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#195 Zottl bekommt eine Pause - Frühlingshaft und wir wachsen in St. Antönien

 

Hallo zusammen,

 

ich erwache in meinem Carado. So war also die erste Nacht in einem TI Van! Eigentlich unspektakulär! Ordentlich geschlafen und nicht erstickt. Laut wars auch nicht, denn der Carado V337 hat hinten im Dachfenster schon die Dometic Dichtung gegen Klappern und Geräusche verbaut. Vorbildlich!

 

Erstickt bin ich auch nicht. Hatte den Vorhang der Schlafabteil zu Wohnbereich abtrennt, geschlossen. Doch dank Belüftungspilz ist niemand gestorben... Äh...moment...kurz den Watte-Puls vom Co-Pilot ertasten...alles wie immer...gut!

Die Gasheizung mit ihren Startexplosionen hab ich einige Male gehört heute Nacht. Nicht verwunderlich, das Geräusch kenne ich nicht, die Heizung ist unter dem Bett von Friedrich und Co-Pilot verbaut, somit recht nahe. Aber sonst im Betrieb ist die Gasheizung angenehm leise. Ruhiger als die Dieselheizung in Zottl 

Auch praktisch: ich kann die Heizung direkt vom Bett aus höher stellen. Muss also nicht vor laufen zum Eingang. Das ist angenehm und wird sogleich gemacht. Frisch hier drin! Das Glücksrad hatte ich auf 1-2 gestellt. Unterm Federbett ausreichend, aber zum Aufstehen...nee...wir verballern mal etwas Gas. Ich hab 2x11 KG vom Autohaus Melzer in Jestetten gesponsert bekommen.  Das reicht für 3 Tage Herbst locker. 

Die Truma Gasheizung reagiert prompt und es wird schnell aufstehtauglich was die Temperatur angeht. Finden auch Co-Pilot und Friedrich...und bleiben liegen!
Ich filme die ersten Aufnahmen aus dem Dachfenster raus. Das geht besser als in Zottl, die Betten sind im Van höher angebracht, mein Oberkörper kommt also weiter raus.  

 

12V & USB Stromanschlüsse sucht man hier im Heck tatsächlich vergebens. Das gefällt mir gar nicht. Hier muss man als Käufer selbst USB oder ähnliches nachrüsten wenn man im Bettbereich Strom benötigt. Oder gibt es Steckdosen evtl. optional? Dazu gibt es  sicherlich auf der Carado Webseite mehr Infos.

 

Und wie sieht es draußen aus? Herrlich...bis auf die surrende Drohne! JENS, gopferdammich....!!


Der Carado scheint für gutes Wetter zu sorgen. Die Sonne ist schon irgendwo, der Himmel blau, die Aussicht bescheiden. Wir schauen auf Bäume und nicht ins Tal...aber stehen dafür schön geschützt hier. Und gen Berg sehen wir Berg!

Mit diesen Weisheiten stehe ich nun mal endgültig auf, anziehen, Bad und raus vor die Tür. Ungewohnt, nicht die Schiebetür zu öffnen sondern eine normale Tür. 

 

Was etwas schade ist: sitzt man in der Dinette kann man Richtung Tür nicht rausschauen. Was ja im Kasten normal ist, geht hier nicht. Die Tür hat kein Fensterli und das eigentliche Fenster kommt erst im Küchenbereich. Der ist aber nach hinten versetzt und daher hat man vom Fenster in der Dinette sitzend eher wenig.

Draußen...ah...herrlich....uh...aber frisch... Moin Dirk...moin Jens. Alle wach und fit.  Früstück?
Noch nicht...erst wird noch ein Blick auf und in den Carado geworfen von allen. Es wird gelobt, gejammert, gemosert...typisch YouTuber halt... Einer bemängelt sogar die Dehnfugen oberhalb der Windschutzscheibe....man, man, man....

Die Diskussion Frühstück "drinnen" oder "draußen" gewinnt "draußen". Die Sonne nähert sich uns...noch bringt das wenig...wir frühstücken vor dem Avanti und der gibt Schatten. 

Dirk produziert warme Brötchen im Omnia, ich bereite mein Spekulatius Creme Glas vor, sowie Teller und Besteck. 
Und schwupps sitzen wir alle im Schatten und futtern. 

Im Anschluss lasse ich noch den Aufklärer hoch und die anderen beiden beschäftigen sich mit der Solartasche von Jens und der Frage: was kommt rein? 
Fragt mich nicht...keine Ahnung!

Co-Pilot und Friedrich haben es unterdessen auch geschafft. Sie sitzen! Wow!
Im Carado scheinen sie sich auch wohl zu fühlen. Immerhin vernehme ich kein Gejammer. Das heisst schon was!

Der Cardo mit dem wir unterwegs sind hier im Video:

 

Nachdem auch meine Drohne (DJI Mavic Pro)  wieder eingepackt ist, räumen wir so langsam zusammen. Es geht auf gefühlt 11 Uhr zu und wir wollen heute noch weiter. Kurz werden die nächsten Koordinaten noch an zwei weitere Womo Fahrer geteilt und schon sitzen wir auf und rollen den Berg runter.

 
Ich lasse mich dabei vom Avanti filmen. Wollen ja ordentlich Aufnahmen vom Carado wie er zwischen Felswänden und Bäumen zu fahren ist. So pappe ich einfach meine alte GoPro Hero5 an die Hecktür des Avanti und fahre hinterher. Praktisch son olles GoPro Gelump. 
Ja, ich mag GoPro nicht, ist kein Geheimnis, macht einfach zu viele Probleme beim An- und Ausstellen!

Runter kommen wir ohne Probleme, toller Blick ins Rheintal zwischendurch, leider heute kein Nebel über dem wir erst sind und dann in ihn eintauchen. Der TI Van fährt sich auch bergab ohne Probleme und wie Zottl.


Im Dorf kurzer Stop um die Hero5 vom Avanti zu entfernen und zack sind wir auf der Autobahn in Richtung Chur. Wo es hin geht? Dahin, wo wir mal im Winter waren....vor laaanger Zeit, als Silvio noch "vorhanden" war. 
Diesmal nun im Herbst, ohne Schnee. 

 

In Landquart verlassen wir daher die Autobahn und dirigieren uns durchs Dorf gen Prättigau. Doch stop! Einkaufen! Lidl!
Auf dem Parkplatz macht sich nun die leichte Mehrlänge des Carado bemerkbar. Aber auch nur, weils recht voll ist und ich keine zwei Parkplätze hintereinander finde. Ich muss über 2-3 Parkplätze quer parken. Tja...kanns nicht ändern.

Zu Dritt gehts in den Lidl, diesmal alles auf meine Kosten. Wenn ich mich schon "durchfüttern" lasse, dann zahle ich wenigsten den gesamten Nachschub.

Aufsitzen! Weiter! Jetzt tatsächlich in den Prättigau rein und immer Richtung Davos. Durch Ecken, wo den ganzen Winter keine Sonne hinkommt und es aussieht, als hätte es leicht geschneit. Alles weiß vom Rauhreif. 

Und in einem dieser Sonnenarmen Löchern biegen wir von der Hauptstraße ab und kämpfen uns die nächsten Kilometer den Berg hoch. Immerhin Südhang! Sonne!


Die Strecke ist gut zu fahren mit dem TI Van, wir meistern alle Engstellen prima und erreichen die Anhöhe von wo es oben einer Schlucht entlang weiter hinter ins Tal geht. Und irgendwann, nach dem der Co-Pilot schon wieder ganz blaß wird, erreichen wir St. Antönien. Nicht zu verwechseln mit St Anton. Das ist woanders!

                

Wir wir von unserem letzten Besuch wissen, sind hier alle Parkplätze bewirtschaftet. Wir stoppen also am ersten Großen Parkplatz und beschäftigen uns mit dem Parkautomat. Keiner von uns hat genug Bargeld dabei. Scheine nimmt der Automat nicht. Karten auch nicht. Aber Euro Münzen.
Aber: Per easy Pay, Smartphone App und Kreditkarte geht es auch. Bei mir dauerts etwas länger...

 

Es begrüsst uns auch sogleich noch der örtliche Dorfpolizist. Super freundlich und zuvorkommend. Kein Argwohn gegen unsere Camper. Wir fühlen uns richtig willkommen. Toll, dass es sowas auch noch gibt heutzutage. Sonst hat man ja meist eher das Gefühl, dass man mit dem Camper unerwünscht ist. Es gibt Gemeinden, ich nenne keine Namen aber es ist eine die mit B anfängt und mit ergün aufhört, die stellen Leute an, um Camper zu vertreiben. So hört und liest man zumindest.


In St. Antönien wissen sie wie es geht, haben es begriffen, verdienen mit uns Geld. 10 CHF kostet uns der Aufenthalt pro Van plus ein paar CHF Kurtaxe. Dafür können wir auf allen Parkplätzen parken und dürfen uns willkommen fühlen. Toll!

Der freundliche Herr Polizist teil uns auch noch mit, dass wir das Fahrverbot hinter Parkplatz 5 ruhig ignorieren dürfen und bis P6 weiterfahren können. Das Schild stünde dort nur schon für den erwarteten Winter. 
Wertvolle Information die an einem Paar Ohren vorbei geht.

 

Nachdem auch ich es endlich geschafft habe, mein App-Parkticket zu lösen, fahren wir die letzten Meter. Jens fährt vor und als wir an P5 vorbei kommen, stoppt er just vor dem Fahrverbotsschild. Dirk muss ihn erst kurz noch überzeugen, dass er hier weiterfahren darf....

So fahren wir noch einen KM tiefer ins Tal, passieren noch 30 m Schotter, war ja klar, und finden einen schönen Parkplatz der leer ist. Hier wird der Anker geworfen. Wir bilden ein zur Straße offenes U und richten uns ein.


Mit Jens zusammen laufe ich noch ein paar Meter weiter zum obersten Parkplatz. Schöner ist der aber auch nicht, so bleiben wir wo wir sind. Und in Faulheit übertrifft uns heute nur Dirk: der will nicht mitlaufen sondern verschafft sich lieber per Drohen eine Übersicht. 

 

      

Zurück am Camp ist es Zeit für eine kleine Stärkung. Kuchen, Kaffee, Twix mit Spekulatius Füllung. Es geht uns gut. Noch! Denn noch kommt hier die Sonne hin. Jedoch nicht mehr lange. Wir müssen dringend Vorbereitungen für heute ABend/Nacht treffen. Da wir noch zwei Vans erwarten mit total 3 Leuten, können wir nicht in einem unserer Vans sitzen. Also muss Essen und Abend draußen stattfinden. 


Und um es abends warm zu haben, hilft nur: Holz! Dirk hat zwar etwas dabei, doch nicht genug. So stöbern Jens und ich durch die Gegend und suchen alles nach Holz ab. 
Mit Erfolg, die Ausbeute ist nicht schlecht. Wir werden es zumindest von einer Seite warm haben. 

 

Und was Essen wir heute Abend? Nun, da kommt unser Meisterkoch Jens ins Spiel. Gestern Abend hatte Dirk erwähnt, dass er es nochmal toll fände, Jens' Risotto zu Essen. Und wenn so ein Zug den Bahnhof verlässt, springe ich natürlich sofort auf...äh...ja...und die Pizokel die wir vor langer, langer Zeit mal aßen....gigantisch lecker!
Nun, was soll ich sagen, wir mussten Jens nicht mal überzeugen. Er war sofort im Boot. Ein Abend Pizokel, heute also, und morgen Risotto. 

 

So beginnt also Jens am frühen Abend mit den Kochvorbereitungen, macht den Teig für die Spatzen, kocht das Ganze, ich helfe ihm noch etwas beim Gemüse und suche noch etwas weiter nach Holz. 
Und wie wir so vor uns hin arbeiten, kommt ein weiterer TI angefahren. Moni und Bennie treffen ein. Den TI haben sie erst kürzlich gekauft, ein LMC und haben sich uns spontan angeschlossen.

Jetzt fehlt also nur noch ein Van...wer mag das sein!?

Um später das Pizokel zu kochen, wünscht Jens ein Feuer. Das dürfte machbar sein. Dirk, der sich bei der Erledigung der bisherigen Arbeiten stark zurück gehalten hat, packt seinen Grill Prototype von www.styyl.de aus und wir feuern an. 

Und wie das Feuer so vor sich hin lodert, kommt auch unser letzter Teilnehmer angeschossen. Timo! Der Bub ist da!
Erst parkt er weg von uns, wird dann aber dazu gedrängt, das U zu schließen. Sichtschutz.

So beginnt ein toller Abend am Lagerfeuer. Das Essen schmeckt wieder mal hervorragend. Dirk's Würste werden wie immer schwarz, Jens' Schweinefleisch wird perfekt. Timo's Glühwein mit Schuss schmeckt wieder super!

Es gibt die ein oder andere Quitten-Schnaps Runde und wie aus heiterem Himmel steht plötzlich eine junge Frau bei uns im Innenhof und fragt, ob wir evtl. Strom hätten. Ihr Handy Akku ist alle, das Ladegerät irgendwie nicht funktionierend. Sie ist mit einem VW Bus unterwegs und kommt nicht an ihren Strom ran. Timo schaltet am schnellsten, reicht ihr die Powerbank seiner Heizjacke und so zieht sie glücklich von dannen. 

Wir heizen weiter, es ist ziemlich frisch hier. Ohne großes Feuer wird es sofort kalt. Gefühlt verheizen wir einen ganzen Wald. 

Es gibt nochmal Schnaps, Moni hat noch Vermicelle Nachtisch dabei...lecker...und irgendwann kommt das Mädel wieder und retourniert die Powerbank. Als sie gerade wieder gehen will, lade ich sie kurzerhand noch an unser Lagerfeuer ein. 
Wer kann dem schon widerstehen, so steht sie kurz darauf mit Stuhl und Bier wieder bei uns. Na das nenn ich mal nen Einstand. Sie heisst....ach, wer braucht schon einen Namen...sie wurde hier irgendwie von ihrer Freundin versetzt und ist nun etwas gestrandet mit ihrem nicht wirklich vollumfänglich wintertauglichen VW Bus. 

Der Abend geht lustig weiter, doch langsam gehen unserer Holzvorräte zur Neige. Darauf mal schnell noch einen selbstgebrannten Quitten Schnaps. Von innen heizen hilft auch! Und was bin ich froh, hab ich warme Klamotten und ne Jacke mit Heizung.  

Unsere hinzugewonnene Frau wird irgendwann später jedoch leider von ihrer Freundin abgeholt und verschwindet im Dunkeln gen VW Bus.

Wir dagegen brauchen Holz. Das wird gefunden, jedoch in unhandlicher Größe. So packen Jens und Timo ihre Killersägen und Äxte aus. Ein echtes Holzmassaker. Aber dringend notwendig. Sonst wäre der Abend deutlich früher zu Ende gewesen. 
In mir reift an diesem Abend der Entschluss: ich brauche eine Kettensäge!

Erst gegen 2 Uhr, nach weiteren Warmgertänken, beschließen wir einen lustigen und kurzweiligen Abend. Zeit fürs Bett. Das finden meine zwei Mitreisenden auch und sind schon ganz scharf drauf, im Carado Heck platz zu nehmen. Scheint ihnen, wie auch mir, hier drin gut zu gefallen. 
Dann schlafen wir mal ein paar Stündchen...und wenn alles nach Plan läuft, ist morgen Samstag und wir reisen weiter.

Gute Nacht und viele Grüsse

Kai
 

GPS Koordinate:

Morgens: 47.302540, 9.523327 
Abends: St. Antönien, Parkuhr: 
46.972333, 9.826807  /  Unser Parkplatz bei P6: 46.986014, 9.844208

 





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