Hallo zusammen,
Schnellstart an diesem Samstag Morgen. Kein Vorgeplänkel mit im Bett liegen und etwas Social Media checken und ne Stunde später aufstehen. Nee, heut nicht!
Heute...aufwachen...rausschauen...Kamera schnappen und noch im Halbschlaf die ersten Worte reden und Bilder machen. Es sieht einfach zu genial draußen aus, als dass ich warten könnte, bis ich
voll wach bin. Es muss schnell gehen. Wer weiß, wie lange es so bleibt!
Also, raus aus dem Bett und die ersten Shots aus Zottl machen. Dann aber Mütze und Sonnenbrille, Jacke und Hose und raus vor die Tür. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass die Sonne wieder
verschwindet.
Wir sind hier noch ziemlich alleine, der Schneefräser ist zwar schon gesichtet worden, hat aber noch nicht so recht losgelegt. Auch sonst ist noch alles super ruhig hier oben. Und dazu der blaue
Himmel, der verschneite Wald hinter uns, links ein paar Wölkli und rechts und vorne raus Traumwetter. Die Sonne hat es soeben über die Berge vor uns geschafft und bei klarer Luft gibt das einfach
Hammer Bilder. Neuschnee ca. 10 cm.
Als ich endlich vor der Tür stehe, die ersten Aufnahmen mache, legt auch der Schneefräser los und räumt den Neuschnee weg. Wirklich kalt ist es nicht und da die Sonne wärmt, ist es gut
auszuhalten.
Man habe Verständnis, von dem Schneefräser mache ich viele Aufnahmen. Finde das einfach faszinierend und könnte dem Prozedere stundenlang zuschauen. Wie er hier mit seinem Trecker über den Schnee saust und die Schneeschleuder alles weit weg durch die Luft befördert. Einmal sogar ÜBER Zottl hinweg. Glaub, er macht sich da nen kleinen Spaß.
Und wie ich so mit meinem Gummistiefeln über den Platz laufe und renne um schnell ein paar schöne Aufnahmen in den Kasten zu bekommen, passiert das Unausweichliche. Auf dem Weg schnell zurück zu
Zottl, zieht es mir die Beine weg auf dem glatten Untergrund und ich falle der Länge nach auf die Schnauze. Uff....so war das jetzt aber nicht geplant! Der Matsch von gestern ist zum Glück über
Nacht gefroren, sonst wäre ich jetzt patschnass. So komme ich mit Schnee an den Klamotten und einem Schreck davon. Auch die Kamera hat den Sturz überlebt und tut noch. Puh...Glück gehabt.
Und gesehen hat es wohl auch keiner. Zumindest höre ich kein Gelächter aus Zottl's Richtung.
Alles abschütteln und weiter. Die Traktoren vermehren sich, zum roten gesellt sich noch ein grüner. Letzterer ist fürs Plattdrücken der Wanderwege zuständig. Und als ich zurück bei Zottl bin,
macht auch der Fahrer der Pistenraupe Feierabend. Die Pisten sind präpariert, also Snowboard raus und auf die Piste...äh...ja...fast...Snowboard nicht dabei. Konnte echt keiner ahnen, dass es
heute so top Wetter gibt!
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Zurück in Zottl, der sich im Sonnenschein sichtlich wohl fühlt und gut aufwärmt: Frühstück mit Saisongemüse!
Und wie ich vor mich hin kaue, seh ich es kommen. Gut war ich schnell.
Es ist quasi ein Déjà-vu. Ich saß hier schonmal beim Frühstück und der Nebel das Grauens zog auf. Auch heute ist das so. Vorbei mit gutem Wetter. Die Wolken übernehmen. Schade...aber egal, immerhin knapp 2 h top Wetter genießen können. Und das völlig überraschend!
Und was mache ich nun bei dem wolkigen Wetter? Naja, ich geh auch die Piste. Doch statt sie runterzufahren, laufe ich sie hoch. Mit Schneeschuhen. Frisch gestärkt vom Frühstück, mach ich mich
also fertig für eine Tour bergauf. Schneeschuhe an den verlängerten Rumpf, Stöcke in die Hand und los.
Der Himmel mittlerweile völlig zugezogen. Durch zu viel Sonneneinstrahlung werde ich heute nicht ins Schwitzen kommen. Ich stöckel in Richtung Piste und dann schnurstracks die Piste bergauf,
steil!
Sau anstrengend das Ganze mal wieder und irgendwann entscheide ich, so kanns nicht weiter gehen. Nach etlichen Steigungsabschnitten sehe ich rechts eine Spur in Wald und Tiefschnee abgehen. Genau
das, wonach ich Ausschau gehalten habe...blinker rechts und ab in den Wald. Denn für mich ist Schneeschuhlaufen im Wald noch immer das Größte. Die Ruhe, die Verstecktheit, der hohe frische Schnee
und die verschneiten Bäume. Einfach grandios.
Der Weg allerdings in nicht sooo gutem Zustand, aber laufbar. Einige hunter Meter und Videoaufnahmen später, spuckt der Wald uns recht lieblos wieder aus und wir kommen auf einen normalen
einspurigen Weg der hier den Berg hoch weiter führt. Moderat ansteigend. Na dann....
An ein paar Häusern und an verschneiten Feldern vorbei geht es stetig bergauf, sicher 1 m Schnee liegt rum und die Sicht runter ins Tal ist Schwarz-Weiss. Durch den weißen Wolkenhimmel dringt nur
komisches Licht und das nimmt jegliche Farbe. Ich komme mir vor wie in einem Film in den 60igern.
Und so richtig Freude kommt auf diesem Weg nicht auf, auch ist links und rechts kein Ausweg ausfindig zu machen. Laut Google Maps komme ich IRGENDWANN wohl oben im Skigebiet an wenn ich dem Weg
folge. Aber das wären noch zig langweilige Kilometer. Nee, darauf hab ich keine Lust. So stoppe ich und überlege mir was anderes.
Stecke meine DJI Osmo Action in den Schnee, ziehe meine Schneeschuhe ab und bereite eine kleine Plattform aus Schnee vor die gen Tal gerichtet ist. Denn hier rechts vom Weg ist ein freies
Schneefeld mit sicher 0,5-1m Schnee. Da kann man ja schonmal reinspringen, oder?
Da die Fläche eben ist, scheint sich darunter nix zu verstecken, ich vermute, im Sommer ist das eine Wiese. Maximal lande ich also in einem gefrorenen Kuhfladen vom letzten Jahr. Das Risiko ist
kalkulierbar.
Die DJI stelle ich auf Zeitlupenaufnahme, platziere sie so, dass sie meine vermeintliche Landezone filmt, und los gehts. Ich habe einen Versuch!
Ich nehme etwas Anlauf, komme an die Absprugzone, sacke leider etwas tief ein und bekomme so nicht sooo viel Druck beim Absprung, aber es reicht. Ich fliege im Tiefflug und lande....im tiefen Tiefschnee. Arsch und Füße voraus, wie beim Weitsprung. Sacke bis zum Hals ein und verharre...merke wie der Schnee oben in die Jacke rutsch, auch am Hosenbund wird es frisch....ugh... Aufstehen gestaltet sich etwas schwierig, ich bekommen noch mehr Schnee in verschiedene Öffnungen und muss mich, als ich endlich stehe, erstmal ordentlich schütteln. Komme mir fast vor wie ein Hund.
Jetzt hoffe ich, dass die Aufnahme auch gut geworden ist. Schneeschuhe wieder an die Füße, Rucksack auf, Stöcke in die Hände und weiter. Wobei...also weiter stimmt jetzt nicht ganz, es ist wohl
eher zurück...gen Zottl.
Bei Zottl angekommen, kommt mir einer meiner seltenen Geistesblitze. War da nicht noch irgendwo KUCHEN? Da Jens auch heute nicht aufzutauchen scheint, muss ich den auch noch nicht mal teilen! Ich
durchforste den Kühlschrank, finden den in Alu eingepackten Rotweinkuchen und mache mich sogleich ans Werk. Dazu kühle Milch...nach der schweißtreibenden Tour genau die richtige Mischung.
Ja, und dann gibts auch noch schlechte Neuigkeiten. Weiss gar nicht so genau, wie ich das jetzt formulieren soll. Also, am besten wohl gerade raus....hm...gut. Das Team hat einstimmig beschlossen, dass wir heute aufhören! Das wars! Wir fahren nicht weiter sondern bleiben noch eine zweite Nacht hier.
Erstens hat keiner von uns Lust, Zottl auszugraben, zweitens ist es hier soooo schön ruhig und gemütlich, dass eine Weiterfahrt sich irgendwie dumm anfühlt. Daher...bleibt Zottl wo er ist und wir
demzufolge auch.
Außerdem hatte ich auch keinen Plan für die nächste Nacht und somit auch keine Ahnung, wohin fahren.
Gut, das also mal die schlechten Neuigkeiten
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Gibts auch gute Neuigkeiten? Äh ja...denn ich kann die freie Zeit nutzen und an einem Video weiter schneiden. Nach draußen zieht es mich nicht mehr.
Abends, als wieder Ruhe auf dem Parkplatz einkehrt und unser Team hier wieder alleine in der Dunkelheit steht, packe ich zwei Töpfe aus, in einem bau ich mir eine Bolognese und im anderen Nudeln.
Mit am Start ein leckeres Thunbier. Diesmal aus der Dose, ein Barter Cartel Breaker. Und was soll ich
sagen, auch das schmeckt top.
Nach einem ruhigen Abend in Zottl mit noch einem Thunbier und einigen Stunden Video schneiden, bin ich reif fürs Bett. Die anderen liegen da schon, ich muss mich nur noch daneben werfen, die
Augen schließen und zack...weg!
Und da das Video an dieser Stelle auch weiter geht, tippe ich hier ebenfalls fleißig weiter.
Schönen Guten Morgen,
wie ist die Lage? Der Co-Pilot hat schon wieder seine Ukulele griffbereit, ich werfe einen Blick raus: könnte schlimmer sein! Leichter frost, um 10 Uhr noch ruhig, Wetter trocken und bewölkt. Die
Sonne versucht es ein wenig, aber ob sie es schafft, ist fraglich.
Und während ich aus dem Dachfenster hinten hänge, beginnt unten, während ich filme, das Ukulele Spiel des Co-Piloten. Ich vermute ja, er macht das extra. Wenn ich filme, haut er in die Saiten.
CO-PILOT!!!
Und wenn ich schon mit dem Dach beschäftigt bin, dann stecke ich auch gleich noch den Kopf durchs vordere Heki, bewaffnet mit einem Besen. Räumen wir mal ein Solarpanel frei, vielleicht kommen ja
noch ein paar Wattstunden rein. Schwupps ist eine riesen Schneeeisscholle vom Panel geschoben. Strom frei!
Und nach soooo viel Arbeit, ist es dann auch mal Zeit für Frühstück. Das Frühstücksei wird mit meinem WMF Mini-Eierkocher gemacht. Lecker!
Den muss ich heute aber zusammen mit dem 300W Mini Inverter vorne im Cockpit anschließen. Meine Aufbaubatterie akzeptiert den Mini Inverter als Stromquelle heute nicht. Spannung wohl zu tief.
Daher läuft auch der Motor für den Moment des Eierkochens. Nach permanentem Heizen und stehen seit Freitag Abend, sind meine zwei Aufbaubatterien a 90AH ziemlich angegriffen.
Nach einem erquickenden Frühstück und einer Runde durchs Bad in der ich meine Haarpracht super zäume, begebe ich mich in die Luft. Naja, also eigentlich die DJI Mavi Pro aber meine Augen fliegen ja mit.
Das Wetter zwar nicht wirklich drohnenfreundlich heute, alles wirkt schwarz-weiß, dennoch versuche ich das Beste daraus zu machen.
Die Drohne fliegt auch anständig, verheddert sich nicht in Stromkabeln und produziert auch sonst keine Fehlermeldung. Mit piepender Akkuladestandsanzeige lande ich den Aufklärer wieder und
verräume alles.
Und nu? Klar, der Co-Pilot begrüßt mich mit Ukulele Musik, natürlich wieder genau dann, wenn die Kamera läuft. So halte ich mich nicht lange in Zottl auf, sondern gehe wieder raus und schau mir
Zottl an und wo wir graben müssen, dass wir hier heute weg kommen. Schließlich ist ja Sonntag, wir müssen irgendwann nach Hause.
Und so beginne ich, bei besser werdendem Wetter, Zottl's Reifen vom Schnee zu befreien und auch seitlich vom Van den Schnee zu entfernen. Ich bin ja mal gespannt, ob wir aus dieser Mischung von
Schnee, Eis, Matsch, Schneematsch rückwärts wieder rauskommen. Nach den Problemen von letztem Wochenende, grabe ich ihn diesmal wirklich sauber aus, so dass wir eigentlich nicht steckenbleiben
dürften...
Bevor ich mir aber die Abfahrt gebe, gebe ich mir erst noch etwas Futter. Und da das Wetter überraschend gut ist, geht das Dank Vanlett von www.styyl.de und Hocker von Jutta, super praktisch. Der ein oder andere schaut etwas überrascht wie ich da vor Zottl sitze und Kekse Futter. Aber an die komischen Blicke hab ich mich gewöhnt. Viel komischer sind sie, wenn ich beim filmen beobachtet werde.
Als die Sonne sich hinter Berg, Wald und Wolken verzieht, verziehe auch ich mich auch langsam. Packe alles weg, verräume in Inneren von Zottl alles und mache mich auf das Schlimmste gefasst. Nämlich darauf, dass wir hier nicht weg kommen und wie letzte Woche einfach fest stecken.
Ich stelle an alle neuralgischen Punkte Kameras, steige ein, Motor an und los... Widererwarten, setzt sich Zottl ohne Murren in Bewegung. So als wäre unter uns nix rutschiges und zottlt
fröhlich rückwärts aus unserer Parklücke. Na, das ist ja mal ein Ding! Damit hab ich nicht gerechnet. Aber ich beschwer mich nicht.
Tja, und so endet der Trip diesmal recht unspektakulär. Ich packe alle Kameras ein und mache mich bei Sonne auf den Weg zurück ins Tal. Neben mir ein zufriedener Co-Pilot und ein müder Friedrich.
Die beiden freuen sich wohl schon auf eine ruhige Woche Winterschlaf.
Nächstes Wochenende ist ein Treffen mit Tina und Arthur geplant. Und der Zielkanton heißt Tessin.... Wir sind gespannt! Einer muss aber noch nach Schlafplätzen suchen....
Viele Grüsse und bis bald.
Kai und Team
PS: Das Heizungsproblem ist Stand heute, 4. April gelöst. Infos hier.
GPS Koordinaten:
Heinzenberg, Parkplatz Skigebiet
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