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#192 &193 Er ist zurück - Berner Oberland Tour - Euschelspass

Guten Morgen zusammen,

 

ruhige Nacht hier an unserem Dead End. Gegen 8 Uhr werde zumindest ich wach und in Erwartung von Sonnenschein, öffne ich ganz unbedarft die Verdunkelung gen Himmel. Doch oh Schreck...ich sehe nur grauen Hochnebel über uns. Ja so ein Mist aber auch! 

Da wird Hr. Co-Pilot aber nicht erfreut sein. Ging er gestern noch mit sonnigem Gemüt ins Bett, mit der Aussicht, heute nochmals einen sonnigen Tag zu erleben...

 

Da mich nix treibt, erstmal noch etwas liegen bleiben. Doch oh Mist, Router anstellen, sonst wird das nix mit surfen im Bett. Also kurz raus, Heizung an, Router an und schnell wieder ins Bett.

 

Erst gegen 9 Uhr stehe ich tatsächlich auf. Geht doch nix über einen faulen Start in den Sonntag. Gegen 9:30 Uhr schaffe ich es endlich mal vor die Tür. Noch immer grau, aber nicht wirklich kalt. Wir könnten es wagen, draussen zu Frühstücken. 
Die nächsten Minuten bin ich mit filmen beschäftigt, die Location bei Tageslicht einfangen. Toller Spot hier! Absolute Empfehlung. Aber ich denke, im Sommer bei Grillwetter ziemlich gut besucht. Im Herbst...bei mittlprächtigem Wetter aber nix los.

 

Ädu ist auch schon wach und offeriert einen Kaffee. Da sag ich dankend ja. Von Jens noch nix zu sehen. Der wird doch wohl nicht noch schlafen?? Ist der in den letzten Monaten zum Langschläfter geworden?
Und tatsächlich, um 09:45 Uhr öffnet sich ein Fenster bei Oski....der Jens, noch verpennt und im Bett liegend. Ich hab ihn mit meinem Gelaber in die Kamera doch tatsächlich geweckt...naja...könnte schlimmer sein...immerhin wars nicht die Drohne.

Durch Jens' Langschläfterverhalten, zieht sich auch unser Frühstück hin. Denn oh Glück, wir haben da ja noch meine so halb gekochten Kartoffeln. Die böten sich ja für ein sonntägliches Rösti an... 

                

Und so steht der Jens dann gegen 10:30 Uhr in Oski am Herd und zaubert uns ein Rösi, dass zumindest mir fast die Tränen kommen. Natürlich mit Flugdrehung die in Zeitlupe gefilmt wird. Alles wie vor 12 + x Monaten. Nur dass die Rösit noch einen Ticken besser schmeckt. Das könnte ich jeden Morgen essen! Wow! Ein Gedicht.

 

Wir sitzen lange beim Frühstück, bis weit nach 12 Uhr. Unterhalten uns über alles mögliche und schieben das Unvermeidliche heraus. Was das ist? 

 

Na, den Abwasch natürlich. Und in meinem jugendlichen Leichtsinn hatte ich heute morgen gesagt: wenn Jens uns die Rösti macht, mache ich den kompletten Abwasch für alle! Tja, manchmal überkommt mich halt der Kollege Leichtsinn und ich biete solche verrückten Sachen an.

 

Und so stehe ich irgendwann mit meiner Schüssel draußen vor Zottl, ein Berg von Geschirr vor mir und die Bürste in der Hand. Los gehts!
Immerhin kann ich draußen abwaschen, mach ich deutlich lieber als in Zottl. Denn bei mir ist Abwasch gleichbedeutend mit Überschwemmung! Und die hab ich lieber draußen.

Ne halbe Stunde später ist alles abgewaschen. Die Jungs stehen gerade rum und ich meine so: der Abwasch ist gemacht, jemand müsste jetzt abtrocknen!

Rums...rums...zwei Schiebetüren fallen zu...keiner mehr da... Ich glaub ich steh im Wald!
Nun denn, ich schnappe mir mein Geschirrhandtuch, ja, sowas hab ich an Bord und mache mich munter ans Werk. Natürlich helfen Co-Pilot und Friedrich nach Kräften nicht mit.
 

 

      

Nachdem ich völlig geschafft mit allem fertig bin, wird aufgeräumt. Ädu verlässt uns in Kürze, Jens und ich hängen noch eine spontane Nacht dran. Wir haben beide morgen noch Zeit und entscheiden, in der Ecke zu bleiben. Ein weiterer Spot im Berner Oberland hat es uns angetan.

 

So sagen wir also gegen 14 Uhr Tschüß zu Ädu. Machs jut und bis bald mal wieder! War ne tolle Tour mit Dir!

Gemeinsam fahren wir bis Abländschen und weiter bis Jaun. Dort biegen Jens und ich nochmals rechts ab auf einspurige Straß und kämpfen uns steil den Berg hoch. Alter Schwede! Die Strecke hat es in sich!

Das Ziel ist ein Parkplatz ca. 1 km unterhalb des Euschelspass. Der Pass selbst ist nicht durchgängig befahrbar, somit dürfte es ne ruhige Sache werden für die Nacht.

 

Doch auf der Hochfahrt kommt uns das ein oder andere Auto entgegen, einmal verliere ich Jens aus den Augen. Natürlich prompt vor einer Abzweigung. Doch dank meiner Fährtenleser Fähigkeiten erkenne ich, dass erst vor kurzem ein Auto mit grobstolligen Reifen hier durch eine Wasserlache gefahren ist...die Spuren führen nach rechts...also folge ich der Straße nach rechts. So hole ich Jens wieder ein und kann noch schön zuschauen, wie er 200 m rückwärts fahren darf, weil ein entgegenkommender PKW zu blöd ist, 50 m rückwärts zu fahren. Tja...manchmal läufts blöd. Immerhin kann Jens bergab rollen und muss seine Kupplung nicht stressen. 

 

Nach diesem Hindernis kommt zum Glück kein weiteres. Wir erreichen den durchaus schrägen Parkplatz, finden aber eine recht ebene Stelle, parken, steigen aus und beglückwünschen uns zu diesem Spot und das wir die Anfahrt gewagt haben. Wieder mal: grandios!


Doch lange klopfen wir uns nicht auf die Schultern: ne Runde Bewegung täte noch gut. Co-Pilot und Friedrich wollen nicht mit, was ein Glück, so laufen Jens und ich los...bergauf. Oben ist noch eine Beiz zu sehen, es brennt Licht, also offen. Da könnten wir doch stoppen und ein Bierchen trinken. Doch dieser Gedanke kommt uns erst nach etlichen Hundert Metern steil bergauf...und schnell realisieren wir: kein Geld dabei, kein Mundschutz! Also nix mit Belohnung.

 

Wir quälen uns den Hang hoch, vorbei am Wirtshaus...lechz...und weiter. Oben soll es laut P4N noch einen Schlafplatz geben

Doch als wir ihn sehen...nee...nicht schön...wir bleiben wo wir sind. 

Ja und jetzt verlieren wir uns...Jens läuft irgendwo querfeldein..ich will nicht warten und laufe die Straße weiter, bis hoch zum Pass. Dort erwarten mich Eingänge zu Militärbunkern, ein Wendeplatz und n Grill. Hier könnte man herrlich nächtigen. Doch leider steht weiter unten ein Fahrverbotsschild. Spielverderber!

Zudem habe ich einen tollen Blick gen Norden Richtung nach Murten, Neuenburgersee und am Ende Juraberge. Wow! Leider keine perfekten Sicht- und Lichtverhältnisse aber der Weg hier hoch hat sich gelohnt. Mutterseelenalleine hänge ich da oben rum, schaue mir noch die Bunkereingänge, einer brandneu, einer älter, an. Seltsam! Was sie hier wohl verstecken?

Nach ner halben Stunde begebe ich mich auf den Abstieg und treffe auch kurz darauf auch wieder auf menschliches Leben in Form von Jens.
So hiken wir gemeinsam zurück zu Zottl und Oski und treffen mit dem letzten Tageslicht ein. 

Und was Essen wir heute Abend? Ich hab zum Glück noch zwei Hähnchenfilets, die kommen in die Pfanne und dazu nochmal leckere Bratkartoffeln und etwas Soße. Fertig ist ein top Abendessen, das wir in Oski einnehmen. Dazu noch ein lecker Trip-Ende-Bier. 

Bis 23 Uhr sitzen wir beisammen, doch die letzten zwei Nächte verlangen danach, noch etwas Schlaf nachzuholen. So begebe ich mich zu zwei müden Mitfrellreisenden. Selten genug, dass sie sich fast widerstandslos gen Bett befördern lassen. 

Die nächsten 9 Stunden herrscht Ruhe....wir schlafen...

 

 

Und man glaubt es kaum...viele Stunden später wachen wir wieder auf. Blick raus...paar Wolken aber auch blauer Himmel. Nase raus...frühlingshaft mild! Dafür, dass eigentlich November ist, vor einer Woche 40 cm Schnee lagen ist heute ziemlich wenig davon übrig geblieben.

 

Einem Frühstück vor Zottl steht nix im Wege und da wir noch gesunde Muffins und Lebkuchen haben, gibts gleich mal diese. Herrlich, sich so gesund zu ernähren. Und on top hole ich noch die weihnachtliche Spekulatius Creme raus, die auf Lebkuchen...ein Gedicht!

Später experimentiert Jens noch mit seiner Solartasche, ich hänge am Laptop und Telefon. Die Heizung ist aus, die Tür auf, warm ist irgendwie schon besser als kalt!

Doch um Mittag ist Schluss. Ich muss los. Jens auch. Doch verabschieden tun wir uns nur vor der Kamera. Das Video endet hier, aber Jens hat nochmal einen Termin bei seinem Zitronen Händler und kommt heut Abend nochmal bei mir zu Hause zum Essen vorbei. 

Ich habe also die Ehre, in nochmals bekochen zu dürfen. Komischerweise ist die Kamera immer aus wenn ich mal koche...hm....das müssen wir ändern. Da entsteht ja ein völlig falsches Bild von mir!

Jens fährt ein wenig anders zu mir als ich. Er wählt Landstraße und Brünigpass über Luzern. Ich fahre Autobahn über Zürich. Lustigerweise treffen wir uns an der V&E Station vor Zug wieder. Als hätten wir den Zeitpunkt abgesprochen :). 

Meine zwei Fellohren schauen ein wenig überrascht, dass Jens da an unserer V&E Station zu Gange ist als wir anrollen. Tja Jungs, Überraschung! Heut gibts nochmal einen Männerabend. 

Den Verbringen wir bei Jever und One-Pot-Raclette ala Kai. Doch alt werden wir nicht. Beide wollen wir noch etwas Video schneiden...den nach dem Vergnügen kommt bei uns immer die Arbeit.


Somit sagen wir Tschüß zu Jens...doch nicht für wirklich lange. Schon in zwei Wochen treffen wir uns wohl wieder...

Danke schön, liebe Leserinnen, lieber Leser, dass ihr bis hier wieder durchgehalten habt. Wir sind schon gespannt auf den nächsten Trip und freuen uns, wenn ihr auch wieder mit am Start seid. 

Bis dahin bleibt gesund und munter.

Viele Grüsse
Kai

 

GPS Koordinaten:

Parkplatz unterhalb Euschelspass: 46.624888, 7.282145

 





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