Hallo zusammen,
schönen guten Morgen. Aufwachen....wie ist das Wetter? Ein Blick durchs Dachfenster...grau...aber was ist das für komisches weißes Zeug, dass da vom Himmel fällt?
Ich glaub ich steh auf'm Berg!
Ich öffne das Dachfenster, würge mich durch und schaue mich um. Es schneit leicht. Die Umgebung ist angeweißt und es sieht nach Winter aus. Wo kommt dass denn jetzt
her??
CO-PILOT, hast Du gestern Abend noch deinen geheimen Schneetanz vollführt? Ein Blick in seine Richtung zeigt, ich habe ihn ertappt. Man, man, man Co-Pilot. Unsere
Heizung läuft nicht rund, es ist kalt und jetzt auch noch Schnee?! Wir stehen hier aufm Berg und ich weiß nicht, ob hier ein Räumfahrzeug hochfährt!!
Naja, egal, zu spät. Wir sind oben. Es schneit leicht...wir werden sehen wohin das alles führt. Vorsichtshalber verbiete ich dem Co-Pilot aber weitere Schneetänze.
Ich hab meinen Bergwerkslaptop nicht dabei und muss Montag wieder in Home Office sitzen und Steine kloppen.
Anziehen, vor die Tür. Temperatur fühlt sich nach knapp unter Null grad an....huch...rutschig...unter dem Schnee hat sich eine leichte Eisschicht gebildet wie mir scheint. Ufbasse, sonst lieg ich gleich auf meinem Hintern.
So schaue ich mich mal etwas um. Bemerke, dass wir hier nur etwas über 600 m hoch sind und dass man hier in alle möglichen Richtungen wandern kann. Der Fahrweg weiter führt mich um die Ecke und meine noch nicht ganz wachen Äugli erspähen einen Stausee. Aha...stimmt...hier war ja ein See. Im Vergleich zu anderen Stausehen zwar eher ein Tümpel, aber wir wollen mal nicht so sein.
Als ich, an einem kleinen Brunnen vorbei, wieder zurück zu den Vans laufe, kommt ein Auto angefahren. Mit kleinem Anhänger. Straße scheint also noch fahrbar zu sein.
Die Familie steigt aus ihrem Auto und beginnt den Anhänger zu entladen. Hä? Wo wollen die mit dem ganzen Wein, Baumaterial etc. denn hin? Verwundert schaue ich dem
Treiben aus der Entfernung zu. Seltsam!
Zurück bei Zottl spricht mich einer der Auslader an und meint, hier würde um 10 Uhr ein Heli landen. Natürlich versucht er mir das auf italienisch zu erklären, wir
sind ja im Tessin, doch so ganz kann ich nicht glauben, was er sagt. Hab ich mich da verhört? Scheinbar nicht, denn er wiederholt das gleich nochmals. Meint, wir müssen hier weg, der Heli müsse
hier landen. So ganz kann ich es noch immer nicht glauben und denke mir, der verascht mich doch.
Um 9:45 Uhr erscheinen auch Bettina und Arthur auf der Bildfläche. Nein, sie purzeln nicht aus ihrem Van, sondern sind schon mit den Hunden unterwegs. Schnell
briefe ich sie, was Sache ist. Da sie die Gegend schon im weiteren Umkreis erkundet haben, wissen sie wir es weiter geht. Praktisch, diese Hundebesitzer :).
Wir entscheiden, sofort abzufahren. Jedoch nicht ins Tal, sondern den Weg weiter zum Stausee. Es gibt kein Fahrverbot, ist zwar etwas verschneit und rutschig aber
fahrbar. Viel kann auch nicht passieren. Entweder rutschen wir in die Wand oder den Abhang runter. Naja...oder wir bleiben auf dem Weg und fahren zur Staumauer.
Schnell wird Zottl so halbwegs fahrfertig gemacht, Motor an und los. Arthur war schneller, ist schon unterwegs, Bettina entschied sich zu laufen. Eine muss ja die
Rettung anrufen wenn wir abschmieren.
Doch ihr könnt beruhigt sein, alles läuft gut. Wir kommen gut die 500 m zum Stausee, parken und haben unser neues Domizil schnell lieb gewonnen. Schöner als da
vorne wo wir die Nacht über standen.
Gegen 10 Uhr passiert...nix. Ich hatte da wohl was falsch verstanden wie sich herausstellt. 11 Uhr kommt der Heli. Also streife ich noch etwas durch die Gegend und
versuche halbwegs gescheite Aufnahmen zu machen an diesem grauen und verschneiten Tag. Grusiges Wetter heute.
Gegen 11 Uhr begeben wir uns alle gen Landeplatz des Helis und warten. Man könnte ja erwarten, dass ein Heli pünktlich kommt. Immerhin hat er keinen Stau, einen
direkten Weg und ist schnell. Doch um 11 Uhr...passiert nix. Um 11:10 Uhr, meinen wir einen Heli zu hören...aber es kommt nix.
Erst gegen 11:15 sehen wir hoch oben einen Heli der den Berg anfliegt. Schaut sich erst die Zielregion der Ware an die er wohl zu transportieren hat. Fliegt dann in
unsere Richtung, und fliegt unseren Schlafplatz an. Landet tatsächlich dort, wo noch vor ner Stunde Zottl stand. Dabei wirbelt er gut Dreck auf. Gut sind unsere Vans weit weg und in
Sicherheit.
Ich halte alles natürlich schön mit der Kamera fest. Kommt ja nicht sooo oft vor, dass wir von einem Heli vertrieben werden, der dann auch tatsächlich kommt. Aber
im Tessin scheint alles möglich.
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Nachdem die Heli-Show durch ist, die Waren abtransportiert, der Heli Pilot gezeigt hat, dass er landen und starten kann, herrscht wieder Ruhe auf unserem kleinen Bergli. Durchgefroren begeben wir uns zu den Vans und wärmen uns erstmal etwas auf.
Meine Heizung kommt mit den Minustemperaturen gut zurecht. Grad für Grad stelle ich sie höher und sie packt es auf 20 Grad, ohne dass ich mehr Leistung abrufen muss. So langsam klappt das wieder mit uns. Doch Lösung ist in Sicht für Mitte Februar.
Nach einer ordentlichen Aufwärmrunde in Zottl, Frühstück bei Bettina und Arthur, geht es für mich wieder raus in die Kälte. Der IO Hawk möchte bewegt werden und so ziehe ich mich warm an. Helm auf, Kameras in die Hand und los. Es ist noch immer verdammt rutschig und ich muss höllisch aufpassen, dass mir der Roller nicht durchgeht.
Von unserem Schlafplatz letzte Nacht geht noch ein Weg weiter den Berg hoch. Schneebedeckt, steil und rutschig. Ob der eScooter das packt?
Kamera aufstellen und los den Berg hoch. Mit der Traktion kämpfend kommen wir hoch. Wow....immer wieder überraschend was das Teil packt. Da ich mehrere
Kameraeinstellungen benötige, muss ich mehrfach hoch fahren. Natürlich fliegt mir auch wieder die Kamera um und so wird mir von dem vielen Hin- und Her langsam schön warm.
Nachdem die Steigung geschafft ist, geht es ebenerdig über Schotterweg 200 m weiter. Dann ist Schluss. Hoher Schnee stoppt uns. Vor uns liegt, unter Schnee begraben, vermutlich eine Wiese oder ein Schotterplatz. Toller Freistehspot, umgeben von Birken. Da könnte man es ....oh...nee...nix da. Überall auf dem Platz lachen mich Campen verboten Schilder an. Hier also nicht. Ist nämlich ein Heli Start- und Landeplatz....aha...
Ich schnappe mir meinen eScooter, fahre wieder zurück, an unserem Schlafplatz vorbei, bergab die Strecke die ich gestern Abend mit Zottl hoch fuhr. Rutschig! Ich muss weiterhin höllisch aufpassen.
Nach etlichen Höhenmetern auf geteertem Weg mit 0,5-1 cm rutschigem Schnee, geht links ein Schotterweg ab. Der ist meiner. Ich folge ihm viele 100 m bis
irgendwann...äh...ein großer Stein im Weg liegt. Den eScooter hält dieser nicht auf, aber Autos. Kurz darauf verbreitert sich der Weg und ich sehe komische Dinge: Ein Verschlag und ein
Stollen in den Berg. Der Verschlag aus Brettern sieht aus wie ein kleiner Stall, Heureste liegen rum. Hier scheint im Sommer etwas oder jemand zu wohnen. Jetzt sieht alles verlassen aus. Doch
komme ich mir irgendwie etwas beobachtet vor.
Der Stollen geht tief in den Berg, leider nicht begehbar, ein Gitter hindert mich daran, auf Erkundungstour zu gehen.
Da das alles etwas seltsam ist, beschließe ich, den Rückzug anzutreten. So jage ich kurz darauf den Schotter-Schneeweg wieder zurück zur Bergstraße. Die geht es vorsichtig wieder berghoch und ich erreiche Zottl ohne irgendwelche Ausrutscher. Puh...
Pause....eScooter wegräumen, Fellfüße bespaßen und ab zu den Nachbarn. Zeit für Kaffee und Kuchen. Das Wetter nicht besser werdend, noch immer grau und trüb, dafür
aber weniger unmotivierter Schneefall. Immerhin!
Kaffee, Muffins und Kuchen ziehen sich, wir genießen Kuchen und Arthur's komische Panettone die er uns nicht so wirklich andrehen kann. Der Nachmittag geht dahin
wie Butter in der Mikrowelle und irgendwann dunkelt es langsam ein...Zeit für ein Getränk. Fahren muss heute keiner mehr, wir haben entschieden zu bleiben. Den Standort haben wir ja gewechselt,
damit wäre das faule Gewissen beruhig und somit kann man jetzt um 17 Uhr auch mal über einen Whisky nachdenken. Das kann ja nicht schaden. Zudem muss die Flasche heute leer werden.
Und nachdem Arthur und ich etwas unwillig am Whisky süffeln, wird es immer später und die Kochfrage stellt sich wieder. Meine Künste werden wieder nicht gefordert, echt komisch. Bettina besteht darauf, den Kochlöffel schwingen zu dürfen. Da stelle ich mich natürlich nicht in den Weg. Will ja keinen Ärger.
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So füllt sie den Omnia mit Tomaten aus der Dose, echten Tomaten, Feta Käse, Kräutern. All das kommt 40 Minuten auf den Herd. Spaghetti kommen in einem anderen Topf
auf den Herd. Und irgendwann, zu einer unbekannten Uhrzeit, schlagen wir uns die Bäuche mit lecker essen voll. Gute, sehen die Mitfellreisenden das nicht.
Als Nachtisch hole ich eine riesen Tüte Gummibären aus Zottl und wir schließen unseren Magen mit diesen und den Whisky Resten. Die Flasche wäre gekillt. Die
Gummibärchen überleben aber wohl teilweise. Doch überraschenderweise, beschäftigen uns die Bären etwas länger an diesem Abend. Denn wir versuchen, die Geschmacksrichtungen zu
erraten.
Bettina und ich scheitern grandios. Es ist nicht herauszufinden, welchen Geschmacksrichtung wir im Mund haben. Arthur, der schon die ganze Zeit mault, dass sei
ohnehin nicht herauszufinden, die würden ja alle fast gleich schmecken, darf als letzter Testen. Und guess what!? Er ist der Einzige, der auf Anhieb herausfindet, welche Geschmacksrichtung er im
Mund hat. Er widerlegt also seine eigene Aussage.
Ich hätte nicht gedacht, dass man sich sooo lange mit Gummibärchen beschäftigen kann.
Gegen Mitternacht fallen mir die Augen zu. Ich muss ins Bett und ein paar Stunden die Äugli schließen. Als ich in Zottl eintreffe, ist es mit 21 Grad lecker warm
und der Co-Pilot steigt gerade vom Dinette Tisch. ALTER, hast du getanzt????!!!
Er schaut mich verdutzt an, hält scheinbar die Luft an, wahrscheinlich, dass ich nicht merke, dass er außer Atem ist. Er kann das echt gut. Läuft nicht mal rot an
dabei. Dennoch vermute ich, er hat wieder getanzt.... Wahrscheinlich hat er auch einen Regentanz auf Lager, was erklären würde, warum uns so häufig eine Regenwolke begleitet.
Nun ja, bevor er noch auf weitere Dummheiten kommt, schnappe ich ihn mir und katapultiere ihn nach hinten, Friedrich ebenfalls. Beide landen weich auf meinem Federbett und wollen gerade drunter kriechen, bis sie meine Blicke spüren.
Falsche Seite Jungs! Ab auf eure Seite!
Wiederwillig bewegen sich zwei Fellknäule auf ihre Matratze. Zudecken darf ich sie dann aber wieder.
So wünsche ich nun an dieser Stelle eine gute Nacht und sage bis morgen.
Viele Grüsse
Kai
GPS Koordinaten:
Val d'Ambra Stausee: 46.362450, 8.922689
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