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# 25 Unterwegs mit Dirk und Jürgen - Die Eroberung eines Berges

Hallo zusammen,

 

 

was passiert eigentlich, wenn man vergisst, den Blog zu schreiben? 
Tja...man muss es halt nach 3 Monaten machen! Glücklicherweise habe ich ja alles Material auf Video, so dass die Erinnerung eine gute Stütze hat.

Wir schreiben Freitag, den 5. Juli. Seit zwei Wochen aus Schottland zurück, letztes Wochenende war Steingletschertreffen mit Freunden und YouTubern.

 

Dieses Wochenende geht es gleich weiter. Die Wäscheberge der "Nach-Schottland-Zeit" liegen also noch ein wenig länger im Keller, denn dieses Wochenende komme ich zu nix. Zottl will bewegt werde.

Ich haue  nicht ganz pünktlich aus dem Bergwerk ab, muss noch nach Hause, Zottl fertig laden, aufpassen das Co-Pilot und Friedrich keinen Blödsinn machen, Wasser bunkern und ab geht's. In die Berge. Mit Dirk und Jürgen bin ich bei Trübbach (bei Sargans) verabredet. Dirk war gestern Abend schon bei mir, hat sich bekochen lassen und es überlebt, hier vor der Tür im Avanti übernachtet und heute morgen noch einen Kaffee geschnorrt. Der hat ein Leben!! Aber so ist das halt wenn man gefühlt 100 Tage Urlaub im Jahr hat....gut...genug gelästert :). Bin ja froh, liest er das hier nicht...dafür is er sicher zu faul...schaut maximal das Video...meint zumindest der Co-Pilot. Ich enthalte mich hier einer Meinung!

 

Okay, wo war ich....genau...Freitag und wir auf der Autobahn unterwegs. Mit nur 30 Minuten Verspätung erreichen wir Trübbach. Natürlich sind die anderen zwei Quarknasen schon da. Es gibt ein großes Hallo, nette Worte von allen (siehe Video) und 5 Minuten später sitzen wir auf. Es sind noch so 12 km...aber dafür benötigen wir einiges an Zeit. Ich machen den Lead, die zwei anderen folgen.

 

Der Co-Pilot gibt die Koordinaten des Ziels ein, na wenn das mal gut geht. Friedrich überwacht das zwar, ist aber enorm abgelenkt, weil er immer in den Rückspiegel schaut um zu prüfen ob der dicke Dirk...bzw. der Dicke Avanti von Dirk noch hinter uns ist.

 

In Azmoos (nicht in Hof wie ich fälschlicherweise im Video sage....mal wieder kein Plan wo ich bin...nicht neues) biegen wir scharf recht ab und dann, nur noch hoch. Erst breit, dann eng, dann schmal, dann eingebremst von einem Traktor. 

 

Aber irgendwie kommt mir die Strecke komisch vor. Ich war hier ja schon mal mit Jens, im Herbst 2018 als wir stecken blieben im Schnee und zurück mussten. Aber damals sah das hier alles anders aus. Komisch...hoffentlich sind wir hier richtig. Nicht dass der Co-Pilot irgendeinen Mist eingetöggelt hat in Google Maps.

Ändern kann ich es aber gerade nicht, muss mich aufs Fahren konzentrieren. Der Traktor ist weg, ich bin wieder der Erste und muss bei den vielen unübersichtlichen Kurven tierisch aufpassen. Einmal kommt mir einer entgegen geschossen. Deutlich zu schnell für so eine Strecke, nur gut war ich langsam. So können wir beide bremsen, der andere halt deutlich stärker als ich. Dafür darf er gleich noch etliche Meter zurück fahren. Viele Passing Places gibts hier nicht. Wir sind ja nicht in Schottland.

Die Straße ist teils enorm steil, wir kämpfen uns hoch. Auch Äste ragen etwas in die Fahrbahn rein. Meine Empfehlung: ein Kasten kommt hier hoch, ein TI sollte es sich sehr gut überlegen ob er sich diese Hochfahrt antut. Ich empfehle es nicht!

             

Und als ich so aus dem Wald fahre, mittlerweile ist zum Glück klar, dass wir richtig sind, trifft mich kurz der Schlag. SCHOTTER!!! Schotter dachte ich, gibts es nur immer, wenn ich Touren mit Jens mache! Doch nun...finde ich den Schotter auch schon...so ein Mist. Dazu kommt, dass es ziemlich steil schottrig den Berg hoch geht. Da hilft nur eins, 1 Gang (gut, der ist eh schon die ganze Zeit drin) und Vollgas.

Ein wenig Schwung kann ich holen, dann in den zweiten Gang, wieder Gas voll durch und hoch da.

Die Strategie geht auf!! Puh....wieder Asphalt...oh...wieder Schotter! Der Belag wechselt sich jetzt lustig ab.

 

Ein Blick in den Rückspiegel zeigt: die beiden anderen sind noch hinter mir. Hoffentlich lynchen sie mich nachher oben nicht weil ich so eine üble Piste gewählt habe! Und: hoffentlich können wir überhaupt oben nächtigen! War hier auch noch nie! Im Herbst kamen wir ja bei weitem nicht so weit hoch. Mussten schon viel früher drehen!

Natürlich haben wir auch diesmal unseren Obolus bezahlt. Jeder 10 CHF pro Nacht. War aber nicht einfach, denn die Kartenzahlung war defekt. Und wer hat schon 30 Franken in Coins...äh...wie heißts....äh....Münzen dabei? Keine Sau, wenn ihr mich fragt!

Naja, Dirk versucht es spaßeshalber mal mit EUR und siehe da, frisst der Automat! Zu nem Kurs von 1:1. Wir sind also völlig legal hier!

 

Nach den steilen Passagen fahren wir etwas gemächlicher den Hang entlang, zwei drei Haarnadelkurven passieren wir noch. Der Ausblick runter ins Tal ist grandios. Ich krieg mich im Video gar nicht mehr ein. Bekomm fast n Vogel. Als wir dann endlich oben ankommen, die Sonne gerade untergeht, die Berge orange leuchten und auch noch der Schlafplatz aufgeht, kann ich mein Glück schier nicht fassen.

Ich glaube, selbst der Co-Pilot hat ein noch breiteres Grinsen im Gesicht hängen als sonst, so freut er sich. Friedrich hingegen, beobachtet weiter kritisch den Außenspiegel.

 

Bevor wir auf die Wiese fahren, checke ich die Lage kurz zu Fuß. Alles gut, wir können drauf, nicht allzu schräg. Wir stehen zwar leicht bergab, aber das geht schon.

5 Minuten später stehen wir alle gut und packen Tisch und Stühle aus. Dirk packt seinen Grill aus, Jürgen hat Omnia Futter vorbereitet und ich...äh...ich spende Licht...das niemand zu schätzen weiß. Undankbares Pack! :)

 

Das Omina Essen, der Reissalat der ein Nudelsalat ist und die Cervelat von Chefgriller Dirk sind ein Gedicht. Wir haben alle drei so großen Hunger, uns würde wohl auch das Gras schmecken!

Begleitet von Kuhglockengebimmel essen wir und genießen einen perfekten Sonnenuntergang mit Blick auf den in der Ferne liegenden Walensee.

Jens, nur zu gerne hätte ich diesen Spot mit Dir angefahren, ist er doch von Dir gespottet worden. Einer der Top Spots in der Schweiz!

So sitzen wir draußen, merken wie es dunkel und kühler wird, ziehen uns bald schon winterlich an, der Wind ist frisch. Um 1 Uhr brechen wir zusammen und gehen pennen. Morgen müssen wir hier wieder runter...wenn das mal gut geht!

 

Aber erstmal schlafen wir ne Runde! Wünsche eine gute Nacht und bis morgen.

 

Viele Grüsse

Kai

 

GPS Koordinaten:

Schlafplatz: 47.085946,9.424347

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