen auch. Unfahrbar der Weg. No Way!
Und nun?
Ein Blick die geteerte Straße weiter zeigt, dass wir wohl dieser durch die Rechtskurve folgen müssen. Sie macht weiter unten wieder eine Kehre nach links und führt dann in die Richtung, in welche
wir müssen. Es scheint, als hätte Google Maps hier eine unsaubere Streckeneinzeichnung. Puh...ich bin erleichtert. Es geht weiter!
So rollen wir kurz darauf durch die Kurven und unserem Ziel entgegen. Dies erreichen wir ohne weitere Überraschungen und was sehe ich: Nix! Keiner da! Wir sind die Einzigen und Ersten. Cool! Auch
kein Verbotsschild. Parken. Angekommen. Happy!
Natürlich hält es mich nicht länger im Van. Raus, vor die Tür. Die Temperatur, sehr angenehm, links von uns ein größerer Bach, die Straße führt über eine Brück weiter bergan. Kein Fahrverbot.
Über die Brücke kommt auch noch ein weiterer Parkplatz. Allerdings näher am Wasser und daher auch lauter. Wir bleiben wo wir sind.
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Und so gibts erstmal ein leckeres Thunbier für jeden der will. Prost. Das haben wir uns hart erkämpft. Manche Situationen mit anderen Verkehrsteilnehmer waren echt eng.
Ich erwische ein Whisky Ale....und sehe nicht, dass es 7% hat. Auf leeren Magen haut das gut rein, schmeckt aber vorzüglich.
Im nächsten Schritt, der allerdings ne Weile braucht, kommt der Grill vor die Tür, ein Fennek HighFire und Holz. Thomas macht seine bekannten und berühmten gefüllten Pilze, der andere Thomas kommt mit Fleisch daher und ich stelle noch Thunbier auf, fotografiere und filme. Überreiche noch ein HighFire an Susanne und Thomas, dass mir Timo neulich in die Hand gedrückt hatte. Ja, auch ich spiele manchmal Postbote. Mache ich gerne, kann ich!
Es wird langsam dunkel als wir endlich essen können. Prost und en Guete. Alles schmeckt vorzüglich, wir hauen gut rein, selbst der Salat kommt weg.
Im Anschluss, es wird langsam kühl, drapieren wir uns ums Feuer und beladen den Tisch mit allerlei Spirituosen. Und hier, nochmal der Hinweis: wir saufen uns hier nicht jeden Abend die Hucke voll, nur weil jeder rausholt was er dabei hat. Es wird probiert, wir trinken ein oder zwei Runden, jeder wie er mag, und dann ist (meist) Schluss.
Irgendwann verabschieden sich Susanne und Thomas gen Schlafkoje. So bleiben Thomas und ich zurück. Trinken noch ein gepflegtes Thunbier und machen dann auch irgendwann Schluss. Morgen ist auch noch ein Tag. Und das, was wir morgen vor haben, wird uns auch einiges abverlangen. Wir müssen ja
das ganze Tal wieder zurück fahren und wollen dann....äh...ja...wie es weiter geht, erfahrt ihr dann im nächsten Blog.
Liebe Grüße und gute Nacht.
Kai, Co-Pilot, Friedrich und Zottl
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