Hallo zusammen,
herzlichen willkommen zu einem weiteren Wochenendtrip mit dem Team. Wir hängen immer noch im Januar 2021, es ist Winter.
Anmerkung:
Japp, wir hängen hier ca 2 Monate zurück. Und obwohl hier sicherlich schon einige Frühlingsgefühle und auf Schnee keine Lust mehr haben, kommt noch etwas Schnee.
Warum ist das so? Warum kann Kai nicht zeitnah hochladen und live schalten?
Naja, kann Kai schon, schließlich bin ich, was den Videoschnitt angeht, derzeit voll auf dem Laufenden. Ich schneide derzeit den Trip von vor zwei Wochen, war seither aus gesundheitlichen Gründen aber auch nicht mehr unterwegs.
Und genau das ist der Grund, warum ich einen Video Puffer aufgebaut habe. Es kann immer mal etwas dazwischen kommen, Krankheit, Unfall, keine Zeit, viel los im Bergwerk, kurzfristig andere Prioritäten. Alles Dinge, die mich vom Video schneiden und reisen abhalten können. Besteht dann kein Puffer, also sind keine Videos fertig und warten nur darauf, live geschaltet zu werden, dann kommt hier...GAR NIX. Möglicherweise eine Woche, oder zwei Wochen oder sogar drei Wochen. Nix! Funkstille.
Und genau das will ich euch nicht antun und mir auch nicht. Daher liegen hier momentan immer 10-15 Videos rum, die fertig sind und die ich entspannt mittwochs und sonntags live schalten kann.
Für mich ist eine kontinuierliche Versorgung mit Videos wichtiger als die absolute Aktualität. Immerhin sind wir hier kein News Sender.
Zudem artet es für mich in Stress aus, wenn ich ohne Puffer arbeite. Hab ich getestet, war nicht gesund, daher Puffer.
Natürlich versuche ich, den zeitlichen Rückstand zur Realität auch nicht zu große werden zu lassen. Zwei Monate sind für mich ein gangbares Maß an Rückstand. Das erlaubt mir zwischendurch auch
mal durchzuschnaufen und nicht von der Hand in den Mund zu leben.
Falls mehr Rückstand droht, gehen halt mal drei Videos pro Woche live. Ist der Lagerbestand an fertigen Videos gering, geht nur noch ein Video, nämlich jenes am Sonntag live.
Ihr seht also, ich mach mir durchaus meine Gedanken zur Versorgungssicherheit und überlasse diese möglichst nicht dem Zufall.
Gut, puh, jetzt bin ich aber mal übel abgeschweift. Wir wollen ja eigentlich los. Dieses Wochenende gehts in eine Ecke, die etwas unterrepräsentiert ist bei uns. Wir eiern ins schöne Appenzell.
Naja, wenn der Plan aufgeht. Denn da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher. Die Zufahrt zum Schlafplatz sieht auf Google Maps etwas bedenklich aus. Und mir is unklar, ob nicht doch evtl.
noch zu viel Schnee liegt. Aber...wir finden es wohl raus.
Jetzt erstmal los! Friedrich ist parat, aber wo steck der Hr. Co-Pilot?! CO-PILOT!!! Wir wollen los! Beweg deinen Sand-Arsch ins Cockpit!!
Nix! Keine Reaktion!
Pennt der noch im Heck und hört wieder nix weil er auf seinen Kohlohren liegt?
Leicht genervt wuchte ich mich vom Fahrersitz und laufe nach hinten. Kein Co-Pilot! Nix. Auch nicht versteckt unter dem Federbett. Und wie ich ihn hinten so suche...äh....halte ich mal kurz inne
und lausch...ich hör doch da...äh...ja...das ist Jens. Ich höre Jens!! Aber noch abstruser ist: ich höre Jens aus Zottl's Bad!! Das verwirrt mich jetzt völlig. Was mach Jens von Vanamericana.ch
in Zottl's Bad? Wie ist er da reingekommen und warum redet er mit sich selbst?! Da stimmt doch was nicht...
Gaanz vorsichtig öffne ich die Badezimmertür um der Sache auf den Grund zu gehen. Was ich jedoch dann sehe, schlägt dem Fass den Boden aus. Das gabs jetzt auch noch nicht. Ich bin so perplex, dass ich nicht mal richtig schimpfen kann. Das gibts doch gar nicht, geht mir durch den Kopf. Hätte ich ne Hand frei, würde ich mir jetzt erstmal die Augen reiben.
Da sitzt, komplett tiefenentspannt und gechillt der Herr Co-Pilot auf dem Topf. Deckel immerhin geschlossen. Vor sich MEIN Tablett und schaut ganz gebannt auf den Bildschirm auf dem ein YouTube
Video von Jens von Vanamericana.ch läuft.
Da fällt mir echt nix mehr ein...
Mir schießen zig Fragen durch den Kopf...wie kommt der Co-Pilot an mein Tablet, wie kann er das bedienen, wie kommt er hier aufs Klo, wie....
Ich muss mal kurz meine Gedanken sortieren....CO-PILOT, wie wollen los! Auf jetzt...!
Keine Reaktion!
Ich schnapp ihn mir, bekomme einen Tritt mit dem Wattefuss...jööööhh...und setze ihn auf seinen angestammten Platz. Das Tablet wird verräumt. Kannst nachher weiter schauen...ähm....ja, wenn wir noch 4G Empfang haben wo wir hinfahren.
Jetzt aber los, ab ins Wochenende. Motor an, rückwärts raus und Tschüss Home Base.
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Die Fahrt führt nach Schindellegi, auf die Autobahn gen Chur, aber kurz darauf biegen wir gen Uznach ab, fahren weiter nach Wattwil, über die Wasserfluhpasshöhe und weiter nach St.
Peterzell.
Dort biegen wir ab gen Urnäsch und verlassen wenig später den Kanton St Gallen und erobern den Kanton Appenzell Ausserrhoden.
Mittlerweile stockdunkel, wenig los auf den kleinen Sträßchen, Schnee liegt noch ordentlich rum, die Temperatur nur noch knapp im Plus und Schneewolken auf dem Weg zu uns.
Und als nach einigen Kilometern der Abzweig zu unserem Waldparkplatz kommt, tritt sehr schnell Ernüchterung und bei meinem Co-Pilot Verzweiflung ein. Die von Google Maps rausgesuchte Strecke ist
mit einem Fahrverbot belegt. Zudem ist der Weg nicht geräumt. Hier geht es für uns definitiv nicht weiter. Hat mal bitte jemand einen Plan B? Wir sind schlecht vorbereitet und haben nämlich
keinen. Mist!
Aber immerhin haben wir hier in the middle of nowhere noch 4G Empfang. Der Co-Pilot schielt sehnsüchtig nach dem Tablet...nix da...wir müssten jetzt erst schauen, wo wir übernachten! Hm...wir
könnten zum Säntis zur Not. Der steht doch hier auch irgendwo rum. Und wie ich so suche....spuckt mir Google plötzlich eine alternative Anfahrt zu unserem angedachten Schlafplatz aus. Hier die
Straße weiter, bis Urnäsch und später rechts den Berg hoch bis tief in den Wald...
Das probieren wir doch bevor wir irgendwo anders hinfahren. Motor an und los.
In Urnäsch halten wir uns rechts, fahren gen Säntis, biegen am Ortsende aber rechts ab, fahren an einem Wohngebiet vorbei, aus dem Ort raus und stetig gut bergauf. Die Straße schwarz geräumt, aber einspurig. Je höher wir kommen, desto größer werden die Schneewälle links und rechts. Das Tauwetter der letzten Woche hat hier scheinbar nicht so zugeschlagen wie bei uns zu Hause wo praktisch der Schnee ziemlich vernichtet wurde.
Die Temperatur verharrt knapp im Plus, die Strecke sieht gut aus und wir kommen zügig den Berg hoch. Da es schon spät ist, kommt uns zum Glück auch niemand mehr entgegen. Als die Steigung nachlässt, kommt ein erster geräumter Parkplatz entlang der Straße. Allerdings kein Fahrverbot ab hier, also weiter. Und plötzlich haben wir Schotter, Naturstraße unter den Puschen und kurz darauf fahren wir auf weiß geräumter Strecke. Huch! Wir kriegen hier doch wohl jetzt nicht noch Schneeprobleme, oder?
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Drehen ist nicht, steil zum Glück weiterhin nicht. Wir rollen gut voran, erst über freie Fläche und dann auf einen Wald zu. Google sagt, wir sind gleich vor Ort. Scheint also, wir kommen hin, wo wir hin wollen. Cool!
Und kaum gefreut, erleuchtet mein Killer ORC Fernlicht den Waldrand, eine Holzhütte und ne Menge Baumstämme. Holla die Waldfee. Da wo ich parken wollte, liegt überall Holz. Ich biege links ab und
merke schnell, der Weg führt nicht weiter für uns. Zu ausgefahren, zu grob und außerdem steht dahinten eine dicke Baumaschine mitten im Weg. Hm...Ratlosigkeit im Cockpit. Ich glaub, ich muss da
mal raus und mir das mit Taschenlampe anschauen.
Zottl's Motor lasse ich laufen, das Fernlicht an, meine ORC Taschenlampe und die Canon begleiten mich raus. Der Co-Pilot macht große Augen, so als wolle er sagen: Du willst jetzt daaa raus in den
dunklen Wald und uns hier gaaanz alleine in Zottl zurück lassen, bei unabgeschlossener Tür und laufendem Motor! Was wenn ein Killer draußen rumläuft...???
Tja, hilft nix, schwupps bin ich draußen und laufe den Weg hinter zur Baumaschine, einem Holztransporter. Stelle fest, dass es hier definitiv nicht weiter geht für uns und fühle mich die ganze
Zeit irgendwie beobachtet. Hoffe einfach mal, ich spüre nur Co-Pilot's und Friedrichs paar Knopfaugen die mir folgen.
Also wieder zurück zu Zottl, aber nix da einsteigen, ich schaue mich auch noch hinter Zottl um und sehe, dass die Straße noch an der Holzhütte geradeaus weiter geht und es noch weitere geräumte
Parkplätze gibt. Bis zu einem Schild das sagt: Durchgang verboten, Lawinengefahr. Na, das sieht doch gut aus. Vor das Schild können wir uns gut hinstellen.
Zurück zu Zottl, Rückwärtsgang rein, und 5 Minuten später stehen wir leicht schräg nach links vor dem Schild. Perfekt! Angekommen!
Das Abendessen fällt schmal aus. Maultaschen in Suppe mit Reisnudeln und Kartoffeln. Da es schon etwas später ist, wird uns die gut durch die Nacht bringen.
Als Nachtisch schnappe ich mir eine meiner vielen Tüten mit Haribo und schneide ein Video weiter. Wunder mich aber während ich so vor mich hin im halbdunkeln die Haribos einwerfe, dass es ab und
zu so komisch nach Lakritz schmeckt. Erst zur Mitte der Tüte schnalle ich, dass in der Tüte teils Zeug mit Lakritzanteil oder 100% Lakritz drin ist.
Ugh...so beginnen ich um die Lakritzdinger herum zu essen...denn Lakritz ist nicht wirklich meins. Am Ende bleibt eine Tüte mit Lakritzinhalt übrig. Auch Co-Pilot und Friedrich rümpfen die Nasen. Hm...dann bleibt das wohl in der Tüte.
Gegen Mitternacht sind wir bedient für heute. Ab ins Nescht. Wir schlafen mal ein paar Stunden und schauen, ob es tatsächlich noch etwas schönen, frischen Schnee gibt.
Gute Nacht!
Und Zack, das Video geht hier weiter, also geht auch der Text in die nächste Runde. Schönen Guten Morgen! Blick raus? Ich glaub ich steh im Wald. Wow! Bäume. Überall! Und alles weiß! Es gab
tatsächlich Neuschnee über Nacht. Sieht nach so ca. 10 cm aus. Ist aber schwer zu sagen, der Schnee kam wohl recht waagerecht reingefegt wenn ich mir so die weißen Baumstämme rund um mich
anschaue. Und ich meine mich auch zu erinnern, dass Zottl zweimal von heftigen Windböen geschaukelt wurde. Ansonsten war die Nacht aber prima.
Wie ein Blick vorne raus zeigt: wir sind völlig alleine hier oben. Kein PKW, kein Mensch. Nur Fuß und Hundespuren vorbei an Zottl in Richtung Lawinengebiet, sehe ich.
Und ihr kennt mich, bei Neuschnee hält es mich nicht lange im Inneren. Nix wie raus. Gummistiefel, Jacke und schon stehe ich vor der Tür im Schnee.
Zottl ist schön weiß geworden von allen Seiten, steht hier aber weiterhin prima und so marschiere ich mal los in die Richtung, aus der wir gestern kamen. Bis zur Holzhütte und denn rechts am
Holzstapel entlang bis zu dem Holzlader. Wie ich bei dem Monster ankomme, sehe ich, dass der Weg noch weiter in den Wald rein führt. Der Lader selber ist gewaltig. Steht hier mit Schneeketten die
aussehen wie zehnfach vergrößerte normale Ketten. Der pflügt überall durch.
Ich folge dem Weg tiefer in den Wald und stehe kurz darauf auf einer Lichtung mit weiteren Maschinen und Holzstämmen. Hier ernten sie also das Holz, das vorne gestapelt liegt. Eine mobile
Seilbahnkonstruktion wurde gebaut um die Stämme hier berghoch transportieren zu können. Das muss ja einen Höllenlärm machen. Tiere wird man hier vermutlich vorerst keine mehr antreffen.
Ich wandere durch 20 cm Neuschnee zurück zum Holzlader und sehe hier noch einen Wanderweg bzw. Schneeschuh Trail weiter bergauf in den Wald führen. Hm...das wäre doch noch was...eine schöne
kleine Schneeschuh Tour. Aber nicht sofort und nicht auf leeren Magen.
Ich schlendere zurück zu Zottl, komme an einer Erklärtafel vorbei, von der ich lerne, dass hier ein Moor renaturiert werden soll und deshalb hier Baumfällarbeiten im Gange sind. Aha...wieder das
gelernt.
Als ich zurück zu Zottl trotte, die Tür aufreiße, die wieder mal nicht abgeschlossen war, treffe ich den Co-Piloten in der Dinette an, wie er wieder gebannt aufs Tablet schaut und Jens von Vanamericana.ch beim kochen beobachtet. Ja Bub, schau da mal genau hin, da lernst noch was und kannst die Aufgabe gerne übernehmen.
Das verblüffende beim Co-Pilot ist, er fühlt sich nie ertappt. Mit einer stoischen Geduld ignoriert er alles um sich rum und mach einfach weiter mit dem, was er halt so gerade treibt.
Unglaublich!
Jetzt mach hier mal aber etwas Platz, ich hab Hunger und möchte frühstücken. Mit etwas Gegrummel zieht sich uns Co-Pilot auf seinen Sitz zurück.
Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir hier oben nicht mehr alleine. So langsam treffen PKW mit Hunden und Menschen ein. Wanderer, Skitourengänger, Schneeschuhwanderer. Vorbei mit Einsamkeit
und Ruhe.
Das Wetter zwar bewölkt aber dennoch wage ich einen Drohnenflug, auch wenn mir die vielen Bäume hier nicht so geheuer sind. Die neigen dazu, mal im Weg zu stehen oder auch das Funksignal zu
blocken.
Der Flug soll aber nicht nur für gute Bilder herhalten, sondern auch Aufkläre, in welchem Zustand die Zufahrtsstraße ist. Schneebedeckt oder geräumt? Schwarz oder weiß geräumt. Für mich stellt sich die Frage: brauchen wir später Ketten oder nicht wenn wir hier weg wollen.
Bei der späteren Analyse der Bilder sehe ich, Straße frei, das geht wohl ohne Ketten. Da es mich bisher jedoch nicht weg zieht, mache ich erstmal noch was anderes. Keller auf, Skistöcke und Schneeschuhe raus, letztere kommen an die Haxen, erstere in die Finger, Rucksack auf und ciao Jungs. Passt gut auf Zottl auf, ich lauf ne Runde durch den Schnee.
Vorstellen tue ich mir eine schöne entspannte Runde durch frisch verschneiten Wald. Was mich dann jedoch erwartet ist weit davon entfernt und bringt mich ziemlich an meine Grenzen was Abhänge,
Steilheit und Überleben an geht.
Aber erstmal stapfe ich fröhlich und entspannt gen Holzstapel und Holzlader und weiter in den Wald auf den ausgeschilderten Schneeschuh Trail...
Ja, und dann ist Schluss im Video und somit auch hier. Weiter geht's im nächsten Blog und Video. Ich empfehle euch, den nächsten Teil auf keinen Fall zu verpassen. Das muss man schon gesehen
haben wie es ab hier weiter geht...
Viele Grüsse und bis bald.
Kai, Co-Pilot, Friedrich und Zottl
GPS Koordinaten:
Urnäsch irgendwo im Wald: 47.289309, 9.249494
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