Die Vorbereitungen auf den Trip laufen schon seit einigen Wochen. Route festlegen, Übernachtungsplätze suchen (möchte möglichst frei stehen), Entsorgung und Versorgung prüfen, Listen anlegen wie
"Mitnehmen", "Lebensmittel kaufen" und "Kleidung". Mit sowas kann man nicht früh genug anfangen.
5 tage vor Abfahrt beginne ich Zottl zu laden. Erstmal nur Kleidung. Und im Lauf der nächsten Tage allerlei weiteres Zeug. Lebensmittel kaufe ich erst noch in Deutschland auf meiner Transitfahrt
nach Rostock.
So vergeht die Woche wie im Flug und plötzlich ist Freitag, 18. Mai und es geht los. Die letzten Dinge wie Bettzeug, Reisegefährten etc. werden geladen. Um 20 Uhr mache ich mich auf den Weg, gebe Herrieden ins Navi und fahr los. Vergesse dabei, dass ich ja noch Wasser bunkern möchte und muss dadurch einen Umweg von 5 km in Kauf nehme. Das fängt ja gut an.
Der Rest der Fahrt gen Nürnberg läuft aber gut. Kein Stau, in Österreich fahr ich durch Bregenz weil ich mir keinen Sticker auf die Scheibe kleben will für 15(?) km AT Autobahn.
Die deutsche Autobahn bei Nacht hat es in sich. Der Blick in den Rückspiegel, mehrfach bevor man zum Überholen ausschert, sichert Leben. Die Autos kommen zum Teil angeschossen, das Zottl wackelt. Wahnsinn!
Die Zeit vergeht, die Kilometer auch und gegen 01:30 Uhr rolle ich auf den Parkplatz in Herrieden an der Altmühl (49°13'53.4"N 10°29'44.7"E), vorher muss ich jedoch noch einmal kurz stoppen und eine Tüte M&Ms kaufen um mich wach zu halten
Erst bin ich verwirrt weil am Parkplatz Schilder mit Einfahrverbot stehen. Is mir aber wurscht, es stehen auch schon zwei oder drei andere Camper dort, also ignoriere ich das mal und stell mich
in eine Ecke des Parkplatzes, der wirklich riesig ist.
Da ich noch zu Hause gegessen hatte, kann ich mir das Essen sparen und gleich total müde ins Bett fallen.
Gegenüber des Stellplatzes für Womos ist noch ein normaler Parkplatz, da toben noch ein paar Halbstarke rum und machen Lärm. Davon bekomme ich aber sehr schnell nix mehr mit. Ich schlafe ein, kaum liege ich in der Horizontalen.
Am nächsten morgen, also Tag zwei meiner Reise, 19. Mai 2018, erwache ich um 7 Uhr. 30 Minuten vor Wecker klingeln. Eigentlich bin ich noch müde, aber ich krieg die Kurve nicht mehr. Heute sind auch noch viele Kilometer zurück zu legen. Auch die To Do Liste ist lange:
- Gasflasche besorgen
- AdBlue tanken
- Einkaufen
- Tanken
Aber erstmal aufstehen. Frühstück verschiebe ich mal noch. Noch nicht hungrig. Außerdem will ich erstmal vor die Tür, die frische Luft genießen und schauen wo ich hier gelandet bin. Gestern war's ja grabbe Nacht.
Als erstes will ich in Erfahrung bringen, was es mit dem Einfahrverbot auf sich hat. Als ich zu den Schildern laufe, sehe ich, dass noch ein kleines Zusatzschild angebracht ist: das Einfahrverbot
galt nur für den 12. Mai. Aha....die Schnellsten sind sie hier ja nicht. Heute ist der 19. Mai....Aber egal, alles richtig gemacht.
Auch die Polizei dreht noch eine Platzrunde, interessiert sich aber nicht weiter für uns.
Auf einem Turm erspähe ich ein Storchennest und tatsächlich, da sitzt ein Storch drin. Wow! Da muss ich gleich mal mein Zoomobjektiv holen.
Einige Fotos später, setze ich Zottl in Bewegung. Wir liegen gut in der Zeit und ich stelle mir noch vor, gegen 19 Uhr in Rostock zu sein.
Bei Hornbach hol ich mir eine Gasflasche. Weiter geht's gen Bayreuth, da will ich einkaufen. Zwei Staus halten mich jedoch massiv auf. Im zweiten stehe ich 1,5 Stunden. Ohne Hörbuch wäre ich wohl
durchgedreht. Und alles nur wegen einer verdammten Baustelle.
Als ich am Kaufland ankomme, ist es 11:30 Uhr. Der anschließende Einkauf macht mich 180 EUR ärmer und beschert mir einen übervollen Einkaufswagen. All das muss nun noch in Zottl verstaut werden. Was erstaunlicherweise gut funktioniert. Hätte sogar noch mehr kaufen können. Für die erste Urlaubswoche kaufe ich noch frisches Zeug. Für die Zweite und Dritte wird dann etwas vermehrt auf Konserven oder Gläser zurück gegriffen. Die erste Woche wird von Reis geprägt sein, die Zweite von Kartoffeln, die Dritte eher von Nudeln und Reispfannekuchen. So mal der grobe Plan. Wir werden sehen...
Auf dem Kauflandparkplatz mache ich auch gleich noch Mittag. Stehe etwas abseits und störe niemanden.
In Bayreuth fülle ich an einem Tankautomaten, der recht versifft ist, noch AdBlue nach, fülle den Tank mit Diesel und fahre ab auf die Autobahn. Wieder in den Stau. Aber zum Glück nur noch kurz.
Bis Rostock sind es jetzt noch knapp 500 km. Da ich nicht rase, sondern so um die 110 km/h fahre, dauert das ein wenig. Ich mache zwischendurch noch zwei kleine Pausen, stehe noch zwei oder dreimal im Stau, einmal hats heftig geknallt und von 3 Fahrstreifen ist nur noch einer frei. Da heißt es warten.
Zum Glück stresst mich heute nix, Fähre geht ja erst morgen, am Pfingstsonntag. Hatte ich extra so geplant.
Die letzten 200 km gen Rostock sind die schönsten des Tages. Kaum noch Verkehr, immer wieder Rehe die auf den Feldern entlang der Autobahn zu sehen sind und ein toller Sonnenuntergang auf den ich
immer wieder zu fahre.
Kurz vor meinem ausgesuchten Parkplatz für die Nacht, mache ich nochmal den Tank voll. Diesel ist günstig in Rostock, nur 1,21 EUR/Liter, in Bayreuth hatte ich für 1,30 EUR getankt. Verbrauch lag
heute bei 8,9 Liter. Geht in Ordnung.
Anschließend rolle ich gen meines Parkplatzes den ich auf Google Maps ausgesucht hatte (54°07'48.3"N 12°05'57.4"E). Hoffe nur, es gibt da keine Höhenbeschränkung oder sonstige
Verbotsschilder.
Die Straßen sind hier auf jeden Fall mal erschrecken leer. Keinerlei Verkehr. Wo bin ich denn hier gelandet? Dann erreiche ich endlich den Parkplatz, direkt am Wasser. Alleine bin ich nicht, 3
Womos stehen schon rum. Ich parke mich etwas abseits dazu. Bin kein Kuschelparker.
Genau als ich ankomme, geht auch die Sonne unter. Ich seh sie gerade noch verschwinden.
Bevor es zu dunkel wird, schnell noch ein paar Videos und Fotos machen. Anschließend wird gegessen. Hab noch immer was vom mitgenommen Zeug. Was'n Glück.
Was ich auch noch mache: ich nehme meine Prepaid-Global SIM-Datenkarte in Betrieb. Stecke sie in meinen Huawei Router und 20 Sekunden später hab ich Netz. Wow! So einfach ist das. Genial. Über
den Huawei Router kann ich nun mit allen Geräte per eigenem Kasten-Wlan ins Internet. Top!
Als das alles läuft, kann ich mich auch gleich noch auf der Fähre einchecken. So muss ich mir das morgen vor Ort nicht geben.
Den Rest des Abends verbringe ich mit Videos sichern und Blog schreiben. Jetzt ist es 23.30 Uhr, ich bin hundemüde. Zeit sich ins Heck zu begeben.
Wünsche eine Gute Nacht.
Viele Grüsse aus Rostock
Kai
Von zu Hause nach Herrieden:
Von Herrieden nach Rostock:
Teil 2:
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