Hallo zusammen,
willkommen zurück im Cockpit und bei der direkten Fortsetzung von Blog #211. Wir kommen soeben aus dem Safiental, tuckern an der Rheinschlucht entlang und sind auf dem Weg zur Autobahn. Im
Schlepptau haben wir einen großen Schwarz, den Avanti mit Sonja und Dirk von Avanti on Tour.
Neben mir chillen Co-Pilot und Friedrich entspannt vor sich hin, das Hörbuch läuft und alle sind zufrieden. Wenns mal nur so bliebe....
Die Autobahn finden wir schnell, die Richtung ist auch klar. Chur und dann Liechtenstein. Dirk hat sich Aussicht gewünscht. Und ich hab da nen Platz gespottet.....
Vorher halten wir aber noch in Zizers beim Womo Händler an der Autobahn. Laut Jens soll es hier V&E geben. Und tatsächlich, schräg gegenüber vom Nachtclub mit Rotlichthauch, ist ein Loch im
Boden. Schön ist anders aber praktisch ist es. Dirk wird sein Schwarzwasser los. Frischwasser gäbe es auch, wenn es nicht abgestellt wäre. Eine Kasse oder ähnliches sehen wir nicht. Somit...danke
für die Entsorgungsmöglichkeit. Muss ich mir merken.
Co-Pilot und Friedrich sind etwas mürrisch, sie wollen schnell weiterfahren und das Hörbuch weiter hören. Ja, ja...ich mach ja schon...Zottl drehen, durch einen Kreisverkehr und wieder auf die
Autobahn. Die Freude währt jedoch nicht sooo lang, denn schon bald verlassen wir den Highway wieder, überqueren den Rhein und begeben uns bergauf in Richtung Malbun.
Die Strecke kennen wir gut, schon zig mal gefahren, dennoch ist der Blick immer wieder gigantisch.
Das Rheintal, umgeben von seinen hohen Bergen, Wolken die noch darin rumwabern...einfach der Hammer. Für den Fahrer sowas jedoch immer eine Herausforderung. Fahren, schauen, genießen, filmen mit
Kamera 1 und 2 und dann auch noch mit Kamera drei und reden.
Dazu neben mir zwei leicht rebellierende Mitfellreisenden die das Hörbuch nicht weiter hören dürfen weil ich filme. Da ist gleich mal wattige Luft... Ich glaub nächstes mal lass ich die beiden mal bei Sonja und Dirk mitfahren. Können sie denen auf den Sack gehen...
Äh...momentmal...Google sagt wir sollen hier links sonst fahren wir tatsächlich nach Malbun. Blinker, und rum...wir betreten mal wieder Neuland. Fahren nun in nördlicher Richtung am Hang entlang, bergauf. Kaum Verkehr, mit dem Kasten gut zu fahren. Nur vereinzelte schmalere Abschnitte.
Als wir wenig später durch Masescha fahren, kündigt ein Schild an: 15% Steigung! Uff...Schwerstarbeit für Zottl. Hoffentlich lohnt sich das alles. Ab hier wird die Strecke steiler, kurviger und
enger. Es geht ordentlich den Hang nuff. Zottl schnauft, der Co-Pilot auch...weil das Hörbuch noch immer nicht wieder läuft. Vielleicht sollte ich ihn hier aussetzen und die letzten Meter einfach
laufen lassen, ein wenig Bewegung könnte ihm ja nicht schaden.
Doch ich verwerfe den Gedanken...er würde keinen Meter laufen, sondern eher die Tatze raushalten und versuchen zu trampen. Wobei...so ohne Daumen....ich muss grinsen...
Doch das Grinsen gefriert mir im Gesicht...nur noch ein paar Meter und wir erreichen unser angedachtes Ziel. Doch was ich sehe...naja...das Grinsen ist weg und weicht Entsetzen!
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Man Co-Pilot! Hast Du das bei der Routenplanung nicht gesehen??? Das kann doch nicht sein! Muss ich denn hier alles selber machen? Oh man...ich bin echt enttäuscht und steh recht dumm da jetzt.
Aber was ist eigentlich los?
Nun, der Hr. Co-Pilot hat bei der Routenplanung ein klitzekleines Detail bei diesem Spot übersehen: Hier steht ein fettes KRANKENHAUS! Und der angedachte Parkplatz für die Nacht gehört
größtenteils zum Krankenhaus!
Nix mit abgelegenem Parkplatz für eine Nacht. Nein, KRANKENHAUS mit guter Luft!
So ein Dreck!
Ich check das nochmal auf Google Maps...da steht kein Krankenhaus. Alter, Google, was ist eigentlich los mich euch! Wie veraltet sind eure verdammten Satellitenkarten? Die Hütte steht da ja
sicherlich nicht erst seit gestern... Ich bin echt frustriert und leicht pissig...recht normal wenn ein Spot nicht funktioniert wie ich dachte. Zudem gibt es keinen wirklichen coolen Plan B. Hier
ist zwar angrenzend noch eine Art Wanderparkplatz, aber nicht schön, nicht versteckt, und...hallo, da steht ein Krankenhaus. Da kann ich mich ja auch gleich einliefern lassen.
Äh...Co-Pilot...müssen deine Wattemandeln nicht raus??
Uff...wenn Blicke töten könnten...ich steig mal lieber schnell aus und geh zu den Avantis.
Bei Sonja und Dirk wird die Lage besprochen, bleiben ist nicht wirklich eine Option, also bleibt nur fahren...aber wohin? Nun, kurzfristig gibt es nur eine Möglichkeit, immerhin kennen die
Avantis diese noch nicht. Wir jedoch schon und Friedrich wird sicherlich mosern "das wir da ja schon waren...mehrfach". Da hat er auch Recht, aber noch nie im Winter für eine Übernachtung.
Gut, der Plan steht, glücklich bin ich nicht, aber immerhin ein Ausweichquartier. Schnell noch ein paar Film- und Fotoaufnahmen. Die Aussicht ist nämlich grandios. Und ohne Krankenhaus wäre das
ein super Ort für eine Nacht.
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Zurück in Zottl herrscht eisiges schweigen. Der Co-Pilot ist sauer und Friedrich weigert sich einen Kommentar abzugeben. Sehr gut! Motor an, und bergab.
Da freuen sich meine orange leuchtenden Bremsen sicherlich...15% Gefälle mit Bremsen die gewechselt werden müssen. Naja, was solls....
So zottln wir mit Bremsassistent den Berg runter, bis wir wieder dahin kommen, wo wir vorhin links abbogen. Ich glaub, selbst Zottl ist jetzt etwas verstimmt und fühlt sich leicht verarscht. Erst
hoch, dann wieder runter...oh man...die Stimmung ist gerade etwas im Eimer im Team.
So lieber Zottl, dann jetzt mal wieder den Berg hoch, auf, auf! Wir jagen die letzten Höhenmeter hoch, durch den Scheiteltunnel, danach rechts über ein schmales Brückli, am Bach und kleinem See
entlang und stehen vor einem gut besuchten Parkplatz am Gänglesee.
Wir suchen uns eine Parklücke, können sogar kuschlig nebeneinander parken, sonst kein Camper hier, auch kein Verbotsschild. Angekommen!
Raus vor die Tü....hui...das ist aber glatt draußen. Der zusammengepresste Schnee ist mehr Eis als ersteres und extrem rutschig. Das stellt auch Nachbar Dirk fest, der sich kaum auf die Fläche
traut. Wohl auch besser so, sonst bricht sich der alte Mann hier noch was. Das wollen wir ja nicht!
Und dann stellt sich mal wieder raus: nicht nur Camper können Schweine sein! Nein, Sportler sind es auch! Und zwar gewaltig! Im weißen Schnee am Rand des Parkplatzes liegen zig schwarze
Bananenschalen. Erklärs mir mal jemand!
Da kommt ein Sportler hier hin, zum langlaufen, denn hier sind Loipen. Bevor er sich auf seine Bretter stellt, die er ja in seinem tollen Auto hier hin transportiert hat, pfeift er sich noch
schnell ne Banane rein. Power für die Loipe. Der Kofferraum sicher noch offen, denn das Equipment oder Getränk ist ja sicherlich auch noch drin. So, mein lieber Hr. Sportle:
WAS ZUM GEIER IST JETZT SO SCHWER DARAN, DIE VERFICKTE (ich darf das Wort schreiben, MEIN Blog!) BANANENSCHALE INS AUTO ZU LEGEN? Man erkläre mir das bitte? Warum muss Hr. oder Fr. Sportler
die Bananenschale auf den Boden werfen?
Klar, argumentiert wird jetzt....ist doch Natur so eine Bananenschale, die verwest doch. Ach...echt...und warum seh ich sie da dann noch rumliegen? Die ist nicht verwest!! Die liegt da schwarz
auf weiß rum! Und nicht nur eine!
Man sollte demjenigen die Schale links und rechts um die Ohren hauen und ihn anschließend zwingen, sie zu Essen!
Ja, natürlich rege ich mich über sowas auf! Denn am Ende heißt es dann, die Camper warens! Und eine Bananenschale ins Auto zu legen statt auf den Boden zu werfen ist ja nun wirklich nicht
schwer.
Und nein, ich habe die Schale dann nicht eingesammelt...wer weiß welcher Penner die in der Hand hatte und was für Viren da dran rumwabern! Danke, ich passe in diesem Fall....
Gut, soweit der Bananenexkurs...und nu....Kaffee, Kekse und Avanti.
Im Anschluss geh ich mit der Heizung spielen. Die will schon wieder nicht, Fehler E122H, kein Kraftstoff. Super! Das bei um die Null Grad. Langsam beginnt mir das auf den Sack zu gehen. Ich
schnappe mir ein Handtuch, lege mich unter Zottl, beobachte...die Heizung fährt hoch und aus heiterem Himmel schaltet einfach die Dieselpumpe aus. Immer wieder...am Ende bin ich durchgefroren und
keinen Deut schlauer. Verdammte Heizung!
Und was macht man, wenn man nicht weiter weiß? Genau...Nachtisch!
Ich koche einen Vanillepudding, da wirds auch gleich wärmer durch die Gasflamme, lasse das Ganze draußen auf Eis abkühlen, geschlagene Sahne mit meinem Multihacker, Joghurt durch, M&Ms drüber, fertig.
Und während ich innen werkel, kann Friedrich beobachten, wie Dirk draußen seinen Grill aufbaut, Glut produziert und Würstli drauflegt. Friedrich will endlich mal sehen, wie Schwarzgrillen
geht.
Doch er wird herbe enttäuscht. Dirk hats heute ziemlich im griff und die Würstli werden perfekt. Nebenbei sei noch erwähnt, das Dirk sich geweigert hat, mir Sahen von der Nase zu lecken...dann
halt nicht, ich bin mir sicher, Phoenix hätte sich nicht zweimal bitten lassen!
Nun ja, zum Essen treffen wir uns im warmen Avanti. Kurz überlege ich, ob ich Friedrich und Co-Pilot mitnehme, entscheide mich aber dagegen. Wo sollen die noch sitzen. Und die haben ja dickes
Winterfell.
So vergeht ein Abend mit Gutem Essen, Nachtisch und Whisky aus leeren Gläsern wie im Flug. Irgendwann liege ich bei 14°C Innentemperatur im Bett. Die Heizung hält diese scheinbar. Nur wenn mehr Leistung gefordert wird, kommt die Fehlermeldung. Mehr dazu hier. Mit meinem Händler hab ich auch noch die ein oder andere WhatsApp bezgl. meines Heizungsproblems ausgetauscht...aber schlauer sind wir beide nicht geworden.
Hoffen wir mal, dass die Nacht gut rum geht und wir nicht erfrieren.
Gute Nacht und viele Grüße
Kai
GPS Koordinaten des Übernachtungsplatzes in Liechtenstein:
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Petra (Montag, 15 Februar 2021 22:37)
Hallo Kai,
ich hoffe Deine Truma Heizung läuft bald wieder. Hat die Heizung ein Höhen-Kit? Du stehst ja immer recht hoch in den Bergen, vielleicht liegt es daran. Darauf wurde ich bei der Auswahl meiner Standheizung vom Ausbauer aufmerksam gemacht. Vielleicht kann man da ja etwas nachrüsten... Ich drück die Daumen.
Viele Grüße und einen schönen Abend
Petra