Guten Morgen zusammen,
die Nacht....hat es immer wieder geregnet. Jetzt aber scheint es ruhig zu sein. Außer des Co-Piloten Schnarchen höre ich nix. Was das wohl zu bedeuten hat? Also jetzt nicht das Schnarchen,
sondern die Ruhe draußen. Schneit es womöglich? Das hört man ja für gewöhnlich nicht.
Dürfte aber wohl eher unwahrscheinlich sein.
Gut, Verdunklung auf....grau draußen….ernüchtert lege ich mich zurück ins Bett. Ich glaub, ich geh erstmal duschen. Der Rauchgeruch vom Lagerfeuer muss ab. Also Heizung an, Wasser erhitzen und 30
Minuten später genieße ich eine heiße Dusche. Wasser ist genug an Bord, wir müssen nicht sparen.
Nach den Wasserspielen trockne ich erst mich und dann die Dusche. Und als ich wieder mal aus dem Dachfenster schaue, halte ich kurz inne. Huch...nein, es schneit nicht...aber es ist deutlich heller draußen. Ich sehe auch etwas blauen Himmel. Und da ist auch sowas gelbes zu sehen....krass!
Was lernen wir?
Duschen führt zu gutem Wetter!!
Oder war es doch des Co-Piloten Regentanz gestern der dann am Ende ein Sonnentanz war?
Dann mal nix wie vor die Tür. Die Gummistiefel bleiben in Zottl, meine Geox tun es heute. Kaum stehe ich draußen, merke ich, dass es noch ziemlich frisch ist und ein Wind geht. Für Mai deutlich zu kalt!
Bei Ädu und Julian herrscht schon Party. Laut Musik schallt aus dem Partybus. Beide sind schon munter und gut drauf. Auch die Nachbarn Bettina, Arthur, Gio und Bailey sind schon auf. Mir scheint, ich bin mal wieder der Letzte der aus dem Van gepurzelt ist.
Nach kurzer Rücksprache mit allen, entscheiden wir: Frühstück woanders! Denn hier wird es nun etwas ungemütlich. Es fahren nämlich einige Pompiers vor. Sieht so aus, als gäbe es hier eine Feuerwehrübung. Da stehen wir sicher im Weg. Somit packen wir schnell zusammen und machen uns auf und davon. Zurück bleibt nix außer einem kleinen, verstreuten Häuflein Asche.
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Wir fahren bis zur Abzweigung zum Chasseral, ca 1 km von unserem Schlafplatz. Dort nochmal 400 m weiter kommt ein großer Parkplatz auf dem wir uns im U platzieren. Über Nacht darf man hier auch stehen. Außer im Winter, da herrscht Parkverbot wegen Schneeräumung.
Das Wetter weiterhin unbeständig. Die Wolken überwiegen, ein sehr frischer, starker Wind geht. Nur ab und an ein Strahl Sonne.
In unserem U stellen wir schnell Tisch und Stuhl auf, bereiten unser Frühstück zu und essen gemeinsam draußen. Der Parkplatz gehört zu einem Skigebiet und der Ferienhaussiedlung die über die Straße rumsteht. Zum Chasseral geht es hier auch weiter. Und der Pass ist als OFFEN gekennzeichnet. Google Maps ist also nicht up to Date, denn die beharren weiterhin drauf, dass die Strecke hoch geschlossen ist.
Co-Pilot und Friedrich sind auch mit am Start, sitzen an der Schiebetür und beobachten unser Treiben. Julian vergleicht die Flauschigkeit der mitreisenden Vierbeiner und stellt fest, dass Bailey flauschiger ist als der Co-Pilot. Das führt zu großer Traurigkeit beim Co-Pilot, aber er muss lernen, dass er nicht immer gewinnen kann.
Nach dem Frühstück entsorgen wir noch schnell unser Altglas im dafür passenden Container und fahren im Anschluss gemeinsam weiter in Richtung Chasseral Passhöhe.
Die Strecke ist kurz noch zweispurig, wird dann aber einspurig, geht längs den Berg hoch , der Blick wird immer besser. Doch richtig geflasht bin ich, als wir oben auf dem ersten Hügel um eine Rechtskurve biegen und auf den eigentlichen Chasseral blicken....was ein Anblick. Wie aus dem Nichts steht da eine 1600 m hohe Bergkette. Krass! Damit rechnet man hier nicht unbedingt.
Weiter geht es eng am Berg entlang, rechts Fels, links freier Fall. Und kaum haben wir diese Engstelle hinter uns, sehe ich den Postbus entgegen kommen. Ich entscheide, mich rechts in die Wiese zu würgen. Die anderen bleiben eine Ausweichbucht weiter hinter mir stehen. So warten wir auf den Postbus.
Als dieser vorbei ist, fahre ich wieder an....aber irgendwie bewegt sich Zottl nicht. Stimmt da was mit der Kupplung nicht? Ich versuche nochmals anzufahren. Ein wenig ruckelt Zottl, aber wirklich Bewegung ist das nicht. Rückwärtsgang...da kommt Bewegung rein in Zottl….wieder erste Gang....ein paar cm aber dann ist wieder Schluss. Was ist hier los?
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Mit dem nächsten Versuch fahre ich ein deutliches Stück zurück und merke dann was los ist: Matschloch am rechten Vorderreifen. Null Traktion. Nur gut, komme ich rückwärts raus und nun mit 1. Gang und ordentlich Dampf auch wieder zurück auf die Straße. Puh...das wärs noch gewesen...hier stecken bleiben.
Aber wir sind wieder frei und fahren weiter bergauf. Über weites Grasland und schräg bergauf am Berg entlang, bis wir dann endlich auf der Passhöhe sind. Ganz oben ist man hier aber noch nicht.
Wir biegen links ab und zottln weiter gen Chasseral Parkplatz. Übersehen dabei noch einen Speed-Pump und hüpfen ordentlich drüber. Die Aussicht über das Mittelland ist grandios, Seen, Felder,
Berge, einfach mal alles! Das Wetter immer besser. Wolken und Sonne Mix, aber noch immer ordentlich Wind.
Kurz vor dem Chasseral Parkplatz, wird auch gleich der Tarif durchgegeben: Campieren verboten. Selbstgemalte Schilder. Ferner wird mit 150 CHF Strafe gedroht falls man nächtigt. Camper hier also
nicht willkommen für die Nacht. Tagsüber dürfen wir jedoch bleiben. Das steht zwar nirgends ausdrücklich, aber was solls.
Viel los ist hier oben auf jeden Fall nicht. Ein Parkplatz in der ersten Reihe ist uns locker sicher. Die nächsten Minuten verwende ich für Filmaufnahmen und Aussicht genießen. Wenn der kalte Wind nicht wäre, könnte man es richtig genießen. Mit Wind, warm anziehen wie im Winter!
Auf dem Chasseral steht auch noch ein riesen Funkturm. In diese Richtung führt auch noch ein schöner Weg. Das schreit ja fast nach einer Tour mit dem eScooter. So packen Ädu und ich unsere Geräte aus und düsen los. Mit dabei Julian, der bei Ädu mitfährt.
Der Weg führt am Kamm entlang, immer auf den Funkturm zu und leicht ansteigend. Asphaltiert und null Problem für den Driveman Offroad. Auch der IO Hawk Legend fährt hier gut die Steigung hoch. Die umherstreunenden Biker und Fußgänger schauen aber noch immer überrascht wenn sie uns sehen.
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Der Turm, steht man vor ihm, ist echt gewaltig. Ein riesen Trümmer der da auf dem Berg steht. Zig Antennen und auch das Militär schleicht hier durch die Gegend. Wahrscheinlich haben die sich hier auch irgendwo eingegraben.
Nach einigen Filmaufnahmen fahre ich alleine weiter. Ädu und Julian hatte ich vorab schon "entlassen". Wollte nicht, dass sie bei der Kälte ewig auf mich warten während ich noch vor mich hin filme. Das stresst mich und den beiden würde nur kalt.
Auf der Bergrückseite führt auch noch ein Weg weiter. Wollen wir doch mal schauen, wo es dort hingeht. Also, Motor an und ab geht der Driveman. Bergab kein Problem, ich stehe auch bei höherer Geschwindigkeit sicher auf dem eScooter und jage in der Ebene weiter bis es auf der anderen Talseite wieder bergauf geht. Recht steil. Doch der Driveman lächelt über so was nur und bügelt da hoch ohne zu zucken. Immer wieder cool!
Kurz darauf drehe ich allerdings um. Denn nach dieser Steigung geht es nur noch bergab...das ist irgendwie langweilig und Google Maps zeigt mir, dass der Weg mich seeehr weit runter ins Tal bringt. Da will ich nicht hin. Somit drehe ich und jage wieder zurück zum Chasseral Parkplatz. Natürlich fahre ich, wenn Fußgänger oder andere "Verkehrsteilnehmer" umme sind, langsam und besonnen.
Dort angekommen, treffe ich auf alle anderen und wir werfen erstmal etwas Kaffee und Kuchen ein und genießen noch die Aussicht runter in die Ebene, die Alpen im Hintergrund, die Seen des Mittellandes, gelbe Rapsfelder, ein Verkehrssicherheitszentrum und nen Campingplatz. Gut was zu sehen.
Parallel zu all dem checke ich den Busfahrplan. Warum? Ich will hinter dem Bus herfahren wenn wir uns auf den Weg runter ins Tal machen. Somit ist sichergestellt, dass uns kein Bus entgegen kommt und der Bus vor uns den Weg frei macht.
Nach kurzer Suche finde ich heraus, dass um kurz nach 16 Uhr der Bus hier oben gen Saint Imier abfährt. Genau unsere Richtung. Den nehmen wir.
Somit werden schon bald die eScooter wieder eingeladen, Zottl aufgeräumt und aufgesessen. Pünktlich fährt der Bus ab, pünktlich jagen wir hinterher. So fahren nun also 4 Busse runter ins Tal.
Und mein Plan geht super auf. Es komm einiges an Gegenverkehr, doch der Postbus räumt alles aus dem Weg und wir zottln gemütlich hinterher. Super!
Einmal gibt es für PKW und Moped Fahrer ein größeres Rückwärtsfahren. Ein Postbus fährt nicht rückwärts, glaub, der hat nicht mal nen Rückwärtsgang verbaut :).
15 Minuten später kommen wir wieder an unserem Frühstücksplatz vorbei. Der Bus stoppt an einer Haltestelle, wir ziehen vorbei und sagen Danke fürs Freimachen der Strecke.
Ab hier gibt es wieder zwei Fahrspuren und wir bremsen uns runter ins Tal nach Saint Imier. Von dort fahren wir ins Nachbardorf und dann sagt Google: rechts ab!
Wir folgen dieser Anweisung und stehen vor Kopfsteinpflaster und einer langen Strecke bergauf.... Der Co-Pilot schaut erschrocken, Kopfsteinpflaster ist nicht seins, bringt das Geschüttel doch immer seine Watte in Unordnung. Aber, da wird er wohl nun durch müssen...
Kommen wir da hoch? Was bringt der Tag noch so? Bleibt es trocken?
Fragen über Fragen....die im nächsten Blog beantwortet werden.
Viele Grüsse
Kai und Team
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