Hallo zusammen, (korrektur gelesen 17.12.)
es war ein wenig Planung erforderlich doch dann stand das Wochenende. Endlich! Nach MONATEN der Abstinenz kommt es endlich zu einer Wiedervereinigungs Tour mit Jens von Vanamericana.ch. Oh, wie
ich mich freue!
Allerdings diesmal, und das ist echt untypisch, nicht in Graubünden, sondern wir trauen uns ins Berner Oberland. Ein ziemlich schwarzer Fleck auf meiner Landkarte. Doch Jens hat historische
Beziehungen zu dieser Ecke und so wird per WhatsApp entschieden: Berner Oberland.
Kurzfristig kommt auch noch Ädu dazu. Wir werden also ein coronafreundliches Dreiergespann sein am Wochenende.
Soviel mal der Vorrede.
Ich selbst bin schon in Derendingen, Bergwerkstermin und komme dort pünktlich weg, so dass ich am mittleren Nachmittag in Lyssach bei Coop aufm Parkplatz stehe und auf mein Reisegspänli Jens
warte. Ich schreibe ihm freudig eine SMS dass ich schon am Treffpunkt bin und der Erste sei...
Doch ich höre oder lese nix von Jens...laaange Zeit. Stunden vergehen, es wird schon bald dämmerig...nix. Zum Zeitvertreib gehe ich schon mal im Coop Einkaufen...zurück bei Zottl...kein Jens.
Langsam wird das komisch!
Ich frage mich, ob ich mich mit Zeit, Ort oder Wochenende vertan habe. Muss ja an mir liegen, Jens ist die Zuverlässigkeit in Person. Ich bin ja immer der, der Zeug verhühnert oder zu spät dran
ist.
So checke ich Kalender, WhatsApp Verlauf und kann keinen Fehler auf meiner Seite erkennen. Hm...ich bin ratlos....stelle den Laptop auf den Tisch und schneide an einem Video weiter.
Irgendwann um 17:30 Uhr erscheint in meinem rechten Augenwinkel eine graue Nase. Co-Pilot? Was willst du hier vorne??
Oh...nee...nicht der Co-Pilot! Das ist doch ... ja, genau....Oski!!!! Ob Jens auch mit dabei ist???
Ja, und tatsächlich, da steigt er aus aus seinem Oski....der Jens! Begrüßung, Corona freundliche Faust, und die Frage: Was ist los? Warum so spät?
Tja...der Jens...er ist noch nicht wieder so richtig angekommen hier...spät losgefahren und dann wollte Oski noch zweimal den Notlauf genießen. Der Fehler ist zwar gefunden, aber der verwirrte Sensor noch nicht getauscht. Daher noch immer das gleiche Problem wie schon seit bald einem Jahr.
Zur weiteren Erklärung meint Jens, er habe doch ne WhatsApp geschickt...äh...nee, bei mir kam nix an!
Tja, der liebe Jens hatte seinen Wifi Router im Van nicht an, die WhatsApp ging nicht raus... Mir scheint, das läuft noch nicht so ganz rund...aber wird scho!
Kurz besprechen wir die Abendessen der nächsten zwei Tage und Jens zieht los einkaufen. Einige Dinge hab ich schon besorgt, andere kauft er nun noch.
10 Minuten später fahren wir ab gen Bern, dann Thun und ab ins Simmental. Und während wir die weissen Berge bei untergehender Sonne geniessen, schicke ich euch im Video in den Winter bei
Schneefall und Kälte. Kein Scherz, das Video ist ein Doppeltrip... :). Mal was anderes!
Im Blog beschränke ich mich jedoch auf den Trip mit Jens und Ädu.
Ne Stunde später erreichen wir Simmental. Von Ädu, der die Kommunikation im Griff hat, kam die Info, dass er über den Jaunpass kommt und wir wohl so +/- zur gleichen Zeit am Zielort eintreffen werden.
Das Simmental zieht sich auf jeden Fall ewig. Dem Co-Piloten wird langweilig, die Sicht ist weg, dunkel draußen. Mit Friedrich will er sich nicht abgeben, der
ist noch nicht ganz wach vom "Unter-der-Woche-Winterschlaf".
So wackelt er von links nach recht in den Kurven und freut sich wohl auf Jens.
In Simmental angekommen, halten wir uns links gen Lenk. Folgen der Strecke bis Matten (St. Stephan) und biegen dort links in ein schmales Sträßchen ein. Jetzt beginnt der spannende Teil. 10 km geht es nun hinter in ein Seitental, das Färmeltal. Am Ende soll ein größerer Parkplatz sein...vorgeschlagen war der Spot von Jens, so hat er auch die Ehre vorzufahren. Was hab ich es vermisst, einfach dem Oski hinter zu fahren. Hirn auf Standby und einfach locker zottlnd folgen.
Einspurig, steil, kurvig geht es durch Wald stetig bergauf. Die Straße aber gut gebaut, kein Schotter und viel Verkehr ist jetzt um 19 Uhr auch nicht mehr. Wir kommen gut voran, mein ORC Licht kann mal wieder zeigen was es kann. Sorry Jens, hab dich wohl das ein oder andere mal ein wenig geblendet...aber das bist ja von mir gewohnt...
Nach vielen Höhenmetern kommen wir aus dem Wald raus, offeneres Land zeigt sich, der Mond am Himmel, VOllmond und noch ne letzte Beiz im Tal. Danach wird es
einsamer und schmutziger. Die Straße ist noch gut verdreckt vom Albabtrieb. Von Schnee immerhin nichts zu sehen. Das letztwöchige Schneeereignis hat hier keine Spuren hinterlassen. Gut
so!
Mitten in einem letzten Anstieg, es sind noch 800 m bis zum Zielpunkt, ich hatte gerade fast einen Dreibeinigen Hund überfahren der mitten auf dem Weg rum
stand, stoppt Jens. Gut haben wir Funk....was ist los da vorne??
Ein einheimischer Farmer versperrt den Weg. Jedoch nicht mit Sense und Waffe sondern mit seinem Subaru. Er parkte mitten auf dem Weg, wohl nicht damit rechnend, dass heute noch jemand vorbei kommt.
Nach der Frage was wir denn hier wollen und Jens' Antwort...parken auf dem Parkplatz, bewegt er seinen Subi und fährt zur Seite. Das Ganze kostet uns 30
Sekunden und einmal Anfahren am Berg. Die Kupplung dankt!
Wir nehmen die letzten Meter in Angriff und in einer leichten Linkskurve sehe ich Lichter in meinem linken Aussenspiegel. Folgt uns der
Farmer?
Wer kommt denn da noch...?? Das wird doch wohl nicht...doch...ja leck...
Wir fahren auf den etwas abschüssigen Parkplatz, suchen uns einen halbwegs gerade Fleckchen, bzw unsereins einen Platz wo wir bergab stehen, dann schlafen wir immerhin bergauf und dem Co-Pilot drückts die Watte nicht so ins Hirn.
Anschließend schnell raus aus dem Van und ja...unseren dritten Mann begrüßen. Ädu trifft zeitgleich mit uns ein. Das nenn ich mal Timing!
Und diese Wiedervereinigung an einem genialen Spot am Ende eines langen Tals im Berner Oberland, schreit ja förmlich nach einem abendlichen Bierchen. Das trinken wir vor Ädu's Van und dazu, so ein Apero muss ja perfekt sein, gibts einen von Ädu mitgebrachten Berliner für jeden. Läuft! Das verspricht ein lustiges Wochenende zu werden. Die Zutaten sind auf jeden Fall dabei!
Nachdem es irgendwann auf 20 Uhr zu geht, liegt die Frage nach Essen natürlich nahe. Es gibt eine Art Gemeinschaftsproduktion.
Jens mach ein schnelles Chilli. Ädu einen Salat. Und ich...mir traut man tatsächlich zu, Kartoffeln für morgen zu kochen. Und Reis soll ich machen...wobei...naja...ich will nicht
vorgreifen.
Ich setzte also einen Berg Kartoffeln auf und verlasse Zottl wieder um zu schauen was die anderen so treiben. Bei Jens ist noch nicht viel passiert. Was ist los?
Er war abgelenkt....wie abgelenkt???
Naja, wie sich herausstellt von seiner Heizung...hä???
Ja, das olle Ding springt nicht an!! Beim Händler wurde diese Woche die Pumpe des Höhenkits wieder ausgebaut und die alte normale Dieselpumpe wieder eingebaut. Und das Ende vom Lied: die Heizung will nicht anlaufen. Keine Chance!
Entsprechend frisch ist es in Oski. Da gekocht wird, Gas heizt ja auch etwas, dürfte es zumindest etwas wärmer werden. Nur gut gibt es heute Nacht keinen Frost, es ist zwar klar, in der Höhe aber recht warm mit 7-8 Grad. Wir stehen auf 1.600 Meter.
Das Heizungsproblem wird heute nicht mehr gelöst, danach wird morgen geschaut. Jens findet zum Glück noch seinen kleinen Heizlüfter, doch wird er dennoch eine kühle Nacht in Oski verbringen. Mein Angebot von weiteren Decken lehnt er ab. Er hat alles in guter Anzahl dabei...naja...fast...denn einiges andere fehlt ihm...kein Öl zum Kochen dabei und diverse andere Alltagsdinge fehlen auch oder gehen in Kürze aus. Das ich mal besser ausgestattet unterwegs bin als Jens, hätte ich auch nicht gedacht. :)
Gut, dann verlasse ich mal den kühlen Oski und latsche zu Ädu. Hier läuft alles nach Plan . Der Salat wird gut!
Zurück in Zottl alles ruhig. Co-Pilot und Friedrich beobachten die vor sich hin köchelnden Kartoffeln. Nix am Überkochen!
15 Minuten später kommt Jens vorbei zum Kartoffeln checken. Da es dicke Dinger sind, geben wir noch 5 Minuten dazu. So verlassen wir Zottl gemeinsam. Ich um noch etwas bei Dunkelheit zu fotografieren und Jens um sein Chilli zu betreuen.
Und wie ich so vor mich hin fotografier, nach 5 Minuten die Kartoffeln ausstelle und wieder rausgehe um weitere Fotos zu machen, kommt Jens irgendwann zu mir und fragt: wie weit bist du mit dem Reis?
Ich: Reis???? Oh....verflucht...der Reis...komplett vergessen.
Ich war so fokussiert auf die Kartoffeln, dass ich den Reis total ausgeblendet habe. Natürlich könnten wir die Kartoffeln auch zum Chilli essen...doch sind die nicht ganz durch und für was anderes gedacht.
Dann jetzt mal flott...zum Glück hab ich Turbo Reis dabei. Der ist schon gekocht, muss nur noch in einen Topf, zwei Esslöffel Wasser dazu, erhitzen, fertig.
Quasi mein Notfallreis der immer an Bord ist. Und wenn das hier kein Notfall ist, weiss ich auch nicht!
Das Abendessen steht im bergab stehenden Zottl statt. Der Reis wird noch rechtzeitig fertig und das Essen von Jens schmeckt wie gewohnt...super! Er hat das Kochen in Südamerika, Island und
Skandinavien nicht verlernt! Das beruhigt!
Zu meinem Glück darf ich ihm auch noch eine Gabel leihen, denn auch davon hat er nicht genug dabei. Zum Glück sind wir am Anfang des Trips und nicht am Ende....
:)
Bis Mitternacht sitzen wir noch zusammen und erzählen. Trinken noch ein oder zwei Bierli und irgendwann fallen mir die Augen zu. Zeit fürs Bett. Morgen ist auch noch ein Tag...und morgen
werden wir einiges zu tun haben.
So verabschieden wir uns für heute, ich schnapp mir die etwas grummeligen Bären, sie mussten Platz für Jens machen, und begebe mich in mein warmes kuscheliges Federbett. Herrlich...immer
wieder!
Gute Nacht und viele Grüsse
Kai
GPS Koordinaten der Übernachtung:
Färmeltal: 46.516184, 7.485511
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Walter (Mittwoch, 23 Dezember 2020 19:13)
Hallo Kai,
vielen Dank für Blog und Vlog, du machst das immer prima, und deine Ausflüge in die schöne Schweiz sind für uns immer eine Inspiration.
Vielleicht interessiert Jens meine Erfahrungen mit Fehler #122 an meiner Combi D6E. In der Anleitung steht zwar als Ursache:
"Kraftstoffmangel durch geringe Tankfüllung, leergefahrenen Tank und / oder Schräglage des Fahrzeugs"
Bei mir war es das alles nicht, auch nicht die Pumpe. Erst nach Austausch des Glühstifts lief die Heizung wieder einwandfrei. Gegenüber einem Dieselmotor ist der Austausch des Glühstifts allerdings eine Zumutung: die Heizung muss ausgebaut und die Brennkammer geöffnet werden. Neben dem Glühstift muss dann auch die Dichtung erneuert werden. Ich hoffe bei Jens Womo ist die Heizung besser zugänglich als an meinem La Strada Regent S.
Frohe Weihnachten und ein gutes und hoffentlich Corona-freies 2021,
Walter