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#4 Lausanne - Frankfurt - Jestetten, Ab nach Jestetten, Freistehplatz erkämpfen

Guten Morgen aus dem Taunus,

 

gegen 7 Uhr rappelt mein Handy. Die verdammte Weckfunktion reißt mich aus dem Schlaf. Wo bin ich, wer bin ich und was liegt da neben mir….ah….Taunus…Waldparkplatz…Friedrich… Gut, nachdem die wichtigen Dinge geklärt sind, wollen wir mal das Überleben sichern. Aufstehen, Laptop und Emails runterladen.

 

Während der Laptop seinen Job macht, werfe ich einen Blick aus dem Fenster. Schön hier, sehr waldig um uns rum. Die Straße ist nur leise zu vernehmen, nicht weiter störend. Hinter Zottl beginnen sofort die Wanderwege und der Wald. Da haben wir es ja mal wieder sehr schön getroffen. Rechts von uns ein sehr dichter und dunkler Nadelwald…das sieht schon ein wenig unheimlich aus.  

        

     

 

Und dann packt es mich. Weiss auch nicht, manchmal schiebe ich etwas ewig vor mir her und dann..zack…urplötzlich hab ich Lust drauf. So auch heute. Ich fahre nun schon seit Wochen meine Dichtung für das hintere Hecki spazieren (Teilenummer Dometic 209/656) . Die hatte ich mir bei Reimo gekauft, konnte sie aber bisher aufgrund von schlechtem Wetter oder Unlust/Unfähigkeit nicht einbauen. Das ist nämlich eine etwas fummelige Arbeit, die leicht schnell nerven kann. Meine bisherigen Ansätze hatte ich meist entnervt aufgegeben. Aber jetzt! Dach auf. Kopf und Arme raus, und rein mit der Dichtung in den Dichtungskanal. Ich erhoffe mir davon weniger Geklapper, das hintere Hecke hat ziemlich viel Spiel (Zwangsentlüftung) und auch weniger von außen eindringende Geräusche. Vogelgezwitscher ist ja echt schön am Morgen, aber nicht wenn man es nicht gewohnt ist und davon dauernd wach wird.

 

Um 8 Uhr bin ich fertig mit der Operation. Was für ein Gefummel. Die Gummidichtung muss in einen vorgesehenen Kanal eingelegt werden, das macht sie jedoch nicht ganz freiwillig. Auch sie um die Biegungen zu bekommen, ist nicht ganz einfach. Natürlich könnte man sie kleben, ich hab aber keinen Kleber und will mir auch nicht das Fenster versauen. Daher versuche ich es erstmal ohne Kleber.

 

Aber wie auch immer, das Ding ist drin. Schauen wir mal die nächsten Tage wie es wirkt.

 

Nach dieser Aktion werfe ich mir noch mein Frühstück ein, Spüle mit Nanopresso Kaffee hinterher, schaue mir noch kurz den Parkplatz an und mache mich vom Acker. Schließlich muss ich noch etwas Arbeiten.

 

Um 14 Uhr verabschiede ich mich im Büro. Muss ja noch 6 Stunden nach Hause fahren. Wobei ich mein zu Hause heute sicherlich nicht erreichen werden. Die Pläne für das Wochenende sehen anders aus.

 

Als erstes steht die Besorgung einer neuen Gasflasche auf dem Programm. Dafür benötige ich einen Hornbach. Den finde ich bei Sinsheim, nah an der Autobahn gelegen und somit geschickt zu erreichen. Auch mit einem Zottl.

Auf dem Parkplatz würge ich die alte 6 KG Gasflasche aus Zottls Gasfach und bin wieder mal froh, dass ich das nicht häufiger machen muss. Was für ein Mist.
Von der Gasflasche, die kurz davor Stand einen Namen zu bekommen, sie reist ja nun schon seit 1,5 Jahren mit uns, verabschieden wir uns gebührend und begrüßen wenig später ihre Nachfolgerin. Auf das die Neue genauso lange hält wie die Alte!

 

Zurück auf der Autobahn genießen wir den obligatorischen Stau auf der Autobahn gen Heilbronn. Mit Verspätung rollt Zottl in Weinsberg von der Bahn und zu meinen Eltern. Den Weg findet er bald schon alleine. Für Zottl steht eine Pause an, ich bekomme noch einen Happen zu Essen und ebenfalls eine Pause. 


Erst um 18 Uhr setzten wir die Reise fort, der Besuch eines ehemaligen Studienkollegens ist für heute Abend noch geplant. Ich habe zwar bedenken, ob ich für Zottl in Kernen (Remstal) im Wohngebiet einen Parkplatz finde, die stellen sich aber als unberechtigt heraus. Gibt es doch ganz in der Nähe meiner Zielkoordinaten einen großen Parkplatz. Hier wird sich Zottl auch nicht alleine fühlen, es stehen drei weitere Campingfahrzeuge rum. Und das Parken ist sogar kostenlos.

 

Ein Bierchen und 3 Stunden später, mittlerweile 22:30 Uhr, setzen wir unsere Reise fort. Das Ziel: Grenzgebiete Deutschland/Schweiz, nahe Jestetten. Dort wird heute Nacht gestanden um morgen früh rechtzeitig bei Autohaus Melzer auf dem Hof zu stehen. Denn Samstag und Sonntag werde ich vor Ort verbringen. Saisoneröffnung.

Die Fahrt gen Schlafplatz verläuft ohne Probleme. Diese starten erst, als wir von der Autobahn abfahren und gen Schlafplatz zottln. Irgendwann stehen wir nämlich vor einer schmalen Straße, die zwar befahrbar ist, aber mit einem Schild verstehen: Frei bis zur Brücke! Aha...Brücke...da es von hier noch sehr viele KM bis zum Ziel sind, gehe ich ganz schwer davon aus, dass die Brücker vorher kommt. Was wiederum bedeutet: wir kommen nicht da hin, wo wir hin wollen. Oh verdammter Käse.. es ist 1 Uhr nachts, ich müde wie sau, will nur noch schlafen. Kurz überlege ich, die Übung abzubrechen und mich irgendwo auf einen Parkplatz zu stellen. 

NEIN, kommt nicht in Frage. Auch wenn wir alle müde sind, aufgeben ist nicht. Mit Hilfe von Google finden wir eine alternative Anfahrt über Schaffhausen. Das ist zwar ein ziemlicher Umweg, nochmal 30 min und 20 km, aber was solls. Neues Ziel eingeben und weiter.

 

In Bargen fahren wir über die Grenze, keine Sau da. Wir streifen Schaffhausen und fahren in Richtung Hemmental. Die Straße führt nach der Durchfahrt durch Hemmental schön bergauf, kurvig, etwas eng. Der Belag wird immer mieser, je weiter man sich vom Dorf entfernt. Irgendwann fahren wir bei dunkler Nacht auf Beton mit Schotter. Die Fahrbahn fällt je zur Seit ab. Zottl fährt somit recht schräg. 

Wieder Mal beschleicht uns der Gedanke...war das hier eine gute Idee? Wo kommen wir hier bloß wieder raus? Auf Google Maps sah das wesentlich harmloser aus. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt ein Parkplatz Schild. Tatsächlich, unser Parkplatz! Nicht mörder große, aber einige Fahrzeuge passen hin. Halbwegs eben ist das Ding auch. Wir suchen nicht lange, parken uns ans Ende des Platzes, Motor aus...dunkel! 

Wir sichern Zottl kurz und hören wenig später ein entferntes Hundegebell. Etwas seltsam. Eigentlich ist hier run um uns nix als Wald. Keine Häuser oder sonstiges mit Hunden. Hm...ich glaub, vor die Tür geh ich heute Nacht nicht mehr!

Völlig erschlagen falle ich zu Friedrich und Co-Pilot ins Heck. Wie sind die denn hier hin gekommen? Hab ich sie getragen oder sind sie selber nach hinten geschwebt...ich weiss es nicht mehr...Augen zu und weg!

 

Viele Grüsse und gute Nacht.

Kai

 

 

GPS Koordinaten:
Platz abends: 
47.746779, 8.561320

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