Schönen guten Morgen,
wiederum gut genächtigt neben meiner kleinen Turbine. Ich empfinde bald freundschaftliche Gefühle für sie. Wenn sie anläuft, kurz etwas lauter, dann ein monotones Brummen, nicht aufdringlich, eher lieblich. Und wenn sie sich nach getaner Arbeit zur Ruhe legt, fehlt sie fast und man kann förmlich hören wie sie sich erholt. Und dann geht es irgendwann wieder von vorne los.
Aber kommen wir zu den wichtigen Dingen des Lebens: Wetter!! Wie??
Blick raus…oh…grau, Wolken, aber immerhin trocken. Ich kann aber nicht sofort aus dem Bett. Ich schaff es nicht. Zu gemütlich. Also liege ich noch im Bett von 08:30 Uhr bis 9:00 Uhr. Und nein,
ich kuschel nicht mit Co-Pilot und Friedrich in dieser Zeit, ich arbeite. Beantworte YouTube Kommentare. Das bedarf immer einiges an Zeit, weil ich auf eure Kommentare, Fragen, Klagen oder was
auch immer, versuche, so gut wie möglich einzugehen. Ich kann zwar nicht mehr alle Kommentare beantworten, aber ich gebe mir wirklich Mühe so viele wie mögliche zu bearbeiten.
So tippe ich wie ein Wilder auf meinem Smart Phone rum, lache über lustige Kommentare, freue mich über Feedback und merke nicht, wie es plötzlich schon 09:15 Uhr ist. Draußen streunt schon
Phoenix rum sehe ich mit einem Auge. Ich glaube, ich sollte mich auch mal zeigen!
Also, Handy weg, anziehen, Tür auf….kaum trete ich vor die Tür, merke ich etwas Nasses von oben. Regen? Regen! Nee, oder!? Ist das erlaubt an einem Sonntagmorgen?
Monika ist auch schon auf. Ich beschwere mich über das Wetter, sie meint nur trocken: es fing erst an, als Du, Kai, vor die Tür tratst! Vorher war es trocken!
Hm…ja…okay…das sitzt und gibt mir wieder mal zu denken. Soll ich jetzt wieder in Zottl gehen?
Ich prüfe das Regenradar bei wetteronline.de und sehe: eine Regenwolke…bei uns…aber nur ein Streifschuss und danach kommen Wolkenlücken. Es besteht Hoffnung! Da es nur leicht Tröpfelt, kommt auch keine Abreisepanik auf. Wir stehen es aus.
Und so stehen wir da, im tropfenden Etwas, unterhalten uns und merken gar nicht, wie es wieder aufhört. Thomas zeigt mir noch seine Ein- und Umbauten. Er ist auch ein geschickter Bastler und hat Ideen die er umsetzt. Solche Menschen beneide ich immer…mir fehlt sowohl das eine als auch das andere Gen. Naja…ich hab dafür vielleicht andere Talente…die noch in mir schlummern…
Die Infos zu Ein- und Umbauten findet ihr im Video. Es geht zum einen um Zugluft und kalte Ohren im hinteren Schlafbereich des Pössl 2 Win und zum anderen um eine Optimierung der Heizungsauslässe im Dinette/Eingangsbereich.
Und nachdem wir die Technik abgefilmt habe, zeigen sich die ersten blauen Lücken am Himmel. Die werden schnell größer und gegen 11 Uhr scheint die Sonne von einem blau-weissen Himmel. Thomas und
Susann machen sich klar für die Abfahrt. War toll mit euch, kommt gut nach Hause und ich hoffe, wir treffen uns bald wieder. Danke für eure nette Gesellschaft!
Da warens nur noch drei. Bei schlechtem Wetter wären wir jetzt wohl auch abgefahren, aber bei Sonne? Nee! Wir bleiben noch. Nix zieht uns nach Hause. Wir haben es hier so schön, das muss ausgenutzt werden. Die Sonne scheint kräftig, es wird warm, kurze Hose und T-Shirt, aber auch immer mal wieder ein kühler Wind, somit Jacke immer griffbereit. Phoenix streift durch die Gegend, schnuppert, und schläft. Sobald aber jemand aufsteht, sei es ich oder Monika, kommt er sofort an und begleitet uns. Ich hab noch nie einen so süßen und wohlerzogenen Schäferhund gesehen. Toll, ihn um sich rum zu haben. Nur, dass ich an seine ständige Begleitung nicht gewöhnt bin und er mich so zig Mal erschreckt wenn er plötzlich neben mir auftaucht.
Natürlich ist Phoenix auch dabei, als ich barfuss den Bach überquere und auf das kleine Inselchen steige. Unterschied: bei ihm sieht die Querung deutlich eleganter aus. Der Boden ist steinig und
nicht jeder Stein ist fest. Monika hat ihren Spaß beim Filmen der Aktion. Warum erobere ich das Inselchen? Dort ist eine Grillstelle und ich möchte meine Asche fachgerecht entsorgen. Hab also
meine große Grillschale auch noch in Händen.
Als ich wackelig auf der der Insel ankomme, stelle ich fest, dass ich keine Kamera dabei hab….also zurück durchs Wasser…Monika die Kamera abnehmen und wieder zurück durch den Bach auf die Insel.
Und dabei passiert es, ein wackeliger Stein am Boden, ich verliere die Balance….schwanke beachtlich, selbst die Kamera kommt massiv aus der Balance…und dann…mit katzenhafter Grazilität…fange ich
mich so gerade wieder. Puh…das war knapp.
Auf der Insel entsorge ich meine Asche in die Feuerstelle, schau mich etwas um, auf der Rückseite kommt man auch über eine gelegte Steinbrücke trockenen Fußes auf die Insel…wie langweilig…und
kurz darauf mache ich mich wieder zurück ans Festland.
Das Wasser übrigens gar nicht soooo kalt. Wärmer als Schottland und Lofoten Wasser.
Nachdem es zum Frühstück zwei absolut perfekte Eier aus meinem WMF Eierkocher gab, die ich im Bach erschreckt habe, steht am Mittag ein Schweizer Apfel auf dem Menu. Monika holt ihre Mango
Dose hervor und so erleben wir ein gesundes Mittagessen. Und im Anschluss wird mir gezeigt, wie bei Monika Dosen von Lebensmittelresten befreit werden könnten: PHOENIX….schon ist er da und er
liebt Mango. Mit großer Leidenschaft schleckt er die Dose aus bis sie Schranksauber ist. Wow….CO-PILOT…..ach…der pennt ja noch!
Betonen möchte ich hier, das dies eine absolute Ausnahme für Phoenix war! Monika gibt ihm normalerweise keinerlei Essensreste!
Nachdem ich meinen Meister in Sachen Abwasch nun gefunden habe, steht dann plötzlich eine Türe M&Ms auf dem Tisch. Huch…wo kommt denn die her…? Haha…natürlich aus Zottl. Notvorrat des
Co-Piloten! Der wird Augen machen wenn die Tüte weg ist...hahaha. Kommt davon wenn man morgens rausschaut, Regen sieht und dann den ganzen Tag verpennt.
Und irgendwie entwickelt sich dieser Tag zu einem sehr faulen. Ich fotografiere noch etwas in der Gegen rum, kurz überlege ich, ob ich hoch zum Stausee laufen will….nee, eigentlich nicht. Gesehen
hab ich ihn ja schon gestern mit der Drohne. Und den Blickwinkel werde ich nicht toppen können. So bleibt mein Hintern auf dem Stuhl sitzen und der ganze Körper entspannt sich in der Sonne. Warum
ist heute nur schon Sonntag!!!
Unsere Nachbarn ändern immer mal wieder. Einmal lässt sich eine junge Familie auf der anderen Bachseite für 2 h nieder, 50 m entfernt in die andere Richtung sind auch immer mal wieder wechselnde
Gruppen.
Gegen 16 Uhr kommt dann aber doch etwas Bewegung in uns…ich beginne Zottl etwas aufzuräumen. Herrje, wie säh es in dem aus, wenn ich mal 1 oder 2 Wochen an einem Fleck stünde. Nach 48 h sieht es
schon nach Weltkriegschaos aus…echt schlimm! Die Mitfellreisenden lassen immer alles grad da liegen wo sie es benutzt haben. Unmöglich!!
Natürlich begleitet mich Phoenix auf Schritt und Tritt. Schaut immer neugierig in Zottl, wagt aber keinen Schritt rein. An den Hund könnte ich mich echt sehr gewöhnen. Wird mir die nächsten Tage
sicherlich fehlen.
Um 17 Uhr stehen nur noch Tisch und Stuhl draußen, voll mit Blütenstaub, genauso wie unsere Autos. Unglaublich was da gerade durch die Luft fliegt. Irgendwelche Pollen der Tannen. Bei Wind ziehen
hier gelbe Nebelwolken durch die Luft.
Und als auch das zur Zufriedenheit aller gesäubert und verräumt ist: Abfahrt! Schweren Herzens verlassen wir das schöne Bisisthal, rollen zurück ins Tal. Monika hängt uns schnell ab und ward
nicht mehr gesehen. Wir tun etwas langsamer, sind ja auch etwas dicker.
Morgen heisste es wieder Bergwerk, Dienstag wieder Home Office. So geht es im Wechsel durch die Woche. Aber nächstes Wochenende….ja…da geht es schon wieder on Tour. Und wieder sind wir nicht
alleine sondern treffen uns mit Timo. Und ich glaube, das wird ein sehr lustiges Wochenende…aber es gibt keinen Glühwein für uns und die Mitfellreisenden.
Bis dahin habt eine gute Zeit und bleibt gesund.
Viele Grüsse
Kai
Bisisthal Schotterplatz: 46.917932, 8.844296
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