Nicht nur zum Campen nutzbar...

Wer vor der Frage steht, sich einen Camper anzuschaffen, kann sich auch gleich mit der Frage beschäftigen, was kann ich damit machen? Nun, prinzipiell eine blöde Frage. Campen gehen natürlich!

 

Aber: man vergesse nicht, dass ein Kastenwagen hinten in der Regel zwei große Türen hat und auch mehr oder weniger Ladefläche. Ein unschlagbarer Vorteil zu einem normalen Wohnmobil.

 

Es ist natürlich unbestritten, dass der Hauptgrund das Campen ist, aber gegen einen Zusatznutzen kann man ja nix einwenden, oder?

So kann auf der Ladefläche durchaus sperriges Zeug transportiert werden. Und genau das machte ich heute. Meine 15 Jahre alte Bosch Waschmaschine steht seit Juni 2017 im Keller, abgelöst durch ein neues und energieeffizientes Modell von LG Electronics. Obwohl ich nun seit 5 Monaten warte, dass die alte Bosch endlich auszieht, hat sie sich seither keinen Zentimeter bewegt. Heute war somit der Tag des Abschieds gekommen...seufz. Sie wollte freiwillig nicht gehen, so schob ich sie raus. 

 

"Schön" sind die Dinger so sau schwer, da weiß man gleich was man gemacht hat wenn man fertig ist. Doch bevor dieses tolle Gefühl einsetzen konnte, musste die Gute auf meine treppenängige Sackkarre und dann 55 Stufen runter befördert werden.

Nach der Hälfte der Stufen kam unser netter Nachbar und fragte ob ich Hilfe bräuchte. Naja....da sagte dann doch nicht nein. Zu zweit ging es ruck-zuck und ich stand unten vor Zottl.

Und wie kommt das Ding nun in Zottl? Erstmal gar nicht, musste noch hinten die Betten umbauen. Das ging flott. Matratzen weg, ein Lattenrost auf das andere, einen Querträger entfernt. Passt. Wama kann kommen. Aber jetzt: die Ladekante hat so 40-50 cm Höhe...soll ich die Wama da hoch beamen?

Tja, ich habe zumindest diesbezüglich keine magischen Kräfte, so musste ich mir anders helfen. Ich besitze zwei ca. 2,30 m lange Alu-Auffahrrampen (bei Amazon beschafft) um mein Motorrad zukünftig in Zottl verladen zu können. So kamen diese heute zum ersten Einsatz.

Hab ich schon erwähnt das es regnete wie sau? Tolle Idee das alles heute zu machen! Wirklich ganz toll.

 

Rampen angelegt, befestigt, so dass sie nicht wegrutschen konnten. Auf den Ladeboden von Zottl mehrlagig einen Malerteppich ausgelegt um Beschädigungen zu vermeiden. Die Wama konnte kommen.

Mit Schwung die Rampe hoch, Regen, rutschig, alleine...alles in allem keine gute Mischung. Aber ich schaffte es die Wama in Zottl zu bugsieren.

 

Aber: die Sackkarre mit Wama war drin, jedoch noch immer auf der schräg stehenden Sackkarre. Ich stand draußen. Wie sollte ich nun die Sackkarre aufrichten? Bei dem Höhenunterschied. Weiter rein konnte ich nicht fahren, der Malerteppich deckte nach hinten nicht alles ab. Echt clever gemacht!

Einfach aufrichten war nicht. Ohne Gegengewicht konnte ich die Sackkarre nicht langsam und kontrolliert aufrichten. Verdammt! Jetzt jemand zweites im Kasten der hilft die Sackkarre in die Senkrechte zu befördern. Tja, keiner da! Also hilf Dir selber. Hast es ja auch verbockt.

 

Das einzige Gegengewicht, um die Sackkarre sanft runter zu lassen, war ich selbst. Also versuchte ich die Sackkarre in Richtung ihres Kipppunktes zu bewegen und sobald dieser Überschritten war, mich von ihr hochziehen zu lassen während ein Fuss irgendwie auf der Stoßstange stehen sollte. Auf die Rampe wollte ich mich nicht stellen, war nass, schräg und ich fürchtete auszurutschen. Gut, soweit ein toller Plan. Könnte von mir sein...oh...war er ja.

 

Der erste Versuch...Sackkarre aufgestellt bis Kipppunkt, dann Fuss auf die Stoßstange und mich hochziehen lassen....oh oh....ich war zu früh dran...ich zog die ganze Sackkarre und Wama wieder in meine Richtung. Konnte das zum Glück abfangen ohne davon begraben zu werden.

Kurz durchatmen, zweiter Versuch. Diesmal mein Gegengewicht etwas später eingesetzt und es funktionierte, yeah! Sackkarre ließ sich halbwegs sauber aufstellen. Plan ging auf. Erinnerung an mich: nächstes mal dennoch besser zu zweit machen!

 

Die WM ließ ich auf der Sackkarre drauf, befestigte alles, so dass nix verrutschte und fuhr zum Recycling Hof. 

Abladen war dann easy. Wieder die Rampen angelegt und rückwärts mit der Sackkarre die Rampe runter. Easy. Durch den strömenden Regen über den halben Recycling Hof geschwommen und den treuen Begleiter der letzten 15 Jahre dort ausgesetzt. Schnell weg bevor sie doch noch Füsse bekommen und mir nachläuft. 

 

Und da ich gerade schon so schön im Flow war, fuhr ich wieder nach Hause und füllte Zottl nochmals mit Material. Alte Matratze, viel Karton und Styropor etc. Wäre das Wetter besser gewesen, ich hätte es fast genossen. 

Grundsätzlich aber ein echt schöner Zusatznutzen den Zottl da bietet. So verlieren große und schwer Sachen fast den Schrecken...müsste ich sie nicht erst immer noch 55 Treppenstufen runter würgen.

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