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#222 Schneemassen & Jens - Wo sind eigentlich alle???

Hallo zusammen,


herzlich willkommen zurück bei uns. Die Silvester Tour liegt hinter uns, wir schreiben den 15. Januar. Und ich frage mich: wo sind eigentlich alle?

Denn als ich mit meinem Skoda Superb an diesem Freitag am nicht allzu späten Nachmittag nach Hause komme, ist keine Sau hier! Kein Zottl, kein Co-Pilot, kein Friedrich!!

Sind die etwa ohne mich losgezogen? Und warum steht da eigentlich ein Hyundai Ioniq electric auf dem Parkplatz, auf dem normalerweise Zottl steht?

Dann fällt es mir wieder ein...die Jungs und Zottl sind ja bei Auto Heinzer in Seewen, Schwyz. Nein, nicht zum Probearbeiten! Zottl mault ja schon länger, dass er neue Bremsen benötigt und Service war auch knapp fällig. Und Co-Pilot und Friedrich wollten ums verrecken Zottl nicht alleine lassen. Somit schliefen sie also letzte Nacht auf dem Hof von Auto Heinzer. Hoffentlich ging das gut! Und hoffentlich sind die beiden den Mechanikern heute nicht allzu sehr auf den Sack gegangen.

Nun, für mich bedeutet das: ich muss Zottl abholen wenn ich dieses Wochenende unterwegs sein will. Was ohnehin schon schwierig wird, nach 48 h Dauerschneefall die letzten Tage haben wir bedenken, dass die meisten Spots gar nicht anfahrbar sind. Daher dieses Wochenende auch erstmal nicht Graubünden, da ist die Lage noch heftiger als hier bei mir. Jens, mit dem ich mich dieses Wochenende verabredet habe, kommt in meine Ecke. Und da beginnt dann auch das Problem...aber ich will nicht vorgreifen.

 

Erstmal schnappe ich mir meine Kennzeichen von Polarbear (Skoda Superb), lege sie in den Hyundai und rolle mit Strom los gen Schwyz.

Ich muss sagen, so ein leises Stromauto ist schon irgendwie cool. Ich kann verstehen, dass die Leute darauf abfahren. Das Drehmoment ist toll, der Wagen bei langsamer Geschwindigkeit sehr leise. 
Doch bleiben mir ein paar Rätsel bei der ganzen Elektro Geschichte und Umweltfreundlichkeit. Ich bleibe dann doch lieber bei meinem Skoda mit 3,6 Liter V6, der hat 200.000 km drauf, ist also gerade eingefahren  und es wäre umweltunfreundlich ein funktionierendes Auto gegen eines zu ersetzten, bei dem die Umweltfreundlichkeit für mich etwas fraglich ist. 

Mit all diesen Gedanken komme ich beim Händler an, finde Zottl noch auf der Hebebühne und merke schnell: ich bin zu früh! Zusätzlich gibt es ein Ersatzteilproblem: auf irgendwas warten sie noch, doch der Lieferant hat ne Panne und hängt irgendwo fest. Sollte das Teil nicht bis 17 Uhr hier sein, wird Zottl heute nicht mehr fertig, denn die Mechaniker machen um 17 Uhr Feierabend. Na super...ich seh mein Wochenende mit Jens schon schwinden...

So sitze ich im Wartebereich des Hyundai/Citroen Händlers, schlürfe einen leckeren Kaffee und warte...und hoffe, dass das Ersatzteil noch kommt.
Reklamationen bzgl. Friedrich und Co-Pilot erhalte ich nicht vom Händler, was ein Glück. Hatte schon befürchtet, hier zukünftig Hausverbot zu haben.

Und auch was das Ersatzteil angeht, haben wir Glück. Es kommt noch rechtzeitig, wird eingebaut, Zottl noch gewaschen und um 17:30 Uhr haben wir ihn wieder. Allerdings wurde er auch etwas von innen gewaschen. Der zuständige Wäscher hatte nämlich das Fenster nicht richtig zu gemacht, so dass es munter reingewaschen hat. Beifahrer und Fahrersitz naß. Alles andere war es auch im Cockpit, doch wurde schnell getrocknet. So sitze ich nun auf einem Handtuch und Friedrich und Co-Pilot weigern sich vorne Platz zu nehmen. Haben Angst, einen nassen Wattehintern zu bekommen. 

Jetzt aber nix wie nach Hause, Zottl laden und ab ins Schneemassenwochenende. Denn überall liegt ne Menge von dem Zeug rum. Echt der Wahnsinn!

                

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Um 19 Uhr ist Zottl endlich gepackt und wir eiern los. Allerdings ohne zu wissen wohin wir eigentlich fahren. 
Von Jens hatte ich nix mehr gehört oder gelesen, keine Antwort auf WhatsApp, kein Telefon abnehmen. Vermute, er hat mal wieder kein Internet!
Ich schreib ihm, dass ich losfahre. Wir hatten vorab ein paar Spots ausgetauscht, uns aber nie definitiv festgelegt aufgrund der Wetterlage. 

So fahre ich erstmal hoch nach Rothenthurm und weiter durchs Hochmoor nach Biberbrugg und weiter gen Schindellegi. Dort am Kreisel angekommen sehe ich mit einem Auge einen Kastenwagen mit GR Kennzeichen...silbergrau...ist das JENS? Kann der schon hier sein? Und wo fährt er eigentlich hin???
Da ich gerade dabei bin, den Kreisel zu verlassen, kann ich ihm nicht hinterher jagen. Muss 500 m fahren, in eine Seitenstraße rein, Platz zum Wenden finden, drehen und wieder zurück... nur um festzustellen, dass ich nicht links abbiegen darf gen Kreisel sondern rechts muss. Also alles für'n Arsch. Toll! 

Also weiter bergab und ins Gewerbegebiet rein das 4 km weiter unten am Berg liegt. Dort stoppen wir. Es macht keinen Sinn weiterzufahren wenn ich nicht weiß wohin. Ferne bin ich mir nicht sicher, ob das vorhin wirklich Jens war... Also warte ich, versuche Jens zu kontaktieren...doch nix. Er liest die WhatsApps nicht, geht nicht ans Telefon.


30 Minuten stehe ich rum, warte, höre Hörbuch, schaue den Schnee draußen an...bis ENDLICH mein Telefon klingelt. JENS!! Er lebt! Und er war es vorhin tatsächlich! Er sah mich auch im Kreisel. Fuhr dann in die Richtung in die ich auch fuhr. Er dachte ich sei vor ihm unterwegs und so gab er Gas um mich einzuholen. Fuhr wieder auf die Autobahn und gen Chur. Dabei war ich gar nicht in die Richtung unterwegs...oh man...da war mal wieder der Wurm drin.

Nach kurzer Besprechung verabreden wir uns auf einem Parkplatz in Lachen. Ich schicke ihm die Koordinaten und hoffe, dass wir uns dort in 40 Minuten dann treffen.
 


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Selten genug, komme ich im tief verschneiten Lachen als erster an. Parke auf einem völlig vereisten Restaurant Parkplatz und warte auf Jens. 
Die Schneemassen die es hier unten im Flachland noch runtergehauen hat, sind beeindruckend. Hab ich selten gesehen. Überall türmt sich das weiße Zeug. Hoffentlich kommen wir tatsächlich dahin, wo wir hin wollen.

In Zürich steht der ganze ÖV still vor lauter Schnee, sind dann später am Ende des Zieltals die Straßen fahrbar? Ich habe leichte Zweifel...

Nach 10 Minuten sehe ich auch endlich Jens anfahren. Natürlich stelle ich mich parat um seine Ankunft würdig zu filmen, ist ja das erste Treffen in 2021 mit ihm. Und was macht der Bub....ruiniert es, weil er am Parkplatz vorbei fährt...man, man, man! Ich glaub, der Co-Pilot muss mal ein ernstes Wörtchen mit dem reden. So geht das nicht weiter....


Immerhin bemerkt uns Jens seinen Fehler, dreht und im zweiten Versuch klappt es dann, Oski und Zottl sind wieder vereint auf einem Parkplatz in Lachen. Ein schnelles Hallo später reiche ich Jens ein Funkgerät rüber und wir fahren weiter. 
Und keine 3 Minuten später kommt der erste Funkspruch: Kaaaiiii.....Licht an!

Huch....fahr ich etws wieder ohne Licht? Ups tatsächlich, aber die Funzel von Zottl ist auch so mieß, da sieht man in der Stadt kaum einen Unterschied ob man mit Licht oder ohne fährt. Gut, aber ich schalte es jetzt mal an...

Downtown Lachen wende ich Zottl's Kuhfänger gen Wägital und ruckzuck wird es ländlich und RICHTIG winterlich. Die Bäume biegen sich, Schneeberge türmen sich. Die Straße allerdings gut geräumt, fast schwarz. Aber die Schneemenge ist beeindruckend. Und mit jedem Meter den wir an Höhe gewinnen, logischerweise geht es die ganze Zeit mehr oder weniger berghoch, wird es mehr.

 

In Vorderthal ist die Straße dann weissgeräumt aber gut fahrbar. Auch die nächste Steigung ist für uns wintererprobte Reisende kein Problem. Eine Mischung aus Schnee, Eis, Matsch, Asphalt....wir haben keine Traktionsprobleme und kommen gut voran. Erreichen den kurzen Tunnel der nach Innerthal führt und zack...würden wir den Wägitalersee sehn...wenn es den Tag wäre. Ist es nicht, grabbe Nacht, nur der Schnee reflektiert wunderbar mein ORC Licht. Super!

Wir biegen sofort rechts ab, fahren über die Staumauer auf gut weiß geräumter Straße. Ich war hier schon und weiß: als nächstes kommt ein Show Stopper für alles, was breiter ist als Zottl! Eine seeehr schmale Brücke mit leichter Biegung. Aber kommen wir da überhaupt hin? Ist da geräumt? 

Ja, das ist doch tatsächlich geräumt. Zumindest die Brücke. Und danach? Auch noch? Per Funk kurze Absprache mit Jens...ich fahr mal kurz vor und gebe dann durch wie die Lage ist. Also manövriere ich den schlanken Zottl über die schlanke Brücke und sehe, dass es auf der anderen Seite geräumt weiter geht: Kannst kommen, Jens!

 

Wir fahren nun auf einspurigem, schmalem und weiß geräumtem Weg am See entlang. Von dem ist zwar nix zu sehen, aber ich weiß, er ist da. Konzentration auf die eisig verschneite Straße, wir wollen ja nicht im Wasser laden. Und so bizzeli hab ich doch die Befürchtung, dass irgendwann einfach nicht mehr geräumt ist und wir vor einer Schneewand stehen. Denn...wie schon gesagt, Schneemassen kamen runter die letzten Tage, in Zürich ging und geht nix mehr...und hier ist der hinterste Seitenweg komplett geräumt? Wäre ja schon krass. 

So langsam frage ich mich auch, wo wir denn bei den Schneemassen nächtigen wollen. Ob der Platz den ich im Hinterkopf habe wohl teils geräumt ist? Hm...und oh...nochmal ne Brücke...wieder sehr schmal, gerade so fahrbar für einen Kasten. Und nach der Brücke, etwas freie Fläche. Das schaut doch gut aus. Hier bleiben wir. Ich parke Zottl, warte auf Jens, japp, wir bleiben.
Tja, und wenn wir noch 100 m weiter gefahren wären....nun ja...sind wir aber nicht...daher bleiben wir hier. Auf einer üblen Eisplatte. Hoffentlich ist da auch Boden drunter und nicht See!

Kurz nach unserer Ankunft kommt Küchengeselle Jens bei Zottl vorbei. Mit einer Tasche voll Zeug...traut er meinen Einkaufskünsten nicht? Dabei koche ich doch heute! Hab alles dabei.

Doch erstmal ein Bierchen, das haben wir uns schon ein wenig verdient. Jens, mit Bierdosen kennt er sich natürlich aus, ist kurz davor meinen Tisch zu "zerstören" und Sauerei zu machen. Aber er bekommt die Kurve noch und lässt es sein. Im Gegenzug darf er dann machen, was er richtig gut kann: schnibbeln! Gemüse! Kartoffeln, Karotte, Lauch, und so Zeug. Ich dagegen beschäftige mich mit wichtigen Dingen wie...äh...Wasser kochen! 

Die Suppe, verfeinert mit Hackfleischblällchen, ist genießbar. Zumindest werden wir satt und haben dennoch Platz für Schnaps und österreichischen Whisky. Der ist so fein, dass er ziemlich schnell fast weg ist. Es ist am Ende aber niemand betrunken, wie hatten lediglich einen schönen und lustigen Abend. 

Ich glaube, es ist gegen Mitternacht als Jens nach Hause geht und ich nochmal kurz vor die Tür für ein paar Shots und Aufnahmen. Im Anschluss ist aber auch bei mir Feierabend, die Heizung stelle ich auf 16°C, das sollte sie packen. Doch es gibt ne kalte Nacht draußen. Es ist klar und es liegt viel Schnee.

Der Co-Pilot schaut etwas besorgt ob dieser Tatsache. Hat wohl Angst um sein feines Näsli. Wenn an dem die Temperatur auf unter 12 Grad sinkt, droht Pfnüsel Gefahr.

Nun aber ab ins Bett...gute Nacht und bis zum nächsten Video. Und eins kann ich jetzt schon sagen...morgen wird ein grandioser Tag!

Viele Grüsse

Kai, Co-Pilot, Friedrich und Zottl

  

GPS Koordinaten:

Innterthal, Wägitalersee (Achtung: auf Kraftwerksareal ist Campen verboten, 50 CHF Strafe)

      

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