Hallo zusammen,
schönen guten Morgen hier aus dem Grenzgebiet. Gute, ruhige Nacht auf meinem kleinen Parkplatz.
Um 8:30 Uhr ist die Nacht zu Ende, ein Blick raus zeigt schönes Wetter. Dann mal raus aus den Federn, Frühstück machen.
Als ich das Wasser auf dem Herd habe, öffne ich die Schiebetür und merke sofort…oh, oh, …nicht gut…, die Sonne knallt voll rein und es wird ruckzuck warm im Van. Das müssen wir ändern.
Kurzentschlossen werfe ich in vollem Parkbetrieb Zottl’s Motor an und drehe ihn um 180°. Jetzt schaut die Schiebetür in den Schatten von Zottl und ich kann entspannt vor Zottl frühstücken. Tische und Stühle spare ich mir, stattdessen reichen Trittstufe und Vanlett von Timo (www.styyl.de).
So genieße ich ein ruhiges Frühstück, es kommen nur ein Auto vorbei und zwei Biker. Ansonsten aber einiges an Flugverkehr…Fliegen und anderes Fluggeviech freut sich über Zottl’s Schatten.
Gegen 10 Uhr geht der ruhige Samstagmorgen in einen abfahrbereiten Samstagvormittag über. Alles wird verräumt, die Kamera aufgestellt und wir machen uns auf den Weg. Per Feldweg zurück auf die Straße, über die Grenze nach Deutschland und weiter zum ersten Kreisel von Jestetten. Zweite Ausfahrt und durch Downtown und kurz bevor wir wieder aus dem Dorf rausschießen, blinker links. Quasi dort, wo gaaaanz viele Kastenwagen und Campingbusse stehen.
Wir stellen Zottl mal lieber hinter dem Haus ab. Bei alle den neuen, sauberen Fahrzeugen hier, verstecken wir den schmutzigen Zottl besser.
Die nächsten Stunden vergehen wie im Flug. Ich schaue kurz durch einige Fahrzeuge, treffe nette Menschen mit denen ich mich schön unterhalte, trinke Kaffee, esse zwei Eis, spreche mit Karl von
Medico Vita. Er ist Spezialist für Massgeschneiderte Matratzen und Tellerfedern und hat einen gaaanz süßen Welpen dabei.
Während all dem wird es immer heißer…und als ich nochmals über den Hof schlender…sehe ich einen Westfalia Ford Nugget, einen Pössl Vario 545 und einen Vario 499. Die Pössl Vans Modelljahr 2020. Da machen wir doch mal einen kurzen Vergleich des Short but High Vans…also Vario 499 vs. Ford Nugget. Beide in der Länge unter 5 m und in der Höhe der eine 3,12 m und der Nugget 2,85 m.
Der Grundriss ist unterschiedlich, Vario 499 mit klassischer Dinette, Küche auf Schiebetürseite, Bad jedoch im Heck. Schlafen oben. Beim Nugget ist die Küche im Heck in L-Form. Als Dinette nutzt man eine normale Sitzbank mit leicht verräumbarem Tisch.
Auch im Cockpit große Unterschiede. Der Nugget mit 175 PS und deutlichem PKW Charakter, Automatik Getriebe und kaum sichtbarem Überhang der Hutze, sowie diversen Assistenz Systemen. Der Vario 499 auf Fiat, 140 PS, manuelles Getriebe…deutlich rustikaler, die Hutze ist sehr schnell im Weg wenn man vorne nach oben rausschauen will. Gibt dadurch aber auch besser Schatten im Bereich der Windschutzscheibe.
Doch heiss ist es in beiden Vans…ich schwitze wie blöd und frage mich zwischendurch, warum ich mir das eigentlich antue. Aber egal, weiter…
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Das Bad im Pössl Vario 499 ist top. Großzügig, schön Platz in alle Richtungen. Geduscht wird mit Duschvorhang. Auf der Toilette sitzt es sich bequem. Im Nugget…finde ich auch nach längerem Suchen kein Bad. Keine Dusche, kein WC ab Werk….hm…im weiteren Verlauf treffe ich jedoch einen Anschluss für eine Außendusche an. Verbaut im Heck.
Und ein Blick in den Keller zeigt: Nugget…hm…kein Keller…nur ein auch von hinten zugängliches Schrankabteil. Beim Vario 499 Kellerraum unter dem Bad. Nicht riesig, aber Tisch, Stühle und ein paar andere Dinge passen sicherlich rein.
Beide Fahrzeuge stehen hier übrigens für ca. 52.000 EUR. Preislich also ziemlich ähnlich, doch die Fahrzeuge sehr unterschiedlich.
Nach diesem kurzen Rundgang (weitere Infos siehe Video) stelle ich für mich persönlich fest: beide Vans sind nix für mich. Deutlich zu hoch. Wenn die Höhe jedoch keine Rolle spielen würde und ich wählen müsste, würde die Wahl ganz klar auf den Vario 499 fallen. Den Ausschlag mach das Bad für mich. Ich kann mir nicht vorstellen, ohne vollwertiges Bad unterwegs zu sein. Auch ist der Frischwassertank im Pössl deutlich größer, er verfügt über einen ordentlichen Kühlschrank und bietet mir einfach mehr Platz/Raum/Funktionen im Campingbetrieb.
Was hilft mir ein starker Motor, Automatik und ein schickes Cockpit, wenn ich keinen Keller habe und kein Bad. Wohin mit meinem eScooter? Wo soll ich duschen wenn ich verschwitzt von einer Wanderung oder Bike Tour komme und auf einem normalen Parkplatz stehe wo ich nicht alleine bin und draußen duschen kann? Mal ganz zu schweigen vom WC…dafür gibt es zwar Lösungen (Porta Poti) doch irgendwie wäre das nicht meins.
Gut, nachdem das also geklärt wäre, verabschiede ich mich vom Autohaus Melzer Team in Jestetten, besteige Zottl und fahre bei 32°C weiter gen Bodensee. Neues Ziel: Insel Reichenau.
Über Schaffhausen, Thayngen, Hegauer Kreuz weiter auf der Bundesstraße gen Osten…irgendwann bin ich kurz vor Überlingen und merke so langsam, dass ich hier ja total falsch bin. Ich war so in mein Hörbuch vertieft, dass ich Google Maps völlig ignoriert habe. Oh man…somit erstmal drehen und 15 km zurück.
Als ich endlich den Abzweig zur Reichenau erreiche, stoppe ich noch kurz bei Lidl und gehe einkaufen. Muss ja auch mal sein.
Und gegen 16 Uhr erreiche ich, mit einer Stunde Verspätung, endlich das Strandhotel Löchnerhaus. Hier treffe ich heute den Rest meiner Familie zum Abendessen. Doch erstmal benötige ich einen
Parkplatz. Der Schotterparkplatz an der Schiffslände ist voll. Entlang der Straße ist noch eine Lücke frei. So wende ich schnell und würge Zottl rückwärts in die Lücke. Versuch das mal mit
einer breiten Weissware…die eine Seite hinge dann jetzt im Baum, die andere Seite stünde deutlich in die Straße rein. Aber ein schlanker Kasten…passt perfekt. J
Kurz überlege ich, ob ich mit dem Exit-Cross zum Hotel scootere…doch die paar hundert Meter dürfte ich auch wohl zu Fuß schaffen…
Die nächsten Stunden vergehen wie im Flug. Das Abendessen ist super, Dry Aged Sirloin Steak mit Kräuterkruste und Bandnudeln….sau lecker und so reichlich, dass ein Nachtisch keinen Platz mehr findet. Um 20:30 Uhr „rolle“ ich zurück zu Zottl, der Rest der Familie macht sich auf den Weg gen Heimat. Schee wars!
Doch was machen wir jetzt? Es ist 1. August, in 2 h geht das Geballer und Feuergewerke zum Nationalfeiertag in der Schweiz los. Auf den Lärm hab ich keine Lust. Somit entscheidet das Team: wir fahren zwar kurz durch die Schweiz, aber bleiben dort nicht. Wir wollen aber in die Höhe, um für die Nacht kühlere Temperaturen zu haben. Daher können wir auch nicht hier in der Umgebung bleiben…
Google Maps sagt 1,5 h Fahrt voraus. Es dauert am Ende länger, weil ich noch Stoppe um ein Video auf Instagram und Facebook zu teilen. So sind wir also gegen 22:30 Uhr am Zielort…in Liechtenstein. Auf ca. 1.000 m mit angenehmen Temperaturen. Gelegen an einem kleinen See, bei Malbun. Ja…wir waren hier schon mal. Und heute ist auch gut was los, außer uns sind sicher noch 5-6 andere Camper hier. Doch es ist ruhig, kein Lärm, kein Verkehr und der Mond bescheint die Berge. Wunderschön wieder mal.
So schnappe ich mir noch kurz meine Canon und versuche, Zottl mit Sternen am Himmel einzufangen. Halbwegs funktioniert es.
Im Anschluss lasse ich noch die Hitze aus Zottl, ordentlich lüften hilft da. Tür und Dachfenster auf. Zur Geisterstunde ist es angenehm kühl im Van, alle Luken schließen, es könnte noch Regen geben über Nacht.
Das Team schließt nach einem anstrengenden Tag die Äugli und schläft wie immer schnell ein. Und was morgen kommt…einen Plan habe ich, hoffe einfach mal, meine Wolke macht mir keinen Strich
durch die Rechnung.
Viele Grüsse und gute Nacht.
Kai
GPS Koordinaten:
Parkplatz morgens bei Jestetten: 47.648658, 8.511747
https://goo.gl/maps/PW5kK8eszCxJvScq7
Schotterparkplatz Insel Reichenau, 1 EUR pro Stunde über Tag. Nachts kostenlos: 47.691581, 9.055223
https://goo.gl/maps/zGkkcwdfgf1cJZmEA
Parkplatz Lichtenstein: 47.107652, 9.577076
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